Dritter Tag in Bordeaux bei Paradise Rescued, Ch. Carsin und lunch im Le Cercle de Guiraud

Es erwartet uns an diesem Tag ein nicht geahntes interessantes Programm, welches mit einem für Bordeaux Verhältnisse winzigen Weingut beginnt, das sich „Paradise Rescued“ nennt. David Stannard, ein gebürtiger Australier,hat sich in dieser Bordeaux Ecke niedergelassen und so ca. 1,5 ha Weinreben gekauft und zum Teil selber neu angebaut. Es werden so ca. 2 – 3 Tsd. Flaschen im Jahr produziert die nach streng biodynamischen Regeln und Methoden angebaut werden. Wir werden bei der Ankunft von einer Tafel begrüßt, die schon ahnen läßt, das es hier anders zugeht.

Nach einer herzlichen Begrüßung geht es zunächst einmal in die um das Haus gelegenen Weinreben Zeilen welche mit Cabernet Franc, Merlot und Petit Verdot bestockt sind. Dieses kleine Weingut kann man getrost als Garagen Winzer bezeichnen, denn die Weinbottiche und auch sonstige Barriques stehen tatsächlich in der Garage neben dem Wohnhaus.

Hier noch ein Blick auf den Winzer, der unwahrscheinlich enthusiastisch erzählen kann. Ganz gleich welche schwierigen Fragen ihm gestellt wurden.

Noch eiin weiterer Blick auf die Weinbereitung, denn bei einem solchen Besuch ist man wirklich ganz nah am Geschehen dran.

Da die Ernte im Bordeaux ja gerade erst vorbei war lagerten die Weine in den größeren Tanks zur finalen Vergärung und so auch das Schild mit diesem Cuvée von Cabernet Franc und Petit Verdot aus 2025 mit 2,5 hl.

Dann geht es in den Garten vor dem Haus zur Verkostung, da wir schönes, wenn auch kühles, Wetter hatten, was die Freiluftverkostung doch ermöglichte.

Wir klnnen hier insgesamt 5 verschiedene Weine verkosten die aus den Jahren 2016, 2017, 2018 und 2024 stammen. Richtig sehr schön ausgebaute Weine die Ihren Vergleich mit diversen anderen viel größeren Weingütern nicht scheuen müssen. Die Tafeln auf dem Tisch zeigen auch das der Winzer in den letzten Monaten und Jahren bereits diverse Preise für seine Weine erzielen konnte. Für mich waren 2 Weine aus der Reihe am besten bewertet. 2018 ein Cuvée aus 75% Merlot und 25% Petit Verdot der sich wunderbar mit ausgewogener Säure und noch leichten Tanninen am Gaumen zeigte. (17,5/20) Daneben ebenso der 2024 er mit einer Cuvée aus je zur Hälfte Cabernet Franc und Petit Verdot der sich mit relativ komplexen Noten in der Nase und ebenso komplexer Note am Gaumen und einer sehr feinen Säure präsentierte. (17,5/20).

Dieses kleine Weingut in einer Region wie Bordeaux zeigt einmal wieder, das nicht nur große Namen mit hohen Preise bestehen können, sondern auch solche Newcomer sich auf dem sehr breiten Feld der Weinmacher – hoffentlich – entsprechend behaupten können. Dann ging es zunächst einmal zu einem Lunch in ein Lokal welches direkt in der Ortschaft Sauternes liegt, wonach auch die Region im Süden von Bordeaux benannt ist. Wir steuern auf das Lokal mit dem Namen Le Cercle de Guiraud zu, welches zum Weingut Ch. Guiraud gehört und wohl erst in den letzten Jahren eröffnet hat.

Uns empfängt eine rustikale Inneneinrichtung die aber durchaus seinen Charme zeigen kann.

Wir dürfen wie fast auch immer zu den Lunches ein drei Gänge Menü genießen, welches aber auch hier mit ein paar kleinen Amuse bouche startet.

Feine Creationen die in fast allen Lokalitäten immer gemundet haben. Dann folgt die Vorspeise.

In der Mitte ein gedämpfter Kürbis der mit einer sehr feinen und elegant glasierten Crème überzogen ist, die von feinen Haselnüssen dekoriert wird. Der Schaum von Schafskäse begleitet die kräftige Note des Kürbis aufs feinste.

Der Hauptgang mit einem feinen Stück Wildlachs auf grünem Gemüse und einer Sauce die mit einem leichten Forellenkaviar verfeinert wurde.

Zum Dessert dann ein ganz umwerfendes Schoko Souflée, welches innen noch sehr fein flüssig geraten war und absolut top serviert wurde. Dazu eine kleine Nocke Vanilleeis als Gegenspiel zum süßen Schokosouflée. Jetzt aber noch zu den Weinen, denn bei einem Ch. Guiraud darf dieser natürlich nicht fehlen.

Wir starten mit einem Petit Guiraud aus 2023 der zum Amuse Bouche und der V<orspeise serviert wird. Dann folgen drei Chateau Weine aus den Jahren 2023, 2022 und 2009. Für eine Verkostung von Süßweinen zwar ein wenig jung, aber zum Lunch passen die Weine ausgezeichnet gut. Insbesondere natürlich zum Dessert mit dem Schoko Souflée harmoniert der Ch. Guiraud aus 2009 ausgezeichnet.

Dann führt uns der Weg am Nachmittag noch zum Weingut Ch. Carsin, welches von einer finnischen Familie geführt wird und heute in der zweiten Generation uns empfängt. Das Weingut wurde 1990 von der Familie gekauft und startete mit 14 ha Weinreben worauf natürlich die klassischen Rebsorten angebaut werden, wobei auch Carménère eine Rolle spielt.

Heute baut das Weingut Ihre Weine auf 16 ha an und die Tochter, namens Nea Berglund, managet hier mit Ihrer Familie das Weingut.

Hier zu sehen das Haupthaus des Weingutes, welches auch Gästezimmer beinhaltet, und wir können dann nach einer kurzen Begehung der Weinberge mit der Winzerin zur Verkostung schreiten.

Das hier ist ein wirklicher Kontrast, inclusive des Weingutes, welches wir am Vormittag besucht hatten – paradise rescued – denn diese nicht nur kleineren, sondern auch mehr ruralen Weingüter produzieren zum Teil sicher nicht schlechtere Weine als viele der großen Namen.

Bei der Verkostung können wir 7 verschiedene Weine verkosten, die sich sicher sehr unterschiedlich präsentieren, was aber so natürlich auch den Charme dieses Weingutes ausmacht. Wir starten mit 2 weißen Sorten von einem Cuvée und einem Sauvignon gris. Dann folgt ein Rosé der von den Trauben Merlot 80% und Malbec 20% stammt. Dann folgt hier ein Orange Wine der sich erstaunlich fruchtig zeigt und relativ lange auf dem Most fermentierte, sowi 10 Monate reifen durfte. Interessante Variante für einen Orange aus Bordeaux. Dann folgen eben noch drei rote Sorten, meist Cuvées wo mir der reinsortige Carménère aus 2022 einmal wieder am besten mundete und wirklich überzeugen konnte. (17,5-18/20)


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