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Moselreise zu 5 VDP Weingütern

Weingut Dönnhoff in Oberhausen an der Nahe

Auf dem Rückweg von der Mosel nach München wollten wir noch einen kleinen Abstecher an die Nahe machen und haben dort dann bei der Jahrgangs-Präsentation der 2021er Weine im Weingut Dönnhoff Halt gemacht und sollten diesen Zwischenstopp, bei schönstem Wetter sicher nicht bereuhen. Wir verließen also Zeltingen und unseren Hotel-Standort nach einem gemütlichen Frühstück so gegen 10 Uhr Vormittags, und waren ca. eine gute Stunde später dann in Oberhausen an der Nahe beim Weingut Dönnhoff eingetroffen. Gut organisiert wurde uns ein sehr weingutsnaher Parkplatz zugewiesen und wir starteten in der noch nicht übermäßig besuchten Halle des Weingutes mit den trockenen Weinen der diversen Lagen.

Aber wie der Zufall es manchesmal so will, stand eine geraume Zeit später gleich neben uns Helmut Dönnhoff ins Gespräch mit anderen Gästen vertieft und wir warteten nur darauf, das wir uns mit in das Gespräch einklinken konnten. Das passierte dann relativ leicht, denn Thomas hatte auf dem handy ein Foto eines Freundes von Flaschen aus der Lage Hermannhöhle GG mit 10 Jahrgängen dabei, die er als Einstieg ins Gespräch zeigen konnte. Das ermöglichte dann im Laufe der nächsten ca. 15 Minuten ein kleines aber interessantes Gespräch mit dem Senior des Hauses zu führen, was sicher immer interessant und manchesmal auch informativ sein kann.

Nach diesem Gespräch tauchten wir noch tiefer in die Verkostung ein und probierten diverse Burgunder sowie weitere trockene Rieslinge, die an dem ersten Tisch in der Halle zur Verkostung standen.

Am zweiten Tisch waren dann die diversen fruchtigen Rieslinge aufgebaut, welche ebenso von uns wenigstens zum Teil in den Gläsern landete und auch mehrheitlich großen Anklang fanden.

Im Garten waren diverse Tische aufgebaut und wir holten uns an einem Catering-Zelt einen kleinen Mittagsimbiß, der so nach diversen Weinen schon mal auch für die Reise gut tat. Was hier aber wohl zu so einer Jahrgangspräsentation gehört, ist die Einladung auch an andere befreundete VDP Weingüter. Da waren dann das Weingut Meyer-Näkel von der Ahr, das Weingut Künstler aus dem Rheingau und das Weingut Heger aus Baden. Auch hier verkosteten wir noch ein paar einzelne Weine was die gesamte Jahrgangspräsentation recht gut abrundete und das gute Wetter sein Übriges dazu beitrug.

Insgesamt auch hier eine sehr gelungene, lohnenswerte Verkostung mit nicht nur sehr feinen Weinen, sondern auch mit einem edlen Abschluß für unsere Mosel-Tour zu diversen VDP Weingütern und dem Besuch beim Weingut Molitor.

Dieses Schild als markante Erinnerung am alten Weinguts-Gebäude soll uns daran erinnern, vielleicht wieder einmal hier einen Halt einzulegen, es lohnt sich sicher.

Moselreise zu 5 VDP Weingütern

Kurz vor Pfingsten machte ich mich mit 2 Nachbarn auf die Reise an die Mosel, wo wir in Zeltingen ein Hotel gebucht hatten, und von dort aus 5 verschiedene VDP Weingüter in der Weinbauregion Mosel/Saar/Ruwer besuchen wollten, die da wären:

  • • Heymann-Löwenstein
  • • Van Volxem
  • • Clemens Busch
  • • Molitor
  • • Dönnhoff – an der Nahe

Bisher kannte ich nur 2 der Weingüter durch vorhergehende Besuche, wobei sich Van Volxem ja mit einem komplett neuen Weingutsgebäude auf den Höhenlagen der Weinberge enorm repräsentativ aufgestellt hat. Später hier mehr zum Besuch und den Gebäuden. Aus der Region Ruwer war diesmal kein Weingut dabei, dafür besuchten wir das Weingut Dönnhoff auf der Rückreise zu einer Jahrgangsverkostung des 2021er mit weiteren Gästen von befreundeten VDP Weingütern wie Meyer-Näkel von der Ahr, Künstler und weiteren Weinguts-Kollegen.

Am zweiten Tag steuerten wir am Nachmittag das Weingut Heymann-Löwenstein in Winningen an, welches nicht weit weg von Koblenz liegt und dort an diesem Feiertag auch bereits Gäste zugegen waren die fleißig tief ins Glas schauten und die guten Tropfen verkosteten.

Weingut Heymann-Löwenstein in Winningen

Das ältere Haus zeigt nicht nur den Schriftzug des Weingutes sondern beherbergt natürlich auch die Familie und den älteren Teil des Weingutes. Der Buntsandstein für die Mosel zwar nicht ganz typiscxh, aber hier handelt es sich ja nur um den Baustein des Hauses. Vor einigen jahren wurde dann das Haus erweitert und bekam links von diesem Gebäude einen Anbau mit sehr interessanter Fassade.

Im Kellergewölbe des alten Hauses geht es dann für unsere kleine Gruppe zur Verkostung von 8 Weinen aus dem Weingtu, welches einen sehr schönen Querschnitt aus dem Angebot der verschiedenen Lagen und Jahr zeigt. Es beginnt mit den Schieferterrassen, welches ein Riesling aus verschiedenen Lagen als Cuvée sich bereits sehr schön aus dem Jahr 2020 präsentiert. Esa folgen die Lagen Röttgen, Uhlen Laubach, beide aus 2020 und ein weiterer Schieferterrassen, diesmal aus 2019. Dann 2 weitere Rieslinge aus 2019 mit dem Röttgen und einen Laubach. Zu Abschluß der trockenen Reihe präsentiert Reinhard Löwenstein einen Schieferterrassen Bohème aus 2018 der nicht komplett durchgegoren ist, und mit einer feinen fruchtigen Note sich ausgesprochen weich am Gaumen zeigt und so auch ein gewisses Potenzial des Rieslings in die süßere Richtung zeigt.

Dann folgen noch 2 Auslesen aus dem ahr 2015 mit einem Uhen R der gerade einmal 9 vol.% alc. aufweist, was natürlich daran liegt das für diese Auslese die alkoholische Vergärung gestoppt wurde. Meine Verkostungsnotiz sagt: Schöne leichte Nase, wunderbar leicht am Gaumen mit einer super Struktur und feiner Zuckernote sowie spielerischer Note die sich ebenso im Abgang aus elegant und fein darstellt. (18,5/20) Und final gibt es noch eine Auslese der Schieferterrassen von 2003 welche ebenso eine super feine Struktur aufweist die richtig komplex daherkommt und wirkt wie eine frisch blühende Blumenwiese. (19/20)

er Blick aus einem der größeren Verkostungsräume in einen mittleren Kellerraum.

Die Lage Winninger Röttgen aus dem Auto aufgenommen sieht zwar bereits steil aus, ist aber einer der spektakulären Lagen, wo Heymann-Löwenstein einige Lagen besitzt.

Damit war der erste Tag mit dieser Verkostung abgeschlossen, und wir machten uns auf den Weg nach Zeltingen ins Hotel. Die weiteren Weingüter bespreche ich dann in den nächsten Beiträgen hier folgend.

Besuch im VDP Weingut Karl Haidle, Remstal/Württemberg

Ende August hatte ich einmal wieder die Gelegenheit eines der württembergischen Weingüter, welche im VDP zusammengeschlossen sind, zu besuchen. Das Weingut Karl Haidle in Kernen-Stetten liegt fst genau unterhalb der Großen Lagen des Pulvermächer, der in der Geschichte bereit sehr früh Erwähnung findet. Interessanterweise werden auch hier in der Ecke des Remstals relativ viel Riesling angebaut. Das Weingut wurde 1949 von Karl Haidle gegründet und bewirtschaftet heute ca. 16 ha Weinberge, welche neben Riesling auch den Lemberger beherbergt. Hier ein Blick auf die Burgruine, worunter die GG Lage Pulvermächer liegt.

Dort im Weingut eingetroffen wurde ich ehr freundlich empfangen und konnte diverse Weine aus den Jahren 2016 bis 2019 verkosten. 3 weiße Sorten und 4 rote Traubensorten. Nach dieser ersten Verkostung wurde ich durch einige der Kellerräume geführt, wo es großes Holz, Barriques, aber ntürlich auch die klassischen größeren Edelstahltank zu sehen gab. Aufgefallen war mir aber ach, das insbesondere bei den Edelstahltanks die Größe nicht so wirklich üppig groß war, denn auch hier werden die einzelnen Lagen separat vergporen und nur bei Bedarf dann später in den Barriques zur finalen Reife gebracht. So sieht im Keller dann eines der größeren Holzfässer aus, welche in der Vergangenheit auch immer wieder so kunstvolle Schnitzereien erhalten haben.

Wie hier zu sehen ist trägt das Holzfass auf der Vorderseite die Bezeichnung 2500l, was einem Äquivalent von 25 hl entspricht. Vor ca. 30 – 40 Jahren war das der Ertrag in Württemberg beim Riesling von ca. 1/8 bis 1/4 ha. Heute dürfte das wohl eher so ca. der Ertrag von etwas weniger als einem ha sein. Hier zeigt sich auch bei der Erntemenge über die letzten Jahrzehnte, das die Qualität welche im Weinberg erzeigt werden will eine geringere Erntemenge nach sich zieht und somit die besten Lagen einen eher geringeren Ertrag bringen, als manche anderen Lagen.

Die Verkostung war also rum, der Gang durch das Weingut ebenso und somit konnte ich noch ein paar Fläschchen für meinen eigenen Keller bestellen, was dann mit Freunden, Weinfreaks und manchen sonstigen Weinverrückten in den nächsten Monaten und Jahren getrunken werden kann. Hier noch ein Bild vom Haus und dem Logo des Weingutes.

Dieses Weingut sollte man sich also nicht nur wegen seiner großartigen Rieslinge merken, denn auch aus Württemberg kommen große Gewächse, insbesondere haben mir auch die großartigen Lemberger sehr gut gefallen.


Benefiz-Verkostung zu Gunsten der Ahr-Winzer

Als ich im Juli die Bilder aus dem Ahr-Tal im Fernsehen verfolgen konnte kam mir recht schnell der Gedanke, das auch hier einige der VDP Weingüter und weitere dort ansässige Winzer wohl sehr betroffen sein werden. Die Bilder ließen mich nicht los, und so kam mir die Idee eine Benefiz-Verkostung bei mir zu veranstalten. Ein ähnliche Konzept hatte ich bereits vor ca. 3 Jahren durchgeführt und in diesem Jahr dann eben als Benefiz Veranstaltung für die Ahr Wnzer.

Das Konzept beinhaltet: Jeder Gast holt sich aus meinem Keller eine Flasche Wein, spendet dafür 20.-€ in die Spendenkasse und so kamen durch meine Einladung zu Anfang September 2021 eine Summe von 410.-€ als Spende für die Ahr-Winzer zusammen. Ehrlich gesagt hatte ich ja eigentlich mit mehr Gästen gerechnet, aber da hier in Bayern noch Schulferien waren, hatten auch einige potentielle Gäste leider absagen müssen. So sah dann meine Einladung, kurzfristig per mail verschickt aus:

Dann folgte an dem Samstag, dem 4. September 2021 die Verkostung, welche bei bestem Wetter auf der Terrasse und im kleinen Garten bei mir stattfinden konnte. In aller Kürze hier aber auch für alle Wein-Interessenten, was wir an dem Nachmittag/Abend so alles getrunken haben:

• 3 Champagner

Billecart-Salmon Brut Reserve

Ayala Brut Majeur

Eric Rodez Blanc de Blanc

• Dann ging es weiter mit 3 weißen Flaschen aus Spanien, Deutschland und Kanada

Granbazan, Albarinho Limousin

Van Volxem Goldberg GG 2018

Lakeview Cellars Viognier 2007, Niagara Peninsula

• Und die roten Sorten waren ebenso vielseitig und unterschiedlich aus den Ländern Italien, Spanien und Frankreich

E. Walch, Beyond the Clouds 2015

Contino, Rioja 2009 Gran Reserva

Ch. Estanilles, Faugères, 2007

Dom. Gauby, Vielle Vignes, 2016 Cote Catalanes

Das snd die Flaschen welche ausgetrunken wurden:

Das war eine wunderbare Abfolge von äußerst leckeren Tropfen, welche sich die Gäste aus dem Keller ausgesucht hatten, und welche fast alle bis auf den letzten Tropfen ausgetrunken wurden. Für mich eine recht gelungene Aktion und mit einem dann insgesamt doch passablen Ergebnis. Zur Abrundung der Weine hatte ich 2 Brote gebacken aus dem Buch der Wildbakers. Einmal ein Backfeuerbrot, welches am Vortag aus dem Ofen kam, und eine Focaccia, welche ich am gleichen Tag angesetzt hatte und kurz vor Eintreffen der ersten Gäste aus dem Ofen gezogen werden konnte.

Mein Fazit: eine gelungene Aktion, wenn auch vielleicht etwas spontan entwickelt, was sich aber aufgrund der aktuellen Situation nicht anders machen ließ.

Und zum Abschluss kann man nur sagen: schaut Euch nach Ahr-Weinen um, oder verlaßt Euch auch sicher auf den VDP Adler, der Euch den richtigen Weg zum Genuss weisen kann.

Ausflug an den Bodensee zu 2 Weingütern

Zum Ende des Monats August will ich noch einen kleinen Bericht schreiben, den einer meiner Brüder mit mir an den Bodensee geführt hat. Im Vorfeld hatte ich mir den relativ neuen Weinführer des Gault&Millau zu Baden-Württemberg 2021 besorgt, und dort dann entsprechend den deutschen Weinregionen eine eigene Rubrik Bodensee gefunden. Bei dem einen Weingut Clauß, in Nack, welches westlich des Bodensees liegt hatte ich mich vorher telefonisch angemeldet, und bei dem Weingut der Staatlichen Domäne in Meersburg war ich mir sicher, das dort eine Verkostung möglich war.

Am Vormittag machten wir uns dann aus der Region Rottweil auf den Weg und hatten doch den relativ weiten Weg fast ein wenig unterschätzt. Wir erreichten allerdings das Weingut Clauß doch noch kurz vor dem Mittag, und wurden freundlichen empfangen und durften gesamt 14 Weine verkosten. Das Weingut Clauss hat gesamt ca. 19,5 ha Anbaufläche und ca. die Hälfte der Rebflächen befinden sich direkt beim Gutshof, der in einer der letzten Zipfel von Baden ganz von der Schweiz umschlossen ist.

Zur Verkostung beginnen wir mit einem PN Winzersekt der eine feine Fruchtnote aufweist.Dann folgen 7 Weißweine und 5 rote Traubensorten. Die Vielfalt bei den weißen reicht vom Müller-Thurgau über Weißburgunder, Grauburgunder, Riesling und einem Muskateller, der bei meinen Bewertungen der weißen Sorten fast am besten wegkommt. Dann folgt noch ein Sauvignon-Blanc der ene feine Struktur aufweist und recht würzig rüberkommt.

Intermezzo mit einem Rosé, der aus der Traube Pinot Noir erzeugt wurde und klassischerweise in Baden-Württemberg Weißherbst bzw. auch Blanc de Noir genannt wird.

Dann folgen die roten Sorten mit Spätburgunder undeinem Cuvée aus Dornfelder, CS ud Merlot. Für mich eröffneten sich hier echte Geschmäcker, welche auch bei diesen noch relativ jungen Jahrgängen 2018, bzw. 2016 schon recht gut zur Geltung kamen. Die Böden in dieser Region um die Ortschaft Nack herum ist primär aus sandigen Lehmböden, bzw. auch stark durchsetzt von kishaltiger Endmoräne, die aus der letzten Eiszeit stammt. In den älteren Kalkablagerungen befinden sich eine Menge Versteinerungen, wonach auch eine Reihe der Weine von Clauss mit dem Titel „Belemnit“ benannt wurden. Aus der Reihe der roten konnte mich am besten der Pinot Noir aus Nack, Reserve aus dem Jahr 2018 überzeugen, der eine sehr schöne Nase aufweisen konnte und am Gaumen eine feine Fruchtstruktur zeigte, welche sehr ausgewogen und schmelzig sich auf der Zunge entwickelte. (17,5/20)



Dann ging es weiter zum zweiten Weingut in Meersburg, das Staatsweingut Meersburg, welches nicht nur so heißt, sondern tatsächlich dem badenwürttembergischen Staat gehört. Hier geht es also um eine etwas größere Dimension, denn dieses Staatsweingut baut Ihre Weine auf einer Fläche von 63 ha an und produziert im Jahr ca. 350 000 Flaschen. Wir fanden zu unserer Überraschung einen Parkplatz direkt vor dem Weingut, welches auf dem Hochufer des Bodensees liegt und die Weingärten sich dann entsprechend hinter der Ortschaft befinden. Direkt hinein in den Verkostungsraum der von außen sp aussieht:

Und weil diese Bodenseeregion im Sommer ein richtiger Magnet für Touristen ist, war auch an diesem Tag ein reger Besuch im Hause zugange. Die Verkostungsräume wirken. eher wie die Verkaufshalle eines gut sortierten Supermarktes, wo die Flaschen auf Schrägregalen präsentiert werden, und direkt darunter die abgepackten Kisten mit den abgefüllten Flaschen lagern.

Zu unserer Enttäuschung waren natürlich genau die Weine welche wir nach Verkostungsliste anfragten ausgetrunken und so mußten wir auf 2 weitere weiße Sorten ausweichen, die ordentlich gemacht, aber nicht so wirklich groß überzeugen konnten. Dazu beigetragen hatte aber sicher auch die etwas sterile, bzw. stark verkaufsgeprägte Situation in den Räumlichkeiten, denn die 2 Damen hinter dem Tresen hatten oft mehr mit Ihrer Büroarbeit, dem Telefon und sonstigen Beschäftigungen zu tun, als sich um die Gäste zu kümmern. 2 rote Sorten durften wir auch noch verkosten und sollten dann final von jeder Farbe je ein 6er Kistchen mit ins Auto nehmen. Das wird dann nochmal ganz in Ruhe in den nächsten Monaten und Jahren nachverkostet, was wir dort erstanden hatten. Das sollte man prinzipiell doch eigentlich immer machen, denn in häuslicher Atmosphäre, in ganz anderen Umständen als wie auf den Weingütern schmeckt der Wein doch immer recht anders. Der Tag neigte sich dem Ende zu und wir fuhren wieder gen Norden nach Hause.

Demnächst hier auf meinem blog ein weiterer kleiner Bericht über einen Besuch beim VDP Weingut Karl Haudle in Stetten im Remstal.

Wiederbesucht: VDP Weingut Wöhrwag in Untertürkheim

Anfang September gäbe es einmal wieder einen Infobrief vom Weingut Wöhrwag, das im September die neu auf den Markt gekommenen Großen Gewächse aus dem Weingut verkostet werden können. Da ich sowieso Mitte September auf einen dreitägigen Besuch in Stuttgart weilte, machte ich mich am zweiten Tag auf den Weg nach Untertürkheim, wo das Weingut Wöhrwag mitten in der Ortschaft ihr Weingut hat und dort dann auch entsprechend die neuen Weine in einem feinen Verkostungsraum versuchen kann. Bei Wöhrwag war ich bereits einmal schon vor ca. 4 Jahren, und was mich bereits damals überzeugte waren die vollmundigen, feinen und zum Teil fast grazilen Weine aus dem Weingut. An diesem Tag standen also nicht nur die Großen Gewächse zur Verkostung an, sondern ich sollte 7 Weine aus dem Weingut verkosten dürfen. Bei den weißen Sorten, womit begonnen wurde, sollten zunächst ein Weißburgunder aus 2019 sein der sich in der Nase bereits sehr duftig präsentierte, mit einer feinen Frucht und einer passenden Säure. Einer der Weine aus der Ersten Lage.

Dann folgte ein Riesling aus 2019 GG der sich noch recht verhalten präsentierte.Ein wenig verhaltene Frucht aber mit recht feiner Säure. (17,5/20)

Dann folgte ein Wein, den das Weingut erst ein zweites Mal so auf den Markt gebracht hat. Ein Weißwein Namens Fumé blanc, welcher natürlich nicht in die VDP Klassifikation paßt, aber trotzdem sehr interessant im Glas sich präsentiert. Fumé blanc wird klassischer Weise im Burgund hergestellt und stammt aus der Traube Sauvignon Blanc. Dem ist natürlich auch hier so, wobei natürlich jeder Winzer so seine Eigenheiten hat, wie er die Trauben im Keller verarbeitet. Das heißt also wie lange werden die Trauben maischevergoren, wieviel Schwefel wird beigegeben etc. Im Glas präsentierte sich der Wein ein wenig holzig mit feinen kräftigen Noten aus der Frucht und der Säure. Durch den jungen Jahrgang denke ich kann sich da noch eine Menge an Reife in der Flasche entwickeln. (17,5/20)

Nach diesen drei weißen Tropfen ging es über zu den roten Varianten des Weinguts. Da wir hier ja in der Weinbauregion Württemberg sind gibt es hier auch eine ganze Reihe Lemberg. Ich verkoste 2 davon, wobei der Lemberg GG aus 2018 eine sehr feine dicht und kräftige Note aufweist, die sich sehr präsent präsentiert. Dann folgen zwei Pinot Noir (auch Spätburgunder genannt) welche beide aus dem Herzogenberg stammen und auch als GG klassifiziert sind. Der 2018er Jahrgang zeigt sich bereits mit einer sehr feinen Struktur am Gaumen und viel Frucht. Sehr fein und elegant. (17,5/20) Aus der gleichen Lage der Jahrgang 2016, der sich sehr fein entwickelt hat und eine feine Struktur aufweist. Der Jahrgang kann aber nicht ganz so gut bewertet werden wie der 2018er. (17/20)

Weingut Pawis in Freiburg-Zscheiplitz an der Unstrut

An dem Wochenende wo ich mich auf den Weg nach Weimar gemacht hatte wollte ich also am zweiten Tag, dem Samstag, ein VDP Weingut in der Region Saale-Unstrut besuchen. Nach kurzer Recherche fiel meine Wahl auf das Weingut Paris in Freiburg-Zscheiplitz, welches dort seit 2007 seine Weine keltert und aufbereitet. Die Eltern von Bernard Paris begannen 1990 mit einer kleinen Fläche von 0,5 ha in den Ehraubergen, was dann 1998 vom Sohn, also Bernard Paris, mit seiner Frau weitergeführt wurde. Heute in Freiburg-Zscheiplitz sind es inzwischen 15 ha an Anbaufläche, was mit der Winzer dann auch bei einem kleinen Rundgang durch den Keller erzählen konnte. Die Anlage wo heute das Weingut arbeitet ist ein ehemaliges Kloster und die Winzer haben viel Arbeit in die Restaurierung und Aufbereitung der Anlage stecken müssen, was sich aber optisch sehr gut heute zum Gesamtbild des Weingutes macht. 2015 wurde dann noch das Brunnenhaus als ein weiteres Gebäude auf dem Gelände fertiggestellt, welches auch zur Anlage gehört, und wo ein Lokal für die Verköstigung von Gästen eingerichtet wurde. Ich machte mich von Weimar mit dem Zug auf den Weg und landete dann schließlich in Freiburg, von wo aus ich mir den Rest des Weges zu Fuß vorgenommen hatte. Von Freiburg ging es dann erst direkt im Tal der Unstrut entlang, wo sich auf der Hangseite die Weinberge auftaten.

Nach ca. 3 km mit zum Teil stetem Anstieg auf noch befestigter Straße kam ich schließlich auf dem Weingut im ehemaligen Kloster in Zscheiplitz an.

Es war richtig war an diesem Tage, was dann auch meinen Durst entsprechend erhöhte. Verschwitzt durch den Aufstieg war ich sowieso schon. Die Anlage mache einen recht guten Eindruck und hier würde man eher ein größeren Betrieb erwarten, denn die Anlage ist wirklich groß, schön hergerichtet und der Innenhof lädt zum Verweilen ein.

Zunächst ging ich aber zur Verkostung, welche in dem hier oben gezeigten Bild stattfand, und wo die Familie Paris einen schönen Verkostungsraum mit viel Holz und Sitzmöglichkeiten geschaffen hat.

Dann ging es zur Verkostung und ich wählte aus der gesamten Palette primär die Ersten Lagen und die Großen Gewächse mir aus. Bei den Rotweinen sollten es 2 Gutsweine dann sein.

Bei den Ersten Lagen hatte ich mir drei Abfüllungen ausgesucht, die mit einem 2018er Zscheiplitzer Himmelreich, Weißburgunder begannen. Dieser WB hatte einen sehr schönen fruchtigen Gaumen und ds Säure Frucht Spiel zeigte sich recht harmonisch. (16,5/20)

Dann gab es einen Freiburger Edelacker aus 2017, WB Barrique. Eine recht kräftige Holznote in der Nase, Elches sich am Gaumen fast so fortsetzte und mit den Vanille-Noten sich doch noch recht rustikal zeigte. (15,5/20)

Der dritte in der Reihe aus der Ersten Lage war dann der Freiburger Edelacker Riesling „R 736“ aus 2018, der seinen Namen daher hat, das sich der Wein vom Talufer bis in die höchsten Lagen nur über 736 Stufen erklimmen käst. Feine Nase mit einer sehr schönen Frucht am Gaumen und der erst später hinten mit der Säure und einer feinen Struktur ergänzt. Für einen Preis von 14 € je Flasche muß ich hier durchaus von einem sehr guten Preis/Leistungs-Verhältnis sprechen. (16,5/20)

Dann geht es zu 2 Sorten der Großen Gewächse, wo ich einen Riesling und einen Grauburgunder verkosten konnte.

Zunächst ein Riesling GG, Edelacker von 2017 der sich sehr fein und rund präsentiert. Eine feine und elegante sowie komplexe Struktur zeigt sich am Gaumen wo sich der Geschmack, aber auch die Finesse zeigen kann und der Abgang dann umso feiner wirkt. (16,5/20)

Die weitere Große Lage war auch aus der Parzelle Edelacker, aber diesmal ein Grauer Burgunder aus dem Jahr 2017. Hier zeigt sich für meine Begriffe, was ein Grauburgunder, wenn auch noch recht jung, zu leisten im Stande ist. Eine sehr feine fast schon dichte Mineralität, und dann eine Kräuternase, welche sich mit der wenigen Frucht so gut zusammengestellt, das es wirklich ein Genuss ist. Im Preisprospekt des Weingutes werden die Aromen wie folgt beschrieben: Akazienhonig, Brioche, Quitte, Butterbirne und Vanille. Für mich einer der Höhepunkte dieser Verkostung und doch auch ein wenig überraschen, da ich solche Qualitäten fast nicht erwartet hatte. (17,5-18/20)

Zum Abschluss sollte es noch 2 rote Sorten geben, welche da waren ein Blauer Spätburgunder aus dem Barrique und ein Pinotin aus dem Barrique, welches eine Neuzüchtung aus Pinot Noir und einer weiteren roten Rebsorte die wohl aus dem Bereich der resistenzfesten Sorten, also den Piwi Reben stammen.

Der Blaue Spätburgunder aus 2017 hatte also bereits für einige Monate auch ein Barrique von innen gesehen, wobei die Holznoten in der Nase recht gut eingebunden waren. Eine feine Struktur zeigte sich, wobei die Frucht nicht aufdringlich, sondern eher wie ein typischer Pinot Noir recht leichtfüßig daherkam. Sehr schöner Alltagswein, wohl auch zum Essen bei 17,50 € die Flasche liegt. (15,5/20)

Die große Überraschung für mich aber dann hier bei den roten Sorten der Pinotin aus dem Barrique, der sich mit einer sehr dunklen Farbe präsentierte, kräftig im Geschmack und auch hier war das Holz recht gut in die Struktur des gesamten Weines aus 2017 eingebunden. Für mich eine kleine Entdeckung dieser Rebsorte, die wohl erst kurz bei speziellen Winzern angebaut wird. (16,5/20)

So sieht das dann m Barriquekeller aus:

Heute im Glas: Sauvignon Blanc vom Weingut Drautz-Able

Vorneweg zunächst einmal das Foto der Flasche, welche ich vor ein paar Tagen mir aus dem Keller geholt hatte und mal wieder basserstaunt war, wie gut so ein Gutsein aus Württemberg von der Traube Sauvignon Blanc sein kann.

Die Eckdaten: Weingut Drautz-Able aus Heilbronn in Württemberg, Gutswein aus 2016, Qualitätswein mit 12,5% vol. Das Weingut Drautz-Able ist Mitglied im VDP.

Ich hatte den Wein bei mir im Kühlschrank recht stark heruntergekühlt, was dann so bei 8-10 °C im Glas bei den hohen sommerlichen Temperaturen recht gut war, den der Wein sollte sich sehr schnell erwärmen. In der Nase kräftige Noten von Zitrusfrüchten, Limonen und einer feinen Mineralität welche nicht enden wollte. Trotz der kühlen Anfangstemperaturen gab sich der Wein im Glas bereits recht gut mit den Fruchtaromen zu erkennen welche in Richtung Ananas und reifen Mangos sowie Litchi ging. Dieser Gutsein für ca. 15 € im Preis kann sich sicher ohne große Probleme mit manchen großen Sauvignon Blanc insbesondere aus der Neuen Welt oder auch mit ähnlichen Tropfen aus der Steiermark messen lassen. Für mich noch einige Jahre trinkbar und es zeigt sich auch hier, das eine bereits ca. dreijährige Flasche mit dem Alter erst richtig aufblüht. (17,5 – 18/20)


große Riesling-Verkostung 2015 bis 2002 aus deutschen Anbaugebieten

Nach einiger Zeit und nach fast einem Jahr nach meiner Big Bottle Party zu meinem Firmenjubiläum hatte ich mir mal wieder eine größere Verkostung mit einigen meiner Weinfreunde vorgenommen, die in der Rückschau als sehr gelungen zu bezeichnen ist und mir auch im feedback ein allgemeines „Gelungen“ zu Ohren gekommen war. Also will ich hier mal etwas beschreiben wie ich diese Riesling-Verkostung angegangen bin. Nachdem ich so ca. seit 14 Jahren mit einem Weinreiseveranstalter aus Wien bisher jetzt 21 Weinreisen mitgemacht habe ist mir immer klarer geworden, das solche Verwüstungen auf 2 wesentlichen Säulen stehen. Der erste Aspekt ist die Konzentration auf ein Thema. Hier also mit dieser Verkostung die Rieslinge aus Deutschland beginnend mit 2015 und ein paar ältere Jahrgänge. Insbesondere in den älteren Jahrgängen zeigt sich dann das Potential der deutschen Rieslinge, welche reifen können und sich in Ihrer Struktur so enorm gut entwickeln können, das es geradezu ein Wohlgenuss ist dieses in einer Reihe an einem Abend erleben zu können. Der zweite Aspekt ist dann aber eben genau dieser Fakt, das es nicht nur ein Weingut, und auch nicht nur eine Weinregion, wenn auch hier „nur“ die deutschen Rieslinge anstanden, sondern der Querschnitt mit einigen Beispielen aus den unterschiedlichen Regionen, Bodenbeschaffenheit, Macharten der Weine und deren Präsentation sich konzentriert zeigen mit einem klaren Vergleich innerhalb der Jahrgänge. Dann kommt natürlich auch noch der Aspekt dazu, das ich mich auf die deutschen Rieslinge konzentriert hatte, was die Geschmacksvielfalt zwar vermeintlich einschränkt, aber bei einer solchen Verkostung mit 18 Weinen aus 6 Anbaugebieten in Deutschland in jeweils 3er Flights sich so unterschiedlich präsentieren, das man von einem schönen Querschnitt durch die deutsche Rieslinglandschaft sprechen kann.
Wir waren insgesamt 13 Personen bei dieser Verkostung und weil es für mich in diesem Fall keine reine Weinverkostung sein sollte, hatte ich mir ein paar kleine Gerichte ausgedacht, welche ich gezielt zu den diversen Flight dazwischen mit Hilfe eines * Kochs vorbereitet un präsentieren wollte.
Es sollte also 6 Flights mit jeweils 3 Weinen geben, welche ich zum Teil nach den Jahrgängen, und dann nach den Anbauregionen sortiert hatte. Ein Teil der Flaschen direkt aus meinem Keller konnten dann aber auch 2 Flight bestreiten, die jeweils von einem Weingut bestritten wurden.

Hier aber die einzelnen Flights mit jeweils einem kleinen Imbiss vorneweg, mit Foto, wenn vorhanden, und ein paar Kommentaren von meiner Seite dazu:

Los geht’s also mit dem ersten Flight:
Wir beginnen mit einer Hühnersuppe, welche aus einem Rezept von Tim Raue abgeleitet ist.

  
Flight 1: (Rheinhessen/Württemberg/Württemberg)
Gunderloch, Pettenthal GG 2015
Wöhrwag, Herzogenberg GG 2015
Heid, Stettener Pulvermännchen GG 2015

Aus diesem Flight konnte insbesondere der Riesling vom Weingut Heid sich hervorheben. Mit feiner Säure zeigt er eine klare Struktur und wirkt mit einem guten Abgang als typischer Vertreter der Riesling Traube, wenn auch aus dem Anbaugebiet Württemberg nicht unbedingt als sehr typischer Vertreter dasteht.

Dann kommt ein kleines Zwischengericht von frischem grünen Spargel mit Parmaschinken und ein wenig Olivenöl mit Käse leicht überbacken.

Flight 2: (alle aus der Pfalz)
von Winning, Ungeheuer GG 2015
Knipser, Mandelpfad GG 2015
Wechsler, Morstein 2015

Diese drei Pfälzer Weingüter zeigen schon eine recht typische Note und Struktur der heutigen Qualität der deutschen Rieslinge. Insbesondere stellt sich eine recht ausgewogene Geschmacksnote zwischen Säure und Fruchtnoten dar, was vor dem ansteigen der Qualitäten bei den deutschen Rieslingen so sicher nicht immer der Fall war. Herausragend für mich in diesem Flight insbesondere der Riesling vom Weingut Wechsler, welcher eine sehr schöne Säure mit langem Nachhall und feinster Struktur mit Zitronennoten sich präsentiert. Hat sicher ein langlebiges Potential.

Weiter mit der nächsten Runde


Flight 3: (Mosel/Mosel/Saar)
Heymann-Löwenstein, Röttgen GG 2015
Clemens Busch, Marienberg Rothenpfad 2013
van Volxem, Goldberg 2012

Jetzt geht es in die wirklich klassischen Anbaugebiete der Rieslinge in Deutschland, welche an der Mosel bis hin zur Saar liegen. Hier geht die Reise als vom Ende der Mosel, wo das Weingut Heymann-Löwenstein liegt bis hinauf an einen der Seitenflüsse der Mosel, die Saar, wo das Weingut van Volxem mit zum Teil spektakulären Rieslingen in den letzten Jahren aufwarten kann. Einer der Wortführer der „neuen“ Rieslinge, wenn man davon überhaupt so sprechen kann, ist allerdings der Winzer Reinhard Löwenstein, der sich schon seit vielen Jahren dafür eingesetzt hat die Rieslinge in Deutschland so zu erzeugen, wie sich die Trauben in der Natur am Weinstock entwickeln und nicht auch noch im Keller zu stark auf die Entwicklung des Weines einzugreifen. Damit zeigt sich allerdings auch ganz klar, das sich die Weine von Jahr zu Jahr, je nach Wetterentwicklung und auch je nach der Bodenbeschaffenheit, weiterentwickeln und verändern. Streamline ist hier nicht angesagt. Für mich in diesem Flight ist allerdings der Riesling von Clemens Busch mit leichtem Vorsprung der Favorit. Mit schöner Säure und rauchigem Anklang, welcher sicher dem Moselaner Schieferboden geschuldet ist, hat dieser 2013er mit feiner Säure und schönem langem Abgang eine ebenso lange Zukunft vor sich. Den sollte man in 10 Jahren wieder verkosten.

Jetzt gehts weiter mit 2 Flight jeweils aus einem Weingut mit unterschiedlichen Jahrgängen.

Vorneweg gab es einen gefüllten Pilzkopf mit einer Scheibe Boudin und einer karamellisierten Apfelscheibe.
   

Flight 4: Weingut Hermann-Löwenstein aus Winningen an der Mosel
Schieferterrassen 2012
Uhlen B Blaufüßer Ley 2011
Uhlen R Roth Ley 2004
In so einem Flight zeigt sich sehr deutlich wie sich diese Weine aus einem Weingut innerhalb von hier von 8 Jahren, aber wir hatten ja auch schon einen 2015er im Flight 3. Also kann man eine Zeitspanne von 11 Jahren grob beurteilen, was sich da in den Lagen so an Veränderungen abgespielt hat. Auch wenn die Weine nicht alle aus ein und der selben Lage stammen. Die Säuregehälter der Weine wird über die Jahre weniger, wobei sich die Frucht nicht unbedingt deutlicher hervordrängt. Eher zeigt sich eine noch ausgewogenere Struktur zwischen Säuregehalt und Fruchtanteil, was sich dann aber insbesondere bei den älteren Jahrgängen als einerseits für Heymann-Löwenstein als sehr typisch herausstellt. Bereits der 2011er Uhlen zeigt eine noch feine süßliche Fruchtnote, welche mit einer großartigen Struktur mit der Säure und deren Zusammenspiel ausgezeichnet harmoniert. Was aber ganz besonders beim 2004er hervorzuheben ist ist deren zwar gealterte Farbe mit einem mittleren orangegelb, aber dem rauchigen feinen säurehaltigen Geschmack keinerlei Abbruch tut. Recht ausgewogene Frucht Säure Struktur  mit rauchigen Noten, welche sich im Abgang als lang und ausgewogen darstellt. Hier also der deutliche Favorit für mich der 2004er Uhlen R Roth Ley. (18,5/20)

Der nächste Flight dann von einem weiteren Weingut mit einer Spanne von Rieslingen 2014 bis 2002.
Weingut Franz Josef Eifel aus Trittenheim (Mosel)
Zur Einstimmung ein Löffel Sauerkraut mit Merguez und Korianderblatt


Flight 5: Weingut Franz Josef Eifel aus Trittenheim.
Trittenheimer Apotheke 2014
Trittenheimer Apotheke Spätlese 2012
Trittenheimer Apotheke 2002
Trittenheim liegt an einer der interessantesten Gegenden der Mittelmosel, wo sich der Fluss stark in das Schiefergebirge eingeschnitten hat. Vor ca. 2 Jahren war ich dort mit einer kleinen Gruppe Weinverkoster auf dem Weingut und wir konnten unsere Verkostung direkt im Weinberg mit dem Winzer machen, was sich als nicht nur landschaftlich, sondern auch von der Vielfalt der Weine, als sehr interessant zeigte und wir standen tatsächlich mitten in den Schieferplatten, wo auch in direkter Nachbarschaft die neu angepflanzten Reben direkt aus den Steinplatten herauswuchsen. Diese Steillagen sind nicht nur imposant, sonder verdeutlichen auch, was in so einer Flasche Wein alles an Arbeit drinsteckt. Die Weine von Eifel zeigen sich mit einer kräftigen Säure haben aber durchaus noch eine Struktur, welche sich mit einem entsprechenden Essen oder auch unserem gereichten Imbiss von Sauerkraut durchaus gut harmoniert. Der 2002er  war für mich dann aber auch schon gut auf seinem Höhepunkt und der Gipfel seiner Reife leicht überschritten, was nicht heißt das dieser Jahrgang nicht noch einige Jahre durchaus ganz gut schmecken kann.

Zum letzten Flight

Flight 6: aus Franken und der Mosel
Heymann-Löwenstein, Röttgen 2008
Castell, Schloßberg GG 2011
v. Kesselstatt, Wiltinger Gottesfuß 2002
In diesem Flight ragt für mich ganz deutlich der Riesling von Heymann-Löwenstein heraus. Mit einer Super Struktur und dichtem Frucht-Säure Spiel. Feiner Abgang mit langer Nachwirkung und festem Geschmack. (17,5-18/20)


Zum Abschluss gab es dann noch einen Süßwein, wenn auch nicht aus der Riesling Traube, einen aus meinen kleinen Kellerschätzen, welchen ich vor vielen Jahren in Südfrankreich auf meinen diversen Reisen beim Weingut Domaine Fontanel mitgenommen hatte.

Dieser Muscat de Rivesaltes war für alle in der Verkostungsrunde ein wahre „Erfahrung“ in vielleicht neue Welten.
Mit einer tiefdunkelorangen fast braunen Farbe zeigt sich der Wein erst einmal als etwas gewöhnungsbedürftige, fast aber dann schnell verfliegt. Die Nase hat immer noch eine feine frische Note mit wenig Nebenaspekten. Das heißt recht klar fast straight mit ein wenig süßlichen Noten und nur einer ganz kleinen Uhu Note. Am Gaumen kommt dann eine frische Fruchtnote mit feiner Säure und leichten Spitzen von scharfer Frucht, je weiter der Saft einem in den Rachen läuft. (18,5/20)



 

Kirchweihsonntag und Wein-kulinarischer Spaziergang in Iphofen

Am letzten Sonntag fand in Iphofen (Franken) wieder ein weinkulinarischer Spaziergang statt, der bei bestem Spätsommerwetter auf dem Marktplatz und in vielen der historisch schön hergerichteten Gassen stattfand. In Iphofen residieren 3 VDP Winzer welches mich dazu brachte mich an diesem Sonntag auf den Weg zu machen, diese Gelegenheit mir nicht entgehen zu lassen. Die VDP Winzer sind dort
• Hans Wirsching, bei dem eine spezielle Scheureben Verkostung stattfand.
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• Johann Ruck, dessen Weingut direkt am Marktplatz liegt.
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• Johann Arnold, der an diesem Sonntag sein Weingut nicht geöffnet hatte.
Los ging es um ca. 11 Uhr auf dem Marktplatz mit einer Ansprache des Bürgermeisters vom Rathaus-Balkon, der sich als Treppenaufgang darstellte, und alle umstehenden  gekommenen  Gäste konnten sich ein Glas Silvaner holen der für die ersten Gäste ausgeschenkt wurde. Nach der Musik durch den Musikverein der Bergmänner aus Iphofen, wo heute noch für eine große Firma Kalk und Baustoffe abgebaut werden, machte ich mich auf eine kleine Runde durch die Stadt, wobei ich bei der Vinothek der Ortschaft Iphofen vorbeikam und mich dann auf den kurzen Weg zur ersten Verkostung beim Weingut Hans Wirsching machte.
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Hier konnte man in dem großzügig eingerichteten Verkostungsraum 5 verschieden Scheureben aus dem Jahrgang 2015 verkosten, welche mit dem Weingut Hans Wirsching befreundet und wohl auch eng verbunden sind. Die einzelnen Weine in der Reihenfolge:
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• Weingut Gross, Steiermark, Sämling 88 Scheurebe Steirische Klassik

  • Feine Nase mit recht dichtem Gaumen und kräftiger Frucht. Schöne Pfirsichnote bei feiner und kräftiger Struktur. (16+/20)

• Weingut Kühling -Gillot, Rheinhessen, QVINTERRA Scheurebe trocken (VDP)

  • Mineralische Nase und sehr kräftig. Der säurehaltige Mund mit Apfelnoten unterstützt die kräftige Noten mit einer feinen Säure. 16-17/20)

• Weingut Wegmüller, Pfalz, Märchenzauber Haardter Herrenletten Scheurebe Spätlese
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  • Starke Fruchtnote mit feiner Ziselierung. Präsente Säurenote mit einem kräftigen Fruchtspiel. Der Restzucker schmeckt ein wenig heraus, was sich fast schon zu einer Dessertweinnote entwickelt. (15-16/20)

• Weingut Hans Wirsching, Iphofen

  • Iphöfer Scheurebe Kabinett trocken

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  • Verhaltene Nase, dafür sehr kräftige mineralische Noten am Gaumen. Ein wenig medizinisch am Gaumen mit einer leichten Schärfe. Sehr schöner Essensbegleiter. (16/20)
  • Iphöfer Kalb Scheurebe Kabinett

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Sehr feine Nase bei dichter Struktur mit langem Nachgang am Gaumen. Schöne Fruchtstruktur am Gaumen mit feiner, ziselierter ausgeglichener Note nach roten und gelben Südfrüchten. (16-17/20)Nach dieser ersten Verkostung suchte ich mir ein Lokal für ein Mittagessen, was bei dem guten Ansturm der Besucher garnicht so einfach war, ich aber dann doch erfolgreich einen Teller Gulasch mit Nudeln ergatterte, welche aber nicht weiter erwähnenswert sein sollten.

Das nächste Weingut, welches ich besuchte war das VDP Weingut Johann Ruck, welches mitten in der Ortschaft fast direkt am Marktplatz liegt. Mit einem sehr imposant illuminierten Eingangsbereich mit Großfotos und Bodenprofilen der eigenen Weinlagen konnte man diverse gute Tropen der Weinlage verkosten.
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Dann ging es bei mir auf den Iphöfer Weinwanderweg, der mit einigen erklärenden Tafeln zu den verschiedenen Traubensorten ausgestattet ist, welche hier in der Region angebaut werden. Silvaner, Scheurebe, Müller-Thurgau, Riesling, Rislaner, Weißburgunder, Grauburgunder, Domina, Dornfelder und manche Andere Sorten.
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Am Ende des Schwanberg, geht der Weinwanderweg in einen geo-ökologisch Lehrpfad über, der sich ebenso mit einigen interessanten Tafeln am Wegesrand präsentiert, der sich zwischen den Weinbergen am Hang nach unten orientiert, und dem Wald, der sich auf den Höhen des Schwanberg erhebt. Und da dieser Spätsommertag recht heiß war, konnte man auch diverse Tiere am Wegesrand beobachten, welche sich sonst nicht immer so beobachten lassen.
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