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Neues Weinmagazin schluck


Vor drei Tagen von der Messe in Nürnberg zurückgefahren, und im Bahnhofs-Zeitschriften-Laden einen Blick in die Regale und den Titel „schluck“ entdeckt, welchen ich schon in der Fachliteratur gelesen hatte.
Ungewöhnlicher Titel, welcher aus einer Charlie Hebdo Karikatur für ein Weinetikett entlehnt ist und als Foto nachgestellt wurde.
schluck_magazin
Dann ging es natürlich auf der Zugreise zurück von Nürnberg nach München an die Lektüre dieses neuen Pamphlets. Schon der Untertitel, „das anstössige Magazin“ welches durchaus zweideudig verstanden werden sollte, kann einen zum weiterblättern animieren. Angenehmes Papier, matt, ohne großen Glanzeffekt, dafür bei der Fotoauswahl, auch den farbigen, durchaus speziell, aber mit einer klaren Linie in Richtung Information und nicht illustrativ, sondern das Geschriebene soll unterstützt werden. Also kein Bilderbuch, kein Hochglanzmagazin, welches Eindruck schinden will, sondern Aussagen an die Weintrinker bringen will, oder auch Biertrinker und Geniesser. Wow.
In dieser Nullnummer, welche  als #01 herauskommt drei Leitartikel auf der Titelseite: Massimo Bottura, Mein erstes Mal, Charlie Hebdo.  Und was hat das jetzt mit dem schluck zu tun? Einiges, denn schluck will nicht nur Weinmagazin, sondern auch andere Themen aus dem Bereich Gourmet, Genuss etc. aufgreifen und ausbreiten.
Zu den ersten Inhalten dieser #01 Ausgabe:
Gut gegliederte Typografie, klare Überschriften, und Zwischentitel. Ein Genuss hier weiterzulesen. Klar auch dieses Magazin kommt nicht ganz ohne die Werbeseiten aus, jedoch diese reihen sich ausgezeichnet in die laufenden Artikel, sozusagen mit gutem Abgang, in die Riege der Artikel ein. Es beginnt mit einem Artikel zu einem Winzer aus Burgund, der nach einem Hagelschaden seine gesamte Jahresernte verloren hat, und wie ihm durch soldarische Kollegen geholfen wurde. Dann etwas zu Alwin Jurtschitsch und einem der Titelstorys über Massimo Leader. Dann etwas später ein Artikel übertitelt mit „Mein erstes Mal“. Ha! Dreideutig, denn hier steckt die Vieldeutigkeit im Mal oder auch Ma(h)l, oder auch Anfang. Artikel zum Architekten Andreas Burghardt der das Weingut von Fred Loimer neu entworfen hat.
Und dann solche Sprüche:
Ich Rauschkind, als Titel, und der Untertitel:
Deswegen muß er moderiert werden. Und nicht verboten.
Let’s talk about Sex Wine!
Das Label nach dem Tod (siehe vorne zum Titel)
Dann: Ersatzbefriedigung, ein Artikel als Fotostrecke, also kein Artikel!
10 000 Jahre Alkohol.
Etwas zu Bier
Rieslinglagen im Rheingau
Wurst
Die Berliner Bulette
Mein Rausch der Anderen
Und dann ein Bericht zu einer Japanerin die ins Burgund ausgewandert ist, welche dort ein Weingut aufgezogen, nein, hochgejubelt hat, was sicher bemerkenswert ist.
Die Champagne & das Pariser Becken mit guten Grafiken zum Thema.
Und noch ein paar Artikel um das Thema Wein.
Uff. Jetzt erst mal sacken lassen und das Heft beiseite legen und auf den zweiten oder dritten Eindruck sich einlassen, aber der war dann um so besser. Allein die Anfassqualität dieser „Broschüre“ mit 124 Seiten macht so viel Spaß, das ich den Machern alles Gute wünsche noch viele Jahre durchzuhalten. Das Thema Wein und Genuss gibt ja genug Stoff dafür her und wird sicher nie langweilig, es sollte nur spannend und unabhängig darüber berichtet werden.
Prost!