An diesem dritten Tag in der Champagne sollt es zu zwei Weingütern gehen, die einmal wieder an der Côte de Blanc liegt, und das zweite an der Côte de Noir in der Gegend von der Stadt Bouzy. Weil sich der Samstag zwar auch recht trübe ankündigte wurde es umso schöner, als sich die Sonne zeigte und wir bei fast strahlendem Wetter, wenn auch bei niedrigen Temperaturen am Vormittag bei dem Champagnerhaus Veuve Lanaud eintrafen. Das Gut hat eine Größe von 12 ha und ist noch einer der Familienbetriebe.
Wir wurden sehr freundlich und nett empfangen und bekamen sogleich einen Empfangsschluck, wonach sich ein Gang durch die Keller und wieder einmal durch so manche Gewölbe unter den Straßen und Häusern des Ortes schlängelten. Die Orientierung unter der Erde hat man ja sofort verloren, was ja im Prinzip nicht so tragisch ist angesichts der vielen Flaschen und Flüssigkeiten darin, jedoch so ganz ohne ein Tageslicht und mit keiner Orientierung wo man sich befindet reicht dieser Flascheninhalt unter Tage dann doch nicht aus, um dort für längere Zeit zu verweilen. Nach diesem Kellergang geht es in den relativ neu gebauten Verkostungsraum im Innenhof des Geländes und wir können 5 verschiedene Champagner des Hauses verkosten. Zu den verkosteten Champagnern gab es eine vorzügliche Käse und Wurst-platte mit diversem Brot was sich an diesem Vormittag regem Interesse und Zuspruch bezeugte. Mein Favorit in diesem Haus war ein Millesime 2011 Namens Carte Noir als Brut Nature ausgebaut. In der Nase mit leicht gerösteten Noten und am Gaumen ein sehr feines Säure Fruchtspiel mit kräftigen Würznoten. (16,5/20)
Dann ging es mit dem Bus von Avize nach Bouzy, wo uns der Winzer Arnaud Moreau bereits bei schönstem Sonnenschein im Weinberg erwartete. Mit diesem Winzer ist es ein wenig anders als bei diversen anderen, denn mit seinen 4 ha ist er wohl wirklich einer der kleiineren Häuser die selbst vermarkten. Durch die Situation das wir im Freien verkosten muß man sich zwar ein wenig umstellen, denn die Geschmäcker, bzw. auch die Ablenkung in freier Natur ist meist eine wesentlich höhere als die in einem Verkostungsraum. Der Winzer hatte beriets einen Campingtisch mit einem großen Kühgler und Eus aufgestellt, worin die 5 Flaschen sich präsentierten und links und recht davon wieder einige sehr feine Essens-Zugaben, welche zum Teil vorzüglich zu den Champagners paßten.
Da wir die Verkostung ja im Freien an einem Waldrand und darunter die Weinberge mit seinem gelben Laub hatten, war es hier zum ersten Mal möglich eine Variante der Öffnung der Champganerflaschen mit dem Säbel zu versuchen. Michael hatte auch gleich das entsprechende Werkzeug mitgebracht nd so versuchten sich er, der Winzer und auch weitere Teilnehmer aus der Gruppe an der Flaschen-Öffnung mit einem Säbelschlag, oder -hieb, oder wie man das auch sonst nennen soll. Die ersten vier mal ging es nach manchen Versuchen auch gut, wobei beim letzten Versuch sich der Flaschenhals weigerte abzuspringen, ansonsten nur der Korken sich verflüchtigte und nicht mehr in der Wiese auffindbar war. Hier der Winzer mit den geköpften Flaschen.
Mein absoluter Favorit in dieser Reihe der Champagner war ein Millesime 2005 namens Odysee der aus 50% Chardonnay und 50% Pinot Noir bestand. Die zweite Flasche von rechts auf dem Foto. Den Abschluß bildete an diesem wunderbaren Nachmittag ein Rosé, der recht kräftig ausfiel und wohl fast allen in der Gruppe auch recht gut mundete. Dazu wäre aber auch zu sagen, das alle in dieser Gruppe einen regelrechten Hang zu solchen Prätiosen aus der Champagne hatten und so gut wie kaum einen der angebotenen Getränke ausschlagen wollten. Hier ein kleiner Blick durch die Rosé-Brille in den späten Herbsthimmel in der Champagne.
Damit waren die Verkostungen an diesem Tage abgeschlossen, und es sollte am Abend in ein Lokal in Epernay gehen, welches den Namen Chez Max trug. Ein kleiner Spaziergang durch die Straßen in Richtung Lokal machte schon einmal hungrig und ir wurden einmal wieder von einer Champagnerflasche begrüßt.
Das Lokal im Inneren sehr typisch eng wie ein französisches Bistro eben ist, und es kamen zu der Zeit als wir eintrafen immer mehr Personen zur Tür herein, die aber fast alle im 1. Stock des Lokals verschwanden. Für diesen Abend hatten wir bereits die einzelnen Menüzusammenstellungen bereits vorreserviert, was es der Küche sicher sehr vereinfachte einen Tisch mit 8 Personen und unterschiedlichen Zusammenstellungen zu bedienen. Die große Show war aber für 4 an unserem Tisch das Rindertatar, welche auf einem Beistelltischchen am Tisch zubereitet wurde. Natürlich hatte die Küche ein perfektes Mis en place auf dem Wägelchen vorberietet, so das der Servicechef mit lautstarken Erklärungen zum Anmixen der Zutaten seine Handlungen begleiten konnte. Geschmeckt haben mußte es wohl recht gut, was die einzelnen Besteller sagen konnten, aber die Portion war ungewöhnlich groß. Meine Wahl fiel hier auf folgende Reihenfolge:
Linsen mit Schnecken in einer wunderbaren Kräutermischung aus der Cocotte.
Kalbsnieren, rosa gebraten mit einem kleinen Kartoffelgratin und Mohrrüben sowie
ein Dessert aus Früchten (ohne Foto)
Ein sehr gelungener Abend mit feiner Bistro Küche, guten Getränken und einem beschwingten Nachhausegang der noch auf einen Absacker in der Hotelbar endete.