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Tag 7 der Neuseeland Weinreise mit Besuchen bei Ata Rangi und Luna Estate

Ein großartiger Tag sollte uns somit nach einer Woche bei den Besuchen auf den Weingütern Ata Rangi und Luna Estate, sowie am Abend eine kleine 3er Flight Verkostung in der Nähe des Hotels bei Palliser Estate erwarten. Das Weingut Ata Rangi hatte ich bereits vor 8 Jahren auch schon besucht, wobei sich dort eine rasante Entwicklung vollzogen hat, was die Präsentation und die Weinverkostungen so entspricht. Bei Ata Rangi werden primär rote Sorten angebaut, was dann später bei der Verkostung zu beschreiben ist. Wir starten also an diesem Tag mit dem Besuch bei dem Weingut Ata Rangi welches so gegen 1980 auf 25 ha seine Weine anbaut. Es werden ca. 500 – 700 Tsd. Flaschen im Jahr produziert. Und auch ganz besonders zu erwähnen wäre einmal, das nicht nur hier bei der Verkostung auf Ata Rangi ein ganz besonders gutes Weinglas, und zwar jenes von René Gabriel zur Verkostung gestellt wurde, sonder auch auf vielen weiteren Verkostungen in Neuseeland gab es meist Gläser von Riedel, oder weitere sehr feine Gläser, die auch zu den Verkostungen sehr passend waren.

Dieses Logo und die Weinrebe an der Wand begrüßten mich bereits vor 8 Jahren, dieses aber in dem heutigen Verkaufsraum, der weiterhin dafür dient, aber es jetzt seit dem letzten Jahr einen neuen und großen lichtdurchfluteten Verkostungsraum auf dem Gelände des Weingutes gibt.

So sieht das heute aus und der neue Verkostungsraum bringt da eine weitergehende sehr schöne Location auf das Gelände.

Hier steht der Großteil der Gruppe auf den Stufen zum Verkostungsraum und lauscht den Erklärungen der Mitarbeiterin von Ata Rangi die uns die Besonderheiten des Weingutes erklärt. Wir hatten zwar kühles, aber im Prinzip ein recht gutes Wetter, was uns aber nicht daran hinderte für die Verkostung dann doch in den neuen Raum zu gehen für die Reihe der anstehenden Weine.

Wir können bei Ata Rangi gesamt 6 verschiedene Weine verkosten, wo es mit den 2 weißen Sorten von Pinot Gris und einem Chardonnay beginnt.

Hier die gesamte Reihe der Weine, welche sich von links nach rechts aufbaut und die 2 weißen links stehen und auch diese hier auf Ata Rangi für meine Geschmäcker ausgesprochen excellent sich präsentieren und ausgefallen sind.

Der Pinot Gris aus 2023 zeigt such mit einem recht hellen gelblichen Ton. Sehr kräftige Nase mit Würznoten, und am Gaumen eine sehr volle runde Note. Leichte strenge Note von Beginn an im Mund und später am Gaumen mit sehr reifen leicht scharfen Noten von gekochtem Gemüse mit ausgereiften Fruchtnoten. (17,5/20)

Dann folgt der Chardonnay aus 2022 mit einer mittleren Holznote in der Nase. Die vordergründige Säure am Gaumen spielt sich mit ein wenig leichteren Fruchtnoten und einem etwas leichteren Abgang. Sehr fein und ausgewogen. Tolle abgerundete feine Würze. (18/20)

Dann folgen die 4 roten Pinot Noirs die ja für dieses Weingut ein sogenanntes Aushängeschild sind. Wir verkosten 4 Pinot Noir aus 2022 bis 2020. Die Preise bewegen sich von 38 bis ca. 125 NZ $, was so ca. etwas mehr als die Hälfte der Preise in € wäre.

Von links nach rechts gesehen zunächst der PN Crimson aus 2022 der sich leicht präsentiert mit einer rauchigen Note in der Nase. Erdbeeren, rote Früchte, leichte Spitzen in der Säure mit einer gewissen breiten Note am Gaumen. Fein und ausgewogen. (16,5/20)

Dann folgt der PN aus 2020 mit einer tiefen Nase von Frucht. Super feine Säure sowie einer exponierten Note am Gaumen. Expressiv und vordergründig, Spargelnote mit leicht feiner würziger Note. (18/20)

Dann folgt der PN aus 2020 und aus der Parzelle Kotinga. Tiefe dunkle Nase. am Gaumen mit leichter Schärfe und vordergründige Säure. Volle Note am Gaumen mit sehr feiner ziselierter Frucht, welche sich lange hält und dem Traubensaft eine runde Note verleiht. (18,5/20)

Der letzte PN aus 2020 und der Parzelle McCrone zeigt sich sehr ausdrucksstark in der Nase. Perfektes Mundgefühl mit sehr gut eingebundenen Tanninen. Super Abgang und sehr rund und fein in seiner Gesamtwirkung (19,5/20)

Nach dieser wirklich imposanten Verkostung, welche nicht nur sehr professionell begleitet wurde, sondern auch mit seinen exzellenten Weinen ein wirkliches Highlight des Tages und auf der gesamten Reise sein sollte. Anschließend sollte es dann zum Lunch auf das Weingut Luna Estate und zu der Verkostung dorthin gehen.

Das war ein wirklich großes Erlebnis dieses Weingut nach 8 Jahren ein zweites mal zu besuchen und so eine großartige Entwicklung zu erleben. Danach geht es zu Luna Estate, wo wir auch wieder zu der Weinverkostung ein Lunch genießen können.

Hier wurde uns bereits bei der Anfahrt angekündigt, das uns ein asiatisch angehauchtes Lunch erwarten würde. Das freute mich ganz besonders und erfüllte auch fast alle Erwartungen was geschmacklich so auf die Teller kam. Hier zunächst die Reihenfolge der Speisen zum Lunch.

Als Vorspeise gab es dumplings mit Schweinefleisch und ein wenig Grünzeug, welche aber sehr gut gedünstet waren. Ein ausgezeichneter Teller.

Dann folgte das Hauptgericht mit einem Fisch, schwarzen Bohnen Sauce, Gewürzen und einem gedämpften Reis, der unter den Calamares versteckt war. Gut abgestimmt und typisch für einen Inselstaat mit viel Küste.

Der Dessert dann mit einigen Crumbles und nach Speisekarte mit Yuzu, die aber kaum zu schmecken war. Dann folgt hier die zu den Speisen gereichten Weine, welche im Durchschnitt recht passend und gut harmonierend vom Prinzip her waren.

Wir verkosten also einen sogenannten Eclipse Chardonnay aus 2022, einen Rosé aus Pinot Meunier, der aus 2023 stammt, sowie einen Eclipse PN aus 2020 der sich mit wenig Nase und leicht breiter Schärfe präsentiert. Die 3 weiteren Weine mit dem PN aus 2020, einem Syrah aus 2020 und einem Estate PN aus 2016 können schon mehr überzeugen. Schließlich geht es am frühen Nachmittag wieder zurück ins Hotel wo ich mit 2 weiteren Teilnehmern aus der Gruppe noch einen Abstecher zu einem Weingut Namens Palliser mache, wo wir auf der Terrasse einen 3er Flight verkosten der sich wie folgt präsentiert:

Von links nach rechts ein Rosé, dann ein Pinot Gris und ein Pinot Noir. Gut gemachte Weine, die sich aber aus solchen Gläsern und auch sonst nicht wirklich überaus excellent präsentieren eher wie ein Weingut, welches sich auf größere Mengen konzentriert. Noten im Bereich 15.

Neuseeland Weinreise Martinborough, der vierte Tag

Der vierte Tag führte mich in eine weitere Weinregion auf der Nordinsel Neuseelands, wo erst auf intensive Weise seit nicht viel mehr als 35 Jahren Wein angebaut wird. Martinborough liegt im Südosten der Insel und wurde vom Strassenlayout wie die englische Flagge angelegt. Somit gibt es einen zentralen Platz in der Mitte der Stadt, wo heute eine Grünanlage sich befindet, und die Straßen führen sternförmig von dieser Mitte aus weg in alle Himmelsrichtungen. Nur die Farbe der englischen Flagge wurde nicht übernommen. Aber nun zum Wein aus dieser Gegend. Zu Beginn des Weinbaus in der Region waren ca. 70% der Rebflächen mit Müller-Thurgau bepflanzt. Also sind auch hier wohl einige deutsche Auswanderer gewesen, die diese Rebe hier eingeführt haben. Das belegt auch ein Weingut namens Schubert, worauf ich später mehr eingehen werde, da wir dort auch an diesem Tage verkostet haben. In der Gegend um Martinborough regnet es über das Jahr ca. 1000 mm/qm, was aber in der direkten Umgebung von Martinborough nur 800 mm/qm aufgrund des Mikroklimas sind. In der Region sind ca. 700 ha Wein angebaut, und im ganzen Tal ca. 970 ha.
An diesem ersten Tag in Martinborough haben ich eine Wine tour gebucht mit Martinborough Wine tours und wir sollten zu 7 Weingütern fahren, welche alle in der direkten Umgebung von dem Städtchen liegen. Wir starteten beim kleinsten Weingut der Tour namens The Cabbage Tree. Der Cabbage Tree wird in Europa auch Torquay Palme genannt und kommt in ganz Neuseeland vor.

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Cabbage Tree hat gerade mal eine Anbaufläche von 1,2 ha und produziert ca. 4000 Flaschen pro Jahr. Die Sortenvielfalt ist typisch für die Region und es werden Chardonnay, Pinot Noir und Merlot angebaut. Da der Winzer seine Weine eher lange im Tank oder auch im Holz reifen läßt, konnten wir hier ein paar ältere Jahrgänge verkosten.
Chardonnay 2013, 11 Monate im Barrique auf der Hefe und mit Betonit am Ende leicht geschönt kann dieser Tropfen noch kräftige Holznoten widergeben, bei etwas zurückhaltender Frucht (16/20).
Der Pinot Noir ist aus 2010 und hat einen sehr typischen Duft bei vollem runden Geschmack mit Ledernoten, leichter Schärfe und mittlerem Abgang. Langes Frucht Säure Spiel am Gaumen.(16+/20)
Der Merlot 2010 kommt mit einer sehr tiefen Farbe daher, leichte Tannine, fein und dicht. Der Merlot bleibt 3 Wochen auf der Maische und reift für 2 Jahre im Barrique, was für die Weingüter in Neuseeland sicher ungewöhnlich ist. Aber dadurch erzielt der Winzer auch einen feinen Tropfen, der nicht so jung weggetrunken wird, wie es bei vielen Anderen der Fall war. (16/20)
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Nach dem kleinsten Winzer ging es gleich um die Ecke zu einem der größten Winzer hier in der Region. Palliser baut auf 90 ha Wein an und hat eine breite Vielfalt an Gewächsen im Angebot. Das Weingut existiert seit 30 Jahren und vergärt seine weißen Trauben alle im Edelstahl. Ausnahme ist der Chardonnay, der klassisch im Barrique ausgebaut wird.
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Verkosten konnten wir hier einen Rosé von Pinot Noir, einen Pinot Gris, Riesling, einen Sauvignon blanc, einen Chardonnay und einen Pinot Noir. Alle diese aus den Jahrgängen 2014 und 2015 welche ich zwischen 15 und 16+ bewertete.
Palliser_innen


Dann ging es zu einer ganz besonderen Adresse, auf welche ich schon besonders gespannt war, da ich von dem Weingut Ata Rangi bereits in den letzten Monaten in der Vorbereitung gelesen hatte. Auf Ata Rangi konnten wir 1 Rosé, 3 weiße und 3 rote Weine verkosten. Der Verkostungsraum machte einen recht professionellen Eindruck und eine sprachgewandte, asiatisch aussehende junge Dame, führte uns durch die Verkostung. Im Einzelnen waren das:
Ata_Rangi_logo
Rosé 2015 aus 80% Merlot, 20% aus PN und Syrah. Fruchtige Nase mit Geschmack von Erdbeeren und einer kräftigen und guten Struktur. (16/20)
SB 2015 dieser Sauvignon Blanc wird einige Wochen auf den Beeren vergoren und hat daher auch seine entsprechende Farbe. Intensive Fruchtnote mit guter Struktur (15-16/20).
Pinot Gris 2015 20% im neuen Barrique. Sehr fruchtig und rund, volle Beerennote mit feiner Süße von Birnen. (16/20)
Chardonnay 2014 Sehr feine strukturierte Reifenoten mit würzigen Anklängen und gutem Fruchspiel am Gaumen. (16-17/20)
Pinot Noir „Crimson“ 2014, 12 Monate im Barrique, die Beeren werde zur Maische entrappt. Sehr feine Nase mit frischen Noten, und leichterem Abgang (15+/20).
Pinot Noir 2013 etwas verhaltene Nase, inige fruchtige Noten bei mittlerer Säurestruktur. (16+/20)
Cuvée von 50% Merlot, 35% PN und 10% Syrah. Mittlere Nase, etwas kräftige Tannine und recht kräftige Säure. (-/-)
Ata_Rangi_Flaschen


Poppies_8_Schild
Zur Mittagszeit sollte es dann zu Poppies Wines gehen, die auch eine Restaurant im Weingut betreiben und wo wir dann zunächst die Verkostung machen konnetn, und dann uns nach vorheriger Bestellung, die kalte Vorspeisenplatte für 2 Personen und horrendes Geld genehmigt hatten. Sehr angenehm fiel mir auf, das ich hier zum ersten Mal in Neuseeland wirklich gute Weingläser zur Verkostung erhalten sollte, und das am gleichen Tag nochmals. Es wurde also die Verkostung in Gabriel Gläsern vorgenommen, was den Weinen sicher zugute kam. Bei Poppies gab es 6 Weine zur Verkostung, wobei 2 davon Rieslinge waren.

Poppies_innen

Es gab also einen Rosé, einen Sauvignon Blanc, einen Pinot Gris, einen Pinot Noir und 2 Rieslinge.
Ich will hier mehr auf die Rieslinge eingehen.
Der erste Riesling aus 2015, trocken ausgebaut hatte eine gute Fruchtsäure, mit mittlerer Struktur und war für die Gegend um Martinborough sicher recht typisch (16+/20).
Der zweites Riesling als late harvest deklariert und ca. 4 Wochen später als der trockene Riesling geerntet konnte nicht so ganz auf seiner Linie überzeugen. Goldgelbe Farbe mit orangenen Spitzen. Vorne am Gaumen etwas kräftig mit seinen Süßestrukturen, wobei dann im Abgang der Eindruck schnell verflog. (15-16/20)
Dann ging es an den Tisch für die kalte Vorspeisenplatte, welche von den Produkten sicher frisch und ok war aber das Preis Leistungverhältnis wohl nur hier in Neuseeland so funktioniert, Warum das so funktoniert ist mir auch schleierhaft, denn die meisten Weingüter verlangen auch für Ihre Weine einen zum Teil exorbitatnten Preis, wo nicht die tatsächliche Qualität dahintersteht. Eine Erfahrung reicher bin ich dadurch bestimmt.


Margrain_innen
Als nächstes Weingut fahren wir einen Familienbetrieb an der den Namen Margrain trägt.
Dort verkosten wir 9 Weine, welche sich auf die klassischen Sorten konzentrieren wie Pinot Gris, Sauvignon blanc, Chardonnay, Pinot Noir, aber auch Grüner Veltliner und einen Riesling süß ausgebaut.
Durch die Bank weg bei mittleren Noten von 14-15+, wobei der süß ausgebaute Riesling ein wenig besser davon kommt.
Margrain_Flasche


Te_Kairanga_außen
Dann geht es zu einem Betrieb der zu einer großen Familie aus den USA gehört, und auch hier in Neuseeland ein Weingut führt, das sich Te Kairanga nennt. Hier konnten wir 5 weiße und 3 rote Weine verkosten. Auch hier kein wesentlicher Ausreißer, denn es gibt Riesling, Sauvignon Blanc, Pinot Gris, Chardonnay und Pinot Noir. Die weißen Sorten durchweg ordentlich, aber keine wirklichen highlights. Bei den roten Pinot Noir konnten dann schon eher die 2013er, insbesondere als Reserve recht gut überzeugen. Weiß 15-16, Rot 15+-17.

Te_Kairanga_innen


 
Schubert_Wines_außen
Sehr interessant allerding sollte sich der Abschluss des Tages gestalten. Wir fuhren gerade mal kurz um die Ecke, zu Schubert Wines, die eigentlich schon geschlossen hatten, aber unser Tour guide telefonierte mit der Dame im Verkostungsraum und arrangierte eine weitere Probe für uns zwei. Hier sollten wir also zum zweiten Mal an diesem Tage die Gabriel Gläser in Händen halten. Und als ich das erwähnte, das wir diese bereits einmal am Tag zur Verkostung hatten, wurde uns erzählt, das Poppies Wines die Gabriel Gläser bei Schubert wohl gekauft hatten. Auch hier wieder die klassische Reihe an Rebsorten von Pinot Noir als Rosé, Sauvignon Blanc, Syrah und ein paar Cuvées, worauf ich hier eingehen will.
Der ertse Cuvée aus weißen Trauben bestand aus 30% Chardonnay, 30% Pinot Gris und 40% Müller-Thurgau. Und hier wurde uns dann auch dei Geschichte mit den 70% Anbaufläche des Müller-Thurgau aus den Anfängen des Weinbaus in Martinborough erzählt. Ein weiterer Cuvée in rot bestand aus Syrah, Merlot, CS und wurde 4 Jahre im Barrique veredelt. Wir verkosteten einen 2011 der mit runden süßen Noten daherkam, etwas Struktur besaß und einen runden Abschlu´mit roten Beeren ganz ordentlich wirkte (15+/20).
Zum gutem Schluss gabe es noch einen sogenannten Dolce, der ein Cuvée aus Müller-Thurgau und Pinot Noir bestand. Honigduft und eine recht süßliche Note kamen einem aus dem Glas entgegen. Am Gaumen eine sehr lange süßliche Note welche sich etwas fortsetzte. (15/20)
Schubert_Wines_Syrah_Flasche