Der etwas längere Aufenthalt in Melbourne veranlasste mich an einigen Abenden ein paar typische Lokale aufzusuchen, welche ich in speziellen Reiseführern, aber auch in den einschlägigen Feinschmecker Journalen gefunden hatte. In Melbourne hat sich da im Bereich des Business Distrikts eine sehr abwechslungsreiche Scene entwickelt, da noch nicht alle alten Bauten abgerissen und von Hochhäusern ersetzt wurden, hat sich hier eine gewisse Subkultur mit vielen Graffitis an den Wänden, kleinen Weinbars, Lokalen in Souterrains und alten Mauern gebildet. An 2 Abenden besuchte ich also mit einem Tag Abstand die 2 Lokale CODA und TONKA, welche vom selben Betreiber gegründet wurden, und nur ca. 100 m auseinander, jeweils in einer kleinen Seitenstrasse bzw. in einer fast unbefahrbaren verwinkelten Seitengasse sich befinden.
Zunächst war ich am zweiten Abend im Lokal CODA, welches in einem Souterrain liegt, der Eingang in einer kleinen Nebengasse, dafür wird man in Australien um so freundlicher begrüßt mit „Welcome, how are you“ etc. Ich bekam am Bartresen einen Platz, wo der Blick in die offene Küche zeigte, wie quirlig der Küchenbetrieb bereits um 18.30 Uhr auf Touren lief. Es waren auch schon einige andere Gäste an den Tischen und so lief der Betrieb schon auf vollen Touren. Wo ich mich hier zum wiederholten Male wunderte, wieviel Personal, nicht nur in der Küche, sondern auch im Service zugange ist. Für ein Lokal wie diesem mit ca. 60 Plätzen rannten bestimmt meist 6-8 Personen im Service herum und in der Küche kamen auch nochmals ca. 6-8 Personen dazu.
Interessant auch wie die Speisekarte aufgebaut ist. Die Karte weist so ca. 15 Positionen unter „Smaller“ aus, dann ca. 8 Positionen unter „Bigger“ und einige Positionen unter „On the side“. Dann folgt noch „The sweet stuff“ und „Cheese“. Das wars dann mit der Speisekarte in Schreibmaschinenschrift, was auch den Charakter einer oft wechselnden Karte mit sich bringt. Sehr interessant allerdings auch die Weinkarte, welche hier in einem guten Lokal schnell einmal 20-30 Positionen an offenen Weinen ausweisen kann. Meiner Beobachtung nach wird hier auch wirklich Wein zu den Speisen getrunken. In diesen beiden Lokalen hier gab es dann auch richtig gute Gläser zu den Weinen, was heißt entweder große Riedel Gläser oder im TONKA zu einem Wein auch Gabriel Gläser. Das war auf den Weingütern meiner ersten Tour in Melbourne und Umgebung leider nicht immer der Fall.
Hier nun die Beispiele meiner Auswahl:
Reisteigrolle gefüllt. Dabei ein Kohlblatt mit frischen Kräutern und einem asiatischn Dip.
2 Abende später führte mich mein Weg dann ins Nachbarlokal TONKA. Auch hier eine offene Küche, wo zum Teil noch direkt hinter dem Tresen gebrutzelt, gerührt und angerichtet wurde. Sehr aufmerksamer Service und wirklich schnell, obwohl sich das mit ca. 70 Plätzen Lokal nach einer Stunde fast gefüllt hatte.
Hier gab es dann als „Smaller“ folgende Abfolge:
Hühnerleberparfait, als Nocke ausgebildet mit geröstetem Brot und Nüssen sowie Trauben.
Thunfisch Tartar mit Reis Pappadum
Dann ein Teller mit Oktopus der mit Rettich, feinen Salat und Papaya angemacht war.
Als Hauptgang dann ein Entenschlegel mit roter Beete und Salat.