Auf der Rückfahrt von Stuttgart nach München, abends am ersten Weihnachtsfeiertag, bestellte ich mir im ICE ein Fläschchen Riesling – 0,25 l zu 8,50 €.
Auf der Getränkekarte ausgewiesen als
2014er Riesling „Probus“, Qualitätswein, trocken, Pfalz, Weingut Bassermann-Jordan.
Hörte sich nach der Karte schon mal interessant an, denn das Weingut Bassermann-Jordan gehört zu den Gründungsmitgliedern des VDP, wo sich also Qualität dahinter verstecken sollte.
Der Service war recht schnell, da es aber auch kaum Passagiere im Wagen gab. Serviert in einer 0,25 l Flasche mit Schraubverschluss und dem klassischen Etikett von Bassermann-Jordan, welches 1905 als Jugendstil Etikett entstanden ist, und heute immer noch Verwendung findet. Immerhin gibt es in der DB seit einiger Zeit ordentliche Trinkgläser in der sich der Wein damit auch einigermaßen neutral verhält. Stutzig wurde ich allerdings, als ich mir die Flasche näher betrachtete. Kein Hinweis auf den VDP, was mich wunderte. Bei der Nachrecherche zu Hause dann wurde mir aber dann klar, warum das wohl so daherkommt. Ein auf der Karte ausgewiesener Qualitätswein, trocken, müßte eigentlich nach neuester VDP Klassifikation hier als Gutswein ausgezeichnet werden, zumal die Abfüllung von 2014 bereits diese Klassifizierung ausweisen müßte. Hier werden als aus einem Weingut mit ganz unterschiedlichen Begriffen, mit und ohne Nennung der VDP Zugehörigkeit, dem Trinker womöglich unterschiedliche Qualitäten vorgegaukelt.
Zur neuen VDP Klassifizierung vielleicht in den nächsten Wochen mehr an dieser Stelle.
Aber jetzt zum Wein selber:
Ein wenig kräftige Nase. Am Gaumen dann erst einmal mittlere Säure, und wenig Frucht. Im ersten Schluck etwas präsent hinten raus, was aber später vergeht. Je mehr Luft und Wärme an den Wein kommt um so untypischer wird der Geschmack und gleitet in eine stärkere Säure ab. Zum Ende hin wird er noch leicht bittrig. (14)
http://www.bassermann-jordan.de