Was ich bisher nicht realisieren konnte, war in diesem Jahr ein Besuch der Cité du Vin in Bordeaux, an dem Tag bevor die diesjährige Weinreise in Bordeaux losgehen sollte. Da ich so gegen 14:30 Uhr in Bordeaux am Flughafen eintreffen sollte, hatte ich also ca. 3,5 Std. Zeit mich mit Fahrt vom Flughafen, Eichecken im Hotel und der Straßenbahnfahrt zur Cité du Vin Zeit um mir dann dort die entsprechenden Räumlichkeiten mit den verschiedenen Exponaten anzusehen.
Von außen sieht dieses Gebäude mit einem länglichen Teil, wo primär die Ausstellung und diverse Verkostungs- und Verkaufsräume untergebracht sind, wie ein Weinglas aus, welches geraden mit einem kräftigen Schwenk die Oxidation des Glasinhaltes zum Beginnen bringt. Aber weiter mit einigen der dort befindlichen Ausstellungsteile.
Beispielsweise sind an einigen Tischen Riechproben aufgebaut, welche eindrucksvoll aufzeigen können, was so alles an olfaktorischen Komponenten in den Weinen steckt. Oder auch:
Werden in übergroßen hölzernen Weinflaschen in der Ausstellung die diversen Rebsorten ausführlich in medialer Form erklärt.
Sicher sind auch die großen Chateaus in der Ausstellung vertreten, welche in Form von Holzmodellen, hier das Chateux de Cos d’Estournel, aufgebaut sind, wo es später noch etwas zu berichten gibt, denn dort sollte uns unsere diesjährige Tour am dritten Tag auch hinführen.
Schließlich war im Eintrittspreis von 20 € auch noch die Verkostung eines Weines inbegriffen, welches die Besucher dann auf der obersten 8. Etage des Ausstellungsgebäudes verkosten konnten. Interessanterweise gab es dort eben nicht nur Weine zu verkosten aus Frankreich oder gerade einmal Europa, sonder aus aller Welt, was mich zu einem georgischen Rotwein führte, der mir durchaus gut mundete. Da aber in der Rotweinflasche offenbar nicht mehr genug für ein Glas vorhanden war, konnte ich mir noch einen weiteren Wein aussuchen, wobei ich bei einem „Blanc du Transylvanie“ aussuchte.
Grundsätzlich wäre zur Cité du Vin zu sagen das es einige Basic Infos gibt, welche für fast alle Kategorien der Weininteressierten sicher weiterhelfen kann um seinen eigenen vinophilen Horizont zu erweitern. Den Audioführer hatte ich mir nicht geholt und konnte mir so eher die visuellen Eindrücke der Ausstellung mir eindrücklich ansehen und bewerten. In der Besucherführung zum Teil etwas verwirrend, aber vom Infogehalt in den einzelnen Teilen ganz ordentlich und medial auf gut aufbereitet.
Also war ich bis zur Schließung der Ausstellung locker einmal durch die gesamte Ausstellung durchgekommen, und sah mir zum Schluß noch den Verkaufsraum der Weine im Erdgeschoss an, was ich dann in der Bar mit 2 Gläschen abrundete.
Um 19 Uhr ging es dann auf die 7. Etage des Gebäudes, wo ich mir einen Platz für ein Abendmenü reserviert hatte im „Le 7Restaurant“ welches etwas fantasielos nach dr 7. Etage auf dem es sich befindet benannt ist.
Ein klares Raumkonzept empfängt einen nach dem Verlassen des Aufzuges, welches den Blick freigibt auf den gesamten Innenraum des Lokals und der Weg leitet einen erst einmal an den Tresen der Bar, wo sich die Reservation in der Platzierung an einem Tisch am Fenster resultiert, weil ich schon früh für den Abend reserviert hatte, der allerdings auch an diesem Mittwoch im Lokal kaum die Hälfte der ca. 120 Plätze besetzt werden sollte.
Da ich tatsächlich fast der erste Gast im Raum war hatte ich auch die fast gesamte Aufmerksamkeit des Servicepersonals und des Sommelier auf meiner Seite. Ich bestellte mir 2 Degustations Vorspeisen und einen Hauptgang und bekam dann die Weinkarte in Form eines Tabletts auf den Tisch gelegt.
Los geht es also mit einem der ersten Degustationsgänge die aus Langustinos in Tempurateig, Avocado mousseline und ein paar kleinen weiße Pilzen bestand. Insgesamt fein abgeschmeckt und mit dem dazu empfohlenen Weißwein von Larrivet Haut-Brion, einem Cuvée aus Sauvignon-blanc und Semillon aus der Region Pessac-Leognan von 2015 ganz passend als erster Einstieg.
Warum ich hier und heute die Preise erwähne: 12 € für das Gericht und 10 € für den Wein.
Dann folgt der zweite Degustationsgang, welcher aus einem Rindercarpaccio besteht, welches von Artischocke, Parmesan und einigen Oliven begleitet wird. Das Carpaccio ist dann noch geräuchert gewesen, so wie es auf der Karte ausgewiesen war. Dazu gibt es als Empfehlung einen Zinfnddel von Kendall-Jackson aus Kalifornien und dem Jahrgang 2015.
Hier wird es ein wenig abenteuerlich was die Preisgestaltung anbelangt, denn das Carpaccio kommt mit seinen 8 € ganze 20% günstiger als das Glas Wein mit seinen 10 € daher.
Nun gut, wir sind ja auch in einer „Weinhochburg“ zur Verkostung, was allerdings dann doch irgendwann kräftig zu Buche schlägt, wenn es in die Vielzahl der Gläser geht.
Zum Hauptgang sollte es dann ein Fisch aus dem Hauptgerichten sein, der sich als halbe Brasse auf einigem Gemüse und Kartoffeln mit vielen kleinen Muscheln zeigte und ganz schön saftig und fein gebraten präsentierte.
Dazu gäbe es einen weißen Tropfen als Pouilly Fumé von Ch. de Tracy, welcher recht kräftig und gut zum gebratenen Fisch sich zeigte.
Insgesamt eine feine ganz ordentlich abgeschmeckte Reihenfolge, welche sich allerdings auch wohl deswegen ganz gut darstellte, da das Lokal schwach besucht war. Der Sommelier war bemüht, und der Service sonst auch recht freundlich und aufmerksam.