Archiv der Kategorie: Kochen

Sauerampfersuppe-in memoriam der Küche meiner Mutter

In dem Reihenhäuschen in Stuttgart, wo wir seit dem Jahr 1959 wohnten gab es auch einen Garten, den unsere Eltern mit ein paar Küchenkräutern, aber auch dem so schmackhaft sauren Sauerampfer bepflanzt hatten. Weil wir 4 Jungs zum Mittag immer wieder etwas anderes auch zu Essen bekommen sollten, war die Sauerampfersuppe durchaus beliebt bei uns, denn da gab es die Einlage mit den Kartoffeln, dem hartgekochten Ei und nicht zu vergessen die Sahne, oder auch Kondensmilch, die zum Schluß als „Sahnehäubchen“ angegossen wurde.

  • Für 2-3 Personen benötige ich folgende Zutaten:
  • 200 gr. Sauerampfer
  • 3 mittelgroße Kartoffeln
  • 500 ml Brühe oder Gemüse/Geflügelfond
  • 2-3 hartgekochte Eier
  • 100 ml Weißwein + ca. 100 ml Wasser
  • 60 – 120ml Sahne, große F<ettstufe
  • Salz, Pfeffer, Olivenöl zum Anbraten
  • 1-2 kleine Schalotten, fein gehackt

Die Zubereitung kann dann folgendermaßen vonstatten gehen:

Hat man sich alle Zutaten bereitgestellt, fange ich an die Eier abzukochen, welches ca. 6 Min. dauert. Gut kalt abschrecken, so das sich das Ei hinterher gut pellen läßt. Die Schalotten fein schneiden, und mit dem Olivenöl in einem Topf glasig anschwitzen. Mit den Flüssigkeiten ablöschen und die grob zerkleinerten Kartoffeln dazugeben. Salzen und ein wenig Pfeffer dazu und die gesamte Flüssigkeit für ca. 12 Minuten köcheln lassen bis die Kartoffelstückchen noch leichten Biß haben. In den letzten 2 Minuten die grob zerteilten Sauerampferblätter dazugeben, wo ich vorher von den Blättern die dickeren Stängel abgeschnitten und entsorgt habe. Die Eier abpällen und in 1/4 oder 1/2 Stücke schneiden, sowie die Sahne bereithalten.

Anrichten:

In einem Suppenteller die Suppe pro Person angießen, die geschnittenen Eier darauflegen und mit der Sahne so um die Eier angießen, das es eine Spur in der Suppe hinterläßt.

Weinempfehlung:

Zu so einer wirklich leicht sauren Suppe empfehle ich einen Kabinett vom Riesling der sich bei entsprechendem Alter auch wunderbar mit der Suppe in Einklang bringen läßt. So sieht’s aus:

Flammkuchen nach den Wildbakers

Für mich war dieser Flammkuchen tatsächlich mein erster Versuch so eine feine gebackene Sache auf den Tisch zu bringen. Da das Rezept allerdings aus dem ersten Buch der Wildbakers stammt, woraus ich schon eine ganze Reihe diverser Brote sehr erfolgreich gebacken hatte, war ich mir sicher, das wird auch gut gelingen. Der Teig aus Weizenmehl (550) wurde am Vortag mit nur 4 gr. Hefe, 3 gr. Salz, 50 gr. neutralem Pflanzenöl und 300 gr. Mehr, sowie 140 gr. Wasser angerührt und verpackt in den Kühlschrank über Nacht zum reifen gelegt.

  • Für den Belag benötige ich
  • 300 gr. Schmand
  • 50 gr. Quark
  • 1 Ei, Salz und Pfeffer
  • 400 gr. Schwarzwälder Schinken
  • 200 gr. rote Zwiebeln (oder weniger)
  • 6 Halme Schnittlauch und 200 gr. frisch geriebner Emmentaler.

Alle weiteren Zubereitungsschritte im Buch auf Seite152/153, wo die einzelnen Schritte direkt und gut beschrieben sind.

Ich habe dann noch aus einem Einkauf vom Samstag zuvor ein paar kleine Steinpilze klein geschnitten und diese ebenso auf den Belag dazugemischt. So sah das dann am nächsten Tag auf dem Blech aus, bevor es für 6 – 8 Minuten in den auf maximale Hitze vorgeheizten Backofen kommt. Einen Backstein habe ich nicht, so ging der Flammkuchen bei mir auf einem Backpapier in den Ofen.

Hier sind fast alle Zutaten auf dem Teig zu erkennen, inklusive der kleinen Pilze.

Dann serviert waren die gesamte Scheibe fast zu groß für meine Teller, aber in der Hälfte geteilt, ging das schon. Aber das wichtigste bei so einem Backteil ist natürlich der Geschmack und der paßte wunderbar!

Spargel mit Morchelsauße und ein paar Shiitake

Zu Anfang April gab es endlich einmal wieder diese weiße festen Gemüsestangen, welche ja in vielen Teilen Deutschlands angebaut werden, aber am Besten sind, wenn sie frisch auf dem Markt, oder auch direkt am Feld mitgenommen werden können. Das Grundrezept basiert auf einer Rezeptur von den Haeberlins aus dem Elsaß, wo es dieses ähnliche Gericht zu einem Jubiläum eine französischen Präsidenten gab. Ich habe es in der Vergangenheit schon mehrfach gekocht und ausprobiert, so gab es diesmal eine Variante ohne den Blätterteil, aber dafür in der Sauce eine kleine Stange Staudensellerie mit kleingeschnitten und ein paar Shiitake Pilze dazu im Spargelwasser gedünstet. Hier also schon mal grob die Zutaten, welche ich für so ca. 1 Person brauche:

  • 6 Stangen weißer Spargel
  • 6 – 8 getrocknete Spitzmorcheln
  • 1 Stange Staudensellerie
  • 1 Schalotte, 1/2 Knoblauchzehe
  • ca. 5 frische Shiitake Pilze
  • 1 Becher Crème Fraîche, ca. 2 El Butter
  • Sahne je nach Bedarf, wie dick und Menge Sauce man erzeugen will
  • 1/2 Tasse trockenen Weißwein

Die Zubereitung ist dann im Prinzip nicht weiter schwierig, aber dauert eben so insbesondere für das Einkochen der Sauce so seine Zeit.

Die Spargel gut schälen und im kochenden Wasser für ca. 8 Minuten vorsichtig abkochen.

Die trockenen Morcheln im warmen Wasser für ca. 1/2 – 1 Std. einweichen und dann mit einem Handtuch die Pilze absehen und das Wasser so auffangen, das keine restlicher Sand oder Dreckteile der Pilze aufgefangen werden. Die Pilze, wenn sie zu groß sind halbieren. Die Butter in einer Kasserolle erhitzen und die fein geschnittene Schalotte mit dem Staudensellerie glasig anschwitzen. Dann mit einem T<eil oder auch ganz mit dem Weißwein ablöschen und anschließend mit Crème Fraîche in mehreren Phasen immer wieder andicken und herunterkommen. das kann dann auch mit Sahne Passören, wenn gerade keine Crème zur Hand. nach dem ersten Einkochen die Morcheln hinzugeben und immer wieder nach dem Einkochen mit dem Einweichwasser der Morcheln aufgießen. Jetzt kommt es darauf an, wie man sein Timing vorbereitet hat, denn die Spargel brauchen gerade einmal 8-10 Minuten, was aber für die Sauce so ca. 20-30 Minuten dauern kann. Die Shiitake in den letzten 2 Minuten der Spargel dort ins Wasser geben, da diese selber entsprechend genug Geschmack haben. Beim richtigen Timing kann also angerichtet werden, Spargel etwas zwischen Küchentücher leicht trocknen, auf dem Teller anrichten, Sauce darüber und die Shiitake beilegen. So sieht’s aus:

Risotto mit Carchiofi, Oliven und Streifen von Lammherz

Jetzt wird sich so mancher Leser fragen, was das denn jetzt für eine Kombination sein soll? Nicht gemeint ist das Risotto, welches ich schon viele Male mit den kleinen Artischocken zubereitet habe, welche aber diesmal auch noch mit schwarzen Oliven ergänzt wurden. Zustande kam diese Kombination, weil ich am Samstag-Vormittag auf dem Markt, bei meinem Wild-Händler auf der Schiefer-Tafel Lammherz lesen konnte. Und was lag da näher diese wunderbare Innereien mit dem sowieso schon vorgesehenen Risotto mit Carchiofi zu kombinieren. Beim Einkauf war das Lammherz noch vakuumiert und zur Hälfte aufgeschnitten, was es auf jeden Fall erleichterte die restlichen Fettstücke zu entfernen. Die Verkäuferin im Wildladen empfahl mir das Herz in Streifen zu schneiden und diese kurz anzubraten. Gesagt getan! Ich beginne aber natürlich mit dem Risotto, weil dieses sicher so ca. 45 Minuten für die Zubereitung benötigt. Und das Anbraten der Herzstreifen so ca. nur 5-7 Minuten.

Das Risotto soweit klassisch vorbereiten, wobei die kleinen Artischocken direkt zum Anschwitzen der Zwiebeln bzw. der Schalotte hinzugegeben werden. Alle weitere Komponenten je nach Geschmack im Laufe der Garzeit hinzufügen, und so ca. 5 Minuten vor Schluss die schwarzen Oliven hinzugeben.

Im Prinzip so zur gleichen Zeit, wenn ich den geriebenen Parmesan in das Risotto einfüge kann ich die Streifen des Lammherzens scharf anbraten und Beides dann anschließend auf dem Teller servieren..

Ceviche von Jakobsmuscheln und Skrei

Auch wenn die Reise und meine Berichte von der Südamerika Weinreise schon wieder einige Wochen her sind, wollte ich einmal wieder ein Ceviche mit verfügbaren Meeresfrüchten zubereiten. Dazu bekam ich einen frischen Skrei im Fischgeschäft, der durchaus ausgezeichnet für die Zubereitung passte.

Die Zutaten pro Person:

  • 3 Jakobsmuscheln und 100 gr. Skrei
  • Saft von 2 Limetten und die Schale von einer
  • Mirin und Sake
  • Salz, Pfeffer, eine kleine Frühlingszwiebel oder Schalotte
  • 1/2 Mango
  • 1/4 Pepperoni, Koriander

Die Jakobsmuscheln gut säubern und in sehr dünnen Scheiben schneiden. Ebenso den Skrei abtupfen und in kleine Würfelchen schneiden. Ein Schale vorbereiten worin die Fischchen eingelegt werden und dann mit allen weiteren Zutaten, bis auf den Koriander so eingelegt werden, das die Meeresfrüchte möglichst fast komplett von der Flüssigkeit bedeckt werden. Die Zesten der Limette möglichst dünn schneiden und ebenso dazugeben. Das sollte dann so ca. 1 – 2 Std. mariniert werden und unter Folie im Kühlschrank kaltgestellt sein.

Zum Servieren können dann noch einige Korianderblättchen dekorativ um die Anrichtung drappiert werden, wo je nach Geschmack auch noch ein wenig Pfeffer oder Salz dzukommen kann. So sieht der „Hering“ Teller bei mir dann aus.

Jakobsmuscheln mit grünen Bohnen und Bulgur/Gemüse

Jokobsmuscheln, oder auch Coqulles St. Jaques in französisch benannt sind eine wunderbare kleine Speise die auf vielerlei Arten zubereitet werden kann. Diese Muschel ist aber auch deswegen so interessant, weil kaum einer der sie vorgesetzt bekommt darauf tippen würde, das es sich hier um eine Muschel handelt. Bei der heutigen Zubereitung kombiniere ich diesmal die Muscheln mit grünen Bohnen (welche ich von Bekannten geschenkt bekommen hatte) und mit einer Bulgur Misch mit Gemüse,wo ich in einem späteren Bericht auch die Zubereitung eingehen will. Die grünen Bohnen aus dem Glas bereite ich schlicht mit einer Schalotte und ein wenig Knoblauch an, welche dann mit etwas Sahne, oder auch Crème fraîche nach dem heißwerden abgeschmeckt werden. Der Bulgur mit Gemüse stammt aus einem neuen Kochbuch aus der schwäbischen Küche, worauf ich in einer der nächsten Berichte näher eingehen werde. Dann geht es an das Zubereiten der Jakobsmuscheln. In diesem Fall nehme ich solche ohne Coraille. Die Jakobsmuscheln vorsichtig mit kaltem Wasser abspülen und sehr gut trockentupfen. Dann von allen Seiten leicht salzen und pfeffern und folgende Gewürze noch parat stellen, denn das Anbraten dieser Muscheln geht recht schnell. Etwas Mirin, eine leichte Sojasauce, ein wenig Zitronen oder Limettensaft und je nach Geschmack so manche weitere kräftige Komponente, denn die Jakobsmuscheln selber haben recht wenig Eigengeschmack.

Am nesten eine Gußeiserne schwere Pfanne mit ein wenig Nutter oder Olivenöl erhitzen und darin die Jakobsmuscheln von beiden Seiten für je ca. 2-3 Minuten scharf anbraten. Dann kann bereits serviert werden.

Einköstliches Gericht, welches allerdings inzwischen ganz ordentlich dank der Jakobsmuscheln auf den Geldbeutel drückt.

Hirschrücken, Rotkohl und Nudeln mit einem Rotwein aus Baden

Hört sich alles vielleicht ein wenig banal an, wenn es zum Festmahl zu Weihnachten einen Hirschrücken mit Rotkohl und lapidaren Nudeln gibt. Der Knaller in diesem Jahr war allerdings der entsprechend geöffnete Rotwein dazu, denn dieser kam vom Kaiserstuhl us dem Weingut Clemens Lang, wo seit einigen Jahren alte verfallene Terrassen wieder zum Rebenleben erweckt wurden und dort einige Piwi Cabernet Sorten gepflanzt wurden, welche gerade einmal am Ende des Jahre so ca. 300 Flaschen füllten. Zum Wein später etwas mehr.

Den Hirschrücken hatte ich beim Wildgeschäft am Viktualienmarkt mir besorgt, der Rotkohl kam von den Feldern um Rottweil herum, wo ich in den Feiertagen mich aufhalten sollte und die Nudeln in diesem Fall ausnahmsweise mal aus der Packung.

Im Prinzip sind also drei verschiedene Komponenten für dieses Essen auf die Reihe zu bringen. Der Hirschrücken mit all seinen Gewürzen, sowie der Rotkohl in einem Topf geschmort und die Nudeln, welche schlicht in heißem Wasser gegart werden.

Das Highlight dieses Menüs sollte allerdings einmal wieder der begleitende, besser gesagt der Rotweiln zum Hirschbraten sein, der für alle am Tisch natürlich neu war, denn ich hatte schlicht eine Probierkiste mit 12 Flaschen beim Weingut Clemens Lang bestellt, wo eine dieser Flaschen beinhaltet war.

Die Zubereitung ist im Prinzip nicht schwierig und auch nicht unbedingt langwierig. Den Hirschrücken ca. 1 Std. vor dem Anbraten aus dem Kühler nehmen, gut würzen und so ca. 20 Minuten vor dem Essentermin das Stück Fleisch anbraten. Nach dem Anbraten für ca. 8-10 Minuten in den auf 160°C vorgeheizten Backofen schieben und anschließen für mindestens 5-6 Minuten in Alufolie eingepackt unter einem tiefen Teller durchziehen lassen.

Vorher habe ich allerdings den Rotkohl klein geschnitten und mit Zwiebel, Knoblauch, Gewürzen in einem großen Topf angeschmort, sowie mit Weißwein und wer mag mit Noilly Prat oder auch ein wenig Sake abgelöscht. Das gesamte Schmoren des Rotkohls kann gut und gerne so ca. 1 Std. dauern, wobei man immer mal wieder mit einem Holzlöffel die geschnittenen Kohlblätter umrühren.

Die Nudeln ganz normal in kochendem Wasser garen und wenn der Braten aus dem Backofen gekommen ist, kann aus dem Ansatz in der Bratpfanne die Sauce für das Gericht montiert werden. Bei der Sauce sollte man nicht mit Butter oder Sahne sparen, denn dort entwickelt sich der Geschmack.

So sieht das dann auf dem Teller serviert aus:

Jetzt aber noch ein paar Worte zum wesentlichen Begleiter diesen Essens:

• Weingut Clemens Lang aus Freiburg Munzingen, Cuvée Cabernet aus dem Jahr 2019, benannt nach der Smaragdeidechse, welche dort wo die Reben dieser Cuvée stehen sicher im Sommer auch zu entdecken ist. Dieser Rotwein paßte so wunderbar zum Hirschgericht das es eine wahre Freude war. Der Wein zeigt sich bereits in der Nase sehr präsent mit Noten von kräftigen Kräutern und würde sich so von den Noten eher in die südlichen Regionen von Frankreich oder auch nach Spanien zu verorten sein. Der Geschmack wirkt dann sehr burgundisch mit seinen feinen Cabernet, bzw. Pinot Noten und alle Sinne der Geschmacksnoten werden sehr intensiv bemüht, was sich im Abgang durchaus auch noch fortsetzt. Eine sehr feine Säure umspielt die Geschmacksnerven und fruchtige feine Noten kommen immer wieder durch die Wand der kräftigen Noten durch. Ich bin begeistert!

baltische Pumpernickel, ein Mandelgebäck

Wenn man Pumpernickel liest muß man sich erst gleich an das schwarze Dauerbrot aus Westfalen denken, was hier in diesem Fall nicht zutrifft. Das Rezept für die baltischen Pumpernickel stammt aus dem Kochbuch von Brigitte von Samson-Himmelstjerna, welches aus den 50er Jahren stammt, aber in den baltischen Familien weit verbreitet war. Für dieses Gebäck, welches in der Adventszeit und zu Weihnachten sehr beliebt war braucht man folgende Zutaten:

  • 5 Eier
  • 400 gr. Zucker
  • 1 Tl Kaneel (Zimt), oder auch ein wenig mehr
  • 10.12 Nelken, gemörsert
  • 600 gr. Mehl (405er)
  • 200 -300 gr. Mandeln als Stift, gehobelt, oder auch ganz mit Schalen
  • 6-8 Schoten Kardamom, gemörsert

Die Zubereitung dieses Gebäcks geht dann folgendermaßen:

Die Eier werden mit dem Zucker für eine halbe Stunde in der Küchenmaschine schaumig geschlagen. Dann werden dazu die gemörserten und sonstigen Gewürze hinzugegeben, wobei auch eine Prise Salz nicht fehlen sollte. Das Mehl hinzufügen und so lange durchkneten lassen, bis ein geschmeidiger Teig entstanden ist. Ein Backblech mit Backpapier belegen, wobei diese Menge an Teig für mindestens 2 Bleche ausreichend ist. Den Teig auf bemehlter Fläche zu 2 fingerdicken Strängen ausrollen und nicht zu dicht nebeneinander auf das Blech legen. Die Rollen leicht mit Eigelb bestreichen und den Backofen auf 180-190°C bei Ober-/Unterhitze aufheizen. Dann kann man heutzutage in den modernen Backöfen mindestens 2, manchesmal sogar drei Bleche zugleich in den Ofen schieben, wobei bei drei Blechen zugleich die Heizart Umluft gewählt werden sollte um alle Ebenen gleichmäßig zu garen. Die Temperatur dann max. auf 180°C einstellen. So kommt dann das Gebäck dann nach ca. 15-20 Minuten aus dem Backofen heraus:

Hier ist besonders darauf zu achten, das die Teigstränge gleich nach dem Backen aufgeschnitten werden, denn so kann das Zerbröseln des Gebäcks, im noch etwas feuchten und warmen Zustand, vermieden werden. Das Messer schräg an die Stränge ansetzen, so entstehen schöne Rauten als feinwürziges Mandelgebäck.

Topinambur Suppe mit Sepia als Einlage

Jetzt wird vielleicht der Eine oder Andere denken, na was ist schon an so einer Topinambur Suppe so besonders, das man darüber schreiben oder berichten könnte? Für mich ist die Topinambur Wurzel ein weit verkanntes Gemüse, bzw. eine Wurzelknolle, die erst wieder in den letzten Jahren von der Spitzenküche entdeckt wurde. Meist recht verwachsen und mit einer Schale die nur bei sehr gutem Schrubben auch mitgegessen werden kann. Der Geschmack allerdings kann fast mit keiner anderen Wurzelknolle verglichen werden und ist recht eigenständig, was auch die Qualität dieser Knolle ausmacht, und so seine Eigenständigkeit n der Küche behaupten kann. Eine leicht süßliche Note begleitet den Geschmack, wobei die Konsistenz immer etwas leicht fasriges hat, aber nicht unangenehm. Hier meine Zubereitung:

Zutaten für 2 Personen:

  • 150 – 200 gr. Topinambur Wurzeln
  • 2 kleine Kartoffeln
  • 3 cm Ingwer – gerieben
  • 2-3 kleine Petersilienwurzel oder
  • 1-2 dicke Pastinaken
  • 2 Schalotten und je nach Belieben etwas Knoblauch
  • 200 ml Weißwein
  • 150 ml Sahne
  • Gewürze wie Salz, Pfeffer, Sesam, schwarzen Sesam oder auch etwas Schwarzkümmel
  • als Beilage und Einlage ein großes Stück Sepia, in Streifen geschnitten

Die Zubereitung ist dann recht einfach und geht folgendermaßen von statten:

Alle Wurzelgemüse gut waschen, und in mittelgroße Stücke schneiden, sowie auch die Schalotten und Knoblauch mit den Kartoffeln in einem Topf mit etwas Wasser ansetzen, so das diese leicht Farbe und Geschmack annehmen. Dann mit Weißwein ablöschen und so lange köcheln lassen, bis die festen Stücke sich mit dem Stabmixer gut zerkleinern lassen und sich eine suppige Konsistenz bildet. Das Ganze mit dem Mixer aufarbeiten und anschließen die Sahne zugeben und gut warm halten. Die Gewürze können auch mit der Sahne zugegeben werden, können aber zum Teil auch mitgekocht werden, was für Salz und Pfeffer gilt.Dann geht parallel die Arbeit an den Sepia, der sehr gut unter kaltem Wasser abgespült werden sollte, und dann nach gutem Abtrocknen in Streifen geschnitten wird. In einer Pfanne etwas Butter mit einem Schuß Olivenöl erhitzen und darin die Sepiastreifen so anrösten das diese an den Rändern eine kräftige braune Farbe bekommen. Dann zu der fertigen Suppe in die Teller geben und servieren. So schaut’s aus:

Sepia mit Miso-Sauce, Kartoffeln und Shiitake

Neulich im Fischgeschäft wurde mir ein wunderbarer Sepia angeboten der direkt auf eine feine Verarbeitung wartete. Zu Hause wasche ich den Sepia nochmals mit kaltem Wasser leicht ab und trockne das Teil sehr gut ab bevor ich die Streifen davon herunterschneide. Dann kann ich parallel die Miso-Sauce anmischen, wobei ich entweder Crème-Fraîche nehme, oder einfach etwas Sahne wo ich eine helle Misopaste einrühre. Die Kartoffeln für ca. 12 Minuten leicht köcheln lassen, denn die können ja dann später nochmals zu dem Sepia in die Pfanne kommen. Die Shiitake reinige, und den Stil entfernen und auch bereitstellen. Dann nehme ich eine große Pfanne worin ich zuerst die Sepia in etwas Olivenöl scharf anbrate und dann die Misopastenmischung hinzufüge. Dann können auch bereits die Kartoffeln und die Shiitake dazu, oder diese beiden Zutaten separat in einer eigenen Pfanne so erhitzen, das diese später zum Sepia serviert werden können.

Im Vorfeld überlegte ich mir noch wie lange ich die Sepia wohl in der Pfanne braten müßte? Scharf anbraten war klar, aber dann mit der Miso-Sauce dazu das Fertiggaren sollte so ca. 6-8 Minuten dauern. Ich hätte es wohl sicher auch noch etwas länger aushalten können, aber so ein Sepia ist wohl wirklich nicht totzubraten. Angerichtet sieht das auf dem Teller dann so aus: