Im Sophia’s kocht seit einiger Zeit der Chefkoch Michael Hüsken, der schon ganz unterschiedliche Stationen hinter sich hat. Das Lokal im Erdgeschoss gelegen und mit einem Gartenanteil Richtung altem botanischem Garten gelegen wurde vor gut einem Jahr komplett neu renoviert und eingerichtet und macht einen gediegenen Eindruck, welcher ich allerdings auf der Terrasse zum Teil nicht so ganz fortsetzen wollte. Wir hatten an diesem Tag Glück mit dem Wetter, und so gelegten wir einen Tisch im Garten (neben einer versteckten Musikbox). Ich persönlich brauche ja keine Musik zum Essen, denn das ist eine andere Art von Rezeption und Wahrnehmung mit ganz anderen Sinnen.
Nachdem alle Gäste eingetroffen waren gab es erst einmal einen Aperitif in Form eines Glases Ruinart Brut, der den Abend gut beginnen ließ.
Wir wählten alle das Menü und ich wählte zunächst einmal einen Weißburgunder von der Tensta Girlanden zu den ersten Gängen aus. Später folgten dann noch ein Lemberg von Neipperg aus Baden Württemberg, der sich für mich aber nicht so ganz gut zum Fleisch gesellen wollte. Sei’s drum, der Tropfen war trotzdem ganz gut zu genießen und war auch recht schnell weg.
Dann folgte also nach dem Aperitif ein erstes Amuse Geule, welches auch vom Chefkoch M. Hüsken mit serviert wurde, da er mitbekommen hatte, das einer meiner Gäste ein ihm bekannter Sternekoch aus München ist. Es sollte eine fein gebeten Jakobsmuschel sein mit kandierter Tomate, Gurke und einem grünen Mus.
Fein abgeschmeckt, recht vorsichtig und glasig belassen kamen doch ein paar Röstaromen herüber in die Gaumenregion.
Dann sollte es mit der Menüfolge beginnen.
Die erste Vorspeise ein Thunfischtartar mit Avocado, Teigchips und einem Krumple, welches ich nicht so richtig zuordnen konnte. Gut gewürzt und fein abgeschmeckt mit den angebratenen Avocadostückchen.
Zwischengang sollte bestehen aus ein paar kleinen Hummerteigtaschen in einer recht leichten und frischen Sauce der Karkassen, welche von ein paar Rettichstücken begleitet wurden, die eine ordentliche Säure abbekommen hatten. Für sich allein etwas zu sauer, aber im Zusammenspiel der Hummersauce immer wieder interessant zu genießen.
Dann folgte der Hauptgang, wobei wir längst zum Rotwein umgeschwenkt waren und schon gespannt waren auf das Tenderloin Steak mit Süßkartoffelmuß und grünem Spargel. Sehr schöner Garpunkt erwischt und die Beilagenbegleitung machte einen runden Eindruck geschmacklich auf dem gesamten Teller.
Zum Dessert gab es eine Ananasvariation, welche nicht mehr auf der Karte verraten wollte. Das kleine Gebirge auf dem Teller überraschte dann um so mehr, da sich in der Mitte ein Eis mit gewissen Ananasstücken befand, außen waren diverse Schokoflocken bestreut, und oben auf dem Gipfel steckten dünne Schokoplättchen aus Minze oder Macha-Schoko, welches sich sehr gut in die Ananasvariation einfügte.
War für fast alle am Tisch ein gewisses Highlight am Abend, da auch die Überraschung mit der Ananasvariation gelungen war.
Wein war nun alle und wir bestellten noch jeder einen kleinen Abschlußtrunk, wobei dann zum Ende hin noch eine Schieferplatte aufgefahren wurde, die es in sich hatte. Lauter kleine Petit four und Schokoplättchen in weiß und brauner Schoko mit einem Geburtstagsgruß.
So endete der Abend mit einer gewissen Schwere der süßen Sachen und wir konnten gut gespeist sagen, es hat uns mal wieder gefallen einen solchen Abend miteinander verbracht zu haben.
Bis zum nächsten Jahrestag, der „ganz anders“ ausfallen wird.