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Weinreise Ribera del Duero, der zweite Tag

Am zweiten Tag in der Region Ribera del Duero sollte es zu folgenden 4 Weingütern gehen:
1. Aalto
2. Pagos de Carraovejas
3. Cepa 21
4. Bodegas Portia
Mit diesen 4 Weingütern verband sich also eine hohe Erwartung der Gruppe an die Verkostungen und die Besuche auf den 4 Weingütern, welche sich durchaus erfüllen sollten. Zu erwähnen sei auch nochmals, das in der Region Ribera del Duero nur rote Traubensorten nach dem Weingesetzt erlaubt sind. Trotzdem konnten wir auf fast allen Gütern auch weiße Sorten verkosten, welche die Weingüter dann in den anderen spanischen Regionen anbauen.
Los geht es mit dem Weingut Aalto.
  
Das Weingut wurde in den späten 90er Jahren von einem ehemaligen Weinmacher des Weingutes Vega Sicilia mit einem Partner gegründet und baut heute auf 138 ha Wein an, welcher primär um das Weingut herum angebaut wird. Ein sehr imposanter Bau mit funktionaler Architekt, welche man heute auf fast allen Weingütern findet, wo nach der Methode der Schwerkraft gearbeitet wird. Das heißt hier nochmals kurz zur Erinnerung:
Die Trauben werden in der obersten Etage angeliefert, meist entrappt, ausgelesen und sortiert, und fallen per Schwerkraft in die Gärbehälter einen Stock tiefer. Für alle weiteren Arbeiten während der Maischevergärung, also das sonst klassische Umpumpen werden die Trauben mit Saft in separate Behälter gefüllt, und diese per mechanischer Hubvorrichtung wieder in die Gärbehälter von oben eingefüllt.
 
Wir konnte hier 2 Weine verkosten aus den Jahren 2016 und zwar:

Den klassischen Aalto, der für 18 Monate in französischer Eiche reift.
Im Foto auf der linken Seite.
Sehr kräftige dichte Gewürznoten. Wunderbare Dichte mit sehr feinen Fruchtnoten und dunklen Noten von Beeren und Cassis. (17,5/20)
Der zweite Wein nennt sich Aalto PS
Dieser Cuvée ist ein Mix aus allen Lagen des Weingutes und der örtlichen Lagen.
Wesentlich kräftiger in der Nase als der Aalto. Noch leicht verschlossen, sehr feine Fruchtnoten mit kräftig runder Note und Struktur. Sicher ein sehr schöner Begleiter zu Rind. (18,5/20)


Dann geht es am späten Vormittag zum Weingut Pagos de Carraovejas.

Auch dieses Weingut wurde erst 1971 gegründet und konnte 1987 mit 9 ha angebauten Weingärten beginnen. Heute werden auf 160 ha ca. 800 Tsd. Flaschen produziert, wobei primär die Rebsorten Tempranillo, Merlot und Cabernet Sauvignon verarbeitet werden. Hier bekommen wir in einem schönen Verkostungsraum eine gesamte Bandbreite der Möglichkeiten in den Riedel-Gläsern zur Verkostung vorgesetzt. Und zwar gibt es erst 4 rote Weine und dann anschließend die 4 weißen des Weingutes, welche eben dann nicht aus der Region Ribera del Duero stammen.

In der Gruppendiskussion stellte sich dann tatsächlich heraus. Das die weißen Wein des Weingutes besser abschnitten als die roten aus der Region.
 
Die roten hatte ich vor Ort mit 15 – 16 Punkten bewertet, und die weißen lagen bei mir zwischen 16 und 18,5 Punkten.


Dann zur späten Mittagszeit ging es zu einem Weingut namens CEPA 21. Cepa ist im spanischen im Prinzip die Bezeichnung für die Weinrebe, und die 21 im Namen des Weingutes soll das Jahrhundert 21 symbolisieren, in welchem wir derzeit sind und das in moderner Architektur gestaltete Weingut symbolisieren soll.

Es werden hier auf 50 ha eigenen Rebflächen die Weine angebaut, und das Weingut kauft noch von anderen Winzern die Trauben von weiteren 50 ha. Gegründet erst im Jahre 2007 ist dies das zweite Projekt von dem Spanier Emilio Moro, der bereits ein Weingut hat.
Interessanterweise werden hier die Weine so vergoren, das die malolaktische Vergärung bereits im Eichenfaß vollzogen wird. Wir bekamen hier auch einen klitze kleinen Mittagsimbiß, der uns gut schmeckte, aber nach dieser dritten Verkostung nicht wirklich zufriedenstellte. Die Weine konnten mich ebenso nicht wirklich überzeugen. Meist recht unstrukturiert und so gemacht, das Frucht, Alkohol und Säure sehr separat nebeneinander standen.
 
  


Dann ging es zur letzten Adresse an diesem Tag, welches ein für mich bisher nicht bekanntes Weingut war, denn wir hatten dieses auf der Erkundungstour vor 3 Jahren nicht besucht. Das Weingut heißt Portia und ist eines der Projekte von dem Architekten Sir Norman Foster, welches das bisher einzige Weingut aus dem Hause Foster ist. Erbaut in den Jahren 2003 bis 2010 werden auf dem Weingut heute auf ca. 160 ha Weine angebaut, welche zum Teil mit 40 Jahre alten Rebstöcken bepflanzt sind. Das Weingut gehört zu Weingruppe Faustino, welches eines der ganz großen Anbieter in Spanien ist. Nach Aussagen der Führerin unserer Gruppe hat das neue Gebäude des Weingutes 28 Mio. € gekostet.

Wir waren hierher also nicht mit zu großen Erwartungen hingefahren, doch aber sehr gespannt über die Architektur, welche im Gesamteindruck doch spannend, zum Teil imposant, aber auch in diversen Details ernüchternd erschien.
 
Eines der wirklich imposanten Aspekte des Weingutes war die sogenannte Weinbibliothek, welche in einem separaten Keller untergebracht wr, der beim Betreten auch wie eine überdimensional aufgeschlagene Büchewand vor einem stand.


Ebenso imposant und eicht überdiemnsioniert für uns als Gäste wirkte der Barriquekeller, der auch entsprechend fulminant illuminiert war.

Die Weine entsprachen einem guten Mittelmaß konnten uns aber auch hier in der gesamten Gruppe nicht wirklich überzeugen. Wir waren schlicht schon Besseres gewohnt.



 

Weinreise Ribera del Duero, der erste Tag

Karte_RiberadelDuero

Erkundungstour ins Ribera del Duero im November 2015

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René und ich beginnen am ersten Tag mit dem recht großen Weingut Emilio Moro, welches ausschließlich Tempranillo anbaut, was für die allermeisten Weingüter hier in der Region Ribera del Duero zutrifft. Weiße Trauben sind im Ribera del Duero nach dem Weingesetzt nicht zugelassen, und rote dürfen max. 5% andere Sorten zugesetzt werden wie Merlot, Cabernet Sauvignon. Somit werde ich bei der weiteren Beschreibung der Weine nur selten auf die Traube eingehen, da diese meist 100% Tempranillo ist.
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Bei Emilio Moro verkosten wir 4 Weine, wobei der Spitzenwein mit seinen 98 € Marktpreis am ehesten überzeugen konnte. Die anderen lagen so im Mittelfeld der gesamten Verkostungen dieser vier Tage.

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Dann ging es weiter zum Weingut Aalto.
Der Name ist abgeleitet vom großen Architekten Alvaro Aalto, was sich auch in der Architektur des Weingutes regelrecht widerspiegelt.
Gegründet 1999 von Mariano Garcia, welche vorher bei Vega Sicilia als technische Direktorin gearbeitet hatte. Der erste Weinjahrgang wurde aus dem Jahr 2005 auf den Markt gebracht und es werden derzeit nur 2 verschiedene Weine hergestellt. Das sind ein Aalt und ein Aalto Pièce. Der Aalto wird von 40 – 60 jährigen Reben geerntet und der Aalto Pièce von 80 – 90 jährigen Reben. Derzeitige Produktion 250 Tsd. Flaschen Aalto und 10 Tsd. Aalto Pièce. Das Weingut hat 42 ha eigene Weinberge und verarbeitet von weiteren ca. 68 ha die Trauben für Ihre 2 Weine. Das Weingut liegt weit hinten in einem offenen Tal, wo derzeit eine richtig große Baustelle vorzufinden war, denn es wird kräftig am Weingut gebaut und erweitert. 70% der Weine gehen in den Export.
Aalto_Flaschen
Wir verkosteten 4 Weine, je 2 mal 2013 und 2012.
Insgesamt lagen die Weine im oberen Qualitätssegment, wobei mich der 2013er Pièce mit 17-18 Punkten am besten gefallen konnte.

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Und weiter ging es zu Villacreces.
Bei einer Bodegasgröße von 110 ha werden hier auf 64 ha Wein angebaut. Insgesamt werden 16 verschiedene Parzellen bewirtschaftet, welche auch separat vinifiziert werden und dann nach der Faßlagerung cuvetiert.
Finca_Villacreces
Hier wird beispielsweise der Pruno mit 90% Tempranillo und 10% CS hergestellt.
Wir verkosteten insgesamt drei Weine, wobei der Spitzenwein Nebro aus 2009 gerade einmal zu gefüllten 2304 Flaschen reichte.

Tabula_Fasskeller
Ein ganz anderer Betrieb ist das Weingut Tabula.
Ein sehr nüchtern wirkender Zweckbau im Tal, inmitten von Weinreben, Das Weingut hat erst 2002 mit der Arbeit begonnen und bewirtschaftet heute 30 ha eigene Weinberge und kauf von 25 ha Anlagen die Trauben zu. Es werden gesamt 5 verschienen Weine hergestellt, wovon wir drei verkosten konnten. Es werden gesamt 500 Tsd. Flaschen erzeugt, was bei der Größe des Zweckbaus erstaunlich war, wo denn die Fäßer und Barriques alle Platz finden sollten. Generell werden hier aber mehr Weine für den baldigen Verbrauch erzeugt. Der Spitzenwein Tabula 2012, welchen wir verkosteten wurde von mir mit 17+ bewertet.

Arzuaga_fass
Dann steuerten wir einen etwas protzigen Betrieb an, Bodegas und Spa Arzuaga, der sich auf unseren angekündigten Besuch nicht so richtig einstellen konnte. Angeschlossen an das Weingut ist hier auch ein mittelgroßes Hotel, ein großes Restauran und ein SPA, wo Kuren mit Wein verabreicht werden können. Hier ist man eher auf große Besuchergruppen eigerichtet, was auch während der kurzen Besichtigung zum Ausdruck kam. Wir konnten drei Weine verkosten, welche ordentlich daherkamen und mittlere Qualität zeigten. Die pseudotraditionelle Architektur wurde 1990-94 erstellt, wobei das SPA Hotel erst 2009 dazugekommen ist. Es werden heute auf 150 ha Wein angebaut.

Tinto_Pesquera_Flasche
Zum Abschluß des Tages ging es zu Pesquera.
Der Gründer von Pesquera, Alejandro Fernández, begründete sein erstes Weingut hier im Ribera del Duero im Jahre 1972. Später kamen dann noch die weiteren Weingüter Condado de Haza, auch im Ribera del Duero, und das Weingut El Vinculo in der La Mancha dazu. Auf Pesqwuera werden heute ca. 900 Tsd. Flaschen erzeugt. In der Gruppe Pesquera 2 Mio. Wir konnten uns auf einer kleinen Tour das Weingut ansehen und zum Abschluß auch 2 der jüngeren Weine verkosten. Ein Tinto Pesquera 2012 war auch dabei, wofür Pesquera seinerzeit einmal berühmt geworden ist, da es sich um einen 100% Tempranillo handelt, was bis dahin kaum einer der Winzer so auf den Markt gebracht hatte. Ein sehr schöner Tagesabschluß, was sich aber gleich am nächsten Tag kräftig steigern sollte.