Der dritte Tag im Burgund
Der kutirelle Teil im Burgund beginnt diesmal im Museum des Clos de Vougeot, welches früher auch einmal ein Weingut war und heute als Treffpunkt diverser Weinbrüderschften im Burgund dient und sich als Museim für die gesamte Weinbauregion stark macht.
So werden wir vor dem großen Eingangsportal empfangen und im Inneren können wir dann diverse Utensilien aus vergangenen Zeite, aber auch neueren Datums zu Gesucht bekommen.
Diese alte Weinpresse könnte sicher viele interessante Geschichten erzählen, wäre sie bereit Ihre Geheimnisse Preis zu geben. Und da sich in diesen vielen Jahrhunderten, seitdem diese Presse wohl in Betrieb war so einiges in der Weinbereitung getan hat, würden wir aufmerksam lauschen, denn ganz ohne einen geschichtlichen Hintergrund lebt es sich nur halb so schön oder auch gut.
Nach diesem kleinen Ausflug in die Vergangenheit machen wir uns auf zu einer der ganz großen Winzerinnen des Burgund.Anne Gros habe ich, auch mit einer Gruppe von Peter Gallhofer im Jahr 2007 einmal besucht, wobei natürlich in diesen 15 Jahren eine Menge passiert ist, bis hin dazu, das sich Anne Gros mit J.-P. Tollot zusammengetan hat und im Minervois ein ca. 20 ha großes Weingut zugelegt hat, welches wir aber in 2-3 Gläsern auch verkosten sollten. Wir werden von der Tochter von Anne Gros recht freundlich und herzlich begrüßt, und nach ein paar kleinen organisatorischen Klärungen kann es in den Keller zu den Fässern, und zu einigen Faßproben der jüngeren Weine gehen.
Wir können dann also gesamt 5 Faßproben der Burgundischen Weine verkosten, und anschließend noch 3 der Flaschen, welche im Minervois im Süden Frankreichs produziert werden.Die Faßproben beginnen mit einem Blanc aus 2021, wo die Weine im 500 Liter Holzfass reifen. Der Wein zeigt sich bereits recht klar und mit einer feinen Säure. Am Gaumen wirkt dann die Säure ebenso entsprechend klar und nachhaltig nach. (16/20)
Dann geht es in den Rotweinkeller wo wir mit einem Haut Côte de Nuit aus 2021 beginnen. Sehr intensive Nase, super fein und schon reif. Ein voller Mund mit der Frucht vorne und einer feinen Säure zum Finale. Dieser Wein hat wirklich Potential für mich. (17–>18/20)
Dann folgt ein Chambol Village, aus 2021, welcher auf einer Lage wächst, der im Prinzip eine Premier Cru Lage ist. Sehr typisch von der Nase und insgesamt noch etwas unruhig mit feinen Noten vorne am Gaumen und einem leichteren Abgang. (16/20)
Wir setzen die Verkostung fort mit einem Grand Cru, welcher sich mit einer sehr dichten Nase und vollen Aromen bereits sehr präsent zeigt. Ein solch typischer Pinot aus dem Fass verkostet läßt mich schon fast schwelgen in den höchsten Tönen, denn solche Fruchtaromen, die sich hier entwicjkelt habe im Zusammenspiel der Säure am Gaumen kann nur in einem excellenten Weingut mit besten Trauben und viel Erfahrung im Keller zustandebringen. (18,5/20)
Zum Abschluss der roten Reihe gibt es hier noch einen Clos Vougeot von 80 jährigen Rebstöcken der sich noch ein wenig verhalten zeigt, aber trotzdem auch schon fein am Gaumen und mit reifen Fruchtnoten sich zeigt. (16,5/20)
Dann geht es in einem kleinen Verkostungsraum im Anschluss an die Fasskeller, wo wir noch die Weine aus dem Minervois verkosten sollten.An der einen Wand sind mit feinen Strichen die Lagen des Minervois aufskizziert welche ich zum Teil aus langjährigen Reisen mit meinem Bruder Holger in der Region kennengelernt habe.
Hoer also nur ein Beispiel der Karten, wo im Prinzip der größte Anteil des Languedoc abgebildet ist, was so zwischen Montpellier und Carcassonne liegt. Die Region Minervois mit der Ortschaft Casselles links unten zwischen La livinère und Saint Chinian. Diese Weinregion im Süden Frankreichs kann sehr heiß sein und ist am besten in den Monaten bis April und dann im Herbst so im Oktober November zu bereisen. Jetzt aber zu den drei verkosteten Weinen, welche ich auch bereits seit ein paar Jahren kenne, da ich ein paar Flaschen vor einigen Jahren in München erstehen konnte.
Wir beginnen mit dem roten La Ciaude, der sich aus folgenden Trauben zusammensetzt: 40% Carrignan, 40% Syrah und 20% Grenache. Sehr feine dichte Note, rund und ausgewogen aus dem Jahr 2019. So ein sehr typischer Cuvée aus den Trauben des franz. Südens kann unwahrscheinlich herb und Tanninbelastet sein, was sich aber bei dieser Verkostung mit dem 2019er überhaupt nicht zeigte. Der Wein wirkt noch leicht verschlossen. (16,5/20)
Von der gleichen Cuvée können wir dann den 2020er verkosten, der sich mit sehr feinen Fruchtnoten zeigt, eine super ausgewogene Aromatik am Gaumen und auch wiedr Fruchtnoten mit feinen Nuancen. (17/20)
Der dritte im Bunde ist ein roter namens La Combettes, wo eine etwas selten anzutreffende Traube aus dem Süden Frankreichs im Cuvée drin verarbeitet ist, welche den Namen Marselan trägt:
Marselan ist eine Rotweinsorte, eine Neuzüchtung zwischen den Sorten Cabernet Sauvignon x Grenache Noir. Die Kreuzung erfolgte 1961 durch den französischen Ampelographen Paul Truel in der Domaine de Vassal, einer Außenstelle des Institut National de la Recherche en Agronomie der Universität von Montpellier.
Der Wein zeigt sich mit einer erfrischenden Säure am Gaumen, dichte Nebentöne und wir erhalten die Info, das dieser Jahrgang aus 2020 der erste geerntete Jahrgang auf der Flasche ist, der aus den Neuanpflanzungen geerntet wurde. (16/20)
Nach dieser großartigen Verkostung geht es per Bus mit der Gruppe zu einem kleinen Mittagessen in einem mir bereits bekannten Lokal in Vosne Romanée. anschließend dann Weiterfahrt in die Region Corton auf das Château Corton, wo wir wieder einige Weine des Weingutes, mit der Anzahl insgesamt 6, im Weinkeller verkosten. Wir werden von einem gro0en Schloß empfangen, welches einen Garten mit sehr alten und stattlichen Bäumen beherbergt.
Auch hier die Dachziegel sehr typisch bunt glasiert, welche in einem schönen Muster auf die Dachstühle aufgelegt werden. Solche Muster kann man auch auf dem Hospiz de Beaune oder auch sonst auf diversen Kirchdächern finden. Im Weinkeller konnten wir dann 6 verschiedene Weine verkosten, die sich von einem weißen Le Santenay aus 2014 über einen Mersault aus 2018 und weiter zu einem Corton Charlemagne auss 2019 reichte. Dieser letzte Corton Charlemagne aus 2019 ist ein Grand Cru und kostet regulär 130.-€. Das ist schon einmal für einen Grand Cru aus gutem Hause ein ganz normaler Preis.
Dann verkosten wir noch 3 rote Tropfen, welche von einem Corton Premier Cru aus 2016 namens Monterey, welcher sehr typisch für die burgundischen Pinot Noir stehen kann. Nebenbei bemerkt war ds Jahr 2016 für das Burgund und manche Weingüter so katastrophal, das z. Bsp Ch. Corton 55% der Ernte verkoren hatte. Dann verkosten wir noch einen Premier Cru, Aloxe-Corton, Les Poullands aus 2017 und einen Corton Grand Cru, Chaumes aus 2016 die beide recht harmonisch um Glas wirken.
Diese Keramikfigur im Keller ausgestellt zeigt sicher mit einem gewissen geschichtlichen Hintergrund, wie stark die Weinwelt im Burgund hier verwurzelt ist. Das Jahr links unten auf dem Fass ist dann auch wohl das Jahr der Entstehung. Im Garten konnten wir dann noch ein wenig verweilen, während andere Gruppenmitglieder ein paar Flaschen einkauften, wobei uch dann am Rande der Weinreben einen Blick auf die bereits sehr weit entwickelten Trauben werfen konnte. Fot erstellt am 17.Juni 2022.
Zum guten Schluß noch ein kleiner Blick auf ein Schild auch im Garten der Anlage, wo sich das Weingut mit den Öffnungszeiten etc. präsentiert.
Rückfahrt mit dem Bus wieder nach Beaune, wo wir einen kleinen Besuch der Moutarderie (Senfmacher) abstatten, die nur 2 Häuser weiter neben unserem Hotel liegt.
Der Blick in den Innenhof, wo sich manche Kunden bereits im Verkaufsraum tummeln und wir dann als kleine Gruppe noch dazukommen. Eigentlich war ein kleiner workshop geplant, wo wir unseren eigenen Senf kreieren sollten, aber auch hier wa<r die Sache geplatzt, weil die Firma aufgrund Personalmangel die Gelegenheit bereits geschlossen hatte.
Der kleine Innenhof war mit diversen Malereien bedeckt, wo auch die Senfherstellung von der Pflanze bis zum fertigen Produkt dargestellt war. Hier ein alte wohl Citroen mit einem Senffaß daneben, welches sicher so auch heute noch zum Einsatz kommen könnte.
Am Abend geht es dann in Beaune zum großen Abschlußessen in ein * Lokal mit Namen Le Cèdre wo wir in wunderbarem Ambiente im Grünen Garten sitzen, allerdings die Ringstrasse um die Stadtmauer von Beaune herum sehr nah und laut ist.
Hier die Hälfte der Gruppe am zweiten Tisch, wo natürlich an diesem Abend auch wieder einige gute Tropfen unsere Kehlen herunterliefen. Nur ein Beispiel daraus hier im Bild.
Dieser Aloxe-Corton von der Domaine Tollot-Beaut war gigantisch gut und paßte ausgezeichnet zu unseren diversen Gerichten auf den Tellern.
Die Vorspeise mit Spargel, Entenstopfleber und getrocknetem Entenfilet, sowie einer Limetten Zabayone.
Der Hauptgang bestand dann aus Dry-aged Rind, welches gegrillt wurde mit grünen Erbsen, einem Stück Fenchel, der aber eher wie ein Stück Chicorée wirkte, sowie einer reduzierten Minze-Sauce.