Einer Einladung bin ich gerne Folge geleistet, als mich Freunde in der letzten Woche ins Marais Soir im Westend in München eingeladen haben. Ich war bereits einmal im Lokal vor ca. eineinhalb Jahren mit einer Freundin, wo wir bereits gut gespeist hatten. An diesem Abend hatten die Freunde einen Tisch für 3 Personen bestellt und wir hatten einen Tisch fast direkt vor der Theke/Bar, wo der Blick in Richtung Ausgang der Küche mich immer wieder gebannt hinblicken ließ. Wir waren einer der ersten Gäste um 19 Uhr an einem wunderbar sonnigen Abend der dann aber mit einem fast komplett gefüllten Lokal zu Ende des Abend enden sollte.
So ging es los in einer angenehmen Atmosphäre wo wir uns gut unterhalten konnte, auch wenn sich das Lokal mehr und mehr füllen sollte.
Der Name Marais Soir leitet sich ab von einem Stadtteil aus Paris, der ursprünglich ein Vorort war und heute mittendrin in der Innenstadt von Paris liegt und u.A. das Judenviertel mit quirligen Strassen und interessanten Cafés im Zentrum von Paris beherbergt. Im 13. Jahrhundert lag dieses Viertel noch am Ostrand der Innesntadt und wurde seither von den Templerorden Mitgliedern aus einem sumpfigen Gebiet trockengelegt. Im Süden begrenzt von der Seine und der Rue Beaubourd sowie der Rue du Renard im Westen begrenzt. Das Viertel hat sich seinen ursprünglichen Flair ein wenig erhalten, denn die großen Umbauten des Architekten Hausmann ging hier im 19. Jahrhundert ein wenig vorbei.
Nun zu unserem Abend in diesem „Pariser Viertel“ in München.
Klassisch wie bei vielen Menüangeboten hatte ich mir ein Menü bestellt, welche in 4 Gängen und einem Preis von 50.-€ recht günstig angeboten wurde. Da wir drei so einen speziellen Weingeschmack haben wollten wir uns die Weine dazu aus der Weinkarte dazu selber aussuchen und orderten dann auch 2 weiße und später noch einen roten aus der Flaschenauswahl.
Es ging also los mit einem Amuse Geule, kleiner Gruß aus der Küche, mit einer kleinen Succini Quiche am Spieß mit einer konfierten Tomate. Schmackhaft und leicht und passend sicher auch zum folgenden Menü.
Dann folgte das 4 Gänge Menü in dichter Folge beginnend mit einem
Yellow Fin Thuna mit Wakame und Tataki
Sehr schön auf dem Teller präsentiert und auch ausgezeichnet frisch und kühl serviert mit den kleinen Saucendips und einem abgerundeten Geschmack zum sehr fein und nur ganz kurz angebratenen Thunfisch.
Die zweite Vorspeise brachte einen Scampi-Jakobsmuschel-Spieß auf einem Oliven Zitronen Risotto.
Der Teller spielt hier natürlich bei der Präsentation eine große Rolle, wobei der Spieß nicht so wirklich zur Geltung kommt. Das Risotto ordentlich, aber nicht wirklich hervorragend, was aber insgesamt rund und ausgewogen wirkte.
Dann ging es zum Hauptgang mit einem Weide Kalb Medaillon mit Pfifferling Persillade.
Das Medaillon etwas versteckt unter den Pfifferlingen und dem dünn gehobelten roten Beeten Streifen. Die Persillade war somit etwas untergegangen, wobei die kleinen Kartofdfelhäubchen recht passend die Pfifferlinge mit der Sauce ergänzten. Somit bisher ein recht ausgewogenes und rundes Menü, was sich mit den entsprechenden Weinen ganz gut zum Abend gesellte und ein wohliges Gefühl im Laufe des Abends abrundete.
Dann gab es ja noch den Nachtisch/Dessert, welcher sich mit einem Aprikosen-Rosmarin Crumble und einem Vanille Eis präsentierte.
Na-ja! Das Vanille Eis paßt zwar dazu, aber der Crumble, der wunderbar sich zu den Aprikosen gesellte, wollte sich nicht wirklich so gut zu dem Eis gesellen. Eigentlich ein wenig zu süß in manchen Teilen, aber sonst auch wieder fast zu viel nach den 3 Gängen mit dem Amuse Geule vorneweg.
Insgesamt ein sehr gelungenes Menü mit feinen Abstimmungen und kleinen Schwächen in den Details. Sehr entspannt konnten wir den Abend genießen, was eigentliche sehr für den Gesamteindruck spricht. Meine Bewertung gesamt: 17/20 Punkten.