Archiv der Kategorie: Wein

Eine spezielle Weinverkostung mit Ch. Palmer aus 1988 und 2014

Wenn man mal wieder eine große Flasche Wein geschenkt bekommt, sollte dann auch das Essen dazu entsprechend passen, und die weiteren Weine sowie Gäste natürlich auch. Zu den beiden Flaschen Chateau Palmer

  • Zweitwein aus 2014, Alter Ego, sowie
  • Grand Vin von Chateau Palmer aus 1988

W<eiterhin hatte ich mir für eine vorgeschaltete Suppe einen Weißburgunder „Art“ vom Weingut Abraham aus 2015 aus dem Keller geholt, und für den Dessert gab es dann eine Beerenauslese vom Weingut Nimmervoll aus dem Wagram in Österreich aus dem Jahr 2011.

Hier aber zunächst auch einmal die Speisenfolge, welche ich mir zu den einzelnen Weinen ausgedacht und in den Tagen vor dem Menü zubereitet hatte.

  • Suppe: Pastinaken, Ingwer mit Nussöl
  • Vorspeise: Wan-Tan Rezept nach Jan Hartwig abgewandelt mit Entenrilette, Jakobsmuscheln und Entenconsommée.
  • Hauptgang: 7 Stunden Lammkeule nach Anthony Bourdin
  • Dessert: Pascha – eine baltische Osterspeise aus Quark, Zucker und Eiern gekocht.

Wir waren zu diesem Menü 4 Personen, was die gesamte Vorbereitungszeit am Tag der Speisung ein wenig entspannter machte. Den Dessert hatte ich allerdings bereits am Abend vorher zubereitet, und das Brot für den Abend, ein Chiabata mit Oliven hatte ich ebenso 2 Tage vorher mit dem Sauerteig begonnen und dann am Freitag Vormittag entsprechend ausgebacken.

Der erste Gang, die Suppe wurde also im Topf auf dem Herd heiß gemacht und auf den Hering-Ocean Tellern mit dem Nußöl serviert. Dazu der Weißburgunder vom Weingut Abraham.

Durch die kräftige Ingwernote der Suppe konnte der Weißburgunder sich so richtig beweisen, wo er standhalten konnte gegen Gewürze und deftige Noten. Ein Wein, der sich wenig typisch wie ein Weißburgunder präsentiert, aber dafür umso besser für einen solchen Start ins Menü sich eignet.


Dann folgt die Vorspeise, bestehend aus einem Wan-Tan, gefüllt mit Entenrillette und Jakobsmuscheln, welches in einem China-Dämpfer für ca. 10 Minuten gedämpft wird, und auf sehr fein gewürfeltem Gemüse in einer Entenconsommée schwimmt. Dazu der erste Rotwein aus dem Hause Palmer mit dem Zweitwein Alter Ego aus dem Jahr 2014.


Dann folgt zum Hauptgang, welches eine Lammkeile aus dem Bräter, welche für ca. 7 Stunden im Backofen bei 150°C vor sich hin schmorte, der Hauptwein des Abends, zu welchem Anlass ich dann auch dieses Menü zusammengestellt habe. Die Lammkeule habe ich dann noch mit Rosmarinkartoffeln ergänzt und das Schmorgemüse landete natürlich auch auf dem Teller.

Das Etikett noch sehr einwandfrei, wobei der Korken sich schon ziemlich verabschiedet hatte. Es wurde also kurzerhand umdekantiert, was aber nicht wirklich zu schmecken war. Dieser Wein war zwar wirklich schon seine ca. 36 Jahre alt, zeigte sich an den Rändern im Glas auch schon leicht braun, konnte aber nur mit einer kleinen dumpfen Note in der Nase am Gaumen und im Abgang noch ziemlich gut überzeugen. Die Frische ist etwas verflogen aber wer vermutet, das dieser Wein nicht mehr genießbar ist liegt vollkommen falsch.


Zum Abschluß folgt ein Dessert, den ich schon mehrfach in meinem Elternhaus genossen habe, aber selber auch schon mehrfach selber zubereitet habe, welches in 2 verschiedenen Formen passieren kann. Es kann in einer rohen Form zubereitet werden, aber diese Quarkspeise zum Osterfest kann auch gekocht werden. Der Name Pascha deutet natürlich deutlich auf die Herkunft zum Osterfest – Passa. Die wesentlichen Bestandteile sind Quark, Eier, Zucker, Vanilleschote, Mandelsplitter und die Rosinen, welche ich anstelle von Zucade verwende.

Dazu habe ich eine Beerenauslese vom Weingut Nimmervoll aus dem Wagram ausgewählt. Hier in den Abbildungen.

Weinverkostung Württemberg mit 12 Winzern und 18 Weinen

Es stand einmal wieder eine größere Weinverkostung bei mir an, welche ich natürlich wieder mit Uly Schroth organisiert hatte. Das Thema an diesem Sonntag Nachmittag hatten wir diesmal auf das Weinbauland Württemberg beschränkt, welches immer noch unserer Meinung nach weit unterschätzt ist, und somit ein sehr interessantes Thema sein sollte um hier einmal mit Vorurteilen und festgefahrenen M<einungen aufzuräumen.

Das Weinbauland Württemberg besteht aus ca. 11500 ha, wo auf einer Fläche von ca. 30% weiße Sorten, und auf ca. 70% rote Sorten angebaut werden. Im „Ländle“, wie auch die ansässigen Württemberg Schwaben sagen gibt es 19 Genossenschafts-Kellereien und 18 VDP Winzer.

D<ie Auswahl der Weine hatte ich nach dem Prinzip vorgenommen die meist angebauten R<ebsorten aus dem Anbaugebiet Württemberg zu zeigen, und dann als Top Ergänzung die Weine der HADES Gruppe. Dazu später ein wenig mehr.

In Württemberg werden folgende Rebsorten am meisten angebaut:

  • Riesling
  • Trollinger
  • Lemberger
  • Schwarzriesling
  • Spätburgunder
  • Müller Thurgau
  • Samtrot

Diese W<eine sollten also den ersten Teil der Verkostung darstellen und wurden gefolgt von den Spitzenweinen der HADES Gruppe, welche sich aus den folgenden Weingütern zusammensetzt:

  • Hohenlohe Öhringen
  • Adelmann
  • Drautz-Able
  • Ellwanger
  • Sonnenhof

Und aus den Anfangsbuchstaben der 5 Weingüter ergibt sich dann der zusammengesetzte Name HADES. Gegründet so um das Jahr 1986 war eines der Prinzipien den besten Wein des einzelnen Winzers unter der Marke zu vermarkten und diesen Wein dann aber auch im Barrique auszubauen, was natürlich imJahr 1986 auf großes Unverständnis stieß. Die Geschichte lehrt uns aber eines Besseren! Heute sind nicht nur die einzelnen Winzer die Top Betriebe im Gebiet Württemberg, sondern auch Pioniere für einen anderen Stil der Weinbereitung im kühlen Anbaugebiet Württemberg.

Ich hatte die Weinverkostung in 2er Flight aufgebaut wovon ich dann auch so berichten will in der Reihenfolge der angestellten Weine. Wir beginnen mit 2 Flight weiße Sorten von den 3 folgenden Weingütern:

  • Haidle mit einem Riesling Kabinett, Pulvermächer aus 2019,
  • Weingut Merkle mit einem Müller-Thurgau aus 2021
  • Weingut Aldinger mit einem Sauvignon-Blanc aus 2021
  • Weingut Merkle mit einem Sauvignon-Blanc aus 2021

Für die Verkostungsrunde begannen wir also im Prinzip gleich mit einem der Kracher aus der gesamten Verkostung, welches der Riesling Kabinett vom Weingut Haidle war. Aber auch die beiden Sauvignon Blanc, welche ja nicht zwingend zu den meistangebauten R<eben in Württemberg zählen können kam ich mit meiner Bewertung beim Aldinger SB mindestens auf eine genauso gute Bewertung wie manche bei Riesling vom Weingut Haidle.

Nach dieser weißen Einleitung zum Nachmittag sollte es erst einmal eine typisch schwänische kleine Stärkung geben, welche aus einem dunklen Brot mit Griebenschmalz bestand.

Das Brot aus einem Rezept der Wildbakers mit einem Bergbauernbrot und einem Griebenschmalz aus dem Hohenlohischen.

Dann folgten 3 Flights mit den roten Sorten aus folgenden Weingütern:

  • Schlossgut Hohenbeilstein
  • Drautz-Able
  • Wöhrwag
  • Weingärtner Markelsheim
  • Ellwanger
  • Sonnenhof

Wir verkosten zunächst einen Flight Spätburgunder von Hohenbeilstein und Drautz-Able, welche ja regional gesehen recht dicht beieinanderliegen auf der rechten Seite des Neckars auf der Höhe von Heilbronn und dann natürlich aus Beilstein.

Dann folgt ein Flight mit Lemberger und Schwarzriesling. Vielleicht ein wenig schwierig diese nebeneinander zu stellen, aber auch hier zeigt sich einmal wieder so die Vielfältigkeit eines solchen Weinbaugebietes. Der Lemberger vom Weingut Wöhrwag aus Untertürkheim, also direkt am Neckar bei Stuttgart. Der Schwarzriesling stammte dann von den Weingärtnern aus Markelsheim, welches einer der nördlichsten Gegenden für den Weinbau in Württemberg darstellt.

Aufgrund der Spätlese des Schwarzriesling hatte dieser durchaus einen guten Stand neben einem solchen Lemberger vom Weingut Wöhrwag. Feine Fruchtnoten gegen kräftige Tiefe und langem Abgang. Ausgewogenes Frucht-Säure Spiel gegen fedin ziselierte Noten von kräftigem Aroma aus dem Wald und dunklen Früchten.

Zum Abschluss dieser Reihe gab es noch 2 sehr typische Sorten aus dem Ländle mit einem Trollinger vom Weingut Ellwanger und einem Samtrot vom Weingut Sonnenhof. Wenn vielleicht auch diese 2 Sorten hätten besser an den Anfang der Verkostung gehört, wollte ich zum Übergang auf die HADES Weine eine gewisse Leichtigkeit und frischere Noten in die Reihe bringen um die Lockerheit und Frische, sowie eine gewisse Leichtigkeit dieser Traubensorten hier aufzuzeigen. Die Trollingertraube ist eines der ganz traditionellen Gewächse, welche früher in großen Mengen geerntet wurde, und der Schwabe diese an den Feierabenden in der Besenwirtschaft oder auf der Terrasse sich auf eine Art zu sich nahm die man „schlotzen“ nannte. Ebenso ist die Traube Samtrot eine alte Rebe die immer noch in gewissen Mengen angebaut wird und gute Ergebnisse für süffige Weine erzielt.

Dann folgen die HADES Weine aus den Weingütern

  • Adelmann mit einem Cuvée weiß aus 2019
  • Drautz-Able mit einem Grauburgunder aus 2018
  • Ellwanger mit einem Zweigelt aus 2020
  • Sonnenhof mit einem Lemberger aus 2015
  • Staatsweingut Weinsberg mit einem Pinotage aus 2019
  • Weingut Fürst Hohenlohe Öhringen mit einem Cuvée rot aus 2015

Diese Reihe der 6 HADES Weine wurde mit einem Teller Linsen mit Spätzle und Saitenwürstchen begleitet. -ohne Foto-

Der erste Flight mit den weißen Sorten aus einem Cuvée vom Weingut Adelmann bestand aus Riesling, Grauburgunder und Weißburgunder und zeigte seine gesamte Eleganz im Glas. Für mich einer der am besten bewerteten Flaschen. (17,5-18/20). Aber ebenso herausragend der Grauburgunder von Drautz-Able mit einem leichten Anflug von grüner Note zu Beginn, welche dann mit der Wärme im Glas etwas sich verflüchtigte.

Dann folgten 2 rote Flights mit den weiteren Sorten Zweigelt, Lemberger, Pinotage und einem Cuvée. Der Zweigelt vom Weingut Ellwanger ist für mich so ein Beispiel eines Rotweins, der sich bei einer solchen Verkostung immer sehr präsent und hervorragend zeigt, da er mit seiner vollen typischen Note der Trauben eine wunderbare ausgewogene Eleganz zeigt die sich dann aber in verschiedenen Fruchtnoten so widerspiegelt, das man nicht glaubt, das dieser Wein aus dem Remstal bei Stuttgart stammt, es ist aber so, und das nicht erst seit gestern, sonder seit ca. 50 Jahren. Daneben der Lemberger vom Sonnenhof der sich insbesondere mit seinem typischen Lemberger Noten noch leicht tanninig präsentiert, obwohl er aus 2015 stammt, also immer noch ein wenig mehr in der Flasche reifen dürfte.

Zum guten Abschluss gibt es noch einen Pinotage vom Weingut Staatsweingut Weinsberg und einen Cuvée aus Hohenlohe Öhringen. Der Pinotage hat hier allerdings einen recht schwierigen Stand gegenüber so einem Spitzen-Cuvée.

Der Pinotage kann sich durchaus gegenüber dem Cuvée auf seine Art und Weise behaupten, wirkt aber sicher aufgrund seines 4 Jahre jüngeren Jahrgangs etwas leichter und gefälliger. Dafür kann sich der Cuvée vom Weingut Fürst Hohenlohe Öhringen aus 2015 mit Namen in Senio sehr gut in Szene setzen. Cuvée aus Cabernet Franc, Merlot, Cabernet Sauvignon und Malbec. Hört sich ja vielleicht eher wie eine Cuvetierung aus Südamerika an, kann aber aufgrund des heutigen Klimas wohl auch in unseren Breitengraden sehr gut gedeihen. Für mich war dieser Cuvée einer der Highlights der gesamten Verkostung, und somit auch zu Recht als der letzte Wein in der Reihe der angestellten Flaschen. Sehr feine Gaumennoten mit leichten Tanninen und einer sehr ausgewogenen Säure Frucht Eleganz. (18,5-19/20)

Ende der Verkostung mit glücklichen und zufriedenen Gästen.

Masterclass bei Bergwein und Verkostung mit 10 Winzern aus Südtirol

Der zweite „Summit“, bei Bergwein in München fand Ende Oktober ganz in der Nähe der Vinothek in der Corneliusstr. statt. Von der Cantina Kurtatsch war einer der kompetenten Herren gekommen um einer Runde von gut 20 Gästen in einem sehr fein ausgestatteten Raum über gut eine Stunde die Neuigkeiten aus Südtirol zu berichten, welche wir dann anhand von 6 W<einen die zu dieser Masterclass anstanden verkosten konnten. H<ier schon einmal vorneweg die Reihe der Flaschen, worauf ich noch ein wenig im Detail darauf eingehen werde.

Südtirol insgesamt hat ca. 5600 ha, wovon 98% DOC klassifiziert sind. Seit einige Jahren wird nun aber in Südtirol an einer Lagenklassifizierung gearbeitet, die eigentlich hätte schon in diesem Jahr zur Wirkung hätte kommen sollen, was aber an gewissen rechtlichen Abstimmungen mit dem italienischen Weingesetzt noch kurzfristig scheiterte, was aber dann für den Jahrgang 2024 sicher relevant werden wird. Es werden dann 86 Einzellagen in Südtirol klassifiziert sein, die eben auch auf den Etiketten der Winzer auftauchen dürfen. Die Weine, wenn sie so bezeichnet werden müssen dann aber auch ausschließlich aus der Lage stammen. Um diese Lage in der Masterclass ein wenig den Besuchern klar zu machen, hatte Harald Croust aus Kutatsch 2 weiße SB und 4 rote, je 2 PN und 2 Merlot mitgebracht, welche aber auf ganz unterschiedlichen Lagen gewachsen waren.

Es beginnt mit dem SB von Kurtatsch neben dem SB von Niedrist. Der Kohl von Kurtatsch mit einer sehr feinen und typischen Note, die sich mit einer ausgewogenen Säure am Gaumen fortsetzt. Leichte Frucht mit Zitrus und leichter Astringenz sowie ausgewogen.

Dagegen der SB von Niedrist mit einer feinen Mineralität bereits in der Nase, recht volle Note und einem mittleren Abgang mit teils exotischen Säuren.

Dann folgen 2 PN aus der Cantina Kurtatsch mit der Bezeichnung Glen und Mazon. Der Glen zeigt sich sehr typisch mit einer sehr feinen Frucht und leichter verkochten Früchten, sowie einer guten Säure mit bestem Fruchtausgleich.

Der Mazon will sich in der Nase noch nicht so richtig zeigen, was aber mit einer feinen Frucht am Gaumen und einer dichten Note sich fortsetzt. Pilznoten und dunkle Früchte treten hervor.

Die Nummer 5 und 6 in der Reihen sind 2 Merlot. Der Brenntal aus Kurtatsch und der Staffes aus Kornell. Bei beiden Weinen sind die Unterschiede wunderbar herauszuschmecken das sicher nicht nur die unterschiedlichen Böden, sonder auch das Mikroklima und die Sonnenlage der Hänge entsprechend zu dem Resultat beitragen. Alle diese Aspekte wurden in der Masterclass ausführlich erklärt und angesprochen, was dann eben auch in den Weinen zum großen Teil wiederzufinden war.

Das neue Weingesetzt in Südtirol wird sich dann aber auch ein entsprechendes Logo geben, wonach die Lagenweine sicher ebenso auf den Etiketten zu finden sind.

Nicht nur diese Masterclass, sondern auch immer wieder spannend zu besuchen ist der Laden von Bergwein, wo sich eine große Menge hochqualifizierter Südtiroler Weine finden läßt. Wie gesagt, Corneliusstr., gleich beim Gärtnerplatz.

So sah die location noch kurz bevor die Gäste alle anwesend waren aus, und welche ich oben so kurz beschrieben hatte.

Champagner-Verkostung mit Champagnerglueck

Man könnte ja sagen „Champagner ist wieder in aller Munde“ was nicht nur die Beliebtheit dieses Getränkes widerspiegelt, sondern auch die grundsätzliche Wertschätzung eines solchen Mixgetränks, welches auf doch recht unterschiedliche Art und Weise hergestellt wird.

Der Händler Champagnerglueck existiert seit ca. 8 Jahren, und es sollte einmal wieder eine kleine Verkostung geben, wo wir auf einem Abendtermin in einer Art Galerie, mitten in München, unweit des Gärtnerplatzes uns in einem Ambiente trafen, wo es sich geflissentlich gut aufhalten ließ.

Kunst an der Wand, und hinter dem Tresen einer der Menschen von Champagnerglueck, sowie schon bereits einige Gäste in den Räumlichkeiten bei einem ersten Glas zur Begrüßung, welches vom Hause Deville stammt, der Carte Noir und eine Cuvée aus Ch., PN und 5% PM. ist. Sehr süffig habe ich mir notiert, und leicht zu warm -? Sehr feine Perlage mit frischer Note am Gaumen. Heller Pfirsich am Gaumen und noch mit langer Nachwirkung. (16/20)

Dann folgen 5 weitere Champagner aus dem Sortiment, welches von Champagnerglueck vertrieben wird. Hier schon einmal vorab das Foto der gesamten Range.

Ich werde jetzt nicht besonders ausführlich auf jeden Tropfen eingehen, aber so ein paar Highlights aus der Reihe doch hervorheben.

Der zweite – Veuve Lanaud – Carte Noir, Millesime 2012 zeigt sich mit einer recht dunklen Farbe. Hmm Gaumen leicht erdig und fest mit frisch eingekochten Pflaumen. (16,5/20)

Dann folgt der Ch. von J. Ch. Ricciuti als Cuvée Prestige mit PN und Ch. Feine kräftige Frucht zu B<eginn, der sich recht breit zeigt. Frische Fruchtnoten, die sich aber recht harmonisch mit der Säure zeigen (15,5/20)

Der Veselles als Rosé, hier ein Grand Cru aus 100% PN erzeugt, haut mich nicht vom Hocker. Auch wenn es natürlich im Publikum andere Stimmen dazu gibt. Wird das Getränk im Glas wärmer zeigen sich Bitternoten am Gaumen. (15/20)

Es folgt der Ch. von P. Clouet der ebenso ein 100% PN ist welcher sich im Glas recht steinig zeigt und festen Noten die mit einer kräftigen Säure daherkommen. Etwas breit am Gaumen mit einem feinen Abgang. (16,5/20)

Final dann noch ein 100% Ch., also ein Blanc de Blanc aus dem Hause André Robert – Le jardin de Mesnil. Leicht zitronige Nase mit einer sehr feinen Säure. Gute Struktur und fester Biss. Zitrusfrüchte und leicht adstringierend. (17/20)

Weinreise Ungarn im Juli 2023, die Tage danach in Budapest

Da ich mit den Reiseveranstaltern der Ungarn-Reise bereits dreimal in anderen Regionen unterwegs war, hatte ich mir vorgenommen in Budapest noch 2-3 Tage anzuhängen, um die mir bisher unbekannte Stadt ein wenig kennenzulernen. Ich sollte es sicher nicht bereuen, denn am ersten Abend hatte ich noch Begleitung von 2 weiteren Personen aus der Gruppe, die auch ein paar Tage verlängert hatten, und so schlenderten wir bei bestem Wetter ein wenig durch die sehr belebten Straßen der Stadt und ließen uns auch für ein kühles Getränk in einem Café direkt an der Donau nieder. Ich hatte mir vorgenommen 2 Lokale in den nächsten Mittagszeiten zu besuchen, wobei eines mir auf einem der Weingüter dadurch empfohlen wurde, das es direkt zum Weingut St. Andrea gehört, und ich sehr gespannt war was mich dort erwartet. Ich hatte ein paar Stationen mit der U-Bahn zu fahren, die mich dann auch fast direkt zum Lokal brachte, welches genau um 12 Uhr öffnete, aber bereits ein paar Tische besetzt waren.

Das Interior wirkte recht modern und praktisch, wobei wohl viel Wert auch auf die Details gelegt wurde. An der Decke einzelne Holzleisten die wohl sicher von alten Holzfässern stammten. Teile der Wände und auch der Säule sind mit Namen der ungarischen Reben bedruckt und so konnte die Zeit zwischen Bestellung und Service der Speisen leicht überbrückt werden. Ich hatte mir das Mittagsmenü ausgewählt, welches mit einer sehr wohlschmeckenden Gazpacho begann.

Eine nur kleine Pause und dann folgte sogleich der Hauptgang mit einem Fisch auf dem Teller der von feinen Begleitungen umrandet war.

Die Röllchen rechts und links neben dem Fisch waren frittierte oder gedämpfte Kartoffeltaschen mit einer gemüsigen Füllung. Die tomatige Sauce ebenso passend wie auch das Grünzeug auf den Kartoffeltaschen. Dann gab es zum Dessert noch eine Crème mit Baisers die tatsächlich nicht einmal zu süß ausgefallen waren, was zum sommerlichen Wetter durchaus paßte.

Das war dann also schon einmal ein gelungener lunch in der ungarischen Hauptstadt, die sich damit von seiner besten kulinarischen Seite zeigte.

Am nächsten Tag ging es dann am frühen Morgen zunächst einmal zu Fuß zur großen Markthalle in Budapest, welche ebenso fast gleich neben dem Fluß liegt und eine Dimension wie eine der ganz großen Lokalitäten weltweit hat.

Von außen so eine recht typische Backstein-Architektur, welche so ca. Ende des 19. Jahrd. im Gründerstil gebaut wurde. Eigentlich war ich für diese Location viel zu früh unterwegs, auch wenn die Gemüse-Stände schon alle geöffnet hatten, aber die diversen sonstigen Tandler im 1. OG richteten gerade einmal Ihre Auslagen so richtig auf, und im Untergeschoß bei den Fischhändlern war leider auch noch nicht viel zu erleben. Mein erster Eindruck war ein wenig das die Halle wohl in die Jahre gekommen ist, und das Angebot sich in den letzten Jahren recht stark auf Touristen eingestellt hat. So schaut’s dann von innen aus:

Der nächste Tag sollte mir dann 2 Besuche bescheren, wobei ich wieder zur Lunchtime in ein Lokal ging, wo das Hauptrestaurant mit Sternen bedacht nur am Abend öffnet, und das auch erst in den Tagen nach meiner Abreise, was sich aber nicht negativ auswirkte. Denn das Lokal „Textura“ brachte eine wunderbare ausgedehnten Mittagstisch zustande. Abends sollte ich dann noch die Weinbar Di Vino aufsuchen, wo es eine tolle Auswahl an Weinen aber auch eine entsprechend gute Beratung dazu gab. Zunächst also der Lunch im Textura, welches recht interessant mit einer Holzkonstruktion eingerichtet ist, die wie ein Baum im Lokal steht.

Diese auch holztechnisch recht interessante Konstruktion belebte den Innenraum und brachte um die einzelne schmale Säule herumgebaut eine gute Belebung von der Optik her ins Lokal. Nun fiel mein Blick aber nach unten auf meinen Tisch vor mir, wo es wieder ein Mittagsmenü geben sollte, diesmal sogar mit einem Amuse bouche wie hier zu sehen.

Etwas feines grünes mit Erbsen, Edamame und einem kleinen Ziegenkäse, was auch hier wieder fein zum heißen Wetter paßte. Dann folge eine Vorspeise in Form einer Fischsuppe, die sehr fein abgeschmeckt war aber dann auch einige kleine gefüllt kräftig schmeckenden schwarz gefärbten Tortellinis.

Großartige Geschmackserlebnisse mit den fein geschnittenen Zesten und Salicornes. Dann folgt das Hauptgericht mit einem Teil vom Huhn, welches elegant eingeschnitten mit feinen Gewürzen abgeschmeckt war.

Der Nachtisch ist hier einmal nicht so erwähnenswert, was aber nicht für meine Weinbegleitung gilt, denn da entdeckte ich auf der Karte einen Pinot Noir, welchen wir auf der Tour der vergangenen Tage leider nicht bekommen hatten, was aber umso mehr zum Hauptgang mit dem Geflügel paßte. Dieser Pinot Noir vom Weingut St. Andrea paßte für mich dann natürlich auch als Abrundung der vergangenen Tage in diesem Lokal.

Das war eine super Abrundung des Mittags-Lunch und ein gelungener Übergang zum Besuch einer der Weinbars die ich aufsuchen sollte. Der Name profan als „DiVino“ tituliert zeigte sich später dann am Abend als ich dort einkehrte als überaus passender Platz mit einem intelligenten Service der auch kompetent beraten konnte. Hier die Ansicht von außen.

Der Blick von dieser Terrasse geht direkt auf eine der größere Kirche in Budapest und es stehen insbesondere im Außenbereich genügend Plätze zur Verfügung. Ich orderte 2 verschiedene Weine, welche mit einer Beratung des Services recht passend ausfielen. Damit war also für diese Woche Ungarn auch hier ein letzter Schluck getätigt, der sich aber insgesamt auf allen Weingütern und auch den diversen Lokalen recht gut bis äußerst empfehlenswert ausfiel.

Auf ein Neues in einem weiteren Weinbaugebiet – hoffentlich, und dann wieder hier auch die nächsten Berichte zu guten Tropfen und feinen Gerichten.

Weinreise Ungarn im Juli 2023, der dritte Verkostungstag

An diesem Tag sollte es wieder einmal 2 Weinverkostungen in großartigen Weingütern geben, und eine parallel zum Dinner ebenso die begleitenden Weine als entsprechende Verkostung.

Am Vormittag ging es dann also zunächst einmal zu einem relativ kleinen Weingut, welches auf gerade einmal 10 ha Ihre Weine anbaut. Dieses Weingut lautet auf den Namen Barta wo wir zunächst wie fast immer eine kleine Erklärung mit von unserem Reiseführer erhalten, der als Weinberater auch für dieses Weingut in der Vergangenheit und heute auch noch tätig ist.

Nasch dem Rundgang durch die Kellerräume versammeln wir uns in einem der Räumlichkeiten, wo bereits recht professionell Gläser und weitere Assecoires auf dem Tisch soweit vorbereitet sind.

Hier nehmen wir also Platz und erwarten die ersten Weine der Verkostung. Wir dürfen hier insgesamt 6 Weine verkosten, die sich insgesamt recht fein und in sich stimmig und homogen präsentieren. Will sagen, es gab kaum einen wirklichen Ausreißer aus der verkosteten Reihe. Meine Benotungen lagen zwischen 15,5 und 18 Punkten von 20. Die Aufteilung war ebenso Pari pari, denn es gab drei trocken ausgebaute, und 3 süß ausgebaute Weine. So präsentierte sich zu Ende der Verkostung die Range der Flaschen nach der Verkostung.

Für mich am besten abgeschnitten mit 18/20 Punkten hatte der trockene Version des Hárslevelü, welches eine der typischen ungarischen Trauben ist die dort in der Region Tokaj angebaut werden. Ein großartiger Start in den Tag mit viel Erklärungen, Einsichten und guten Tropfen im Glas.

Dann ging es zur Mittagszeit in ein Bistro, wo wir auf einer Terrasse im Freien, welches aber zum Glück überdacht war, unser Lunch bekommen sollten.

Dieses Bistro konnte einmal mehr die ganze Gruppe von einer deftigen, aber trotzdem feinen Küche überzeugen. Hier zwei Beispiele der Teller, welche wir serviert bekommen sollten. Als Vorspeise gab es zunächst einmal ein Forellentatar, welches mit diversen kleinen Gemüsen, Crèmes und Grünzeug begleitet wurde.

Und zum Hauptgang ein auch bei uns nicht gerade unbekannte Hauptspeise: Kohlrouladen und Kohlgemüse, welche wohl mit Hackfleisch und gut gewürzt daherkam.

Und nach dieser ausgezeichneten Stärkung mit auch wieder feinen Weinen sollte es zum nächsten Weingut Namen Holdvölgy gehen.

Dieses Weingut ist wohl auch recht alt eingesessen, hat aber in den letzten Jahren einen recht modernen und funktionalen Bau auf die Keller gesetzt, wo mit modernster Technik und großer Sauberkeit die Weine nach der Lese verarbeitet werden. Leider wurde hier für die Gästegruppen ein anderes Konzept durchgeführt. Wir wurden nach einem Begrüßungsschluck mit Glas in der Hand in die Keller geführt wo bei verschiedenen Stationen die diversen Weine des Gutes dann verkostet werden konnten. Somit war es mir während der Kellerbegehung und zugleich Verkostung auch nicht wirklich möglich parallel dazu mitzuschreiben.

An diversen Stellen der Keller hing dann auch mal wieder etwas Kunst, was in diversen Weingütern auf dieser Welt immer einmal wieder anzutreffen ist, denn da wo richtig gut gewirtschaftet wird, kann auch recht gutes Geld verdient werden, welches dann zum Teil in Kunst investiert wird. Final, als wir wieder aus den Kellergewölben aufgestiegen waren, gab es noch ein Glas eines Tokay der im Shop des Weingutes uns präsentiert wurde.

Die Weine waren alle im Durchschnitt recht gut, was aber aufgrund der besonderen Verkostung-Umgebung im Keller durchaus nicht wirklich für mich einigermaßen neutral zu beurteilen war.

Am Abend des Tages ging es dann noch zu einer großartigen Adresse, welches das Weingut Graf Degenfeld sein sollte, welches auch nur einige Fahrminuten vom Hotel entfernt in der Region Tokaij liegen sollte. Nochmals geführt durch ein paar Kellergänge des Weingutes mit unserem ungarischen Weinberater erhielten wir etwas Einblick in die hier bestehende Technik, Lagerung etc. geben sollte.

In diesem kleinen Kellerdurchgang wurde uns auch hier einmal wieder eine sogenannte „Schatzkammer“ im Keller gezeigt, was sich auf die Weinflaschen bezieht und ansonsten die eingelagerten alten Flaschen des Weingutes beinhaltet.

Dann ging es im Hauptgebäude an einen großen Tisch, wo wir unser Abschlußdinner für diese Weinreise erhalten sollten. Auch hier natürlich mit begleitenden Weinen des Weingutes Graf Degenfeld. So wurden wir dann am großen Tisch jeder einzeln mit einem fein gedeckten Platz empfangen.

Links stehend eine kleine Speisenfolge mit den begleitenden Weinen, welche gleich auch noch im Foto folgen. Hier aber zunächst zwei Beispiele der Speisenfolge welche ich exemplarisch zeigen möchte. Die Vorspeise zubereitet aus Froschschenkeln der frittiert war, aber im Prinzip ausgelöst und nur ein Knöchelchen ragte oben heraus. Dazu laut Speisekarte gerösteter Pfeffer.

Und das zweite Beispiel aus der Speisenfolge hier der Hauptgang, welcher aus Enten- Ratatouille und Kartoffel Dumplings bestand.

Die Ente hatte eine tolle Kruste und konnte sehr gut mit der Sauce harmonieren. Die Kartoffel-Dimplings waren hier etwas unverständlich dazu kombiniert.

Final dann die Weinauswahl, welche in Ungarn, wie wir so auch auf den diversen letzten Verkostungen mitbekommen hatten, meist zunächst mit etwas trockenem aus Furmint und dann aus etwas süßem in Richtung Tokaij bestand. Hier gab es allerdings zu Beginn einen Sekt, welcher recht gut passend zu den Gerichten war.

Das war dann der Abschluss der offiziellen Weinreise in Ungarn im Juli 2023, welche von der Organisation goodwinetours veranstaltet wurde, und die ich bereits von 2 Bulgarien-Reisen und einer Tour durch die Loire kennengelernt hatte.

Weinreise Ungarn im Juli 2023, der zweite Verkostungstag

An diesem zweiten Verkostungstag ging es von Eger weiter Richtung Osten, aber auch ein wenig mehr nach Norden wo wir dann schließlich am Abend in Mad in einem Hotel Namens Botrytis Quartier beziehen sollten für die nächsten 2 Nächte.

An diesem Tag ging es am Vormittag los mit einem Weingut Namens Oremus, welches vor ca. 30 Jahren vom W<eingut Vega Sicilia aus Spanien gekauft wurde und in allen Bereichen so ausgebaut, das es heute Spitzenweine aus Ungarn erzeugt. Das Weingut hat ca. 100 ha, welche vor ca. 30 Jahren auch alle neu bepflanzt wurden. Die Weinberge reichen heute auf eine Höhe von ca. 900 Meter, was in der heißen Lage von Ungarn keine Besonderheit ist. Auf dem W<eingut angekommen erhalten wir eine kurze mündliche Erklärung und begeben uns dann mit der Gruppe in die Keller. Eines der Eingangsportale, welches allerdings zum Weinshop fährt.

Auch hier sind die Keller einmal wieder sehr weitläufig, was, wie bereits beschrieben, in der Vergangenheit der Aktivitäten der Region liegt.

So ein Flaschenlager sahen wir in einigen Kellern, denn insbesondere der Tokaij wird hier zum Teil sehr lange gelagert und dann erst nach 20 – 30 Jahren oder auch später verkauft.

Ein Teil der Verkostungen sollte auch bereits hier im Keller stattfinden, was die trockenen Weine betraf, welche auch hier zum Teil aus Furmint, aber auch sonstigen regionalen ungarischen Trauben entstammte. Dann ging es weiter im Keller mit einer Verkostung in einem Faßkeller, wo diverse Gerätschaften für Experimente herumstanden.

Die weiteren Verkostungen, insbesondere der Tokaijer Sorten fand dann im großen Keller oberhalb des Labors und wieder auch hier recht stilecht mit Barriques, die als Ablage und Stellplatz für die Weingläser und Flaschen dienen sollte. Ein recht interessantes Plakat fiel mir dann noch ins Auge, welches ich den Lesern dieser Kolumne nicht vorenthalten möchte, denn es zeigt sehr bildhaft die Entstehungsphase einer mit Botrytis befallenen Traube, wie sie dann schließlich vom Stock geerntet wird, um daraus den Tokaij zu machen.

Dieses erst vor kürzerer Zeit eröffnete Bistro, wie es sich nennt, stellte sich als ein großer langer Raum vor, mit einer vorgelagerten Terrasse und viel Platz für die Gäste und den Service. Hier ein paar kleine Beispiele aus der Speisenfolge und den dazu passenden visuellen Eindrücken.

Die Vorspeise mit einer cremigen Suppe direkt am Platz angegossen und recht schmackhaft mit Croutons und kleinen Gemüsestückchen als Einlage.

Der Hauptgang auf einer feinen Karotte, Süßkartoffelsauce angerichtet war hinten mit einem Art Gratin besetzt und die 2 Scheiben waren ein Geflügel so herausgearbeitet wie eine Scheibe Semmelknödel mit den dunkleren Elementen wie eine Blutwurst die äußerst gut abgeschmeckt war.

Schließlich das Dessert mit Erdbeeren, einem Eis davon, diversen dunklen Crunchelementen und einer dicken hellen „Kugel“, welche sich wohl als eine geeiste Creme herausstellte die mit feiner Säure aufwarten konnte. Insgesamt eine recht gelungene Wahl für einen solchen Lunch am zweiten Tag.

Nach dem Lunch ging es dann zum Weingut Szepsy, welches auch nicht weit zu erreichen war und wir in den Weinverkostungen fortfahren konnten. Szepsy vermarktet seine Weine selber auch erst seit 1989 und hat auf einer Anbaufläche von 54 ha so ca. 50% der Trauben die trocken ausgebaut werden. Das Weingut bestand allerdings bereits seit dem 16. Jahre. wo sich dann im Laufe des Besuches herausstellte, das einige Weingärten mit recht alten Reben bestückt sind. Wir verkosten 8 verschiedene Weine wo ich insbesondere einen der trocken ausgebauten herausstellen möchte.

Dieser trocken ausgebaute Furmint aus 2020 war für mich ein Paradebeispiel an einem typischen trockenen ungarischen Furmint. Ich notierte: Zurückhaltend, recht breite Säure und sehr komplex am Gaumen mit langem Abgang und feiner Säure (18/20)

Nach Ankunft im Hotel Botrytis hatten wir noch ein wenig Zeit zum relaxen, als es dann so gegen 19:30 Uhr zum Dinner in ein uriges Lokal ging, welches von einem Winzer betrieben wird und den Namen Kardos trägt. An einer der Wandseiten gegenüber unserem Tisch eine gemalte Landkarte der Weinregion Tokaj, welche die wesentlichen Ortschaften beinhaltet.

Und so war der Blick dann auf die Bar, wo der Service dahinter sich kräftig um den Weinnachschub und die sonstigen Getränke kümmerte.

Weinreise Ungarn im Juli 2023, der erste Verkostungstag

An diesem ersten Verkostungstag ging es mit der kleinen Gruppe von 10 Personen aus Budapest in Richtung Nord-Ost wo auch die Stadt Eger liegt, welche wir zunächst ansteuern und wo unsere erste Verkostung am späten Vormittag beim Weingut Gal Tibor stattfinden sollte. Auf der Fahrt unterwegs hatte es immer wieder einmal leicht geregnet, was der Stimmung allerdings keinen Abbruch tat. Im Laufe der Verkostung sollte es dann so bis zum Mittag auch wieder aufhören, und wir sollten alle weiteren Tage in Ungarn bei bestem Wetter und hohen Temperaturen genießen. So wurden wir bei Gal Tibor empfangen.

Dieses Weingut wurde 1993 gegründet und baut heute auf ca. 35 ha Ihre Weine an, welche so dann ca. 150 Tsd. Flaschen/Jahr ergeben. Die Traubenvielfalt ist hier sehr groß und uns wurde während der Verkostung von 65 verschiedenen Sorten berichtet. Da bei solchen Weinreisen meist zu Beginn ein erster Kellergang stattfindet waren wir auch hier zunächst in den unterirdischen Gewölben, die sich bei manchen Weingüter kilometerweit in die Felsen schlängeln.

Hier auch nochmals zu sehen auf dem metallenen Schild im Hintergrund das Gründungsjahr des Weingutes. Zu den Kellern muß allerdings gesagt werden, das diese meist schon bestanden, bevor sich einige Weingüter für die Lagerung der Fässer und Flaschen zunutze gemacht haben. Entweder wurden die Kellergewölbe von Mönchen in den letzten Jahrhunderten ausgegraben, oder es wurde daraus Tuffstein für den Bau der Gebäude herausgehauen. In diesem Weingut konnten wir 6 verschiedene Weine verkosten, welche qualitativ auf einem recht guten Niveau sich bewegten. Hier sogar mehr rote Sorten als die weißen, welche allerdings sonst in Ungarn eher vorherrschen.

In diesem W<eingut konnten wir auch einen Mittags-lunch einnehmen, was für den weiteren Tag sich als durchaus angenehm empfunden wurde. Am Nachmittag ging es dann zur zweiten Verkostung auf ein Weingut Namens St. Andrea, welches ebenso recht jung ist und erst im Jahre 2001 gegründet wurde.

Auf diesem Weingut werden ebenso wie in den meisten Weingütern recht viele unterschiedliche Rebsorten angebaut, was auch dem ungarischen Weingesetzt entspricht, denn einige Cuvées müssen z. Bsp. aus mindestens 4 Rebsorten bestehen. Wir verkosten insgesamt 7 Weine, welche auch hier in der Mehrzahl auf der roten Seite liegen.Der Verkostungsraum im Erdgeschossbereich:

Und dann geht es natürlich vor einer Verkostung wieder zunächst in den Keller.

Hier recht großzügig angelegt und mit viel Platz für Fässer und weitere Lagerungen.

Bei der anschließenden Verkostung hatte mich insbesondere einer der weißen Cuvées ganz besonders interessiert, wovon ich dann auch schließlich eine Flasche erworben hatte.

Dieser weiße aus einer Cuvée von 45% Furmint, 45% Chardonnay und 10% Sauvignon Blanc stammte von einem sogenannten „Single Wineyard“, der sich mit einer sehr feinen Fruchtnote und einem dichten Eindruck präsentierte. Super feiner Gaumen mit langem Nachgang. (17,5-18/20)

Nach diesen 2 Verkostungen ging es dann ins Hotel in Eger, wo wir uns am Abend zu Fuß in ein Restaurant begaben, welches ein wenig am anderen Ende der Stadt lag, aber wir in einem Innenhof im Freien eine sehr schöne Abendzeit verbringen konnten.

Mit diesem Abendessen im Macok ging dann der erste Tag der Reise mit 2 Verkostungen gut gesättigt und mit diversen guten Eindrücken zu Ende.

Weinreise Ungarn im Juli 2023

Für mich in diesem Jahr eine der nächsten Weinreisen zu einem Ziel, welches ich bisher noch nicht kannte. Ich hatte vielleicht in den vergangenen Jahren schon den einen oder anderen Tropfen getrunken, aber in der Breite, wie es bei einer solchen Weinreise möglich ist auf den Gütern die entsprechenden Weine in der Ausführlichkeit zu verkosten, war für mich also Ungarn Neuland. Die Gruppe bestand aus 10 Teilnehmern, welche sich am ersten Tag dann abends auf ein Dinner im Hotel in Budapest traf, wo wir von der Organisation „Wines of Hungary“, auch entsprechend professionell betreut wurden.

Wie auf der Karte zu sehen ist wird fast im ganzen Land Ungarns, welches topografisch recht flach ausgefallen ist, Wein angebaut. Von Norden wird das Land im Wesentlichen von einem Gebirgszug geschützt, was die kälteren Nordwinde abhalten kann. Unser Ausgangsort Budapest liegt im nördlicheren Teil des Landes so fast in der Mitte, wovon dann die nächsten Tage, aus Richtung Eger, Mad und Tokaj unsere Reise weiterging.

An diesem Abend sollte es zunächst eine kalte Vesperplatte geben, was für Ungarn recht typisch ist und diese meist mit diversen Schinken und Paprikawürsten, sowie einigen Käsesorten bestückt ist.

Danach gab es auch noch ein Hauptgericht als warme Begleitung zu den diversen Weinen die wir an dem Abend als Einstieg in das Thema Ungarn verkosten durften. Und wer heute noch glaubt Ungarn produziert fast nur Süßwein aus der Region Tokaj hat sich gewaltig getäuscht. In Ungarn werden heute mehr als die Hälfte der produzierten Weine trocken ausgebaut, wo die Hauptrebsorte der Furmint ist. Weiterhin werden auch in Ungarn die sonstigen internationalen Traubensorten wie Chardonnay und Sauvignon Blanc angebaut und es gibt auch Riesling. Was eine kleinere Rolle im Anbaugebiet Ungarn spielt, sind die roten Rebsorten. Hier ein Foto der verkosteten Flaschen im Hotel am Abend vor dem großen Start.

Mein Geburtstags-Menü bei Schreiners in Odelzhausen

Zur Vorgeschichte:

Meinen 50ten Geburtstag hatte ich seinerzeit im Poseidon am Viktualienmarkt mit einigen Gästen gefeiert, was in so einem Juni meist auch vom Wetter paßt.

Den nächsten runden Geburtstag gab es in Stuttgart bei einer Weintour angefangen in der Winzergenossenschft Untertürkheim, die beim Weingut Aldinger sich fortsetzte, und im Restaurant in Stgt.-Hohenheim am Abend endete.

Nochmals 10 Jahre später, also im Jahr 2023 hatte ich mir ausgedacht eine Weinverkostung mit autochthonen Rebsorten zu veranstalten, welche am Nachmittag in einen Kaffe mit G<eburtstag-Kringel (so heißt das bei uns Balten) weiterging und am Abend es dann in dem Lokal in Odelzhausen bei der Familie Schreiner ein Menü gab, welches ich mit dem Junior-Chef des Hauses zusammengestellt hatte.

Da das Fest ja bereits um 12 Uhr Mittags beginnen sollte, und dann die Weinverkostung um 13 Uhr sich anschloß, sollte es zu Beginn eine Gazpacho mit Focaccia und kleinen belegten Brötchen geben. Hier das Beispiel der Gazpacho aus der Tasse nebst einem Glas Champagner.

Nach der Weinverkostung, welche ich hier bereits vor einigen Tagen ausführlich beschrieben habe, gab es dann einen Kringel (baltische Bezeichnung für einen Hefekuchen mit Mandeln, Rosinen und Safran) der zum Kaffee gereicht wurde und ausgesprochen gut der Küche des Hauses gelungen war.

Und ab ca. 19 Uhr ging es dann Richtung Abend-Menü, welches ich im Wesentlichen so zusammengestellt hatte, das sich darin so meine zum Teil gemachten Erfahrungen der letzten 20-30 Jahre sollten widerspiegeln in punkto Kulinarik. Als begannen wir mit einer japanischen Suppe, Miso.Suppe mit einem kleinen Garnelen-Spieß, was in Japan so fast vor jedem großen Menü gereicht wird.

Fein abgeschmeckt und es sind zu sehen die Wakame, ein paar kleine Pilze und natürlich dürfen auch nicht die Tofu-Stückchen darin fehlen.

Nach diesem Suppen Entree sollte es mit einem baltischen Rezept weitergehen, welches ich bereits vor 20 Jahren ebenso zu meinem Geburtstag seinerzeit im Poseidon hergestellt hatte. Der Name des Gerichts ist Rosso oder auch Rossolje, welches ein kalter Heringssalat mit Rote Beeten, Kartoffeln, Gurken, Ei und viel Schmant ist und an diesem Tag so serviert wurde:

Nach allgemeinem Bekunden hatte diese kalte Zwischenspeise bei allen Gästen einen großen Anklang gefunden.

Dann folgte ein Gang als Vorschlag des Hauses, welches ein Poschiertes Ei auf einer Toastbrotscheibe und Epoisses Käse war. Insgesamt zwar recht salzig abgeschmeckt konnte dieser Gang aber trotzdem überzeugen.

Damit waren schon mal die 3 Vorspeisengänge absolviert, und die Gäste warteten gespannt auf den Hauptgang, der sich von einem Rezept aus der französischen Küche des Restaurants Auberge de L’ille ableitet. „Feuilleté d’asperges aux morilles fraîches“ Was zu deutsch so viel heißt wie: Blätterteig mit Spargel und frischen Morcheln. In unserem Fall sollten es aber keine frischen Morcheln, sondern getrocknete sein, denn die ergeben bei entsprechend richtiger Behandlung eine ebenso wunderbare Sauce zum Blätterteig und dem Spargel.

Auf meinem Teller vielleicht ein wenig lieblos angerichtet, denn die Spargelspitzen ragen schon über den Tellerrand, wobei derjenige ja eigentlich groß genug gewesen wäre für eine mehr mittige Platzierung. Geschmacklich deftig fein und eine wunderbare Morchelsauße.

Final gab es dann eine Crêpe Suzette, welche der Hausherr selber auf einem fahrbaren Grill mit entsprechender Pfanne zubereiten sollte. In großen Häuser, insbesondere in Frankreich wurden die Crèpe Suzette Klassischerweise immer beim Gast am Tisch zubereitet, was hier für die 22 Gäste zentral im offenen Bereich der Terrasse passieren sollte. Nach dem karamellisieren des Zuckers wird mit Orangensaft abgelöscht und die vorbereiteten dünnen Pfannkuchen werden dann im Karamell flambiert.

Das Flambieren trägt zwar in keinster Weise irgendwie zum Geschmack bei, ist aber natürlich eine show, wenn die Flammen in der Pfanne hochschlagen. So sieht das fertig dann auf dem Teller aus:

Zum Erfrischungsmoment ein Löffel Eis dazu, was die Sache durchaus abrundet.

Wer hier dabei war konnte sich glücklich schätzen einmal wieder einen kulinarisch bunten Abend genossen zu haben, denn die Kommentare, die ich so vernommen hatte, waren durchweg recht positiv bis überschwänglich.

Gerne könnt Ihr mir ja einen Kommentar auch hier in meinem blog nochmals reinschreiben.