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KAMO SOBA aus dem Tokyo, die Kultrezepte

An einem der letzten Wochenenden wollte ich einmal wieder etwas aus der japanischen Küche auf den Teller bringen. Die Wahl fiel auf ein Rezept mit Soba (Buchweizennudeln) welche in Japan sehr beliebt sind. Diese werden entweder kalt gegessen, als Art Vorspeise, oder auch in solch einem Gericht wie hier mit weiteren Zutaten wo die Entenbrust und das alles in Dashi gegart wird.

Für die Zubereitung für 4 Personen brauche ich:

ca. 300 gr. Soba-Nudeln

  • 1 Entenbrust (ca. 300 gr.)
  • 2 Stangen Lauch (nur der weiße Anteil)
  • 1 kleines Stück Daikon (weißer Rettich)
  • 1 El Pflanzenöl
  • 1,2 l Dashi
  • 5 El Sojasauce
  • 5 El Mirin
  • Zum Garnieren: 1 Lauchzwiebel, oder auch ein paar Scheiben von weißem Rettich (Daikon)
  • Für die Geschmacksabrundung eine Tl Yuzu Saft, oder auch, wenn erhältlich einige Zesten der Schale.

Zubereitung:

Die Entenbrust in ca. 10mm breite Streifen schneiden, und den Lauch in 3cm lange Stücke schneiden und halbieren. In einem Topf das Öl leicht erhitzen und darin den Lauch kräftig anbraten. Dann die Entenbruststreifen dazugeben und ebenso anbraten. Nimmt die Ente von allen Seiten Farbe an werden alle weiteren Zutaten dazugegeben und gesamt ca. 3-5 Minuten in dem Dashi gargezogen. Parallel dazu werden die Soba Nudeln gargekocht und auf die Teller aufgeteilt und anschließend die Suppe mit der Entenbrust darauf verteilt. Einige Spritzer Yuzu Saft und den ganz dünn geschnittenen Daikon darauf verteilen. So wurde es bei mir dann angerichtet:

Ente auf diese Art zubereitet wirkt richtig fein, wobei natürlich die weiteren Zutaten dem Geschmack erst richtig den Schub geben, und die Nudeln sich als Top Beilage herausstellen.

Restaurant Matsuhisa im Mandarin Oriental Hotel in München

Mit drei Freunden bin ich mal wieder in ein traditionelles Hotel in München eingekehrt, wo das Restaurant komplett umgebaut wurde und unter dem Namen Matsuhisa, einem sehr bekannten Koch aus Japan der einige Restaurants auf der ganzen Welt betreut, hier sein Konzept auch verwirklichen wollte.
Das Lokal im Hotel selber ist sehr stark umgebaut worden und wirkt heute zwar recht dunkel von der Beleuchtung her, hat aber mit den erleuchteten Ecken der Sushi Bar und einem etwas abgegrenztem Raum zwei Lichtpunkte in der Weite des flachen Saals gesetzt, welche dem Ganzen eine gewisse Weite und Offenheit gibt.
Matsuhisa_Interior_1
Matsuhisa_Interior_2
Wir hatten bereits zu 19 Uhr reserviert, so das wir fast die allerersten Gäste im Raum waren, wo an den Tischen sicher bis zu 100 Personen Platz finden. Eine umfangreiche Karte wird uns gereicht, wo es 2 Menüs im Angebot gibt, eines mit 7 Gängen als Überraschungsmenü, und eines mit 4 Gängen und Weinbegleitung. Ansonsten ist die Karte natürlich sehr auf die japanische Küche ausgerichtet, wobei es nicht nur Sushi und Sashimi gibt, sondern auch vegetarische Angebote, Specials und diverse andere Spezialitäten. Wir entscheiden uns nach längerer Diskussion alle für das Überraschungsmenü.

Wir beginnen mit einem Sancerre von der Loire, wonach später noch ein Sauvignon Blanc aus Südtirol von der Cantina Terlan folgt.

Zur Speisenfolge:

Sicher sind wir hier nicht in einem Sternelokal, aber ich habe auch schon in anderen Lokalen in Japan vor einer Menüfolge immer wieder einige Amuse Geule erhalten, was hier allerdings nicht der Fall war.

Also los gehts mit dem ersten Gang.
Matsuhisa_Gelbschwanzmakr_Kaviar_A
Gelbschwanzmakrele mit Kaviar und 2 verschieden marinierten kleines Früchten. Die Sauce in der das feine Makrelenmousse gesetzt war hatte etwas von Soja mit kräftigem Salzgehalt und sollte laut Service etwas vermischt werden. Der Fisch gut, wobei der Rest dazu nur Beiwerk war.

Matsuhisa_Sushi_B
Dann kam die obligatorische Sushiplatte. Auf einer Schieferplatte, etwas ungewöhnlich für japanische Küche, auf einem grünen Blatt etwas lieblos angerichtet, und bei meiner hatte sich auch noch eines der Sushihappen auf den Kopf gestellt. (Im Foto schon wieder zurückgedreht). Obligatorisch natürlich der eingelegte Ingwer und die Wasabipaste, aber insgesamt habe ich das schon wesentlich besser präsentiert und serviert bekommen. Hier fehlte wirklich die Liebe zum Detail.

Matsuhisa_Salat_ThunfischSashimi_C
Dann folgte ein kräftig abgeschmeckter Salat mit 3 Scheiben Sashimi vom Thunfisch, der insgesamt recht gut paßte und harmonierte. Bis hierher also 3 kalte Vorspeisen welche nun von einer warmen gefolgt werden sollte.

Matsuhisa_SchwarzerKabeljau_Ingwer_D
Schwarzer Kabeljau sehr lange mariniert mit einem Krautstengel von Ingwer und ein paar Saucentropfen an den Ecken der Platte die auch hätten ein wenig üppiger ausfallen können. Die Zitronenscheibe war zu dem sehr gut gedünsteten Kabeljau eine schöne säuerliche Abrundung der Geschmacksnoten. Bisher einer der besten Gänge.

Matsuhisa_Wagyu_Hiziki_Daikon_Detail_E
Dann gab es den Hauptgang mit einem Stück Wagyu Rind gegrillt, und schon vorgeschnitten, so das wir auch diese Platte mit den Stäbchen essen konnten. Recht passend zu dem kräftig gewürzten Fleisch ein wenig Hiziki Algen und etwas geriebener Daikon mit gedämpften Tomaten. Das Fleisch konnte nicht wirklich überzeugen, da es für meine Begriffe nicht ausreichend entspannen konnte nach dem Garen. Die Kombination mit den Algen und dem Rettich war sehr erfrischend und passend.

Matsuhisa_Fischsuppe_F
Zur Abrundung der Menüfolge gab es jetzt eine sehr – sehr kräftige, wenn nicht gar übersalzene Fischsuppe mit ein paar kleinen Einlage. Der klassische Asiatische Suppenlöffel wurde gleich vorher schon gereicht und hatte sogar ein Label von Matsuhisa als Stempel auf der Unterseite. Sofort mußte ich natürlich den Vergleich zu den Hering Löffeln ziehen, welche mir geläufig sind, die aber nicht als Suppenlöffel taugen.

Matsuhisa_weißeCremeQuinoaEis_Gelee_Himb_G
Als Abschluss der Dessert mit einer weißen Crème, ein paar grünlich transparente Gelee Häufchen, und einem Quinoa Eis on top. Das war für mich definitiv der schwächste Gang, nicht nur das diese Nachspeise ganz anders hätte präsentiert gehört, sonder auch die Crème mit dem Eis nicht harmonierte.

Aber gut soweit meine kritischen Anmerkungen zu dieser 7 Gänge Folge welche mir doch erlaubt sei zu vergleichen mit den wenigen Essen die ich in Japan vor Ort bisher genießen konnte. Hotelküche ok, war in Deutschland nie wirklich auf dem Höhepunkt wie bei den Nachbarn in Frankreich. Ein international bekannter Japaner gibt seinen Namen für etwas her, was nicht im annäherndsten dem nahekommt, was international mit so einem Namen zu verbinden wäre. Die Weinkarte recht umfangreich und ganz ordentlich sortiert, aber mit wenig wirklich großen Namen. Allerdings recht enttäuschend war der Service, der sich zwar vorstellte, aber nicht das vermitteln konnte, was auf den Platten serviert wurde, da mindestens 3 verschiedene Personen aus dem Service sich um die Erklärungen der Speisen bemühten. Sprachich dann auch noch in zum Teil gebrochenem Deutsch, was bei gefülltem Lokal und Hintergrundsmusik kaum noch zu verstehen war an einem 4er Tisch.

Insgesamt für mich 16/20 Punkten