Im Herbst, wenn die meiste Ernte bei den Winzern in Europa eingefahren ist, hagelt es regelrecht mit Weinveranstaltungen, wo dann die Winzer zutreffen sind, aber auch viele Händler die aktuellen Weine der letzten Jahre und andere Tropfen anbieten. Am letzten Wochenende war es also mal wieder soweit, sich auf einen Besuch zum Forum Vini in München zu begeben, welches in der seiner 32. Auflage eine bereits bewegte Geschichte hinter sich hat. Angefangen hat diese Veranstaltung seinerzeit im Regina Haus, in den Kellerräumlichkeiten, welche für eine Weinverkostung und Präsentation denkbar ungeeignet waren. Denn auch bereits 1984 und in den Jahren danach war das Forum Vini bereits gut besucht und man fing an sehr sich zu drängeln und zu schwitzen. Später zog die Veranstaltung dann für ein paar Jahre in den Löwenbräu Keller am Stiglmaier Platz, was auch nicht gerade ein idealer Ort für eine solche Weinmesse sein sollte, denn alle Aussteller auf der oberen Etage, der Empore hatte die ähnlichen Probleme wie zuvor im Regina Haus mit der aufsteigenden Wärme in den Räumlichkeiten. Wann es genau war kann ich nicht mehr sagen, aber dann ging es nach ein paar Jahren ins MOC welches ein kleiner Ableger der Messe, so zwar am Rande der Stadt, aber mit der U-Bahn gut erreichbar und klimatisch gesehen auf dem neuesten Stand, so das hier ein doch einigermaßen entspanntes Verkosten möglich war, wenn die Besucherzahlen es zuließen. Ich also gleich am Freitag kurz nach Eröffnung hin und konnte so wirklich entspannt durch die Reihen ziehen.
Hinzu kam allerdings, das ich mir eines der Weinseminare ansehen und besuchen wollte, welches das Thema „Generation Riesling“ hatte. Diese Vereinigung aus Jungwinzern (bis max. 35 Jahre) stellte für dieses Seminar, welches vom Veranstalter, dem Meininger Verlag, durchgeführt wurde, seine Weine aus 6 Betrieben zur Verfügung, welche dann später auch in der Halle weiter verkostet werden konnten.
Folgende Weine standen hier also zur Verkostung an, welche unter der fachlichen Leitung von Frau Ilka Lindemann vom Meininger Verlag geführt wurde.
- 2015 Riesling trocken, Kreuznacher Paradies, Weingut Lorenz&Söhne, Nahe. Sehr helle Farbe, leicht medizinische Note mit feiner Säure, ein wenig Grasig mit Sellerie und grünen angenehmen Noten (16+/20)
- 2015 Pinot Weißweincuvée, Grauburgunder + Chardonnay, Weingut Idler, Württemberg (Remstal). Der junge Herr Idler hat u.A. bei Weingut Wöhrwag in Untertürkheim gelernt. Mittlere Struktur aus großem Holz, leicht rauchig mit dichter Note und langem guten Abgang. (16-17/20)
- 2015 Riesling feinherb, Weingut Grossharth, Nahe. Sehr verhalten in der Nase. Leichte gelbe Früchte und feine süßliche Struktur. Stachelbeeren, fruchtig. Mit Erwärmen des Glas kommt die Struktur besser heraus. (Diese Verkostung um 17 Uhr hatte wohl noch etwas kühle Weine in der Verkostung) (16/20)
- 2015 Riesling Spätlese feinherb, Maximiner Klosterlay, Weingut Lorenz, Mosel. Sehr dichte Note mit kräftiger traubiger Nase. Die feine runde Frucht am Gaumen macht die süßliche Note wett, welche sich im RZ mit 36,3 gr. aber nur 11,5 vol.% alc. deutlich einbindet. (16/20)
- 2013 Spätburgunder, vinum meum – Ruppertsberger Nussbien, Weingut Stefan Reinhardt, Pfalz. Hell, frisch, leicht und sehr typisch in der Nase. Erdbeeren mit der Frucht noch leichte Tannine und noch leicht ruppig. (16-17/20)
- 2013 Lemberger, Weingut Gemmrich, Württemberg. (Beilstein-Schmidthausen mit 7,5 ha) Nase kommt sehr spät bei leichter Note, welche für die klassische Art der Weinbereitung des Lembergers in Württemberg spricht. (15,5/20)
Das waren so die 6 Weine bei dieser Jungwinzerverkostung, welche durchaus in der Gesamtheit und auch von der Auswahl her überzeugen konnten, und einen kleinen Querschnitt durch die deutsche Weinwelt zeigte.