Archiv der Kategorie: Kochen

Gazpacho mit eigenen Tomaten und Sardellenfilets

Im Sommer, auch wenn der in unseren Breitengrades fast vorüber ist, wirkt so eine kalte Suppe fast schon wie ein kleines Wunder an den heißen Tagen. Im Prinzip kommt die Gazpacho aus der spanischen Küche, wo aber sicher auch viele hunderte verschiedene Rezepte existieren. Grundsätzlich werden dafür aber immer Tomaten, Paprika, Knoblauch und Zwiebeln verarbeitet. Auch die Gewürze sind sehr frei wählbar, ganz nach Geschmacksvorlieben. Sicher sollte aber mit Salz, Pfeffer – frisch gemahlen – und dann aber auch Kräutern wie Basilikum, Petersilie oder auch Estragon beigemengt werden.

Die Zubereitung ist dann auch entsprechend einfach und kann schnell über den Küchentisch gehen. Alle Gemüse grob schneiden und in einen Mixer geben wo es zu einem Brei verarbeitet wird. Dann die Gewürze und feinen Kräuter dazugeben, sowie sonstige Gewürze, die mit in die Gazpacho hinein sollen. Was hier natürlich nicht fehlen darf ist das Olivenöl, welches gleich beim ersten Mixdurchgang hineingegeben werden sollte.

Sind alle Zutaten gut durchgemixt sollte man nochmals abschmecken und entsprechend auch vielleicht nachwürzen, denn die später kaltgestellte Suppe schmeckt weniger würzig als im warmen Zustand. Dann die Schüssel wo alles zusammengekommen ist gut abdecken und für ca. 3-5 Std. in den Kühlschrank stellen. Für das Serv ieren habe ich mir diesmal ein paar Sardellenfilets aus dem Glas genommen und auf die Suppe gesetzt, und so sieht das dann aus:

Zucchini gefüllt mit Reis, Steinpilzen und nach Belieben sonstige Zutaten

Zucchini gefüllt habe ich in den letzten 10 Jahren, seitdem ich diesen foodblog betreibe schon mehrfach mit ganz unterschiedlichen Füllung ausprobiert. Da gab es z. Bsp. Zucchini mit Pfifferlingen:

Siehe Beitrag vom 12. August 2022

Oder auch eine Variante, wo ich die Zucchini mit Buchweizen gefüllt hatte:

13. Juli 2021

Ganz aktuelle aber in diesem Sommer sollte es eine 1/2 gefüllte Zucchini sein, welche ich mit einem Rest von Reis und Steinpilzen, sowie diversen kleinen Gemüsen gefüllt habe. Reis eignet sich insbesondere für so eine Füllung ganz besonders gut, weil der bereits gekochte Reis sich wunderbar mit allen möglichen weiteren Zutaten sehr gut verbindet. Zur Füllung nehme ich also nicht nur den Rest an Reis, sondern schneide mir 1-2 mittelgroße Steinpilze in kleine Würfel, eine grüne Stange Lauchzwiebeln, und mische diese mit Crèeme Fraîche und vielleicht ein wenig Sahne um den gesamten Inhalt gut garen zu können. Ein kleinerer Schuss Olivenöl, Salzen und pfeffern, sowie oben auf der geriebene Parmesan, der sich dann nach ca. 20 – 25 Minuten Garzeit im Backofen bei 210°C zu einer feinen Kruste obenauf bildet. Der Fantasie für die Füllung sind aber wirklich kaum Grenzen gesetzt, denn so eine leicht ausgehöhlte 1/2 Zucchini läßt scih mit allerlei diversen kleingeschnittenen Gemüsen und Zwiebeln, sowie auch etwas vorgegarten festeren Gemüsesorten befüllen. Probieren geht über studieren.

Ganz besonders fein finde ich auch die Zuccini, welche in Kugelform auf dem Markt angeboten werden. Hier ein Beispiel: vom 2. 8. 2019 mit dem Titel Kugelzucchini mit Krabben.

Das ist dann sicher eine Variante, wo dann eine ganze Kugel pro Person für einen Hauptgang herhalten muß.

Hier noch die Fotobelege meiner heutigen Variante mit Reis und Steinpilzen:

Nach ca. 24 – 26 Minuten im Backofen bei 200 – 210 °C fertiggegart.

Senfbrot nach den Wildbakers

Das Backbuch der Wildbakers, welches bereits im Jahr 2016 erschien, ist von seiner Rezeptvielfalt fast unerschöpflich. Es werden sehr viele Sauerteigbrot-Varianten erklärt und alle diese Beschreibungen sind nicht nur wundervoll nachvollziehbar, sondern gelingen in fast allen Fällen auch tadellos.

Im vorderen Teil des Buches werden die Zubereitungen für die Basis der Sauerteige so gut erklärt, das man davon zum Teil auch monatelang zehren kann. So zum Beispiel für das Anstellgut, welches aus Roggenmehl und Wasser über 5 – 6 Tage hinweg angesetzt wird, und bei mir immer gelungen ist. Die größere Menge ist dann leicht im Gefrierfach eingefroren und kann über mehrere Monate weiter verwendet werden.

Heute habe ich mir also einmal wieder ein neues Rezept herausgesucht, welches den Titel – Senfbrot trägt. Das ist wörtlich zu nehmen, denn im Teig, aber auch außen auf der Kruste wird Senf verwendet. Weiterhin sind auf der Kruste dann die Sonnenblumenkerne als schmackhafte Dekoration zu sehen, und hält man die Ruhezeiten im Kühlschrank und bei der Teiganmischung und Zubereitung auch ein, wird der fertig gebackene Senflaib eine feine leicht säuerliche Zubereitung. Hier im Foto

Jakobsmuscheln mit Zitronenpürée, Radieschen auf Salat

An einem der letzten Wochenenden hatte ich einmal wieder einen meiner Brüder zu Gast mit seiner Frau und ich hatte einige Tage zuvor ein paar neue Teller bei Hering Berlin bestellt, die dann auch 3 Tage vorher bei mir entsprechend eintrafen. Der Teller stammt aus der Serie Ocean bei Hering Berlin und ich hatte dieses Dekor mit dem Stör bisher nur auf einer größeren ovalen Platte, und nicht auf dem Teller für so einen Zwischengang.

Ich hatte mir also ein Rezept passend einerseits zu dem Teller, aber auch für die Gäste, den Anlass und in der Reihenfolge der sonstigen Gänge ausgedacht. Für diesen Teller also:

In der Tellermulde die Salatblätter mit einer passenden Vinaigrette, dann darauf die kurz angeschwitzten Jakobsmuscheln mit den Radieschenscheiben, und auf der Fahne sind dann das Zitronenpurée, der mit Blätterteig gebackene Fisch und ein Stück grünes Knäckebrot aus einem Rezept von Anton Schmaus aus seinem storstad in Regensburg.

Einen bestimmten Geschmack hier zu beschreiben wäre fast wie Eulen nach Athen tragen, aber ich denke die Fotos der Zusammenstellung sagen wohl einiges aus.

Bordeaux Verkostung mit alten Jahrgängen

Anfang April in diesem Jahr sollte es einmal wieder eine sehr schöne Bordeaux Verkostung bei mir geben, wozu ich zwei gute handvoll Freunde eingeladen hatte, die dann fast alle auch kamen und ich mit Uly parallel zu den Weinen einige sehr schmackhafte und passende kleine Speisen vorbereitet hatte.

Los geht es nach den ersten zwei Weinen mit einem selbstgebackenen Brioche, welches mit einer angewärmten Scheibe Foie Gras belegt war und diese kleine Kombination dann mit einem Löffelchen meiner Felsenbirne belegt abgerundet wurde. So konnten wir dann die Teile mit einem typischen Bambusspießchen servieren.

Anschließen gab es dann nach ein paar Weinen weiter eine kräftige Blumenkohlsuppe, die Uly vorbereitet mitgebracht hatte, welche aufgewärmt für meine Begriffe sehr gut zu den kräftigen roten Tropfen paßte.

Dann hatte ich am Vormittag der Verkostung noch eine kleine Spezialität vorbereitet, welche aus Spinat und Ricotta mit kräftiger Würze bestand, die dann in Blätterteig eingerollt für eine 3/4 Std. ins Tiefkühlfach kam, und dann entsprechend eingeschnitten und auch aufgeschnitten wurde auf dem Blech landete.

Nicht zu vergessen, bei Blätterteigtaschen – immer mit Eigelb bestreichen, was insbesondere beim Ergebnis immer gut rauskommt. Hier also angerichtet auf kleinen Schälchen.

Final hatte ich noch einen Löffel mit Pastinaken/Ingwercrème und Tomaten sowie angedünsteten Seeteufelscheibe gereicht. Dazu gab es aber auch Mandeln mit Miso und ein Backfeuerbrot.

Jetzt aber zu den Weinen die wir verkostet haben:

Die ersten 5, inclusive dem Piraten, der aus Spanien kam und etwas jünger war, als die gesamte Reihe der Bordeaux Weine. Hier der zweite T<eil:

Folgende Weine standen also zur Verkostung bereit. Reihenfolge von oben und dann von links nach rechts.

  • Ch. Palmer, Alter Ego (Zweitwein), 2014
  • Cos d’Estournel, Pagode de Cos (Zweitwein), 2012
  • Clos du Marquis (Zweitwein Leoville las Cases), 2008
  • Leoville Barton, 2008
  • Ch. Gazin, 2008
  • Ch. Canon la Gaffelière, 2003 – das war das heiße Jahr
  • Ch. Duhart Milon, 2000
  • Ch. Pichon Longueville Com. de Lalande, 1990
  • Ch. Pichon Longueville Com. de Lalande, 1988
  • Ch. du Tertre, 1988

An der Reihenfolge dieser Weinliste ist zu erkennen, das wir bei dem jüngsten Jahrgang 2014 beginnen und mit den drei ältesten Flaschen aus 1990 und 1988 enden. Was waren also die Highlights dieser Weine? Ch. Palmer, Alter Ego noch mit recht frischen Noten und feinem Geschmack. Ganz wunderbar die Flasche von Ch. Gazin, welche mit kräftigen Noten aufwartet und mir sehr gut gefallen hat. Danach folgt aber auch wieder ein Wein vom Ch. Canon la Gaffelière aus 2003, wo es bei vielen Weingütern aus dem Bordeaux aufgrund der gro0en Trockenheit große Schwierigkeiten und starke Ernteausfälle gab. Nicht wirklich so auch bei Canon la Gaffelière, denn hier konnte ich bereits bei vergangenen Besuchen kennenlernen, das die Weinbereitung insbesondere im Weinberg so akribisch vor sich genommen wird, das die Reben weniger Probleme mit solchen Stresssituationen haben.

Weiterhin hervorzuheben sind natürlich auch die beiden Flaschen von Ch. Pichon Longueville-Comtesse de Lalande, denn hier zeigt sich aus der Distanz von 35, bzw. 37 Jahren seit der Ernte wie sich so ein klassisch erzeugter Wein in der Flasche entsprechend entwickeln kann. 1990 zeigt sich sehr schön ausgereift und mit sehr gut eingebundenen Tanninen. Alterungsnoten sind bisher dort kaum zu merken. Dagegen zeigt sich der 1988er Wein mit einer noch kräftigeren frischen Note am Gaumen die richtig überrascht. Ich bin wirklich sehr erstaunt, was so ein 1988er Wein aus diesem Chateau nach 37 Jahren noch aus der Flasche bringt. Insgesamt war die Reaktion der Gäste auch in Kombination mit den gereichten kleinen Speisen zwischendrin als recht angetan zu bewerten.

Gelungen – geschmeidig – animierend – selten – fein – großartig.

Rindersteak auf Kohlrabistiften und heller Sauce

Zu diesem Teller gibt es grundsätzlich eigentlich nicht viel zu schreiben oder zu erzählen, aber alle paar Wochen mache ich mir gerne ein kleines Rinderhüftsteak, welches immer dann sehr gut wird, wählt man das richtige Fleisch und läßt sich Zeit bei der Zubereitung.

Ich besorge mir also beim Metzger, oder auch im gut sortierten Supermarkt ein Rindersteak, z. Bsp. aus Argentinien aus, welches ich vor der Zubereitung so ca. 1 Std. vorher aus dem Kühlschrank nehmen sollte. Dazu habe ich mir diesmal einen Kohlrabi als Gemüsebeilage besorgt, der sich auf dem Teller dann als gestifteltes Gemüse präsentiert. Kohlrabi schälen und in dünne Stifte schneiden, die dann als Grundlage wie ein Gemüsebett auf dem Teller liegen können. Das Szeak von beiden Seiten gut würzen, den Backofen auf ca. 160 °C vorheizen und in einer schweren Pfanne das Steak in Olivenöl mit Rosmarin und Thymian scharf anbraten. Die Kohlrabistifte in einer Pfanne in Butter und Olivenöl so anschwenken, das zum finalen Garpunkt des Steaks die Gemüsestifte nicht vertrocknet sind. – Ausprobieren.

Das Steak dann in einer schweren Pfanne von beiden Seiten scharf anbraten und vielleicht mit ein wenig Rotwein ablöschen. Das Ganze in den Backofen und für ca. 6 Minuten durchziehen lassen. Dann das Fleisch nochmals in Alufolie einwickeln und für ca. 5-6 Minuten zugedeckt durchreifen lassen.

Parallel habe ich eine kleine Portion einer hellen Sauce hergestellt, die sich schlicht aus kleingeschnittenen Schalotten, Butter, Mehl, Salz, Pfeffer und einiges an Sahne zusammensetzt. Alles entsprechend auf dem Teller anrichten, und vielleicht einen feinen roten Tropfen der Kategorie Lemberger dazu reichen.

Wie auf den Fotos zu sehen ist passen auch durchaus ein paar kleine Frühlingszwiebelringe dazu. Aber sicher kann auch das Gemüse variieren, denn zu so einem Fleisch passen auch diverse andere Gemüsebeilagen.

Blätterteig-Röllchen mit Spinatfüllung

Eine Art Tapas sollte an einem Abend einmal wieder eine kleine Zubereitung werden die sich ein wenig in die Länge zog, aber insgesamt sehr schmackhaft ausfiel.

Die Zutaten wie folgt:

  • ca. 200 gr. kleinblättriger Spinat,
  • 1 Schalotte,
  • 2 Knoblauchzehen,
  • 2-3 El Olivenöl,
  • 120 gr. Ricotta,
  • 4 Eigelb,
  • 50 gr. frisch geriebener Parmesan,
  • 3-4 El Semmelbrösel,
  • Salz, schwarzer Pfeffer,
  • frisch geriebene Muskatnuss,
  • 2 El Milch,
  • 400 gr. Blätteerteig

Die Zubereitung für diese feinen Finger food Tapas:

Für die Füllung den Spinat gut waschen. In einem Topf mit heißem Wasser kurz blanchieren und kräftig ausdrücken und vom Wasser befreien. Zwiebel und Knoblauch fein schneiden und im Öl in einer Pfanne leicht glasig andünsten. Spinat in eine passende Schüssel geben und die angedünsteten Zwiebeln mit Knoblauch, dem Ricotta, 2 Eigelb, dem Parmesan und Semmelbrösel gut vermischen. Diese Masse dann mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen und nochmals gut vermengen. In einen Spritzbeutel mit großer Tülle füllen. Dann die weiteren 2 Eigel mit der Milch vermischen und gut verquirlen. Damit dann den ausgerollten Blätterteig bestreichen und den Blätterteil in ca. 9 cm breite Streifen schneiden. Die Spinatmasse der Länge nach auf den Blätterteig geben und die Rolle von der langen Seite her einrollen, so das es eine längere Rolle ergibt. Auf einem großen Teller oder Schale für 45 Min. ins Gefrierfach geben, so das die Teigröllchen mit der Füllung entsprechend anziehen. Auf einem Anrichtbrett die Röllchen mit dem Rest der Eigelb/Milch Flüssigkeit bestreichen und so ca. alle 5 mm nur den Teig leicht anschneiden und dann so ca. alle 3 cm durchschneiden und auf einem Blech mit Backpapier setzen. Backofen auf 200°C vorheizen und für 20-25 Minuten bei im Backofen fertigstellen.

Direkt aus dem Backofen kommen die kleinen Tapas dann auch auf den Teller:

Tapas sind zum Teil immer ein wenig fettig, aber dafür gibt es ja heute Servietten.

Fein!

KAMO SOBA aus dem Tokyo, die Kultrezepte

An einem der letzten Wochenenden wollte ich einmal wieder etwas aus der japanischen Küche auf den Teller bringen. Die Wahl fiel auf ein Rezept mit Soba (Buchweizennudeln) welche in Japan sehr beliebt sind. Diese werden entweder kalt gegessen, als Art Vorspeise, oder auch in solch einem Gericht wie hier mit weiteren Zutaten wo die Entenbrust und das alles in Dashi gegart wird.

Für die Zubereitung für 4 Personen brauche ich:

ca. 300 gr. Soba-Nudeln

  • 1 Entenbrust (ca. 300 gr.)
  • 2 Stangen Lauch (nur der weiße Anteil)
  • 1 kleines Stück Daikon (weißer Rettich)
  • 1 El Pflanzenöl
  • 1,2 l Dashi
  • 5 El Sojasauce
  • 5 El Mirin
  • Zum Garnieren: 1 Lauchzwiebel, oder auch ein paar Scheiben von weißem Rettich (Daikon)
  • Für die Geschmacksabrundung eine Tl Yuzu Saft, oder auch, wenn erhältlich einige Zesten der Schale.

Zubereitung:

Die Entenbrust in ca. 10mm breite Streifen schneiden, und den Lauch in 3cm lange Stücke schneiden und halbieren. In einem Topf das Öl leicht erhitzen und darin den Lauch kräftig anbraten. Dann die Entenbruststreifen dazugeben und ebenso anbraten. Nimmt die Ente von allen Seiten Farbe an werden alle weiteren Zutaten dazugegeben und gesamt ca. 3-5 Minuten in dem Dashi gargezogen. Parallel dazu werden die Soba Nudeln gargekocht und auf die Teller aufgeteilt und anschließend die Suppe mit der Entenbrust darauf verteilt. Einige Spritzer Yuzu Saft und den ganz dünn geschnittenen Daikon darauf verteilen. So wurde es bei mir dann angerichtet:

Ente auf diese Art zubereitet wirkt richtig fein, wobei natürlich die weiteren Zutaten dem Geschmack erst richtig den Schub geben, und die Nudeln sich als Top Beilage herausstellen.

Weisser Heilbutt auf Pastinaken Gemüse

An einem der letzten Wochenenden war ich am Samstag Vormittag natürlich wieder auf dem Viktualienmarkt einkaufen, und ich wollte zum Abend auch einen Fisch zubereiten, wo die Wahl auf ein schönes Stück Heilbutt fiel.

Der Fisch lag bereits in der Auslage beim Poseidon auf Eis und wanderte dann in meinen Einkaufskorb. Das Gemüse dazu erstand ich bei meinem Gemüsehändler auf dem Viktualienmarkt, wo auch einige Köche der gehobenen Küche und diverse Kochschulen einkaufen.

Zu Hause eingetroffen, geht der Fisch natürlich erst einmal wieder in die Kühlung. Zum Abend dann so ca. 1 Std. vor dem Anbraten aus dem Kühler nehmen und auspacken, das Teil von beiden Seiten gut abtupfen und kurz vor dem Anbraten salzen und pfeffern. Dann werden die Pastinaken gewaschen, geschält und in kleine Würfel geschnitten. Dazu 1-2 kleinere Schalotten, sowie vielleicht eine kleine Knoblauchzehe ebenso klein schneiden. Ich hatte noch 1/2 Pepperonischote und ein paar Pilze dazugegeben. 2 Pfannen bereitstellen und den Backofen mit dem Gitter auf mittlerer Schiene auf ca. 160°C vorheizen. In die Pfanne für den Fisch einen guten El Butter zum schmelzen bringen und den Fisch auf der Hautseite stark anbraten, einmal wenden und nochmals für ca. 3 Min. weiterbraten, wieder wenden und die Pfanne mit dem Fisch für ca. 6-8 Minuten( je nach Dicke des Teil) fertiggaren. Parallel dazu die kleingeschnittenen Gemüse in Olivenöl in der zweiten Pfanne anbraten und 1.2 mal mit Weißwein oder auch z. Bsp. mit Sake ablöschen. Ein wenig Grünzeug darf auch noch ins Gemüse rein. Anrichten und genießen.

Süßwein Verkostung mit Jahrgängen von 1973 bis 2018

Anfang Oktober habe ich einmal wieder eine Süßwein-Verkostung veranstaltet, welche insgesamt mit 12 verschiedenen Weinen aus 5 Ländern bestückt war. Die Jahrgänge 1973 bis 2018 klingen ja erst einmal recht breit gefächert, doch die meisten Weine stammten schon auch aus den 2000er Jahren und 4 davon aus den Jahren vor dem Jahr 2000, also älter als 24 Jahre.

Als kulinarische Begleitung zu den Weinen hatte ich eine süße Focaccia gebacken, angereichert mit Cranberrys und Rosinen, weiterhin einige Brioche, welche dann später gefüllt werden sollten, und dann gab es noch eine Art Cantucci, welches ein baltisches Rezept ist und eigentlich den Namen Pumpernickel hat.

Hier die 12 Weine in Ihrer Reihenfolge wie wir sie verkostet haben. Wir starten mit einem

Tokay vom Weingut Holdvölgy aus dem Jahr 2018.

Feine frische Note und einem umwerfenden Duft in der Nase. leicht kräftige Note am Gaumen und frischem Anklang von hellen Früchten. (17/20)

Dann folgt ein Rosenmuskateller aus der Winzergenossenschaft Tramin. Jahrgang 2010 ist schon leicht gealtert, aber auch von seiner Farbe mit schönen roten Reflexen. Relativ dunkle Farbe; wohl passend zu süßem Nachtisch, gute Süße mit leichter Säure am Gaumen. (16/20)

Der nächste ein Weißburgunder aus Österreich vom Weingut Nimmervoll aus dem Wagram welcher als Beerenauslese ausgebaut ist. Sehr rund und fein am Gaumen mit sehr feiner Süße die sich im Abgang wunderbar fortsetzt. Ein tolles Beispiel für einen solchen Weißburgunder. (17,5/20)

Dann gehen wir nach der Beerenauslese zu einer Trockenbeerenauslese aus Deutschland, welche aus dem Weingut Glaser-Himmelstoss kommt und mit der Traube Müller-Thurgau aus dem Jahr 2009 stammt. Sehr feine und schöne Note der Trockenbeeren in der Nase, welche sich am Gaumen fortsetzen. Ein trockener Grundansatz zeigt sich aber mit seiner süßlichen Note so dezent am Gaumen, das man sicher kaum auf einen Müller-Thurgau bei einer Blindverkostung gekommen wäre. Sehr rund und ausgereift mit hervorragenden feinen Fruchtnoten. (18/20)

Dann geht es in eine der Klassikergegenden der Süßweine, nämlich ins Sauterne, welches im Süden von Bordeaux in Frankreich liegt, und dort der Süßwein mit Hilfe der Botritis Pilze im Herbst entsteht. Der erste dieser Sauterne Weine stammt aus dem Weingut Ch. Suduiraut und ist ein Cuvée aus 90% Semillon und 10% Sauvignon Blanc. Der Jahrgang 1997 zeigt sich allerdings sehr weit gereift und mit leichten Nebentönen die ich wenig lokalisieren kann. Unten im Foto ganz rechts zu sehen. (14/20) ??

Dann folgt der zweite Sauternes mit einer Flasche Ch. Giraud aus dem Jahr 2007. Kuvetiert aus 65% Semillon und 35% Sauvignon Blanc. Sehr schönes goldgelb in der Farbe. Er hat immer noch eine recht feine und schöne Frische am Gaumen mit einer Frucht die sich gut einbindet aber eigenständig mit am Gaumen die gesamte Struktur des Weines widerspiegelt. (17/20)

Zu diesen beiden Sauternes paßte sicher ausgezeichnet eine Brioche mit Foie Gras und Felsenbirnen-Marmelade belegt, die sich wunderbar zu den süßen Noten der Weine paßte.

Jetzt folgen die nächsten 6 Weine, welche zum Teil mit Cantucci aber auch mit Teilen der Brioche noch zu genießen sind. Wir setzen die Reise fort im Elsaß.

Das Weingut Leon Baur ist ein traditionelles Weingut aus dem Elsaß, welches aus der Ortschaft Eguisheim stammt. Wir verkosten einen Pinot Gris aus dem Jahr 2018, der bereits fein daherkommt und laut Etikett aus der „Selection de Grains noble“ erzeugt wurde. Der Geschmack geht in Richtung Mirabelle und leichten hellen Pfirsichen, fein am Gaumen und schmeckt nach mehr. (16,5/20)

Jetzt wieder nach Südtirol in die Winzergenossenschaft St. Michael-Eppan. Ein Gewürztraminer als Passito ausgebaut hat eine schöne bernsteinfarbige Note. Am Gaumen mit reifen süßen Noten von sehr süßlichen Früchten. (16,5/20)

Dann geht es etwas südlicher in die Toskana wo es ein großes Gut namens La Vialla gibt, welches seit ca. 30 Jahren Süßwein produziert der mit dem Namen Vin Santo daherkommt und aus der Traube Zibibbo hergestellt wird. (16,5/20)

Und wieder ab nach Frankreich und zwar weit in den Süden in die Region Languedoc-Roussillon, wo wir bereits mehrfach das Weingut Domaine Fontanel in den 80er und 90er Jahren besucht hatten und immer wieder Weine mitgenommen hatten. Dieser Grenache blanc aus dem Jahr 1999 ist als Rivesaltes Ambré ausgebaut und stammt zum Teil von heute 80-jährigen Reben. Der Wein ist recht dicht am Gaumen und sehr voll im Abgang. Sehr feine und runde Noten von ausgereiften Früchten die in Richtung Quitte, Mirabelle und sehr reifen Bergpfirsichen gehen. (18,5/20)

Jetzt folgt der älteste Süßwein den wir in der Reihe präsentieren konnten. Ein Ruster Ausbruch aus dem Jahr 1973 stammt vom Weingut Elfenhof und ist mit der Traube Muskat-Ottonel hergestellt. Wir waren alle sehr gespannt, ob sich dieser Wein noch halten konnte? Noten von Kaffee, Espresso und leicht nach dem Bitter Averna, was aber nicht störend war. Sehr dicht und voll mit dunklen Noten, aber sehr wohl immer noch ausgezeichnet trinkbar. (17/20)

Zum Abschluß ein kleiner Test mit einer Mini-Boxbeutelflasche die aus der Winzergenossenschaft Markelsheim stammte und aus dem Jahr 2000 stammt. Traube Bacchus und mit dem Namen Tauberrettersheimer Königin auf dem Etikett aufwarten kann. Sehr dunkel in der Farbe und im Abgang auch recht kurz gehalten. Wohl schon leicht seinen Höhepunkt überschritten. (14/20)

Hier die fotografische Belegansicht:

Die Flasche ganz rechts war ein Test und nicht zur R<eihe der Süßweine passend.