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Winzerabend in der Weinbar FRANK mit dem Weingut Juliusspital aus Würzburg

Die erst seit ca. 4 Monaten eröffnete Weinbar FRANK in der Residenz in München hat einen ersten Winzerabend mit dem Weingut Juliusspital veranstaltet. Einige Tage vorher war ich auf ein Glas in der Weinbar und konnte von der Verkostung erfahren, welche an einem Freitag-Abend in der Weinbar stattfinden sollte. Also kurzerhand am Abend angemeldet und am entsprechenden Abend sollte es dann ein kleines 4-Gänge Menü geben mit 8 passenden Weinen vom Weingut Juliusspiptal. Interessant von der Ankündigung her war aus, das sich auf der Verkostung wohl ein paar Weine älteren Jahrgänge zur Verkostung anstehen sollten, welche sonst so nicht zu haben sind. Noch ein paar Worte und Fakten zum Weingut Juliusspiptal, welches heute auf einer Weinbaufläche von 180 ha seine Reben baut. Aber noch wesentlich beeindruckender sind die Zahlen für die weiteren Anbauflächen des Juliusspiptal. Landwirtschaft wird auf ca. 1050 ha betrieben und Forstwirtschaft wird auf ca. 3416 ha in ganz Deutschland betrieben.

Losgehen sollte es also mit einem Winzersekt Rosé brut aus 2016 welcher aus den beiden Rebsorten Sauvignon Blanc und Schwarzriesling bestand.

Sehr kürzlich erst abgefüllt war noch ein wenig Hefe in der Nase zu verspüren. Am Gaumen eine leicht säuerliche Note die sich sehr breit am Gaumen macht und noch recht heftig nachwirkt. Weiter in der Verkostung sollte es zu den Gerichten aus der Küche jeweils einen 2er Flight geben. Zum ersten Gericht, welches einen Teller Pfifferlinge mit Wildkräutersalat beinhaltete gab es folgende Weine:

Würzburger Silvaner trocken VDP Ortswein von 2017
Feine Nase mit Tier Note bei mittlerer Frucht und feiner Säure. Etwas Dichte am Gaumen mit leicht buttriger Note. (15,5/20) und
Würzburger Stein Silvaner trocken VDP Erste Lage aus 2017.
Recht fein, mit würziger Note, leicht mineralische mit kräftiger und feiner Struktur und fruchtiger mit mehr Luft im Glas. (16,5/20)

Die Kombination der Pfifferlinge mit den etwas groben Wildkräutern war soweit ganz gut, aber ein wenig sehr zaghaft gewürzt. Gut, dafür stand das obligatorische Salz und Pfeffer auf dem Tisch, was mich aber für eine solche Weinbar nicht ganz zufriedenstellend.
Der zweite Flight sollte ein Weißburgunder-Flight sein und kam mit einem Gericht auf den Tisch mit Namen Kalbsmeiserl mit Räucheraal:

Recht fein angerichtet von der Kalbfleischkomponente wobei der Aal in las eine Mousse auf den Teller kam. Somit eine entfernte Verwandte eines Vitelli Tonato. Hierzu sollte es also 2 Weißburgunder geben, welche aus den folgenden Lagen stammten:
Volkacher Karthäuser Weißer Burgunder GG, 2015
Sehr feine frische Nase mit dichter Note am Gaumen und vordergründig mit etwas Druck und leicht breiter Note. Kräuternoten und Apfel mit feiner Säure sowie recht langem Abgang bei einer feinen Frische. (16/20)
und
Volkacher Karthäuser Weißer Burgunder trocken Spätlese, 1990
dieser bereits recht gut gealterte 1990er Jahrgang hatte immer noch eine recht helle Farbe bei einer kräftigen Nase. Recht lang am Gaumen aber mit wilden Kellernoten und auch fast Hefen, welche nicht wirklich oxidativ wirkten, aber so als wenn der Wein wirklich bereits seinen Höhepunkt längst überschritten hat. Der Kllerton geht mit mehr Luft im Glas auch nicht weg und wirkt somit kaum mehr als noch wirklich trinkbar. Dumpfe Nase mit Fehlernoten (–/20)

Dann ging es weiter mit einem Gericht welches auf den Namen „Butterweiches Rippchen, Meistersosse, Braumeisterbrot“ sich auf der Karte und von 2 Weinen begleitet wurde.

Dieser Teller war wirklich gut von der Fleischkomponente, ebenso die Bohnen und die Sauße, wobei die Gnocchi mit dem Braumeisterbrot wohl nicht viel zu tun hatten welches aber separat auf dem Tisch serviert stand. Dazu sollte es folgende 2 Weine geben:
Juliusspiptal BT Spätlese trocken aus 2006
BT steht hier für das Namenkürzel eines der ehemalige Kellermeister des Juliusspital „Benedikt Then“. Dieser Cuvée besteht aus Silver, Riesling, Weißburgunder und Traminer und hat für mich eine recht typische burgundische Nase. Leichte Karamell Note samt feiner Süße. Ein feines Cuvée mit langem Abgang was bei dem Jahrgang recht interessant ist und immer noch eine recht feine und süffige Note am Gaumen hat. (17/20).

und
Würzburger Pfaffenberg Spätburgunder trocken Erste Lage aus 2015
Dieser rote Pinot Noir aus 2015 hat eine feine fruchtige Nase mit rauchiger Note und dichter sowie feiner Note. Gute Frucht bei mehr Luft im Glas (Was meist nur bei solchen längeren Verkostungen zu realisieren ist) (16,5/20)

Final gab es dann noch einen Dessert aus Vanillesoufflée und Beeren, welche von einem Rislaner begleitet wurde.

Das Soufflee etwas am Rande zusammengefallen, wobei die Beerenauswahl frisch und fein zu Wein gut passten.
Juliusspital Rieslaner Auslese aus 2017

Der Wein wirkt recht fein in der Nase, kräftige Noten mit seiner Süße und am Gaumen verstärkt sich diese Süße und m Abgang recht stark. Wirkt im Ganzen zu süß. (15,5/20)