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Gourmet und Genuß einmal anders

Heute einmal nicht ein klassischer Beitrag in meinem Gourmet blog, sondern ich möchte über einen Besuch in einer Ausstellung berichten, den ich am Wochenende im Haus der Kunst in München gemacht habe. Dort läuft noch bis zum 28. Juli die Ausstellung des afrikanischen Künstlers

El Anatsui

Hier schon mal das Ankündigungsplakat, welches erst einmal visuell betrachtet einem nicht so viel sagt, außer man kennt die Arbeiten von El Anatsui bereits.

Aber beginnen wir von vorne, denn die Ausstellung beginnt bereits an der Außenfassade des Hauses der Kunst, welche zur Straßenseite mit alten Druckplatten vom Künstler verkleidet wurde. Hier zeigt sich bereits ein Mittel, welches der Künstler seit vielen Jahren einsetzt, und zwar das Wiederverwenden, bzw. Recycling von Materialien die nicht wirklich wiederverwendet werden können. So sind diese Druckplatten als überdimensionale Verkleidung der Säulenfassade als interessante Verfremdung und ebenso weitere Anspielung auf seine Arbeiten im Haus zu sehen.

Der Künstler El Anatsui stammt aus Ghana wo er auch lange an Universitäten gelehrt hat. Das weiterhin interessante an seinem Werk, welches in den Haupträumen das Hauses der Kunst im Erdgeschoss ausgestellt ist, beziehen sich auf seine frühen Werke aus Holz und seine Zeichnungen, welche dann in die zum Teil monumentalen Werke aus recyceltem Metall in den späteren Jahren seines Schaffens übergehen. Da schließt sich dann der Kreis zur Thematik Gourmet, denn die Metallteile, welche aus Ringen und flachgedrückten Plättchen bestehen, die alle mit einem kleinen Kupferdraht zusammengehalten werden, stammen von Verschlußkapseln, die der Künstler in seiner Heimat und Umgebung gefunden hat, welche von Whisky, Gin und anderen Flaschen stammen. Wie auch auf dem Plakat zu sehen erfasst man zunächst einmal nicht wirklich, was da an Struktur gezeigt wird. Doch bei näherer Betrachtung wird einem dann klar, das durch die tausendfache Zusammensetzung von einzelnen Metallplättchen oder auch den Ringen eine nicht nur farbliche, sondern auch sonstige wellenförmige Struktur entsteht, die sehr unterschiedlich betrachtet werden kann. Hier noch einige Beispiele aus der Ausstellung in den nächsten Bildern. Die Objekte erschließen sich einem erst dann richtig, wenn man näher an die Objekte herangeht und die Filigranität der einzelnen Strukturen erfassen kann.

Diese zwei Bilder zeigen einmal das Objekt im Gesamten, mit dem Größenvergleich zu der davorstehenden Person, und dann das Detail dazu.

Eine wirklich sehr lohnende Ausstellung welche ich mit großem Genuss besucht habe. Das mündete dann allerdings in einem Besuch in der Goldenen Bar, welche immer wieder einen Besuch wert ist, wo es dann ein Stück Lachs auf Kartoffel-Gurkensalat gab, der ausgezeichnet zum warmen Wetter an diesem späten März paßte.

Genuss auf vielerlei Art und Weise im Haus der Kunst.

Die Goldene Bar im Haus der Kunst-München

Nicht nur bei schönem Wetter – auf der riesigen monumentalistischen Terrasse, sondern auch bei kühlem oder schlechtem Wetter ist diese Bar, welches eigentlich ein wunderbares Café, Rückzugsort oder auch Restaurant für Kleinigkeiten zwischendurch ist, sehr geeignet und so mittendrin in München am Rande des englischen Gartens gelegen, das ich mich dorthin an einem der letzten Sonntage einmal wieder niederließ. Es sollte zwar nur ein Glas Wein werden,

was aber auch gerade hier in einem sehr passenden Rahmen ausgezeichnet paßt. Guter Wein war bereits im seinerzeit 3. Reich geschätzt und somit haben die Innenarchitekten hier die Wände der goldenen Bar mit vielen Mosaiken in goldener Farbe der wichtigsten Weinbaugebiete Europas ausgekleidet. Hier ein paar Beispiele der Mosaike welche eine wunderbares Ambiente in einem sonst dunklen Raum fast schon hell erleuchtet von den Wänden strahlen. Neben dem Gebiet Mosel, Rheingau und Franken, welche über der Bar thronen, sind auch die Regionen Champagne, Portugal, und verschiedene andere europäische Weinbaugebiete vertreten.