PARIS, ein abwechslungsreicher Besuch – Tag 1

Vor einigen Monaten hatte ich bereits mit meinem Bruder vereinbart, einmal wieder gemeinsam nach Frankreich zu fahren. Da Holger als Keramiker ca. 17 Jahre in Frankreich gearbeitet hat, sind dort auch einige Freundschaften entstanden, die wir zu dieser Gelegenheit nun auch in Paris, worauf unserer Wahl gefallen war, besuchen und alte Freundschaften wiederbeleben konnten. Es sollten aber auch ein paar Museumsbesuche darunter sein, sowie Lokalbesuche, die ich im Folgenden kurz beschreiben werde.

Los ging es also am ersten Tag in Paris mit einer Ausstellung im Musée des Arts décoratifs, wo eine Ausstellungen über japanische Kultur auf 3 Etagen zu sehen war. Insbesondere die keramischen Objekte waren sehr interessant, aber auch ein Video zu Herstellung von Japan-Papier aus Pflanzenfasern, welches auch in einem großen Ausstellungsobjekt zu sehen war. Hier zwei keramische Beispiele.

Dann suchten wir uns zur Mittagszeit ein Bistro, welches ich mir schon zu Hause aus dem Netz und der Fachliteratur herausgesucht hatte, und prompt hatten wir Pech, da es über Fasching für 4 Tage geschlossen war. Weitersuchen, was in Paris mit den vielen Bistros nicht so schwer ist, und wir fanden prompt auf dem Blvd. Saint Germain ein erst kürzlich eröffnetes Bistro mit ansprechender Karte.

kitchen ter(re) lautete der Name und wir bekamen einen Tisch direkt am Fenster – sozusagen mitten auf dem Boulevard Trottoir. Später stellte sich heraus, das dieses bereits ein drittes Lokal des Kochs William Ledeuil aus Paris ist, der hier ein weiteres Bistro eröffnet hat. Übersichtliche Karte mit quasi Einheitspreisen und so bestellten wir uns eine Vorspeise für 16.-€ und einen Hauptgang für 26.-€. Gläschen Wein dazu mußte natürlich auch sein. Hier mein Tartar von Thunfisch und Rind


Sowie mein Hauptgang als Nudelgericht mit frischen Kräutern, Nüssen, Pilzen und gut abgeschmeckter Sauce. Insbesondere die Kürzung dieses Tellers war außergewöhnlich gut.

Da es bereits mittlerer Nachmittag war, als wir das Bistro verließen, schlenderten wir bei noch einigermaßem trockenem Wetter durch die Straßen des Bezirks und waren an diesem Samstag-Nachmittag nicht wirklich allein unterwegs. Hier ein Graffiti aus derm Viertel.

Und abends ging es dann in das reservierte Bistro Belhara, welches wir von einem Freund in München empfohlen bekommen hatten, der den Koch gut kannte. Dort angekommen waren wir zur reservierten Zeit die ersten Gäste, und wir erlaubten und mit dem Mann aus dem Service ein wenig zu palavern.

Nach ausführlichem Studium der Karte und der Getränkeauswahl fiel unsere Wahl auf ein 5-gängiges Überraschungsmenü welches wir nicht bereuen sollten.

Los geht es mit einer kräftigen Fischsuppe, die mit einigen Stücken Shiitake garniert ist und recht gut zu unserer weißen Weinauswahl paßt.

Weiter geht es mit einer kräftigen Chorizo auf einem Bett von Graupen, welche pikant mit etwas frittiertem Speck dekoriert sind.

Der nächste Zwischengang kommt aus der Sektion Meeresfrüchte und bringt 2 Jakobsmuscheln auf den Teller die mit einigen Trüffelscheiben der schwarzen Art bedeckt sind.

Jetzt folgt der Hauptgang, der vom Service ganz besonders empfohlen wurde, und wir sahen später wohl auch warum. Die meisten Nachbartische, nachdem das Lokal so eine Stunde später fast komplett besetzt war, hatten fast alle auch dieses Rind aus dem Backofen auf dem Teller, was aber durchaus eine gute Empfehlung war. Dazu ein paar feine Muscheln und etwas Wirsinggemüse.

Gesättigt fühlten wir uns bereits, was uns gespannt dem Dessert entgegenfiebern ließ. Da wir in einem klassischen französischen Bistro saßen wurde dann auch hier nicht groß rumexperimentiert. Ein Teller mit hauchdünn gehobeltem Käse aus Nord-Spanien mit 2 sehr feinen Kleksen dunkler Kirsch-Konfitüre mit Stückchen drin die gut mit dem Käse harmonierten.

Damit war zwar unser Menü beendet, jedoch nicht alles was aus der Küche kam. Es gab noch einen weiteren Dessert-Gang, den wir bereits bei anderen Menüzusammenstellungen auf den Nachbartischen gesehen hatten. Ein super leichtes und wunderbar hoch aufgegangenes Soufflée welches noch nicht einmal zusammenfallen wollte, nachdem man den Löffel darin versenkt hatte. Gut das es wirklich aus sehr viel Luft und Eiweiß bestand, sonst hätten wir das vielleicht nicht mehr vertilgt.

Damit war der Abend gut abgerundet und wir verabschiedeten uns vom Koch in der Küche persönlich. Thierry Dufroux kocht hier mit Leidenschaft und Hingabe.


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