Ein intensiver Tag mit drei Verkostungen, was aber für die Region Marlborough durchaus möglich ist, denn die Weingüter liegen zum Teil wirklich dicht nebeneinander, auch wenn das Gebiet Marlborough nicht gerade klein ist. Es beginnt also bei Clos Henry, welches den Ursprung als französisches Weingut an der Loire hat. Auch hier wurde in den späten 90er Jahren, bzw in 2003 erst so richtig mit dem Weinbau begonnen, nachdem ein regelrechter Boom auf Basis von einem Hype zum Sauvignon Blanc ausgelöst wurde, der in Marlborough losging. Clos Henry verarbeitet nur eigene Weine, die in der Region zum Teil auf richtig alten Weinfeldern neu angepflanzt wurden. Heute werden Weine für das Weingut auf ca. 42. ha angebaut. Hier ein erster Blick auf die Kapelle, welche aus der Region stammt, aber vom Weingut heute als ein Verkostungsraum genutzt wird.
Wir machen zunächst einen kleinen Rundgang durch die Rebzeilen wo einige Fragen und Erklärungen sich breit machen und beantwortet werden können. Hier hängen die Trauben nicht hoch, sondern relativ niedrig, was die Ernte auch nicht unbedingt viel leichter macht.
das rote Beispiel, und folgend das weiße Beispiel.
Man kann deutlich sehen, das die Trauben so gut wie erntereif sind, und da wir auf der Südhalbkugel sind, es ist Mitte März, steht bald die Ernte an.
Dann zu den verkosteten Weinen. Es gibt zuerst einen Sauvignon Blanc, Estate aus 2023, sowie anschließend einen SB Single Vineyard aus 2022. Der Single Vineyard mit eine tollen Mineralität und einer solch starken Struktur am Gaumen das der Abgang fast nicht zu stoppen ist. (18/20) Dann folgt ein SB Stony Soil aus 2023 hier eine ebenso kräftige Mineralik, aber auch feine Fruchtnoten, die sich mit der Säure am Gaumen abwechselt. Hier schon mal ein Foto der verkosteten Weine, welche da mit Sparkling und den Pinots weitergehen.
Dann folgt eben wie schon erwähnt der Sparkling PN-blanc de Noir, der sich mit einer hellen rosa Farbe zeigt und eine feine Perlage aufweist. Super feine helle Note am Gaumen mit roten Früchten wie Erdbeeeren, etc.
Dann folgen noch 2 Pinot Noir, wo der erste der Estate Wine aus 2021 ist und sich sehr fein und spielerisch am Gaumen zeigt. Recht ausdrucksstark am Gaumen mit vollen Fruchtnoten und leicht expressiven Tanninen. (17,5-18/20)
Der zweite Pinot zeigt sich mit einer sehr dichten Nase und am Gaumen recht expressiv. Auch hier am Gaumen eine ausdrucksstarke Note mit feiner Frucht und wunderbaren Tanninen. (18,5-19/20)
Nach dieser sehr gelungenen Verkostung bei Clos Henry ging es zum Lunch auf ein kleines Restaurant, welches von einem Schweizer betrieben wird, der vor über 25 Jahren hierher nach Neuseeland ausgewandert ist. Der Name für die Region recht typisch mit The Wine Kitchen.
Der Name ist hier Programm, so bekamen wir zur Küche auch entsprechende Weine serviert. Die Rock Ferry Winery ist gleich nebenan. So das Haus von außen zu sehen.
Wir nehmen einmal wieder an einer langen Tafel Platz, wo dann auch alle 16 Personen der Gruppe Platz finden und wir gespannt auf die Speisen sind, die uns an diesem Mittag serviert werden. Vorspeise:
Ein lokaler Fisch mit Gemüsebett und einer feinen Tomatenvinaigrette. Dazu gab es dann einen Rockferry Sauvignon Blanc. Zum Hauptgang:
Ein gut abgehangenes Stück Rindfleisch mit sogenannter Hausbutter, schönen roten Zwiebeln und Kräuter Kartoffeln. Dazu gab es von Rockferry einen Pinot Noir von guter Qualität. Beim Aufbruch zur nächsten Verkostung fiel uns noch ein gerahmtes Plakat auf, welches an der Wand hing:
Ein sehr vielsagender Eindruck aus einer Küche mit guten Weinen, was aber auch an anderen Stationen meist nicht überheblich war, sondern mit viel Wissen, manchen Neuigkeiten und interessanten Eindrücken einherging.
Dann ging es zu Te Whare Ra, (TWR) was soviel heißt wie aufgehende Sonne. Hier werden wir von der Weinmacherin selbst empfangen und wir erfahren einmal wieder sehr viel über Eigenheiten und Besonderheiten dieses Weingutes und deren Weine. Gegründet im Jahr 1979 ist das Weingut seit ca. 15 Jahren biologisch zertifiziert.
Wir kommen an diesem 20.3.2024 mitten in die Erntezeit und um uns herum stehen bei der Verkostung einige Plastikbottiche, die alle vor sich hin gären. Wir können hier insgesamt 4 weiße Sorten und 2 rote Pinot Noir verkosten.
Diese Reihe der Weine war sehr überzeugend von der Qualität der einzelnen Trauben her, aber auch die gleichen Reben auf unterschiedlichen Böden waren überzeugend gut.
Es beginnt mit einem SB der sehr intensiv wirkt und mit großen Würznoten aufwartet. Sehr feines Frucht/Säure Spiel. (17,5/20)
Dann folgen 2 Rieslinge mit Beinamen „D“ und „M“ aus 2021 und 2022, wobei der „M“ mit einer gestoppten Vergärung in Richtung eines Kabinett geht und mit nur 9,5 vol.% Alc. sich auch alle Ehre macht. beide 17/20
Dann folgt ein Pinot Gris und ein Cuvée mit Namen Field Blend – Toro. Hier sind Gewürztraminer, Pinot Gris und Riesling verarbeitet die sich sehr fruchtig präsentieren. Nicht ganz so mein Wein gewesen. Final folgen noch 2 Pinot Noir aus 2019 und 2017. Der 2019er zeigt sich mit einer feinen Frucht und langem Abgang, wohingegen der 2017er mit gealterten Noten ein wenig neben der sonstigen Geschmacksnote liegt. Für mich hat der Wein erst einmal zugemacht.
Dann folgt zum Abschluss des Tages das Weingut FROMM, welches nur mit einer kurzen Busfahrt zu erreichen ist.
Das Weingut hat insgesamt auf 12 ha Weine angebaut und die Sortenvielfalt ist hier recht groß. So werden hier nicht nur Syrah und Malbec angebaut, sondern auch Chardonnay, Pinot Noir und diverse andere Rebsorten. Wir können gesamt 10 verschiedene Weine verkosten, wo es mit einem Rosé beginnt, und mit einem Malbec 1997 endet. Meine Bewertgungen lagen zwischen 15 und 17,5/20. Hier ein Teil der verkosteten Weine.
Ein intensiver aber spannender Tag geht zu Ende mit der Rückfahrt ins Hotel.