Der zweite Tag, Medi Valley Winery, Rila Monastery und Villa Sintica
An diesem zweiten Tag der Bulgarien Reise ging es vom Hotel in Sofia in Richtung Süden des Landes, wo wir in diesem Jahr einige Weingüter in der Region um Melnik und bis an die mazedonische Grenze besuchen sollten. So gegen den späten Vormittag erreichten wir unser erstes Ziel mit dem Weingut Medi Valley Winery, welches auf einer Höhe von ca. 650 Metern liegt und erst im Jahr 2007 dort gegründet wurde. In der Region Medi Valley werden auf ca. 37 ha Wein angebaut, und im Norden von Bulgarien besitzt das Weingut nochmals 30 ha, welche vom Weingut bearbeitet werden. Nach einem kleinen Durchgang durch Teile der Weinkeller ging es direkt zu Verkostung in einen großzügigen Raum im Erdgeschoss des Gebäudes. Da gerade Erntezeit war, konnten wir leider nicht in die Räumlichkeiten für die Verarbeitung reinschauen. Grundsätzlich ist dagegen ja nichts zu sagen, doch manchmal vermute ich auch gewisse Heimlichkeiten, die man der fachlich und interessierten Öffentlichkeit nicht zeigen will. Nach meinen inzwischen gut 25 Weinreisen bekommt man da auch manchmal ein Gefühl, wo es etwas zu verbergen gibt. Selbst in der Champagne in der Woche zuvor, wo auch gerade die Ernte zum Teil im vollen Gang war, konnten wir eigentlich bei allen Weingütern in die Verarbeitung reinschauen. Seis drum, wir stiegen also vom Keller wieder zum Verkostungsraum.
Sehr saubere Keller und Lagerungen der Fässer, wie auch auf den Fotos zu sehen ist. Bei der Verkostung hatten wir die Gelegenheit 5 verschiedene Weine zu kosten, welche 2 weiße, ein Rosé und 2 rote Sorte waren.
Die generelle Qualität dieser Auswahl lag für mich so ganz generell im ordentlichen Mittelfeld bei ca. 15 Punkten. Nur der letzte rote mit Namen Incanto, ein 100% er Syrah konnte mich aus dieser Range wirklich überzeugen. Für 12 Monate im Barrique gelagert. Die Trauben von einem Single Vineyard. Dunkle Farbe mit rauchigen Kaffeenoten in der Nase und feinen Gewürzen. Ein wenig untypisch für die Traube Syrah. (16/20) Dann ging es zum Besuch eines alten Klosters auf der Fahrt in den Süden, welches mit einem Stop zur Lunchzeit vorher eingelegt wurde, der aber von seiner kulinarischen Seite nicht erwähnenswert ist. Das Kloster wird noch heute von einige Mönchen betrieben und macht einen guten Eindruck.
Nach diesem Abstecher in die Kulturgeschichte des Landes geht es zu unserem Ziel weiter im Süden, wo am Rande der Stadt die Hotelanlage der Villa Sintica liegt, welches auf dem Gelände auch ein Weingut betreibt, wozu wir allerdings leider keine weiteren Informationen erhielten. Aber wir hatten wenigstens 2 der Weine der Villa Sintica zum Dinner als Weinbegleitung. Zu diesem Dinner am Abend gab es dann mal wieder ein Menü mit einem Salat vorneweg aus Spinat, getrockneten Tomaten und ein wenig Crème.
Zu Beginn starteten wir mit einem Rosé des Weingutes Sintica aus CS, Syrah der am Gaumen sich mit feinen Erdbeernoten zeigte.
Dann folgte der Zwischengang mit einem kleinen Gratin aus diversen Gemüsen und einer Kartofffelhaube mit einer kräftigen roten Sauce. Ganz schmackhaft und sättigend mit cremiger Füllung.
Als Hauptgang gibt es dann ein gefülltes Hühnerteil, welches aber nicht näher definiert war, knackiges gedünstetes Gemüse und einer Sauce obenauf, welche so etwas die Konsistenz des Hühnerfleisches kaschieren konnte.
Der Wein dazu kam dann wieder von der Villa Sintica, welcher aus der Traube Melnik gekeltert war, mit dem Namen Explosion, welches eine Traube ist, die fast ausschließlich hier in Bulgarien angebaut wird, und ganz ordentliche Ergebnisse erzielen kann.
Das war der Abschluss des ersten Tages der sich mit sehr unterschiedlichen Besuchen bei einem Weingut, einem Kloster, und dann dem Hotel mit einem Dinner, wo wir in den nächsten 3 Tagen bleiben sollten und unsere Besuche von dort aus zu den Weingütern starten sollten.