Der zweite Tag der Ausstellung in Tartu mit der Palmarès Feier

Die ersten beiden Tage der Ausstellung im estnischen Nationalmuseum in Tartu brachten einen regen Ansturm auf die Briefmarken-Ausstellung, wo sich dann am Vormittag auch auf Einladung der ARGE Baltikum (Arbeitsgemeinschaft Baltikum) ein großer Kreis an Interessenten in einem separaten Raum des Museums getroffen haben und sich untereinander ein reger Austausch entwickelte. An diesem Samstag Abend gab es dann aber auch eine Einladung der Ausstellungsleitung zum sogenannten Palmarès Abend, wo alle die Preisträger der Briefmarken-Ausstellung mit Preisen geehrt wurden und es neben dem 3-Gänge Menü auch noch ein schönes kulturelles Programm mit einem sehr jungen Pianisten und einer noch jüngeren Flötistin gab, die ein paar schöne Musikstücke zum Besten gaben. Die Palmarès Feier fand in einem ehemaligen Kino in der Innenstadt von Tartu statt, wo sich schließlich fast gut 100 Personen einfanden, um die Jubilare zu feiern.

Angesagt war ein Drei-Gänge Menü, welches dann auch im Laufe des Abends für alle Gäste mit großem zeitlichen Abstand serviert wurde. Hier ein Blick auf die ausgelegte Karte, was es an dem Abend zu erwarten gab.

Vorneweg sei zu erwähnen, das es für jeden an den Tischen 1 Glas Wein gab, welches vom Service-Personal ausgeschenkt wurde, und damit die Getränke erschöpft waren. Ich organisierte dann im Foyer noch eine weitere Flasche des SB aus dem Süden Frankreichs, denn die Menüfolge ließ eher länger auf sich warten, und diverse Reden und Preisverleihungen sollten ja auch noch folgen.

Dann folgten die ersten Speisen mit einer Vorspeise, welche recht schmackhaft auf dem Teller fein angerichtet war.

Im Wesentlichen bestand dieser Teller aus einem feinen Salat mit diversen Südfrüchte Zugaben und ein wenig Crunch. Dann folgte nach langem Warten der Hauptgang, der als „Sous vide beef bricket“ angekündigt war, aber auf dem Teller sich leider als recht zähes Stück Fleisch entpuppte, welches fast allen Teilnehmern am Tisch leider nicht wirklich mundete.

Die Preisverleihungen waren im Prinzip schon fast alle durchgestanden, da servierte der Service dann schließlich noch einen Dessert der optisch sehr interessant auf einem schwarzen Glasteller daherkam. Optisch also wunderbar und wenn die Kellner auf Zack waren, dann kam noch ein kleines Kännchen mit warmer Vanillesauce, die die Kugel dahinschmelzen sollte.

Schmeckte gut, und sehr süß, war die Sache des Menüs ein wenig abrundete, wenn es nicht gerade bereits schon eine vorgerückte Stunde war, wo viele Gäste unruhig den Saal verließen.

Randbemerkung: schwarze Teller mag ich eigentlich überhaupt nicht, und zu so einem Dessert mit einer schwarzen Kugel paßte hier der schwarze Teller schon gleich garnicht. Der Abend war dafür unterhaltsam, denn alle Teilnehmer waren an runden Tisch mit ca. 10-12 Personen platziert und es war fast immer ein Gewusel zwischen den Tischen.

Zwei Fischgänge zum Wochenende

Es regnete zwar in Strömen, aber trotzdem wollte ich im fast besten Fischgeschäft der Stadt mir ein paar Zutaten besorgen, welche dann am Wochenende auf den Teller kommen sollten. Also mit Bus, U.Bahn und S-Bahn auf den Weg zum Viktualienmarkt gemacht, wo ich mir im Poseidon 3 Jakobsmuscheln und ein großes Stück Steinbeißerfilet besorgte. Leider hatte mein Stamm-Gemüsestand gerade Urlaub, so steuerte ich einen anderen Marktstand gleich nebenan an. Es sollten noch ein paar Karotten für den Steinbeißer sein und natürlich diverse andere Gemüsesorten wie Frühlingszwiebeln, ein Stück Sellerie und weitere Gemüsesorten für die Woche.

Die Jakobsmuscheln wollte ich mir in der eigenen Schale im Backofen gratinierten, und den Steinbeißer mit einer Kräuterkruste versehen, der dann zunächst für ca. 2 Min. scharf angebraten wird, und dann für 5-6 Minuten unter den voll aufgedrehten Grill sich entsprechend fertiggaren läßt.

Zutaten für die Jakobsmuscheln:

  • 1 Frühlingszwiebel
  • einige Kirschtomaten
  • einige Ringe einer Lauchstange
  • Mirin, Kochsake, Salz und Pfeffer, etwas Olivenöl, einige Tropfen Sojasauce

Die Jakobsmuscheln sehr sauber reinigen und in die gesäuberten Schalen setzen. Dann die Marinade mit den Gemüsen darum herum anordnen und den Backofen auf ca. 210°C vorheizen. Für die Schalen der Jakobsmuscheln noch kleine feuchte Mehlbällchen vorbereiten, die dann die Schalen auf dem Blech und vielleicht auch später auf dem Teller fixieren können.

So sieht das dann aus, bevor es in den Ofen geschoben wird.

2 Teller angerichtet auf Hering Ocean Porzellan, die für so eine Größe der Jakobsmuscheln perfekt passen.

Dann zum Hauptgericht welches ein Steinbeißerfilet sein sollte welches ich mit einer Kräuterkruste versehen habe und dazu leicht karamelisierte Mohrrüben mit Kreuzkümmel angerichtet habe.

Zutaten:

  • Steinbeißerfilet leicht gesalzen
  • Kräuter für die Kruste: Estragon, Petersilie, Schnittlauch, Thymian, Dill und sonstige
  • Crème Fraîche, Sahne, Olivenöl, Salz, Pfeffer
  • 1-2 kleine Mohrrüben, Kreuzkümmel

Man fängt am Besten mit der Kräuterkruste an diese so zuzubereiten, das die Konsistenz nicht zu flüssig ist, denn die Kräuter sollen ja auf dem Fischfilet oben auf bleiben. Kräuter gut waschen, sehr fein klein schneiden und in einer Schüssel mit allen weiteren Zutaten für die Kräuterkruste vermengen. Die Fischfilets nicht zu spät aus dem Kühlschrank nehmen, denn ein zu kalter Fisch läßt sich nicht so gut braten und dann im Ofen durchziehen. Dann in einer Ofenfesten Pfanne etwas Olivenöl, oder ein Stück Butter zerlassen, worin die Steinbeißer mit der aufstreichen Kräuterkruste von der Fischseite her für ca. 2-3 Minuten scharf angebraten werden. Den Backofen vorher auf ca. 200°C vorheizen und nach dem Anbraten die Pfanne auf der zweitobersten Stufe die Fischfilets mit der Kräuterkruste fertigstellen. So siehts dann aus:

Ach ja, die Sauce hab ich vergessen zu beschreiben. 1.2 Schalotten, eine Knoblauchzehe sehr fein gehackt. Anbraten, salzen pfeffern und mit einem Schluck Weißwein ablöschen. 1/2 El Mehl dazugeben und kräftig umrühren, bis die Masse dicklich wird. Dann etwas Créme Fraîche oder Sahne angießen, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Warmhalten bei kleiner Flamme.

Estlandreise mit Lee Restaurant und Eindrücke aus der Stadt Tallinn

In diesem Restaurant war ich bereits ein Jahr zuvor, was mich aber seinerzeit so nachhaltig beeindruckte, das ich es aus München einige Wochen vor dem Estlandbesuch für einen weiteren Abend gebucht hatte. Der Name Lee beschreibt im estnischen den „antiken“ Feuerplatz in der Mitte einer Dorfgemeinschaft worum sich das Leben abspielte. An diesem Abend hatte ich mit dem Wetter Glück und ich bekam einen Platz im Innenhof des Lokals, welcher sich innerhalb der alten Mauern des Dombergs ausbreitete. Hier schon einmal der Blick von meinem Tisch auf die Anrichte und Durchreiche des Lokals und der Küche zum Innenhof.

Mir wurde also dann eine Karte gereicht und ich wählte 2 Fischvarianten aus der interessanten Auswahl aus. Grundsätzlich sei zu erwähnen, das die Menüs und Speisen im Lee so ausgewählt sind, das die Produkte aus der Saison auf den Teller kommen, welche primär aus der Region um Tallinn stammen und grundsätzlich wohl auch einem aktuellen Einfluss der aktuellen Küche folgen. Meine Wahl fiel auf 2 verschiedene Varianten von Lachs. Einmal mariniert in einer feinen Sauce, bzw. einer Art Vinaigrette. und zweitens einem Wildlachs der mit einer fein angemachten Gemüsevariante aus Erbsen und Kräutern aufgetischt wurde. Noch ein kleiner Blick vom Lokal von innen nach außen, welches mit zum Teil bunten Scheiben versehen ist.

Dann zu meinen 2 Gängen, welche mir eben im Garten bei bestem Wetter serviert wurden. Die Vorspeise ein marinierter Lachs mit sehr fein abgeschmeckten kleinen Beilagen.

Der Hauptgang dann auch wieder ein Lachs, aber diesmal ein Wildlachs, welcher geräuchert war und ebenso mit einer sehr passenden Beilage aufgetischt wurde.

Dieses Lokal ist für alle Tallinn Besucher sehr zu empfehlen!

Dann noch 2 Fotos aus der Stadt Tallinn, welche ich so in den Tagen meines Besuches so nebenher machen konnte, da es ja auch fast immer schönes Wetter gegeben hatte.

Einer der zentralen Plätze in Tallinn ist der Rathausplatz mit dem historischen Rathaus, welches heute als Museum und sonstiges Gebäude dient. Etwas rechts im Hintergrund ist der Dom zu Tallinn zu sehen, der im Prinzip auf dem höchsten Punkt der Stadt gebaut ist – dem Domberg.

Final für mich hier noch ein blumiger Eindruck aus der Stadt Tallinn, wo ich nicht weit weg von meinem Hotel, am Rande des Stadtteils Rotmanni diesen Blumenladen aufnehmen konnte. Ich beobachtete tagsüber die Mitarbeiter, wie sie um ein Drahtgestell herum den großen Bogen ganz links mit Blumen bestückten, und fragte mich dann, wie geht der dann für die Nacht in den Laden rein? Ganz einfach – garnicht, denn alle die Blumenkübel und Dekorationen um den Laden herum wurden einfach in der Nacht, es war ja Sommer, stehengelassen, und keiner würde in Estland daran denken nur irgendwie daran Hand anzulegen, oder gar eine der Pflanzenkübel mitgehen zu lassen. Großartig.

Das ist das Ende der diesjährigen Estlandreise.

Estlandreise, der zweite Tag in Tallinn bei R14; Noblesser und 180° by Mathias Diether

In diesen Tagen im Juli 2024 waren auch die Temperaturen hier im hohen Norden noch recht hoch mit nur selten einmal einem kleinen Regenschauer der für Erfrischung sorgte. An diesem Tag hatte ich einmal wieder ein Lokal in der Hafenregion reserviert und die weiteren Lokalitäten mir am Tage vorher ausgesucht, oder mich einfach zur lunchtime eingefunden, um einen Platz zu ergattern. Ich steuerte also ein seit 3 Jahren vom Michelin empfohlenes Restaurant Namens „R14“ an, welches genau in dem Stadtteil liegt, wo ich auch mein Hotel hatte – Rotermanni. Das Lokal hat eine große Weinauswahl und fungiert ebenso als Weinboutique, wo man sich gute Tropfen erstehen konnte. Dort eingetroffen gegen 12 Uhr bekam ich problemlos einen Platz und sogleich die Speisekarte gereicht. Eine Vorspeise und einen Hauptgang ausgewählt mit begleitendem Wein wartete ich also auf den Service. Dabei konnte ich von meinem Platz aus fast direkt in die Küche sehen.

Das Lokal war nicht gerade klein, denn auch noch im Innenhof saßen einige Personen an diversen Tischen die von einem wuseligen aber aufmerksamen Service betreut wurden. Hier ein weiterer Blick in Lokal.

Auch hier, wie schon einmal beschrieben, die restaurierten alten Gemäuer in dem Stadtteil, welche dann aber mit entsprechend passendem Interior ausgestattet wurde. Bevor es losging mit der Vorspeise wurde mir ein dunkles Brot mit Holzmesser und einem Brotaufstrich serviert, was in Skandinavien durchaus üblich ist.

Sehr ansprechend, aber genauso schmackhaft. Dann kam die Vorspeise mit Fleischklöschen in Tomatensauce die ausgesprochen fein gewürzt war und die Tomaten sehr fein zu dem Fleisch paßten.

Und der Hauptgang war dann ein Oktopus auf Salat, der wenn auch nicht so besonders typisch für die nordischen Gewässer umso besser zubereitet und sehr fein abgeschmeckt zum Salat paßte.

Das war auf jeden Fall einmal wieder ein ausgezeichnetes Lunch, welches mit über den Mittag und Nachmittag die Zeit vertrieb und ich mich dann am späteren Nachmittag in die Hafengegend von Tallinn begab, wo es den Stadtteil Noblesser gibt, der auch zum alten Hafen gehörte. Dort stehen heute noch einige alte Lagerhallen, die zum Teil so hergerichtet wurden, das darin Veranstaltung, Museen, und diverse Lokalitäten untergekommen sind. Hier mal nur ein Beispiel eines Cafés, wo sich die Eigentümer eine ganz besondere Beleuchtung ausgedacht haben.

Untergebracht ist dieses Café in einer solche alten aber aufgemöbelten Backsteinhalle.

Und weil in diesem Stadtteil nicht nur alte Hallen, sondern auch einige Neubauten entstanden sind mußte ich meinen Kopf nur einmal um ca. 180° drehen um meine nächste und dritte Station an diesem Tag zu erfassen. Vielleicht ein paar Worte zu den 180°, denn das ist auch der Name der Lokalität wo ich also für den Abend reserviert hatte. Für meine Begriffe ist das hergeleitet aus der Backofentemperatur, mit der ja viele Dinge zubereitet werden können. Das Lokal existier seit ca. 6 Jahren an dieser Stelle und wird von dem Berliner Mathias Diether betrieben. Heute mit 2 Michelin * ausgezeichnet war ich also entsprechend gespannt, was da auf mich wartete. So von außen anzusehen.

Rechtzeitig eingetroffen wurde man in einen Nebenraum geführt, wo es ein erstes Glas Aperitiv gab und dort aber auch eine Bar und einige Plätze für weitere Gäste zu sehen waren.

Hier konnte auch schon einmal die Speisekarte studiert werden und dann ein kleines Tablett mit 4 verschiedenen sehr schmackhaften Amuse Bouche serviert wurden.

Dazu hatte ich mir als Apero ein Glas Champagner bestellt, der auch an diesem Tisch serviert wurde und sehr gut zu den servierten Kleinigkeiten paßte.

Dieser non Vintage Champagner wurde erzeugt aus 80% Pinot Noir und 20% Chardonnay. Ein toller Einstieg für den Abend der dann im Hauptraum des Restaurants an der großen Theke um den Herd herum weitergehen sollte. Hier ein erster Blick von meinem Platz auf den Herd und alle Gerichte wurden dann auch vor unseren Augen von den Mitarbeitern entsprechend auf den Tischflächen zwischen Herd und Theke angerichtet.

Noch ein kleiner Blick auf meinen eigenen Platz, der sich im Laufe des Abends kaum groß ändern sollte.

Links oben die Weinkarte, links unten die Serviette mit dem 180° Logo und ebenso auf der Mitte des Platzes das Logo in einer runden Lederscheibe eingepreßt, was dem Platzteller entsprach. Dann folgen jetzt die 6 Gänge des Menüs, welche ich nur kurz beschreibe zu den Fotos.

Mimmolette Cheesecake 180° Degrees‘ Ausgesprochen fein und insbesondere sind die Saucen bei allen Gängen besonders hervorzuheben!

Helgoland Hummer, Paprika, Bouillabaisse. On top noch etwas Kaviar zum Hummer, wo aber immer noch der Hummer die Hauptrolle spielte und besonders exponiert hervorstach.

Dieser Steinbutt war für mich das absolute Highlight des Abends. In der Menübeschreibung folgen noch folgende Zutaten: Linsen, Curry und Lemongras. Das Stück Steinbutt hatte aber insgesamt einen so großen Einfluss aufgrund seiner Konsistenz und der kräftigen Note, das selbst die Sauce fast nicht dagegen ankommen konnte. Eines der wirklichen Signature-dishes.

Zweierlei vom Kaninchen.

Nürnberger Würstchen, Champagner Cabbage und violetter Senf.

Poschiertes Kalbfleisch, Blumenkohl und Artischocke. Hier spielte zwar die Sauce nicht so eine dominante Rolle, war aber in seiner Intensität um so präsenter.

Dann folgen 3 Dessert, wo die beiden ersten Teile als Pré-desserts einmal wieder angekündigt wurden.

Da ich selber ja wirklich kein Dessert-Liebhaber bin, hier nur ganz kurz siviel, das der erste und der letztere ganz fein schmeckten. Die mittlere Kachel war mit Banane !

Estlandreise und der erste Tag in Tallinn

Schon im Vorfeld der Estlandreise hatte ich mir vorgenommen für den Besuch in Tallinn einige Restaurants zu besuchen, welche ich aber dann auch einige Wochen vorher online reserviert hatte. An diesem ersten Tag sollte es ins Restaurant Fotografisca gehen. welches in einem Bürokomplex in der obersten Etage, nicht unweit des Bahnhofs gelegen auf der anderen Seite des Dombergs liegt. Hier schon mal ein Blick aus dem Lokal auf den Domberg und die Gebäude drumherum.

Aus dem Lokal selber wollte ich eigentlich berichten, aber die Essen, wie auch der Service haben für meine Begriffe an diesem Abend überhaupt nicht gestimmt, so zeige ich nur einen kleinen Blick in die offene Küche, welche von meinem Platz zu sehen war.

Dann hatte ich aber weiterhin das Glück, das ich mein Hotel diesmal so gewählt hatte, das ich in einem Stadtviertel landete, wo richtig was los war. Rotermanni nennt sich die Gegend und ist wohl einer der alten Hafengegenden gewesen, wo viele Lagerhäuser standen, die heute mit Ihren Details zum Teil auch noch zu sehen sind, und die oft dann mit hochmodernen Anbauten, oder auch aufgestockten Etagen dem Viertel einen interessanten Charme gaben. Hier ein Eindruck aus einer kleinen schmalen Gasse, wo sich Cafés und kleine Läden aneinanderreihten.

Am Ende dieser Gasse gab es eine Weinbar, welche ich auch schon vorher im internet recherchiert hatte, und die ein super Angebot an internationalen Weinen zu bieten hatte, inclusive einer Dispenser-Weinbar mit gesamt 24 Flaschen wo man sich in 3 verschiedenen Größen seinen Wein zapfen konnte. Im Gespräch erzählten sie mir, das das wohl bereits die zweite Weinbar dieser Art in Tallinn sei, welche erst so vor ca. 2 Jahren eröffnet hatte. Auch von dieser Auswahl an 24 Weinen konnte ich gleich begeistert sein, was aber zu weit führen würde jetzt hier auf jeden verkosteten Wein einzugehen. Mehr zum System ein wenig weiter unten.

Der Name dieser Weinbar kann durchaus als Programm verstanden werden, denn „Time to Wine“ ist durchaus als Motto zu verstehen, sich mit viel Zeit und Muße an die diversen Weine heranzumachen.

Hier also eines der Gläser mit dem entsprechenden label, aber auch darunter, von mir auf dem Tisch so arrangiert, die Plastikkarte, welche als Zugang zum Weindispenser dient und wie folgt funktioniert: Die Karte wird in dem Weindispenser eingeschoben, und dann leuchtet bei jeder Flasche die im Automaten steht ein kleines blaues Display auf, wo angezeigt wird, welche Menge welchen Preis kostet. Darunter jeweils ein kleiner Knopf, wo man sich dann bei Unterstellen des Glases die entsprechende Menge zapfen kann. Auf der Rückseite der Karte ist das mit Logo etc. nochmals gut erklärt.

Wie schon gesagt, die Auswahl war prächtig bis ausgezeichnet und die Auswahl zwischen 24 Weinen zu haben, welche dann in den Dispensern auch noch einigermaßen nach Farbe des Weines sortiert waren konnte auf jeden Fall zu mehr Konsum führen. Hier ein kleiner weiterer Eindruck zu der Auswahl.

Im linken Fach ausschließlich die roten Trauben, welche dann nach rechts weitergehend von den weißen Trauben und von Rosé Wein gefolgt wird. Orange stand auch mal dazwischen, was die Auswahl durchaus auch noch erweiterte.

Letzter Tag in Tartu mit abendlichem Restaurant Besuch

Nach diesen ereignisreichen Tagen in Tartu mit drei Tagen Ausstellung und diversen weiteren Aktivitäten hatte ich meine Abreise nach Tallinn so gelegt, das ich noch einen weiteren Tag in Tartu verweilen konnte. Mittags wollte ich also erst einmal in ein Café, welches mit dem Namen Werner schon einmal sehr deutsch klang. Wahrscheinlich ist es also schon bereits in den Jahren zwischen den Kriegen gegründet worden, und hat die spätere Zeit so überlebt, das es diese Institution mit diesem Namen heute noch gibt. Hier ein kleiner Eindruck aus dem Inneren des Cafés.

Am Nachmittag schlenderte ich dann noch durch diverse Shopping Center und fand dann auch noch ein weiteres Café mit dem Namen „Olaf“. Dort einen Kaffee genossen und so hatte ich auch in dieser Stadt eine weitere Verbindung namentlicher Weise.

Am gleichen Abend ging es dann noch in ein Restaurant, welches ich am Tag zuvor bereits einmal von außen gesehen hatte, und mir so interessant erschien, das ich es an meinem letzten Tag des Aufenthaltes in Tartu ausprobieren wollte. Sein Name: Wilde ja Vine. Reserviert hatte ich nicht, da mir ein Montag Abend in einer solchen größeren Lokalität sicher noch einen Platz bieten konnte.

Hier ein erster optischer Eindruck von meinem Platz aus gesehen.

Ich bestellte mir eine Vorspeise mit Heringen und einen Hauptgang mit einem Entrecôte. So sah das dann entsprechend auf dem Teller aus:

Die Heringe waren gut ausgenommen, fein angebraten und mit viel grünem Salat und manchem Gemüse begleitet. Gut und schmackhaft. Richtig erstaunt war ich allerdings über das Hauptgericht. Entrecôte mit Salat-Beilage, wo das Fleisch sehr fein gebraten war, wohl auch gut von der Basisqualität und nach dem Anbraten sicher sehr gut entspannen lassen, was einen richtigen Genuss erzeugte.

Ein toller Abschluss also für die Tage in Tartu, was sich aber in den nächsten Tagen in Tallinn entsprechend fortsetzen sollte. Dazu in den nächsten Berichten mehr.

Reise nach Estland mit Besuch in Tartu und Tallinn

In diesem Sommer sollte mich meine Reisetätigkeit für knapp zwei Wochen nach Estland führen, wo ich mich zunächst für einige Tage in der europäischen Kulturhauptstadt Tartu (Dorpat) aufhielt und anschließend dann noch für ca. 6 Tage in der estnischen Hauptstadt Tallinn verweilte. Für eine der Events in Tartu wurde ich im letzten Jahr aufgefordert für eine Briefmarken-Ausstellung drei Stempel und ein Logo zu entwerfen, was ich dann auch entsprechend umsetzen konnte, und aus diesem Anlass ich dann im Juli entsprechen die zweitgrößte Stadt Estlands bereiste, wo es eine ganze Reihe interessante Dinge zu sehen gab, aber auch diverse kulinarische Erlebnisse zu bestehen waren. Beginnen kann ich mit einem kleinen Eindruck der Markthalle, die nicht weit vom Hotel lag und ich so dort am zweiten Tag einmal durchschlenderte und richtig erstaunt war, welche Vielfalt es dort vom Angebot her gab.

Hier der Blick auf den Haupteingang der Markthalle, welche im Erdgeschoss alle Gemüse.-und sonstige Händler beherbergte, sowie eine halbe Etage tiefer die Fischstände zu finden waren. Hier ein kleiner Eindruck von innen.

Insgesamt machte diese Markthalle einen sehr sauberen und aufgeräumten Eindruck.

In den Tagen vor der Ausstellung, aber auch einmal abends an dem Wochenende suchte ich in der Innenstadt eine Weinbar auf, welche den Namen „Vein ja Vine“ trug.

Die Aussenansicht dieser Weinbar, wo die Stühle auf dem Trottoir der Fußgängerzone noch nicht aufgebaut waren. Die Auswahl von offenen Weinen war gut was sich aber bei der Flaschenauswahl sehr interessant fortsetzte. Grundsätzlich muß erwähnt werden, das hier im hohen Norden der Ostsee nicht nur so manche Fruchtweine produziert werden, sonder es gibt Weinbars, die international kaum eine Konkurrenz scheuen müssen. Dazu später ein paar Anmerkungen auch aus Tallinn. Meine Beobachtung war, das sich wohl einige Weinhändler so etabliert haben, das die Weinbars dadurch mit Ihrem Angebot entsprechend profitieren können. Als weiteren Beispiel aus dieser Weinbar hier auch ein kleiner Eindruck eines Snack Teller, den ich bei einem Besuch mit bestellt hatte.

Jetzt aber ein paar Eindrücke zu der europäischen Kulturhauptstadt in Tartu.

Auf dem Rathausplatz (später noch ein entsprechendes Foto) steht seit letztem Jahr eine kleine Skulptur, die von der Kulturhauptstadt Tartu 2024 künden soll. Ebenso wohl auch die Wimpel, welche über die Straße gespannt sind. Weiterhin wurde aber auch eine der großen Strassen am Flus komplett gesperrt, wo dann diverse Kioske, Spielmöglichkeiten für Kinder, kleine Bühnen zum Musizieren aufgebaut waren, welche in den Tage im Sommer 2024 auch rege genutzt wurden. Als die drei Tage Ausstellung im Nationalmuseum rum waren hatte ich noch einen vollen Tag für Erkundungen in den Straßen und sonstigen Locations in der Stadt, welche meist von Künstlern bespielt waren, aber auch weitere Ausstellungen zu sehen waren. Hier ein Beispiel einer Fassade die mit Fake-Fenstern bestückt war.

Im Prinzip sonst eine tote Fassade, welche aber mit den Mitteln visueller Impressionen von aufgesetzten Fenstern, wo sich dahinter ganz unterschiedliche Scenen abspielen, aufgelockert wurde.

Da ich 2 Tage vor dem Beginn der Ausstellung im Nationalmuseum in Tartu angereist war hatte ich dann noch die Möglichkeit am Tag bevor die Ausstellung begann beim Aufbau der diversen Rahmen zu helfen. Hier ein Eindruck von dem wirklich monumentalen Museum, welches auf einem ehemaligen russischen Militärflughafen gebaut wurde.

Die Fassade von der einen Seite, und hier der Haupteingang zum Museum.

Direkt hinter diesem Haupteingang liegt ein weitläufiges Foyer, wo dann auch die Briefmarken-Ausstellung seinen Platz fand und diverse weitere Aktivitäten während der drei Tage der Ausstellung.

So sieht das dann aus, wenn fast noch keine Besucher in der Ausstellung sind und sich einzelne Personen zwischen den Rahmen verlieren.

An einem Abend dieser ersten Tage war ich noch in einem Lokal mich zu stärken und konnte auf dem Rückweg über den Marktplatz das relativ hell erleuchtete Rathaus so sehen:

VDP Franken meets Portugal, im Lenbachhaus

Ende Juni des Jahres waren die VDP Winzer aus Franken einmal wieder in München zur Präsentation Ihrer Weine und hatten zu dieser Veranstaltung 8 Winzer aus Portugal eingeladen. Die Winzer aus Portugal kamen aus allen Landesteilen, so konnte man vom Vinho Verde bis zu einem Touriga National alle Facetten des portugiesischen Weins kennenlernen. Aus Franken waren 27 Winzer angereist, die dann wohl auch so die gesamte VDP Riege der fränkischen Winzer repräsentieren. Eine Bemerkung zur Location. Das Künstlerhaus am Lenbachplatz hat im ersten Stock einen mittelgroßen Saal, der auch mit einer Bühne ausgestattet ist, der auch in den letzten Jahren immer wieder für diverse Verkostungen, aber auch sonstige Events herhalten mußte. Leoder ist dieser Raum nicht klimatisiert und so ist es immer wieder eine gewaltige Herausforderung in so einer Räumlichkeit eine Weinverkostung zu veranstalten.

Ich beginne mit meinen Verkostungen bei den portugiesischen Weingütern, wobei es da mit dem Weingut geographic wines beginnt, die sich in verschiedenen Regionen in Nord-Portugal inzwischen auf ca. 60 ha. ausgebreitet haben.

Hier eine Auswahl der angebotenen Weine, welche alle irgendwie recht typisch schmeckten, aber auch Ihre Eigenheiten nicht verbergen wollten. Sehr schöne feine Fruchtnoten mit meist immer recht guten begleitenden Säurenoten, was das Gesamtbild der einzelnen Abfüllungen ausgesprochen angenehm und abgerundet erscheinen ließ.

Dann ging mein nächster Gang nur ein paar Tische weiter zum Weingut Casa de Mouraz, welches in Tondela beheimatet ist und was in der Region von Coimbra liegt, also mitten im Land, ein wenig nord-östlich von dieser Universitätsstadt entfernt. Auch ier gibt es eine weiße Rebsorte zu verkosten, was aber in Portugal meist ein großer Mix an diversen weißen Trauben ist, die mit großem Können und Erfahrung cuvetiert werden.

Insgesamt eine sehr rundes Geschmackserlebnis, was aber nicht darüber hinwegtäuschen soll, das einzelnen Flaschen auch aus nur 1-2 Trauben oder auch Single Wineyards ausgebaut werden.

Dann geht es zur Quinta da Plansel, welches von einer deutschen Familie in den späten 90er Jahren gekauft wurde und heute auf einer Fläche von ca. 79 ha Ihre Weine anbaut. Insgesamt für mich einige sehr interessante Weine, die alle in der Region Alentejo angebaut und im Weingut ausgebaut werden. Alentejo ist sowieso gerade eine seit Jahren aufstrebende Weinregion, aus der man wohl noch viele interessante Dinge hören wird.

Konsequent durchgestaltet Etiketten stehen überzeugend nebeneinander. Im Alentejp werden kaum Weißweine angebaut, dafür um so mehr rote Sorten die nicht nur auf die traditionellen portugiesischen Weine zurückgehen, sonder auch internationale Sorten wie Syrah wachsen hier ausgezeichnet. Sind bei einigen Fachhändlern in Deutschland zu haben.

Dann gab es bei mir noch einen Abstecher zum VDP Weingut Schloss Sommerhausen, welches zu dieser Verkostung hauptsächlich Ihre Sekte mitgebracht hatte. Ich verkostete 3 oder 4 und war wirklich beeindruckt, welche Frische, Tiefe, aber auch eine wunderbare Säure mit Frucht vorhanden war.

War für mich dann im Prinzip der Abschluss an diesem Nachmittag, wo es einmal wieder einige feine Entdeckungen zu machen gab.

Besuch im Elsaß, der zweite Tag in Eguisheim und der Auberge Frankenbourg

Das Wetter hielt, so Ende Mai, und wir machten uns auf den Besuch zunächst einmal nach Eguisheim im Elsaß, wo es heute noch sehr pitoreske Häuserzeilen gibt und an allen Ecken und Enden Wein angeboten wird. Zu einem der Winzer sollte dann am späten Vormittag auch unser Weg führen. Hier ein kleiner Eindruck aus den engen Gasse in Eguisheim.

Und weil so ein sonniger Spaziergang dann durstig macht, kehren wir bei Leon Baur, einem Winzer aus dem Ort, auch für eine kleine Verkostung auf seiner Terrasse ein. Hier auch typisch für das Elsaß werden Riesling, Grauburgunder und weitere weiße Rebsorten angeboten.

Wie hier auch auf dem Etikett zu lesen handelt es sich um ein alteingesessenes Weingut, welches auch hier heute noch im Familienbesitz ist und in der inzwischen 9. Generation von der Familie geführt wird. Weine werden um das Städtchen Eguisheim auf 10 ha angebaut und dort auch entsprechend vinifiziert.

Hatte auch bereits in den letzten Jahren einige verschiedene Flaschen aus dem Weingut verkostet, welche in der Breite immer recht fein und angenehm zu diversen Speisen zu genießen waren. Auch in diesem Weingut werden, wie in fast allen weiteren Weingütern im Elsaß Schnäpse gebrannt, die auch gerne in der gehobenen Gastronomie angeboten werden.

Am Abend geht es dann in die kleine Ortschaft La Vancelle, wo wir uns in der Herberge Auberge Frankenbourg breit machen und abends dann im 1* Lokal des Hauses ein entsprechendes Menü genießen wollen. So sieht der Gastraum, welcher wohl anschließend an das Hotel angebaut wurde aus, mit viel Licht und hohen Fenstern, was dem Holzinterior einen sehr angenehmen lichtdurchfluteten Eindruck verleiht.

In der Mitte des Raumes steht ein entsprechender Tisch, wo bereits die Brote (selbstgebacken) aufgetischt sind und diverse andere Zutaten ihren Platz finden.

Wir haben mit unseren 6 Personen also an unserem Tisch Platz genommen und werden, wie so üblich bei einer Sterneküche, mit diversen Amuse Bouche auf schönen Holzetageren begrüßt.

Titel: Variation von der Erbse. Dann geht es aber so richtig los mit dem 5-6 Gänge Menü, welches zumindest schon einmal von der schriftlichen Seite auf der Speisekarte wunderbar zu lesen ist.

Wir starten mit einem Rindertartar, geröstet, Salicornes und einer jodierten Vinaigrette.

Jetzt hätte ich aber fast vergessen, den Wein zu erwähnen, der natürlich vor dem ersten Gang serviert wird, was wir heute zum Menü ausgesucht hatten. Ein Grauburgunder aus dem Elsaß von Saint-Jaques aus 2020.

Hier einmal wieder das Front.- und Rücken-Etikett, welches dann die gesamte Information zum entsprechenden Wein beinhalten sollte. Da die nächsten 2 Gänge des Menüs auch zum Teil einen Fisch beinhalteten, sollte dieser Tropfen ganz gut passen.

Es folgt der nächste Gang mit Spargel, geräuchert mit Muskat-Wein und diversen weiteren feinen Geschmäckern auf dem Teller die sehr gut zum Spargel passen.

Dann folgt ein Gang mit einer Rotbarbe, mariniert im Gin aus dem Elsaß, Algen und einem Consommé verfeinert mit Tapioca.

Dann folgt ein Fleischgang mit Wildschwein in einem Teigmantel, welches ebenso leicht geräuchert war und von einer halben grünen Erdbeere begleitet wurde.

Und jetzt folgt ein Foto, wo ich mir nicht mehr sicher bin, ob dieser Gang zum Wildschwein gehörte, oder ob das ein eigener Gang aus dem Menü war.

War aber ebenso fein und geschmacklich ausgezeichnet. Dann folgte ein Gang Käseteller (nicht im Foto festgehalten) und einige diverse süße Teile, welche ebenso interessant präsentiert wurden, wie viele andere Teile, die nicht unbedingt auf einem Teller daherkamen.

Insgesamt war das, ebenso wie der Abend vorher, auch hier ein sehr ausgewogenes und interessantes Menü, welches zwar seine Höhepunkte hatte, aber kaum wirkliche Schwächen innerhalb der einzelnen Gänge des Menüs. Mein Urteil (17,5/20)

Besuch im Elsaß mit 2 Lokalen und je einem Michelin Stern

Im Mai des Jahres hatte einer meiner Brüder einmal wieder einen runden Geburtstag, den er mit seiner Frau und weiteren 4 Gäste dann im Elsaß feiern wollte. Da bot sich dann ein langes Wochenende an, denn einige der Gäste sind auch heute noch berufstätig, und somit dann vielleicht nicht so ganz flexibel verfügbar unter der Woche. Wir starteten unsere Wochenendtour am späten Vormittag, der uns für ein Brunch zunächst auf einen Bio-Bauernhof bei schönstem Wetter bringen sollte, wo wir ein sehr ausgiebiges Frühstück mit viel Kaffee und Brötchen genießen sollten. Weiter ging dann die Fahrt Richtung Elsaß wo wir ein paar Stationen einlegten, und schließlich am späteren Nachmittag in Kaysersberg eintrafen, wo unsere erste Station, auch mit dem Lokal sein sollte. Da in diesem Jahr das Wetter an diversen Tagen sehr unsicher war, machten wir uns also zur reservierten Zeit mit dem Auto auf den Weg zum Restaurant Alchémille.

Hier hat sich der Chefkoch auch gleich auf dem Firmenschild des Restaurants mit seinem Namen verewigt, was aber sicher nicht falsch ist, denn diesen Namen darf man sich ruhig einprägen. Wir sind pünktlich und werden an unseren Tisch geführt wo wir uns gemütlich einrichten und zunächst natürlich auch einmal die Karte studieren. Die Frage des Service nach einem Aperitif wird allgemein mit Wohlwollen begrüßt, und so wird uns ein Crémant aus dem Elsaß von Pierre Frick serviert, der zwar sehr fruchtig herüberkommt, aber trotzdem Anklänge von einem Orange Wein hat.

Hier das Etikett, welches viel erzählt, aber doch alle wesentlichen Infos bereithält, die man über so einen Tropfen gerne wissen möchte. Dann gibt es ein paar Amuse bouche, welche ich nicht im Foto festgehalten habe, aber den ersten Gang mit Spargel, Ente und Minze.

Die Minzsabayone über dem Spargel rundete den gesamten Geschmack ausgezeichnet ab, und somit war ein ausgezeichneter Start in dieses Menü getan.

Dann folgte ein Gang mit mariniertem Fisch aus dem Rhein der begleitet wurde von Stevia und einer sehr feinen Sauce Vinaigrette, welche mit seiner Säure den gesamten Teller fein abrundete.

Weiter geht es mit einem Teller von Schnecken, einem Wels und einem Knochenmark vom Rind.

Hier ist zwar auf dem Foto des bereitgestellten Tellers nicht viel von den beschriebenen Zutaten zu erkennen, aber geschmacklich war das ebenso gut wie die bereits servierten Platten. Dann sollte es nochmals einen etwas kräftigeren Wein zu der Menüfolge geben, wo dann die Wahl auf einen Grauburgunder von Marc Kreydenweiss fiel. Ausgesprochen fein und passend zum Abend.

Es folgt ein Gang mit Kalbfleisch, Bärlauchvinaigrette und Spinat.

Bei solchen Gängen, wo dann auch mal wieder die Sauce, bzw. die Vinaigrette eine der Hauptrollen spielt, weil diese der Haupt-Geschmacksträger sind, zeigt sich ganz enorm die handwerkliche Fertigkeit einer solchen Sterne-Küche. Dito auch im nächsten Gang, wo sich ein kleiner feiner Salat mit einer Vinaigrette von altem Fenchel versucht zu verstehen.

Sehr schön auch hier zu sehen, wie so eine Küche mit den Komponenten der Dekoration sehr subtil spielen kann, wo sich das Dekor des Glastellers wie automatisch in das Gericht mit einfügt. Dann folgen 2 Fleischgänge, wo wir uns als Runde am Tisch für einen weiteren Wein in der Richtung rot entscheiden.

Also auch hier ein guter Tropfen aus dem Elsaß, welcher dann auch sicher hier zu den weiteren Gängen im Anschluss passen sollte.

Da fehlen mir wohl leider 2 Fotos der folgenden Gerichte.

Zum Dessert sollte es dann etwas frisches vom Rhabarber geben mit einem Gratinée, welches sich in seiner typischen Farbe des Rhabarber auf dem Teller zeigt.

Der zweite Teil dieses Abschlusses folgte mit einem Ziegenkäse der mit Estragon kombiniert war und wohl unter dem Salamander gratiniert wurde.

Sehr fein und opulent auf dem Teller, wo sicher mehrere Personen sich hätten noch beteiligen können.

Ein sehr schöner Geburtstags-Abend in einem Sterne-Lokal im Elsaß, wo ein Besuch immer wieder sehr lohnenswert ist. (17,5/20).