An einem der letzten Wochenenden besuchte ich mit einem meiner Brüder einmal wieder das Sophia’s im Charles Hotel in München. Da an diesem Wochenende auch andere Großveranstaltungen wie das Oktoberfest in München liefen, war das Restaurant recht schwach besucht. In den vergangenen Jahren war ich so ca. 2-3 mal hier bereits mittags oder auch abends mit anderen Freunden, wo man auch auf der Restaurant-Terrasse mit Blick auf den angrenzenden alten Botanischen Garten sitzen kann. Und obwohl mitten in der Innenstadt, gerade einmal ca. 4 Minuten vom Hauptbahnhof entfernt ist es eine ruhige Ecke mit gewissem Wohlfühlcharakter. Der Küchenchef Michael Hüsken war zwar an diesem Abend nicht zugegen, was aber der Qualität der aufgetragenen Gerichte keinen Abbruch tat. Da wir erst zu 19:30 Uhr einen Tisch reserviert hatten, sollte es bei einem kleineren Menü à la Carte bleiben. Ich bestellte mir:
Tomatenessenz mit Bayer. Garnele
Oktopus mit Kürbis, Yuzu und Brunnenkresse
Steinbutt mit Fenchel und Artischocke
Dazu bestellten wir und einen Sauvignon Blanc vom Weingut Schneider aus der Pfalz.
Zur Tomatenessenz:
Insgesamt war der Teller recht fein abgestimmt, und die Tomatenessenz so kräftig gewürzt, das sie den Garnelen auch seinen Geschmack abgeben konnten. Die Sprossen noch fein knackig, wobei mir das Geschirr (Rosenthal) zu diesem Gericht nicht so richtig passen wollte. Farblich würde das Gericht wohl in einem weißen Porzellan wesentlich besser zu Geltung kommen. Oder ich würde diese Suppe in einem schwarzen Teller servieren, wo man sich dann wesentlich mehr auf den Geschmack des Gerichtes konzentrieren würde.
Dann kommt der Zwischengang mit dem Oktopus:
Auf dem Teller war der Oktopus erst einmal nicht wirklich zu entdecken, denn ein wenig von den weiteren Zutaten verdeckt. Der Oktopus recht gut gegart und weich, so das die weiteren Zutaten auf dem Teller ein wenig in den Hintergrund traten, was dem Geschmack aber nicht wirklich einen Abbruch tat. Ein paar kleine Chips aus geschmacklosen Teig, etwas feiner Salat und der Kürbis, welcher aber nicht wirklich dazu paßte. Ansonsten ein feiner Teller mit guter Zwischengang-Qualität.
Der Hauptgang mit dem Steinbutt:
Das war ein sehr fein gedünstetes Stück Fisch von besonders dicker Ausführung, welches von außen mit feinen kräftigen Aromen versehen war und innen noch sehr saftig bis fast glasig. Dieses Filet war von der Küche kombiniert mit ein paar Stücken sehr fein gegarten Artischocken und einem fein geschnittenen Fenchel obenauf dekoriert.
Unsere Weinauswahl mit dem kräftigen Sauvignon Blanc vom Weingut Schneider paßte ganz gut zu den Speisen und war auch entsprechend schnell ausgetrunken.
Mein Gesamturteil: 17 von 20 Punkten.