An diesem Verkostungstag geht es zu einer Ortschaft nördlich von Avignon mit Namen Courthézon, welche nur durch eine Strasse vom Weinbaugebiet Châteauneuf-du-Pape getrennt liegt. In dieser Region werden aber eben auch neben den Châteauneuf-du-Pape Weinen die Côte du Rhône Weine angebaut, welche auf fast identischen Böden, oder auch leicht unterschiedlichem Terrain angebaut werden. Der Name des Weingutes welches wir zuerst besuchen deutet bereits darauf hin, das hier mit vielen Steinen – also die Galets – zu rechnen ist, und der zweite Teil des Namen des Weingutes deutet darauf hin, das hier immer wieder kräftige Winde herrschen – vent – im französischen der Wind. So erreichen wir das Weingut Galevan pünktlich zu einer ersten Verkostung und einem kleinen Gang durch den Keller der hier oberirdisch angelegt ist. Coralie, die heutige Weingutsbesitzerin bearbeitet mit Ihren 2 Söhnen ca. 50 ha Weinrebflächen in der 9. Generation. Da ich bereits in den 90er Jahren hier mit meinem Bruder Holger mehrfach vorbeigekommen war, hatte ich also einen sehr guten Vergleich, was so in ca. 30 Jahren sich getan hatte. Sehr spannend, denn die damalige Tochter Coralie hat eine enorme Qualitätsteigerung in Ihren Weinen vollzogen.

Wir starten unsere Tour mit einer kleinen Kellerbesichtigung die einmal wieder eine ganze Reihe von Beton Cuves aufweist.

Im Hintergrund auch hier einmal wieder ein Betonei, welches auf eine gewisse Experimetierfreudigkeit schließen läßt.

Von einem der Söhne wird leidenschaftlich erklärt, wie die Weine auf Galevan so entstehen, und was wir an Fragen haben kann meist auch fachgerecht beantwortet werden.
Dann geht es natürlich auch hier zu einer Verkostung, die uns diverse feine Weine beschert, was ich so nicht erwartet, aber gehofft hatte. Wir verkosten insgesamt 2 weiße Sorten und 4 rote Sorten. Kleine Info am Rande: die maximalen Erntemengen im Côte du Rhône sind 45 hl/ha und im Châteauneuf du Pape sind es 35 hl/ha.
Beide weißen Sorten sind Cuvées und bestehen einmal aus 80% Clairette (Côte du Rhône) und der zweite zu 95% aus Grenache blanc (Châteauneufe du Pape) Noten von 16,5 – 17,5 / 20.
Dann folgen die roten Sorten welche in dieser Region im Wesentlichen aus Grenache, Mourvèdre, Carignan und Cinsault bestehen. Aber sicher wird hier auch noch viel Syrah angebaut der ja ein heißes Klima durchaus verträgt. Für mich war der letzte Rotwein namens Georges aus 2022 mit Abstand der höchstbewerteste mit 18 Punkten. Kokosnuß in der Nase, sehr dichte Note am Gaumen mit einer kräftigen Frucht. Dichte Kirsche, volle Frucht mit Leder und Tabaknoten.

Die Chafin Coralie in der Mitte von Ihren Söhnen eingerahmt, undf rechts daneben Britt Karlsson, unsere Reiseleitung und beste Organisatorin.

Das Haus zum Abschluss nochmals von außen mit den alten Olivenbäumen im Vordergrund. Nach diesem interessanten Besuch geht es weiter zum Chateau Maucoil, welches in der Weinbauregion Châteauneuf-du-Pape liegt und wir dort nach einem Gang durch die Weinberge ein formidables Mittagessen bekommen, welches ich dann später mit seinen Gängen beschreiben werde.

Das „C“ auf der Beschriftung hat schon etwas gelitten, was vielleicht auf die Hitzeeinwirkung hier im Süden von Frankreich zurückzuführen ist. Das Châteauneuf-du-Pape ist eine leicht hügelige Landschaft die mit seinen besonderen Bodenbeschaffenheiten einen sehr kräftigen und ordentlichen Wein hervorbringt. Weiterhin sei zu erwähnen, das in dieser Region seinerzeit so ca. im Jahr 1855 die relativ aktuelle Begrenzung der Weinregionen auf seine Reben entstanden ist. Nicht unweit vom Chateau können wir eine der sehr alten Syrah Reben bestaunen, die wohl so ungefähr ein Alter von 120 Jahren hat.

Auch hier in diesem Weingut ist gerade einmal ein paar wenige Tage die Weinernte abgeschlossen worden, und die Arbeiten an dem flüssigen Gut setzt sich in den Kellern in den großen Gärbottichen, Betonbehältern oder auch Eiern fort. Im Gebäude dürfen wir dann wieder an einer größeren Tafel Platz nehmen wo es ein 3-Gänge Menü mit den Weinen von Maucoil zu verkosten gibt. Wir starten mit einer sehr fein abgeschmeckten Blumenkohlsuppe mit Shrimps und kleinen weiteren Einlagen die von einem Côte du Rhône aus 2022 vom Ch. Maucoil begleitet wird.

Zur Vorspeise folgt dann ein Stück Kabeljau der sehr fein von dem Gemüse umgeben ist, welcher auf dem Teller angerichtet ist, und von einer Ingwer Sauce als Basis begleitet wird.

Zum Hauptgang fogt dann ein Stück Lammschulter die so super fein gegart ist, das es eigentlich kein Messer benötigt. Kartoffelpürée und confierte Karotten mit Schalotten als Beilage.

Himmlisch köstlich was da so aus der Küche aufgetischt wurde, was aber auch bei einem Koch des Hauses nicht von Ungefähr kam, denn er hatte in der Vergangenheit bereits in einem Sterne Lokal in Avignon gearbeitet. Der Dessert folgt dann mit einer sehr fein angerichteten Birne in einer Syrahsauce und Feigen.


