Archiv der Kategorie: Specials

Le Stollberg, wiederbesucht

Streng genommen müßte ich dieses Lokal eigentlich auch schon zu meinen Stammlokalen zählen. Im Le Stollberg, in der Altstadt gelegen, in der Stollbergstr. 2 habe ich in den letzten Jahren immer sehr gut gegessen, einen passenden Wein dazu gefunden, und fand einen sehr freundlichen, schnellen und zuvorkommenden Service vor. In dieser Woche am Donnerstag war es also wieder einmal soweit, das ich nur kurz per Telefon meine Reservierung für 12:30 Uhr auf dem Ab gesprochen hatte, und ich hatte dann auch meinen Platz entsprechend zu der Zeit vorgefunden. im Le Stollberg gibt es ein Mittagsmenü mit Vorspeise, Hauptgang und einen Kaffee oder Espresso zum Schluss für 23,50 €, was aber diesmal nicht meine Wahl war. Ich wählte also diesmal von der Vorspeisenkarte eine Ententerrine mit Salat als Vorspeise, und von der extra präsentierten Schiefertafel ein Kalbskopf-Ragout mit Jakobsmuscheln und Bohnen aus. Hier beide Gänge im Foto, welche nicht nur für sich selber sehr ausgezeichnet schmeckten, sonder auch zu einem Weißwein aus Südfrankreich ausgezeichnet paßten.

Die Ententerrine war fein und zart abgeschmeckt, wo der Salat dazu insgesamt seine besondere Abrundung dazu beitrug.

Noch ausgezeichneter war für mich das Kalbskopf-Ragout mit den Jakobsmuscheln und den Bohnen abgeschmeckt. Ein wenig salzig, aber insgesamt gerade noch passend zu den weiteren Zutaten auf dem Teller. Die Stücke vom Kalbskopf in sehr klassischer W<eise gedünstet bildeten die Basis für diesen Teller, wo aber auch die 2 Jakobsmuscheln ihre Abrundung dazu beitrugen. Abgerundet wurde der Teller aber dann so insgesamt sehr fein von den leicht fest gekochten weißen Bohnen die mit Ihrem Biss den Teller abrundeten. Insgesamt kocht für mich die Anette Huber im Le Stollberg eine so feine klassisch, fast immer französische Küche das es eine wahre Freude ist. Nicht zu vergessen der sehr kompetente und schnelle Service, der auch bei starkem Besuch an so einem Donnerstag Mittag ausgezeichnet ist.

Restaurant Le Stollberg, Stollbergstr. 2 in der Nähe vom Isartor am Altstadtring.

MAS TAVA, neues Lokal in der Asampassage/Sendlingerstr.

Wo seit Jahren ein Caféhaus beherbergt war ist in den letzten Wochen, nach sehr gründlicher Renovierung, ein neues Lokal mit dem Untertitel Fisch und Steak eingezogen. Das MAS TAVA hat ein Stammhaus am Rande von München, so war ich neugierig auf das neue Lokal und deren Karte, sowie Weinauswahl in so einer zentralen Lage in der Innenstadt. Gleich vorneweg wurde ich sehr freundlich empfangen und das Lokal macht von innen einen recht modernen, aber nicht aufdringlichen Eindruck. Hier ein Blick von meinem Platz in der Mitte des Lokals auf die Bar, die W<einschränke und den dazwischen befindlichen Zugang zur Küche. Eine Anmerkung zu den W<einen, welche auf einer sehr umfangreichen Karte sich recht moderat von der gesamten Preisgestaltung anmuten. Die offenen Weine mit 0,1 l liegen zwischen 5,50€ und 6,50 €. Die Karte der Flaschenweine konzentriert sich stark auf deutsche Weingebiete, bietet aber aus fast allen Regionen Europas und auch der sonstigen W<elt einiges an bekannten, aber auch unbekannteren Namen an. So mein erster Blick.

Ich bestellte mir ein Gläschen Riesling von Clemens Busch und dazu als Vorspeise einen Oktopus auf Focaccia, sowie zum Hauptgang eine Dorado mit Polenta und Ratatouille. Das Lokal war knapp zur Hälfte besetzt und es kamen immer wieder Gäste zur Tür herein, welche auch gleich an einen der freien Tische begleitet wurden. Mein Weinstand dann auch bald auf dem Tisch, mit einer kleinen Karaffe von 0,2 liter worauf dann auch bald meine Vorspeise aus der Küche aufgetragen wurde. Hier als Foto:

Der Oktopus wirklich ausgenommen zart und weich gedünstet und mit feiner Würzung. Die Focaccia hatte ich allerdings auf der Karte übersehen, welche auf dem Grill angeröstet wurde. Noch etwas Lachskaviar dabei war das ein guter Start ins Mittagsmenü. Dann folgte auch nach wenig Wartezeit der Hauptgang mit dem Doradenfilet, welches sich als recht große Portion darstellte, welche auf einem fein buttrigen Polenta und etwas Ratatouille sich auf dem Teller präsentierte. Die Doraden war auf der Hautseite sehr schön angebraten und insgesamt wunderbar saftig was wohl für einen souveränen Umgang mit solchen Fischen in der Küche zeugt. Polenta und das Ratatoulle taten das übrige zum guten Eindruck bei.

Der Thymianzweig als Deko war wohl eher einer gewissen Verlegenheit geschuldet, was mich aber nicht weiter störte. Insgesamt eine ausgezeichneter Teller zu einem angemessenen Preis von 21 €. Dagegen war für mich im Verhältnis der Oktopus mit seinen 18 € für den oben gezeigten Teller vielleicht ein wenig überzogen. Aufgegessen und ausgetrunken gibt es bei mir in der Regel nach einem solchen Mittagsmenü immer einen Espesso. Hier sehr fein serviert mit einem kleinen Minigugelhupf der zum sehr guten Espresso ordentlich passte.

MAS TAVA ist also nach so einem ersten Besuch durchaus zu empfehlen, was sicher bei einem zweiten Besuch, vielleicht mit einem Steakgericht zu beweisen wäre.

Der vierte Tag in Estland mit diversen Erkundungen in Tallinn

An diesem vierten vollen Tag in Estland wollte ich schlicht durch die Hauptstadt Estlands streunen und so diverse Lokale und Orte anlaufen, die ich mir vorher und auch im Laufe der vorherigen Tage ausgesucht hatte. In diesem Sommer gab es zwar eine ganze Menge Baustellen in der Stadt, was mich selber aber wenig störte, da ich ja mehr auf den Gehwegen und den Fußgängerzonen unterwegs war. Und hier in der Stadt sollte man auch einmal seinen Blick auf das Trottoire senken, wo es zwischen den Gehwegplatten immer wieder eingelassene metallene Platten sehen konnte, die wohl primär an Künstler, Schauspieler und solche Menschen erinnern sollten, die dem estnischen kulturellen Leben wichtig sind. Hier ein B<eispiel einer Balletttänzerin, die in den Jahren 1910 bis 1995 gelebt hat.

im Laufe des Tages war ich dann in verschiedenen Geschäften, in einer großen Shopping-Mal, aber fand auch einen kleinen Laden, wo es Münzen zu erwerben gab, wo ich dann erfahren konnte, das wohl fast alle Briefmarkenläden, die ich eigentlich auch finden wollte, in der Zeit der Pandemie geschlossen wurden, und nicht wieder auf dem Markt auftauchten. So war dann der Vormittag fast vorbei und ich fand in einer der kleinen Gassen und Straßen in der Altstadt ein Lokal Namen Dominic, welches sehr französische Küche, aber auch traditionelle Gerichte anbot. Ausgewiesen war es eigentlich als Weinbar, wo ich aber an diesem Mittag so ungefähr der einzigste Gast zugegen war.

Da dies ein recht spontaner Besuch war, hatte ich mir keine Notizen gemacht und lasse es dabei bewenden, das die Speisen schmeckten, aber ich hier wohl nicht wirklich reserviert hätte.

Den Nachmittag verbrachte ich dann in einigen Cafés und mit dem Schlendern durch die Stadt, am Abend aber sollte es dann in die Gegend des alten Hafens gehen, wo sich inzwischen einige Neubauten und eine sehr fein herausgeputzte neue Hafenanlage mit Molen für die Segler und restaurierten alten Lagerhallen befinden. Dort eingetroffen war um die Zeit des frühen Abends noch nicht viel los, was sich aber im Laufe des Abends ändern sollte.

Ein Blick Richtung Ostsee und so ca. Finnland, wo es im Hintergrund auch noch die alten Lagerhallen hat, die heute einige Lokale beherbergen, wo auch vor den Hallen im Freien gespeist werden kann.

Auch hier ein kleiner Rundgang, der mich auch an einem der Neubauten vorbeiführte, wo ich eigentlich für den Abend reservieren wollte, das Lokal 180° aber ausgerechnet in dieser Woche wo ich in Tallinn war eine Woche auf Sommerurlaub geschlossen hatte. Hier der Anblick für eventuell einen Besuch im nächsten Jahr.

Das Lokal wird von einem Deutschen betrieben, der schon international in diversen hochdekorierten Küchen gekocht hat. In seinem Lokal hat er derzeit 2 Michelin **. Also hoffentlich auf einen Bericht im nächsten Jahr dort.

Hier noch ein Eindruck einer weiteren restaurierten Hafenhalle, wi Veranstaltungen etc. abgehalten werden können.

Schließlich trieb es mich noch in eines der Lokale, welche in der weiter oben angemeldeten Halle sich befand und auf den Namen Kampaii hörte, was so viel wie Prosit auf japanisch heißt. Ich bekam einen Platz in der Halle, die noch recht leer war, wo aber bereits das Service- personal wild umherwuselte, und ich von meinem Platz aus die Küche ausgezeichnet beobachten konnte. So sah dann die offene Küche aus dem Gastraum aus.

Die Karte mutete tatsächlich ziemlich japanisch an, und ich bestellte mir eine Vorspeise und einen Hauptgang. Nach diversen Nachfragen kam eine Vorspeise, aber ich hatte immer noch kein Getränk, was ich monierte. Für den Hauptgang wurde dann nochmals nachgelegt, weil plötzlich die Beilagen dazu gratis sein sollten, und ich mir zwei aussuchen konnte. Der gesamte Ablauf war also recht holprig, was sich dann aber auch leider für die Qualität der Speisen fortsetzen sollte, Schwamm drüber und so endete für mich der tolle Sommertag mit diversen Esssensabenteuern, die sich so aber aufgrund der exotischen Auswahl nicht wirklich prägend für mich im Gedächtnis bleiben sollten.

Damit endet der Städteausflug nach Tallinn und Tartu in Estland, wo es dann am nächsten Tag mit dem Flieger zurück nach München ging. Ein wirklich lohnenswertes Ziel im Sommer und ich werde dort dann im Juli nächsten Jahres wieder auftauchen, wo ich für eine Briefmarkenausstellung ein paar grafische Arbeiten umgesetzt habe.

Der dritte Tag in Estland, KUMU und NOA Chef’s Hall

Für diesen Tag hatte einmal mehr einen Platz in einem Restaurant in Tallinn reserviert. Das war aber erst am Abend eingeplant und so verbrachte ich den Tag über im großartigen Kunstmuseum in Tallinn, welches den Namen KUMU trägt. und von der Innenstadt bequem ot dem Bus erreichbar ist. Museen öffnen heutzutage meist erst so um 10 Uhr Vormittags und so hatte ich genügend Zeit nach dem Frühstück im Hotel mir die Busfahrt ins Museum zu planen. Das Museum ist recht groß geraten, und beherbergt eine große Menge an historischen aber auch aktueller Kunst, wobei die Zeit der sowjetischen B<esetzung zwischen 1918 und 1990 nicht ausgespart wird, sondern auf einer kompletten Etage ganz explizit auch durch die Kunst belegt wird. Hier eine kleine Ansicht der Anlage als Ausschnitt.

Ganz gleich wie lange man sich in so einem Museum aufhält, meist ist dann aber nach den diversen Rundgängen immer ein Café oder Lokalbesuch angesagt. Auch hier im KUMU gab es ein Café, welches ich dann aufsuchte und ich neben ein paar Postkarten schreiben, mir einen großen Cappuccino genehmigte. An der Wand hing ein Schild, welches ich hier als Foto zeige, wozu es aber eine kleine Erklärung gibt. Reval ist der deutsche Name der Stadt Tallinn, welche wohl nicht nur in der deutschen Minderheitsbevölkerung bis zum Jahr 1939 so genannt wurde, sondern hier auch übernommen von einer Café Firma, die sich wohl in Tallinn etabliert hat. Insbesondere die deutsche Minderheit war wohl beim Großteil der estnischen Bevölkerung relativ beliebt, auch wenn die deutschen Großgrundbesitzer in den Jahren vor dem 1. Weltkrieg im Prinzip das Sagen hatten, was so auf dem Lande und den einzelnen G<ehöften und Schlössern passierte.

Soviel und nicht mehr zur deutsch-estnischen Geschichte.

Dann hatte ich um 19 Uhr den Platz im Restaurant NOA Chef’s Hall reserviert und ich nahm ein Taxi aus der Innenstadt, denn es lag ein wenig im Norden des Küstenstreifens von Tallinn an der Ostsee so ca. 16 km entfernt. So wurde ich empfangen, wo ich zwar recht viel zu früh dort eintraf, was aber nicht gravierend war.

Das NOA Chef’s Hall ist mit einem Michelin * ausgezeichnet und ich wurde im Empfangsbereich mit einem Glas meine Wahl an einen kleinen Tisch gesetzt, wo es dann auch nach ein paar Minuten die ersten Amuse Geule zu verkosten gab. Reserviert hatte ich für das C<hef’s Hall 7-Gänge Menü, was mir dann aber auch als Einzelgast einen Platz direkt am Pass auf dem sogenannten Chefs Table einen Platz einbrachte. Dazu mehr auf den Fotos in der Folge, denn so nah am Anrichten bin ich bisher in keinem Sterne-Restaurant gesessen. Hier die Amuse Geule aufgehängt an einem schwarzen Metallgerüst welches als Baum stilisiert sich neben meinem Platz im Empfangsbereich platziert hatte.

Auf der Speisekarte werden diese drei kleinen „Petit four“ folgendermaßen tituliert: Crab&300, Choux&Pâté, Mushroom „Air Soufflee“.

Dann geht es mit dem angetrunkenen Champagnerglas an den Tisch, der sich aber bei mir als der Chef’s Table direkt am Pass und der Anrichte herausstellte, was mir natürlich ganz besonders gut paßte, da hier der gesamte Ablauf und die Vorbereitung der einzelnen Gänge zu beobachten ist. Nicht zu unterschätzen, das man auch mit dem Chef selber ins G<espräch kommen kann. Das M<enü, wie schon erwähnt aus 7 Gängen (150.-€) ist für ein 1*Michelin Restaurant durchaus günstig, denn im Nachgang wurde mir erst klar, das der gesamte Abend, inklusive der Weine etc. sich absolut in normalen Preisregionen bewegte. Das konnte man allerdings von den Weinen per Glas nicht behaupten, denn die lagen alle so zwischen 19 und 26 € pro Glas 0,15 cl.

Wir starten mit dem ersten Gang der sich hier mit einer schönen Scheibe Schwarzbrot, und einigen Crèmes, wie eine würzige Butter etwas mit Ei, und einer Fischsauce darstellt, die schon sehr asiatisch daherkam.

Eine sehr schöne Grundlage für ein entsprechendes Menü. Aber dann sollte es schon gleich mal richtig losgehen, denn wohl jeder Gast der dieses Menü gewählt hatte wurde für die B<eobachtung der Zubereitung an den G<rill geholt, wo der Koch am Grill ihm die entsprechende Zubereitung erklärte. Der Gang lastete auf der Karte: „Hand-picked Scallop“ welche neben dem G<rill auf einem Holzbrettchen lag, und das Corail dessen daneben.

Die Zubereitung war dann so, das der Grillmeister einen metallenen Trichter aus dem glühenden Feuer zog und kleingeschnittenes Schweinebauchfett in den Trichter oben einfüllte, welches dann unmittelbar sofort zu schmelzen begann und sich über die Jakobsmuschel ergoß. Dito mit dem Corail.

Das war aber erst der erste Teil der Zubereitung, denn dann kam diese heiß gegarte Variante von Jakobsmuschel in ein Schälchen, wo ganz dünn geschnittener Rettich und rosa marinierte dünne Scheiben sich zu den Muscheln gesellten. So angerichtet dann beim Gast auf den Platz.

Der dritte Gang in der Folge sollte im Prinzip das „signature dish“ des Restaurants sein, welches ich etwas später vom Chef selber erfahren konnte. Hier waren mit großem Können eine kleine Aubergine kombiniert mit einer Hollondaise, einer Lemon butter und ganz fein und dünn gehobeltem trockenem Elchfleisch so kombiniert das es ein wahre Gaumenfreunde war. Hier zunächst einmal ein Eindruck, wie beim Anrichten das getrocknete Selchfleisch über die warme Aubergine gehobelt wird.

Und bei so einem entsprechenden Aufwand für gerade einmal einen Gang eines Menüs konnte ich das an diesem Abend wohl so ca. 15 – 20 mal beobachten. An meinem Platz dann serviert sah die Sache dann entsprechend so aus:

Die Gabel dazu oben drüber natürlich aus Horn geschnitzt, was auch hier sehr ursprünglich zum Gang paßte.Der Gang heißt auf der Karte „Fire Leek“

Der nächste Gang beinhaltet dann wieder einen Fisch, der vom schwarzen Kabeljau stammte.

Auch hier erst einmal wieder das Anrichten vor meinen Augen, wo der Chef gerade den Grünkohl zum Fisch entsprechend drappiert. Weiterhin gab es dazu eine Mandel beurre blanc und S<ellerie die sich fein mit dem Fisch vertrugen.

Der fünfte Gang war im Prinzip ein erfrischender Zwischengang der sich Champonelle nannte und dann auch mit einem Champagner aufgegossen wurde. Ein Becher mit einem frischen Eis, Yuzu Saft mit Champagner aufgegossen und ein par kleinen Goldblättchen – na ja der Deko wegen, denn Gold schmeckt nach nichts.

Sehr fein so vor dem Hauptgang nochmals was frisches zu genießen. Das sollte dann folgen, eine Trüffel Wachtel mit Erbsen, divers kleingeschnittenen Gemüsen und einer feinen Sauce.

Auch mit diesem Gang war deutlich, das die Küche hier doch noch recht stark der klassisch französischen Küche verhaftet ist. Aber durchaus köstlich. Dazu gab es noch ein selbstgebackenes Brioche, welches in einem Tuch warngehalten serviert wurde und erst am Tisch geöffnet wurde. Sehr schmackhaft der guten Kräuter wegen, aber auch sehr luftig gebacken, was ich so bisher nicht ganz hinbekommen habe.

Zum Abschluss dann noch ein Dessert, der sich „Forest“ nannte und aus wilden Blaubeeren, Sauerampfer und einem zu einer dünnen Platte ausgebackenem Ziegenmilch-Plateau bestand.

Final dann wie in fast allen solchen Lokalen einige Petit Four und Pralinen, welche zum Café ausgezeichnet mundeten.

Canellé, ganz rechts, eine kleine Passionsfrucht Tarte in der Mitte, und eine Nußmischung mit Caramel dann ganz links außen. Gesamtbewertung für mich: (18/20) auf 2* Niveau.

Der zweite Tag in Estland – Tartu und Lee Restaurant in Tallinn

Am zweiten Tag in Estland hatte ich mir einen Ausflug in die Stadt Tartu vorgenommen, wo ich mir bereits von München aus online das Zugticket besorgt hatte. In Tartu wollte ich einen Briefmarken-Kollegen besuchen, der im nächsten Jahr im Kulturmuseum in Tartu eine dreitägige Ausstellung plant, welche auch im Rahmen der europäischen Kulturhauptstädte stattfinden soll. Der Kollege hatte mich bereits in Essen darauf angesprochen für die Ausstellung ein Logo und drei Stempel zu entwerfen, welche sich bereits in der Umsetzung befinden. In Tartu eingetroffen kutschierten wir mit seinem Wagen direkt zu dem angesprochenen Kultirmuseum, welches recht groß ist, und ich mir so einen Eindruck von der Location machen konnte.

So der Blick vom Parkplatz direkt auf den Haupteingang und hier noch ein Detailfoto aus dem Inneren, wo sich eine interessante Installation der Lampen im Cateringbereich befindet.

Tartu – zu deutsch hieß die Stadt früher Dorpat – ist die zweitgrößte Stadt in Estland und seit vielen Jahren hat sie eine große Universitäts-Geschichte. Hier das alte Hauptgebäude.

Da viele dieser Städte auf Gründungen zu den Zeiten der Wickinger zurückzuführen sind, welche später dann von den Kreuzrittern ausgebaut wurden, hat das Stadtwappen von Tartu ein entsprechendes massives Tor mit Schlüssel und Schwert im Stadtwappen. Hier ein Beispiel aus der Stadt, welches mir dann nach dem Mittag beim Schlendern durch die Strassen aufgefallen war.

Ich vermute mal, das die Zahl 1030 unterhalb des Tores das schriftlich festgehaltene Gründungsdatum der Stadt ist. Und am späteren Nachmittag machte ich mich dann per Zug wieder zurück auf den Weg nach Tallinn, welches mit dem Zug so ca. 2 Std. dauert. Hier ein kleiner Eindruck aus dem Bahnhof in Tartu, der recht schön renoviert wurde.

In Tallinn zurück machte ich mich auf den Weg zu einem Lokal mit Namen LEE, welches auch mal wieder in der Altstadt lag, sich so ein wenig an den Domberg anschmiegte und einen sehr schönen Garten hatte. Weil ich hier nicht reserviert hatte, und es immer noch wunderbares Wetter war, konnte ich nur einen Platz im Inneren erhalten, der aber ebenso illustrativ war, weil fast aller Service an mir vorbeilief.

Hier ein Blick ins Innere von meinem Platz aus, wo im Laufe des Abends immer mehr Gäste sich einfanden. Das Essen war recht typisch nordisch, was aber mein besonderes Interesse geweckt hatte, war eine Position auf der Weinkarte, wo ein estnischer Wein angeboten wurde. Mir war vorher überhaupt nicht klar, das seit einigen Jahren in Estland auch Wein angebaut wird, der aber sicher auch durch den Klimawandel erst begünstigt hier reifen kann. Als ich auf der Karte las – Traubensorte Solaris – war mir schon klar, also den muß ich jetzt verkosten. Das Weingut heißt TORI und liegt im Süden von Estland, in der Nähe der Siedlung Silja, und nicht besonders weit weit vonder Stadt Pärnu. Hier die 0,735 l Flasche.

Mit einem niedrigen Alkoholgehalt von gerade einmal 11,5 vol.% war dieser Tropfen eine wahre Erleuchtung, denn das hatte ich aus diesem Land wirklich nicht erwartet. Sehr feine Würze am Gaumen, mit feiner Frucht und wunderbarer Säure, die sich insgesamt fein in das Gesamtgerüst einband. Dann schlenderte ich wieder ins Hotel und ließ den anregenden Tag ausklingen.

Ein Städtetrip nach Tallinn und Tartu mit kulinarischen Höhepunkten

Im Juni des Jahres hatte ich mich noch kurzerhand entschlossen für einige Tage in die estnische Hauptstadt Tallinn und die Universitätsstadt Tartu zu fahren. Gründe gab es schon länger genügend, denn ich war seit 1987, als wir dort zum ersten Mal waren, nicht mehr dort gewesen, so beschloss ich für ein paar Tage nach Tallinn, aber auch nach Tartu zu fahren. Tartu ist die zweitgrößte Stadt Estlands, welche eine recht große Universität besitzt, die es schon länger dort gibt. Mehr zu dieser Stadt im nächsten Bericht, wo ich dort einen Esten besuchte, der im nächsten Jahr im Kulturmuseum eine Briefmarkenausstellung organisiert, die im Rahmen der europäischen Kulturhauptstädte dort stattfindet.In diesem August sollte es in Tallinn noch recht warm ind trocken sein, so hatte ich mir bereits aus München an diesem ersten Abend, und auch am dritten Abend in Tallinn jeweils einen Restaurantplatz reserviert. Der Flug von München nach Tallinn dauert ziemlich genau 2 Stunden, wobei dort in Estland die Sommerzeit bereits eine Std. weiter fortgeschritten war.

Am Nachmittag schlenderte ich nach dem einchecken im Hotel ein wenig durch die Altstadt von Tallinn, wo an diesem Montag bereits ein reges Treiben von Einheimischen, aber auch einer ganzen Reihe Touristen zu bemerken gab. Die Altstadt ist im Prinzip um einen Hügel herum gebaut worauf der Dom in Tallinn thront.

Etwas weiter ins Zentrum der Altstadt steht das alte Rathaus, welches an einem recht großen Marktplatz steht, der auch hier mit vielen Straßencafés belebt war, und die Touristen sich tummelten. Das Rathaus ist nicht auf dem Bild.

Dann ging es aber am frühen Abend in das erste Lokal, welches ich aus München reserviert hatte, und welches fast direkt im Hafen von Tallinn lag. Der Name Smack heißt soviel wie „schmeckt“ und vorneweg gesagt hatte das auch seine Richtigkeit. Zu Fuß war die Strecke ein wenig zu weit, so bestellte ich ein Taxi im Hotel, was hier in Tallinn fast immer recht günstig ist. Dort eigetroffen merkte ich allerdings schnell, das meine Reservierung wohl nicht wirklich notwendig gewesen wäre, was aber der Situation keinen Abbruch tat.

Ein Blick von meinem Platz in das Innere des Lokals zeigt die rohen Wände von einer älteren Lagerhalle im Hafen, wo also hier z. Bsp. ein Restaurant sich breit gemacht hat. Ich hätte zwar auch draußen sitzen können, wobei ich allerdings bei dem zugigen Wetter den Innenbereich vorzog. Speisekarte studiert und dann auch 2 Vorspeisen und einen Hauptgang bestellt nebst den dazu passenden Weinen, wo die Auswahl hier allerdings leider nicht so besonders war. Ich startete mit einem Ceviche von der Doraden, welche sehr schön angerichtet und fein abgeschmeckt auf. den Tisch kam. Leichte Säure der Limetten und fein geschnittener Fisch der mit diversem G<rünzeug garniert recht gut schmeckte.

Dann folgte eine Leberpaté, welche glasiert war und mit gerösteter Focaccia so serviert wurde, das es fast auch hätte noch eine größere Portion sein können. Leberpaté ist für mich auch so eine Erinnerung an meine elterlich, baltische Küche, wo es immer wieder einmal selbstgemachten Leber-Aufstrich gab, der mit Gurken, auf gutem Brot etc. gegessen wurde.

Zum Hauptgang sollte es dann wieder einen Fisch geben, Doradenfilet mit Muscheln, welche interessanterweise gut zusammen paßten und sich ebenso ergänzten. Die Dorade gut gebraten, und die Miesmuscheln ebenso fein heuausgedünstet, so das damit dieses Essen einen runden Abschluss für den Abend brachte.

Damit war der erste Tag in Tallinn beschlossen, und ich tuckerte mit dem nächsten Taxi wieder ins Hotel zurück, wo ich mir nochmals den nächsten Tag plante, der mich nach Tartu führen sollte.

Weinreise Ungarn im Juli 2023, die Tage danach in Budapest

Da ich mit den Reiseveranstaltern der Ungarn-Reise bereits dreimal in anderen Regionen unterwegs war, hatte ich mir vorgenommen in Budapest noch 2-3 Tage anzuhängen, um die mir bisher unbekannte Stadt ein wenig kennenzulernen. Ich sollte es sicher nicht bereuen, denn am ersten Abend hatte ich noch Begleitung von 2 weiteren Personen aus der Gruppe, die auch ein paar Tage verlängert hatten, und so schlenderten wir bei bestem Wetter ein wenig durch die sehr belebten Straßen der Stadt und ließen uns auch für ein kühles Getränk in einem Café direkt an der Donau nieder. Ich hatte mir vorgenommen 2 Lokale in den nächsten Mittagszeiten zu besuchen, wobei eines mir auf einem der Weingüter dadurch empfohlen wurde, das es direkt zum Weingut St. Andrea gehört, und ich sehr gespannt war was mich dort erwartet. Ich hatte ein paar Stationen mit der U-Bahn zu fahren, die mich dann auch fast direkt zum Lokal brachte, welches genau um 12 Uhr öffnete, aber bereits ein paar Tische besetzt waren.

Das Interior wirkte recht modern und praktisch, wobei wohl viel Wert auch auf die Details gelegt wurde. An der Decke einzelne Holzleisten die wohl sicher von alten Holzfässern stammten. Teile der Wände und auch der Säule sind mit Namen der ungarischen Reben bedruckt und so konnte die Zeit zwischen Bestellung und Service der Speisen leicht überbrückt werden. Ich hatte mir das Mittagsmenü ausgewählt, welches mit einer sehr wohlschmeckenden Gazpacho begann.

Eine nur kleine Pause und dann folgte sogleich der Hauptgang mit einem Fisch auf dem Teller der von feinen Begleitungen umrandet war.

Die Röllchen rechts und links neben dem Fisch waren frittierte oder gedämpfte Kartoffeltaschen mit einer gemüsigen Füllung. Die tomatige Sauce ebenso passend wie auch das Grünzeug auf den Kartoffeltaschen. Dann gab es zum Dessert noch eine Crème mit Baisers die tatsächlich nicht einmal zu süß ausgefallen waren, was zum sommerlichen Wetter durchaus paßte.

Das war dann also schon einmal ein gelungener lunch in der ungarischen Hauptstadt, die sich damit von seiner besten kulinarischen Seite zeigte.

Am nächsten Tag ging es dann am frühen Morgen zunächst einmal zu Fuß zur großen Markthalle in Budapest, welche ebenso fast gleich neben dem Fluß liegt und eine Dimension wie eine der ganz großen Lokalitäten weltweit hat.

Von außen so eine recht typische Backstein-Architektur, welche so ca. Ende des 19. Jahrd. im Gründerstil gebaut wurde. Eigentlich war ich für diese Location viel zu früh unterwegs, auch wenn die Gemüse-Stände schon alle geöffnet hatten, aber die diversen sonstigen Tandler im 1. OG richteten gerade einmal Ihre Auslagen so richtig auf, und im Untergeschoß bei den Fischhändlern war leider auch noch nicht viel zu erleben. Mein erster Eindruck war ein wenig das die Halle wohl in die Jahre gekommen ist, und das Angebot sich in den letzten Jahren recht stark auf Touristen eingestellt hat. So schaut’s dann von innen aus:

Der nächste Tag sollte mir dann 2 Besuche bescheren, wobei ich wieder zur Lunchtime in ein Lokal ging, wo das Hauptrestaurant mit Sternen bedacht nur am Abend öffnet, und das auch erst in den Tagen nach meiner Abreise, was sich aber nicht negativ auswirkte. Denn das Lokal „Textura“ brachte eine wunderbare ausgedehnten Mittagstisch zustande. Abends sollte ich dann noch die Weinbar Di Vino aufsuchen, wo es eine tolle Auswahl an Weinen aber auch eine entsprechend gute Beratung dazu gab. Zunächst also der Lunch im Textura, welches recht interessant mit einer Holzkonstruktion eingerichtet ist, die wie ein Baum im Lokal steht.

Diese auch holztechnisch recht interessante Konstruktion belebte den Innenraum und brachte um die einzelne schmale Säule herumgebaut eine gute Belebung von der Optik her ins Lokal. Nun fiel mein Blick aber nach unten auf meinen Tisch vor mir, wo es wieder ein Mittagsmenü geben sollte, diesmal sogar mit einem Amuse bouche wie hier zu sehen.

Etwas feines grünes mit Erbsen, Edamame und einem kleinen Ziegenkäse, was auch hier wieder fein zum heißen Wetter paßte. Dann folge eine Vorspeise in Form einer Fischsuppe, die sehr fein abgeschmeckt war aber dann auch einige kleine gefüllt kräftig schmeckenden schwarz gefärbten Tortellinis.

Großartige Geschmackserlebnisse mit den fein geschnittenen Zesten und Salicornes. Dann folgt das Hauptgericht mit einem Teil vom Huhn, welches elegant eingeschnitten mit feinen Gewürzen abgeschmeckt war.

Der Nachtisch ist hier einmal nicht so erwähnenswert, was aber nicht für meine Weinbegleitung gilt, denn da entdeckte ich auf der Karte einen Pinot Noir, welchen wir auf der Tour der vergangenen Tage leider nicht bekommen hatten, was aber umso mehr zum Hauptgang mit dem Geflügel paßte. Dieser Pinot Noir vom Weingut St. Andrea paßte für mich dann natürlich auch als Abrundung der vergangenen Tage in diesem Lokal.

Das war eine super Abrundung des Mittags-Lunch und ein gelungener Übergang zum Besuch einer der Weinbars die ich aufsuchen sollte. Der Name profan als „DiVino“ tituliert zeigte sich später dann am Abend als ich dort einkehrte als überaus passender Platz mit einem intelligenten Service der auch kompetent beraten konnte. Hier die Ansicht von außen.

Der Blick von dieser Terrasse geht direkt auf eine der größere Kirche in Budapest und es stehen insbesondere im Außenbereich genügend Plätze zur Verfügung. Ich orderte 2 verschiedene Weine, welche mit einer Beratung des Services recht passend ausfielen. Damit war also für diese Woche Ungarn auch hier ein letzter Schluck getätigt, der sich aber insgesamt auf allen Weingütern und auch den diversen Lokalen recht gut bis äußerst empfehlenswert ausfiel.

Auf ein Neues in einem weiteren Weinbaugebiet – hoffentlich, und dann wieder hier auch die nächsten Berichte zu guten Tropfen und feinen Gerichten.

Mein Geburtstags-Menü bei Schreiners in Odelzhausen

Zur Vorgeschichte:

Meinen 50ten Geburtstag hatte ich seinerzeit im Poseidon am Viktualienmarkt mit einigen Gästen gefeiert, was in so einem Juni meist auch vom Wetter paßt.

Den nächsten runden Geburtstag gab es in Stuttgart bei einer Weintour angefangen in der Winzergenossenschft Untertürkheim, die beim Weingut Aldinger sich fortsetzte, und im Restaurant in Stgt.-Hohenheim am Abend endete.

Nochmals 10 Jahre später, also im Jahr 2023 hatte ich mir ausgedacht eine Weinverkostung mit autochthonen Rebsorten zu veranstalten, welche am Nachmittag in einen Kaffe mit G<eburtstag-Kringel (so heißt das bei uns Balten) weiterging und am Abend es dann in dem Lokal in Odelzhausen bei der Familie Schreiner ein Menü gab, welches ich mit dem Junior-Chef des Hauses zusammengestellt hatte.

Da das Fest ja bereits um 12 Uhr Mittags beginnen sollte, und dann die Weinverkostung um 13 Uhr sich anschloß, sollte es zu Beginn eine Gazpacho mit Focaccia und kleinen belegten Brötchen geben. Hier das Beispiel der Gazpacho aus der Tasse nebst einem Glas Champagner.

Nach der Weinverkostung, welche ich hier bereits vor einigen Tagen ausführlich beschrieben habe, gab es dann einen Kringel (baltische Bezeichnung für einen Hefekuchen mit Mandeln, Rosinen und Safran) der zum Kaffee gereicht wurde und ausgesprochen gut der Küche des Hauses gelungen war.

Und ab ca. 19 Uhr ging es dann Richtung Abend-Menü, welches ich im Wesentlichen so zusammengestellt hatte, das sich darin so meine zum Teil gemachten Erfahrungen der letzten 20-30 Jahre sollten widerspiegeln in punkto Kulinarik. Als begannen wir mit einer japanischen Suppe, Miso.Suppe mit einem kleinen Garnelen-Spieß, was in Japan so fast vor jedem großen Menü gereicht wird.

Fein abgeschmeckt und es sind zu sehen die Wakame, ein paar kleine Pilze und natürlich dürfen auch nicht die Tofu-Stückchen darin fehlen.

Nach diesem Suppen Entree sollte es mit einem baltischen Rezept weitergehen, welches ich bereits vor 20 Jahren ebenso zu meinem Geburtstag seinerzeit im Poseidon hergestellt hatte. Der Name des Gerichts ist Rosso oder auch Rossolje, welches ein kalter Heringssalat mit Rote Beeten, Kartoffeln, Gurken, Ei und viel Schmant ist und an diesem Tag so serviert wurde:

Nach allgemeinem Bekunden hatte diese kalte Zwischenspeise bei allen Gästen einen großen Anklang gefunden.

Dann folgte ein Gang als Vorschlag des Hauses, welches ein Poschiertes Ei auf einer Toastbrotscheibe und Epoisses Käse war. Insgesamt zwar recht salzig abgeschmeckt konnte dieser Gang aber trotzdem überzeugen.

Damit waren schon mal die 3 Vorspeisengänge absolviert, und die Gäste warteten gespannt auf den Hauptgang, der sich von einem Rezept aus der französischen Küche des Restaurants Auberge de L’ille ableitet. „Feuilleté d’asperges aux morilles fraîches“ Was zu deutsch so viel heißt wie: Blätterteig mit Spargel und frischen Morcheln. In unserem Fall sollten es aber keine frischen Morcheln, sondern getrocknete sein, denn die ergeben bei entsprechend richtiger Behandlung eine ebenso wunderbare Sauce zum Blätterteig und dem Spargel.

Auf meinem Teller vielleicht ein wenig lieblos angerichtet, denn die Spargelspitzen ragen schon über den Tellerrand, wobei derjenige ja eigentlich groß genug gewesen wäre für eine mehr mittige Platzierung. Geschmacklich deftig fein und eine wunderbare Morchelsauße.

Final gab es dann eine Crêpe Suzette, welche der Hausherr selber auf einem fahrbaren Grill mit entsprechender Pfanne zubereiten sollte. In großen Häuser, insbesondere in Frankreich wurden die Crèpe Suzette Klassischerweise immer beim Gast am Tisch zubereitet, was hier für die 22 Gäste zentral im offenen Bereich der Terrasse passieren sollte. Nach dem karamellisieren des Zuckers wird mit Orangensaft abgelöscht und die vorbereiteten dünnen Pfannkuchen werden dann im Karamell flambiert.

Das Flambieren trägt zwar in keinster Weise irgendwie zum Geschmack bei, ist aber natürlich eine show, wenn die Flammen in der Pfanne hochschlagen. So sieht das fertig dann auf dem Teller aus:

Zum Erfrischungsmoment ein Löffel Eis dazu, was die Sache durchaus abrundet.

Wer hier dabei war konnte sich glücklich schätzen einmal wieder einen kulinarisch bunten Abend genossen zu haben, denn die Kommentare, die ich so vernommen hatte, waren durchweg recht positiv bis überschwänglich.

Gerne könnt Ihr mir ja einen Kommentar auch hier in meinem blog nochmals reinschreiben.

Geburtstags Verkostung mit autochthonen Rebsorten im Juni 2023

Weil mein nächster runder Geburtstag anstand, wollte ich mir etwas Besonders in Puncto Wein und Kulinarik ausdenken. So hatte ich bereits im letzten Jahr mir diverse Gedanken gemacht, wo man diesen Geburtstag entsprechend gebührend feiern kann, und nach den runden Festen in 2013 bei Verwüstungen beim Weingut ldinger und in der Weinmanufaktur Untertürkheim es zwar nicht zwingend eine Steigerung sein sollte, aber die Erfahrung der letzten 10 Jahr sollten sich dann doch ein wenig in der Verkostung widerspiegeln.

So kam ich bereits im Herbst 2022 auf die Idee eine Verkostung mit autochthonen Rebsorten zu veranstalten. Hinzu kam, das ich im Januar 2023 ja noch in Argentinien/Chile auf einer größeren Weinreise war, was hier im blog auch entsprechend nachzulesen ist, und dort ich auf ein Winzerehepaar traf, welches aus P<ortugal stammte und somit hier auch wieder eine der interessanten Rebsorten aus Portugal ihren Platz finden sollte. (Touriga National) Und auf der gleichen Reise kam es dann auch noch dazu, das wir im Restaurant vom W<eingut Montes in Chile an einem Abend Essen gingen und dort der mir bereits bekannte Carménère getrunken wurde, was ebenso einer der autochthonen Reben für die Verkostung werden sollte.

Für so eine Verkostung wollte ich jetzt allerdings nicht ganz allein für die Verkostungszeit alle Erklärungen und sonstige Erläuterungen zu den Weinen geben, und so war für mich klar, das es eine Sommelière oder ein Sommelier sein mußte, der für diese Verkostung zu engagieren ist. Die Wahl fiel schließlich auf Conny Ganß, die Ihren Job an diesem sonnigen Nachmittag bravurös, souverän und mit viel Fachkenntnis auf eine lockere Art und Weise präsentierte, so das hinterher alle sagten, das es nie langweilig und immer informativ und unterhaltsam blieb. Das war also für diese Verkostung eine Lösung die zwar Geld kostet, aber so professionell abgehandelt wurde, das ich kaum etwas aus meinen Weingutsbesuchen dazu noch beisteuern konnte.

Da wir an diesem Abend auch feierlich Essen wollten, fiel die Wahl auf ein Restaurant und Hotel in Odelzhausen, wo die Familie Schreiner ein Hotel mit Restaurant betriebt, welches einerseits von den Räumlichkeiten für 222 Personen ideal war, zumal beim schönen Wetter sich die Verkostung sogar auf der Terrasse abhandeln ließ. So waren die einzelnen Plätze als U-form aufgebaut und die Sommelière konnte alle Personen direkt ansprechen und dazu auf einer Leinwand auch noch Bilder zeigen.

Wie zu sehen ist, wer gerne nachzählen möchte, an jedem Platz standen 12 Gläser plus eines für Wasser, doe schwarzen Kelche fürs spucken und somit war dieser Teil schon mal perfekt vom Lokal vorbereitet.

Zwischenruf: Da ich aber 1 Stunde vor der Verkostung zu einem kleinen Imbiss mit Champagner geladen hatte, soll dieser hier nicht dem Leser vorenthalten werden. Ich schenke einen Champagner aus Cramant aus welcher vom Weingut Bonnaire kommt und ein Vintage 2015, Blanc de Blanc ist. Dazu gab es kleine Kanapées und eine Gazpacho, wozu der Champagner ausgezeichnet paßte.

Dann trat die Sommelière in Aktion und öffnete die entsprechenden Flaschen für die dann folgende Verkostung. Die roten und weißen Flaschen waren Tage vorher mit der entsprechenden Temperatur eingelagert und es ging dann langsam Richtung großer Verkostung.

Um 13 Uhr begann dann die Weinverkostung, welche mit 6 roten Sorten beginnen sollte, und dann die 6 weißen Tropfen folgten. Hier zunächst die 2 Weinsorten in der Gesamtansicht.

In beiden Reihen gab es allerdings jeweils einen Ausreißer:

B<ei den roten hatte ich einen speziellen Pinot Cuvée mit in die Reihenfolge integriert, und bei den weißen Sorten einen Silvaner, die Magnumflsche, als Orange-Wein ausgebaut aus dem Jahr 2015.

Hier also dann meine Verkostungsnotizen in gekürzter Form:

Lagrein vom Weingut Franz Gojer, Bozen Südtirol

Feine kräftige Fruchtnote mit festen Noten von Erdbeeren, Himbeeren. Wirkt am Gaumen recht breit mit langer dichter Note und gutem Abgang (15,5/20)

Zweigelt vom Weingut Ellwanger aus dem Remstal

Auch wenn die Traube eigentlich aus dem österreichischen Gebiet stammt hat sich das Weingut Ellwanger mit dieser Traube in einem speziellen Anbaugebiet im Remstal bereits vor vielen Jahren einen Namen gemacht. Sehr vordergründige und fein ausgewogene Note von Südfrüchten, feine Mandarine, super Frucht und dichter Note. (16,5-17/20)

Cuvée Cabernet vom Weingut Clemens Lang mit Namen Smaragdeidechse

Das ist also keine autochthone R<ebe, sondern ein Cuvée aus einem speziellen alten W<einberg, den das Weingut wieder belebt hat. Im Tropfen sind nicht nur Pinot Trauben sonder auch PIWI Sorten wie z. Bsp. die Cabernet Jura. Sehr fein am Gaumen mit fruchtig feiner Note. Recht dicht mit langem Abgang. Sehr würzig und dicht bei vollem runden und feinem Gerüst. (17/20)

Touriga National vom Weingut Cortes de Lima aus dem Alentejo, P<ortugal

Diese sehr typische Traube aus der Süd-West Ecke Europas ist nicht nur sehr eigen für P<ortugal, sonder zeigt auch so die Würze, Sonne und viele weitere Aspekte, welche den W<ein von der iberischen Halbinsel und dort auf der Westseite in Portugal ausmacht. Der Wein im Glas steht regelrecht sehr dicht und kräftig da, wobei die fein ziselierte Säure im Gegenspiel zur vorhandenen Frucht einen super Ausgleich bildet und so einen sehr runden Ausgleich bietet. (16,5/20)

Pinotage vom Weingut Kanonkoop aus Südafrika

Volle runde Note mit sehr langem Abgang. Saftig und vollmundig. /17/20)

Carménère vom Weingut Montes aus Chile

Bei diesem letzten roten Tropfen war ich besonders gespannt was die Gäste so zu den Geschmacksnoten und der gesamten Präsentation sagen sollten. Volle typische Frucht mit sehr vordergründigen und sehr reifen Noten. Gekochte Früchte aber trotzdem eine feine Säure die der Frucht das Gleichgewicht hielt. (17,5/20)

Zum Abschluss der roten Reihe hier noch ein Blick in ein Glas.

Dann folgen die weißen Sorten nach einer kleinen Pause.

Elbling vom Weingut Schloss Proschwitz

Das ist eine fast vergessene Traubensorte aus Deutschland, die nicht nur in der Gegend von Dresden, sondern auch im Rheingau und in der Pfalz heute noch angebaut wird. Im Einzelnen zu diesem Wein, der mit einer feinen Säure aufwartet und sich recht breit am Gaumen präsentiert. Mineral welche sich mit leichten Spitzen am Gaumen zeigt und recht frisch wirkt. (16,5-17/20)

Grüner Veltliner vom Weingut Ott, Lage Rosenberg Österreich

Leicht verhaltene Nase, sehr kräftig mit einer super geschmeidigen Note am Gaumen. Leicht buttrig, wunderbarer runder Gaumen von reifer Note von Bergpfirsich. (17,5/20)

Silvaner – Indigenius vom W<eingut M- Rothe

Farbe ist sehr typisch für einen ca. 8 Jahre alten Orange-Wein. Vordergründig in der Nase Käse mit reifen Noten mit feinen würzigen Aspekten. K<eine fremden Geschmacksmomente und fein trocken mit schöner Säure und feiner Frucht. (17,5/20)

Petit Manseng vom Weingut Franz Haas aus Südtirol

Leichter Honigduft mit hellen Nuancen. Sehr feine leichte Fruchtnote mit spät am Gaumen wirkende Aromatik und salzigen Ansätzen. (16,5/20)

Asyrtiko vom Weingut Hatzidakis aus Griechenland, Insel Santorini

Eine sehr vordergründige Säure springt einem fast schon ins Gesicht. Runde Fruchtnoten mit einer sehr eleganten Note von frischen Noten und leichter Sellerie Note. (17/20)

Savagnin Ouillé vom Weingut Fassenet aus dem frz. Jura

Sehr fein ziselierte Noten vonmineralischem Boden. Am Gaumen leichte Spitzen mit sehr breiten Noten. Feiner Abgang mit eleganten Noten. (17,5/20)

Das waren dann an dem Nachmittag die 12 verkosteten W<eine, welche ich hier nochmals als gesamten im Bild zeigen kann.

Fazit: Es war insgesamt eine sehr ausgezeichnete Verkostung mit wunderbaren Erklärungen von Conny Ganß sowie einer recht aufmerksamen Gästeschaft, welche mit recht positiven Reaktionen auf den Nachmittag reagierten.


Besuch im Restaurant Orphée in Regensburg

Vor ein paar Wochen war ich in diesem Jahr nochmals in Regensburg, wo ich einen Briefmarken-Tauschtag besuchte, und mir vorab für diesen Sonntag im Netz ein Restaurant ausgesucht hatte, welches mich von seinem optischen Auftritt und der Speisekarte so zusagte, das icg dort entsprechend reservierte, was sich am relevanten Sonntag aus äußerst weitsichtig erweisen sollte. Das Restaurant Orphée liegt mitten in der Altstadt in einem Hotel Erdgeschoss und ist eingerichtet wie ein fast schon klassisches französisches Bistro mitten in Paris oder in einem Städtchen in der französischen Provinz, wo auch dort vielleicht die Zeit stehengeblieben ist. Hier ein Eindruck vom Interieur:

Zu sehen ist auf dem ersten Bild ein Teil des Lokals wo eben sehr typisch die Spiegel an der Wand hängen, zum Teil uralte Plakate in Rahmen hinter Glas zu bestaunen sind und auch sonst einige weitere typische Asseccoires zu betrachten, oder auch zu bestaunen sind.

Das zweite Foto ein Teil der Theke, wo rechts der Durchgang zur Küche sich befand, und im gleichen Stil wie die Theken war an einem Tisch weiter neben wir eine Klimaanlage so gekonnt versteckt, das dieser Pfeiler in der Mitte des Raums verkleidet waren mit eben diesen gleichen Holzvertäfelungen wie im sonstigen Raum vorhanden.

Dann noch zu einem weiteren Highlight in dieser Lokalität, wo es sich kaum um etwas anderes als das Essen handeln kann. Die Weine welche angeboten wurden waren aber ebenso ausgesucht und fein.

Ich hatte mir an diesem Sonntag-Mittag eine klare Fischsuppe mit Klößchen und eine Kalbsleber mit karamelisiertem Apfel und Kartoffelpurée bestellt.

Die Fischsuppe hate noch ganz fein geschnittene Julienne von Mohrrüben als Einlage und dann zu Top natürlich auch ein gewisses Grünzeug mit feiner Note. Die Klößchen waren wunderbar.

Der Hauptgang mit der Kalbsleber sehr typisch für so ein Bistro, denn die Komposition mit den karamelisierten Äpfeln und dem Kartoffelpurée wurden wunderbar mit den frittierten Zwiebelringen abgerundet.Hier die Belegfotos dazu: