An diesem Wochenende war ich mal wieder mit 5 Freunden, (aber nicht die von Enit Blyton) sonder fünf aus München, welche ich schon lange kenne und schätze, wenn man gemeinsam zu einem Lokal geht, welches noch nicht alle Teilnehmer kennen, ist das um so spannender zu erfahren, wie die Auswahl so allgemein ankommt. „Tief im Westen“ liegt es zwar nicht, denn das Westend in München grenzt fast direkt an die Theresienwiese und ist aufgrund der gewachsenen Größe Münchens noch recht zentral inmitten der Stadt gelegen. Mit der U-Bahn also gut zu erreichen und in einem wohl ehemaligen Verkaufsladen hat sich hier das Marais Soir angesiedelt. Gekocht wir recht typisch französisch mit internationalem Einschlag, denn der Küchenchef soll aus Italien kommen. 2 Personen bestellten ein 4-Gänge Menü und die anderen Personen aßen à la carte. Bei mir gab es also Menü und das sah folgendermaßen aus:
Zur Vorspeise ein gebratener Oktopus mit mittlerer Konsistenz und Quinoa, welches sich alles unter einem schönen Salat und einem Schäumchen versteckte, aber ausgezeichnet kräftig schmeckt und gut abgeschmeckt war.
Dann ging es zum Zwischengang, der erst anders auf der Karte verzeichnet war, aber da in der Küche die Vorräte wohl angesichts des Andrangs langsam zur Neige gingen wurde uns angekündigt, das es Jakobsmuscheln als Zwischengang geben sollte. Ich blieb also dabei und es wurde ein recht fein abgeschmecktes Gericht mit braunen Linsen, die ausgezeichnet gewürzt waren, und mit einer sehr kräftigen und schmackhaften Sauße versehen, serviert, worauf die Jakobsmuscheln in feiner Konsistenz, auf den Tisch kamen.
Der Hauptgang sollte uns dann ein zweierlei vom Rind präsentieren, welches in der einen Variante eine Art ganz dünn geschnittenes Rinderfilet à la Carpaccio sich darstellte und die andere Variante ein Teil der Rinderschulter in Langzeitdünstung mit einer wunderbaren Konsistenz über unseren Gaumen gleiten sollte. Eine sehr kräftige Sauße, bis zum fast trockenen Zustand eingekocht, ergänzte dieses Gericht wunderbar und ließ uns in der Struktur der Fleischeslust fast schon alle Nebensächlichkeiten solcher Schmorgerichte vergessen. Die drei Häufchen aus Kartoffelpü mit einem Chip versehen und obenauf ein paar „Schlangen“ von roter Beete ergänzten die gesamte Komposition ganz vortrefflich.
Den Dessert hab ich dann irgendwie verschlafen auf die Platte zu bannen, aber er war eine schöne Abrundung der 4 Gänge, kann bei mir aber nicht wirklich so dick in Erinnerung geblieben sein, so das ich hier nicht weiter darüber erzählen kann.
Diese Lokal sollte man immer wieder besuchen, wenn sich die Gelegenheit ergibt, denn das war ein sehr gelungener Abend mit feinem Gaumenkino. Meine Bewertung 17/20 Punkten.