Chateau Bernateau ist ein mittelgroßes Weingut in der Anbauregion St. Emilion und bewirtschaftet eine Weinbaufläche von ca. 15 ha. Die Familie betreibt bereits seit ca. 1650 dieses Weingut und ist somit seit 11 Generationen hier ansässig. Wir erreichen das Weingut am Vormittag und werden wieder einmal herzlich von den Eigentümern begrüßt. Obligatorisch wie fast überall geht es zunächst auf eine kleine Erkundungsrunde durch das Weingut und landen dann natürlich zum guten Schluss in den Räumlichkeiten, wo es zur Verkostung geht.

Hier der Eingang zum Verkostungsraum, wo auch die Weine gekauft werden können.

Die Lagerung und Weinbereitung wird uns gezeit, wie sonst auch auf diversen weiteren Weingütern die Edelstahl- aber auch Holzfässer für die Weinbereitung stehen.


Hier habe ich bei bzw. nach der Verkostung tatsächlich kein Foto der verkosteten Flaschen gemacht, was aber trotzdem schade war, denn auch hier schmeckten die 4 verkosteten Weine außerordentlich gut.
Wir starten mit einem Merlot aus 2019 der ohne Schwefelzusatz gekeltert ist. (16,5/20)
Dann folgt ein Cabernet Franc aus 2020 der ebenfalls ohne Schwefel, als sulfidfrei gekeltert wurde. Ausgesprochen klare und dichte Note mit feiner Frucht und gutem Säurespiel. Noten von Pilzen und Waldboden, und feiner Abgang. (17/20)
Dann folgt ein Ch. Bernateau aus 2019 mit einer Cuvée aus CF und PV, sowie ein wenig Merlot. Es steigt mir eine feine Schoko-Note in die Nase. (17+/20)
Final dürfen wir einen 2015er verkosten der mit einer tollen Frucht und einer feinen Säurenote sich präsentiert. Leichte Tannine am Gaumen sind noch präsent. (18/20)
Wieder einmal eine sehr gute Auswahl eines Weingutes, welches nicht zu den ganz großen Namen gehört, aber mit feinen Weinen sicher einen sehr guten Platz einnimmt.
Dann geht es mit der kleinen Gruppe von 9 Personen zum nächsten Weingut, wo wir auch zum Mittagessen bleiben sollten und uns eine großartige Verkostung zum Lunch erwartet.
Das Chateau Franc-Mayne ist ein zertifiziertes Grand Cru Classé Weingut im Saint Emilion und wartet wohl auch bereits mit einer langen Tradition auf. Hier zunächst einmal ein Blick auf eine Karte wo die diversen Bodenverhältnisse dargestellt sind und die Lagen mit Ihren Größen abgebildet sind.

Diese Sache mit den unterschiedliche Böden spielt heute im Weinbau zumindest im Marketing auch eine gewisse Rolle. Im französischen wird da von „Terroir“ gesprochen. Auf der Karte wird von „Types des Sols“ gesprochen. Da wir inzwischen mit Saint Emilion auf der rechten Seite der Gironde gelandet sind gibt es hier auch bereits mehr an felsigem Boden und so manche kleine hügelige Erhebung. So spazieren wir auch auf einen Keller zu der im Wesentlichen in den Hang und seiner felsigen Struktur gebaut ist. Meist wurden aus solchen Felsen die zum Steinbruch dienten die Häuser der Region in der Vergangenheit gebaut.

Sehr imposant ein bereits älterer Baum der direkt auf diesen Keller vor wohl einigen Jahrzehnten gepflanzt wurde und heute inzwischen zum Wahrzeichen des Weingutes geworden ist. Darunter der Eingang zu den Kellern und einem Verkaufsraum.

Nach diesem obligatorischen Durchgang, der auch hier einmal wieder recht unterschiedlich ausfiel, denn solche Keller kannte ich bisher nur von der Loire. Jetzt geht es dann ins Haupthaus des Anwesens und wir dürfen uns zum Lunch an einen gedeckten Tisch setzen.

Ich nehme es gleich vorneweg, es erwartet uns ein Super Mittagessen mit einer imposanten Weinauswahl. Wo bekommt man schon ein Lunch mit einer Weinauswahl der Jahrgänge 2021 bis runter ins Jahr 1995 als Weinbegleitung zu verkosten. Wie auf den Gläsern auch nochmals zuu sehen der Baum über dem Keller als Symbol für das Weingut. Wir starten mit einer Vorspeise wo sich auf einer Brioche eine Foie Gras befindet die noch ein wenig dekoriert ist mit einem sehr feinen Schinken und einer halben Feige und ausgezeichnet mundet.


Der Hauptgang ist ein Sirloine Steak vom Grill welches von einem Kartoffel Gratin begleitet wird .Dann folgt, wie in Frankreich bei fast allen kompletten Mittagessen ein Käseteller.

Eine Auswahl von 4 Käsesorten die sicher aus der Region, bzw. auch aus ganz Frankreich stammen, denn Käse ist so eine Art Nationalstolz, über den kein Franzose etwas kommen läßt.

Das Dessert zum Finale ist eine Crème mit einem Schokoküchlein on top und der zu sehenden Himbeere, welche durchaus harmonieren.
J<etzt aber noch zu den Weinen welche zu den einzelnen Gängen und anschließend uns serviert wurden.
Wir starten mit einem Zweitwein aus 2021 der aus 100% Merlot besteht und sich rund und ausgewogen am Gaumen zeigt. (16/20)

Gefolgt von einem Chateau Franc-Mayne aus 2012, aus der Magnum, der mit 90% Merlot und 10% Cabernet Franc cuvetiert ist. Ich habe notiert: Recht typisch und fein am Gaumen, super ausgewogen und fein vom Abgang. (17/20)

Dann folgt ebenso ein Ch. Wein aus 2011 der sich ebenso mit runden Noten und einer feinen Tanninstruktur zeigt. (16/20)

Nummer 4 in der Reihe ein Ch. aus 2002 der sich mit sehr feinen Noten zeigt und einer leicht rauchigen Note sich präsentiert. (19,5/20)

Zum Abschluß wird noch eine besonders Glanzstück aus dem Weinkühler, bzw. dem Nebenraum geholt, denn nicht überall bekommt man auf diesen Bordeaux Weingütern einen Jahrgang 1995 zum Verkosten. In der Nase eine feine Tabaknote begleitet von Schokoladenoten und feinen Frucht- sowie Säurenoten. Mit dieser Verkostung zeigte sich einmal wieder was solche Weinreisen für einen außerordentlichen Wert haben. Wir können nicht nur die interessantesten Weingüter, sonder auch einige der wirklich edlen und umwerfenden Weine der Bordelaiser Weingüter verkosten.

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Das war der letzte Tag in Bordeaux für dieses Jahr.
Es hat uns sehr gefreut – und auf ein Neues.