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Weinreise Ribera del Duero, der vierte Tag

Am vierten Tag, der zugleich auch wieder unser Abreisetag in der Region Ribera del Duero sein sollte, führte uns der Weg zu folgenden 2 Weingütern
1. Aster
2. Bodegas Mosaico
Das Weingut Aster hatte ich bereits vor 3 Jahren auf der Erkundungstour einmal kurz besucht und hatte einen recht positiven Eindruck auch in diesem Jahr. Im Weingut kann auch in sehr schön eingerichteten Zimmern übernachtet werden die sich direkt im Haupthaus des Weingutes befinden.

Wir beginnen also unsere kurze Weingutsbesichtigung wie üblich meist auch so wie die Weintrauben Ihren Weg durch das Weingut sich bahnen. Also beginnt der Rundgang in der obersten Etage wo die Trauben angeliefert werden. Hier war bereits die Ernte abgeschlossen.

Die Weinlagen für die roten Trauben liegen alle direkt um das Hauptgebäude herum und können fast alle vom Gebäude aus eingesehen werden. Die verschiedenen Parzellen haben Ihre eigenen Namen und auf dem Hügel neben dem Weingut mit Namen Finca El Otero wachsen nach Aussage Dees Weingutes die besten Trauben mit den besten Ergebnissen.

Und dann kommt einmal wieder überraschendes aber um so interessanteres Angebot. Wir können eine Faßprobe verkosten des Finca El Otero aus 2017, der erst seit 1 Monat im Barrique liegt, was auf dem Faß daneben mit der Kreideaufschrift zu sehen ist.
Diese Faßprobe hat schon eine recht klare Nase, am Gaumen noch recht streng mit einer guten Fruchtnote, frische Note und sonst im Abgang auch schon frisch mit heller Fruchtnote (16,5/20)

Nach dem abgeschlossenen Durchgang geht es in eines der Verkostungsräume, welche einen direkten Blick durch Fenster in den Barriquekeller haben. Wir können 4 Wein verkosten, wobei auch hier als Start ein weißer aus einem eigenen Weingut aus Galizien stammt. Die Sorten dieses weißen sind 80% Albarinho und 20% von 3 weiteren weißen Sorten. 
Dann gibt es zunächst einen älteren Jahrgang aus 2009 vom Weingut Aster, welcher aus 100% Tempranillo gekeltert ist. Qualitätsstufe Crianza. Eine sehr schöne Nase und sehr rund und fein. Tolle ausgewogene Note mit feinen Fruchtspitzen. (18/20)

Dann folgen 2 rote des Weingutes aus 2014 welche ebenso zu 100% aus Tempranillo gekeltert sind. Beide haben noch eine etwas verschlossene Nase, wobei der Finca El Ottern eine feine schmalzige Karamellnote am Gaumen aufweist. (16 und 17,5/20) 


Dann fahren wir wieder zu unserer Stadt Aranda del Duero zurück wo wir bei schönstem Wetter auf dem Hauptplatz uns einen Café genehmigen und dann auf einen letzten Besuch in das Industriegebiet von Aranda fahren.

Das Weingut Bodegas Mosaico liegt eigentlich in der Nord-West Region des Ribera del Duero Gebietes und baut seine Weine auf ca. 900 Meter Höhe an. Das erfahren wir dann im Gespräch in des Winzers Büro, wo wir nach einem kleinen Rundgang durch die Industriehalle die Lokalität erst einmal inspizieren konnten. Befremdlich wirkt es schon auf wohl die meisten aus unserer Gruppe, denn so mitten im Industriegebiet in einer ganz profanen Industriehalle hatten wir nie vermutet so eine Weinbereitung zu erleben.
  
Aber ich hier wird also mit kleinen und größeren Edelstahltanks gearbeitet, umgepumpt um dem Wein bei der Maischevergärung seine Luft und den Extrakt des Tresterhutes zu verleihen und in einem Raum nebenan liegen dann ebenso die Barriquefässer wie in den vielen anderen Weingütern der Region, nur das sie hier nicht so imposant illuminiert oder präsentiert werden. Nach dem kleinen Rundgang geht es dann in den ersten Stock wo das Büro liegt, und dort wird dann am großen Tisch etwas verkostet was uns durchaus sehr überzeugen konnte. Auch hier durften wir noch im Erdgeschoß eine Faßprobe versuchen von einem Wein, der gerade einmal 3 Tage auf der Maisch lag und noch total trübe aus dem Stahtank lief, und entsprechend schwierig zu beurteilen war. Die zweite Faßprobe gab es dann von einem roten, der bereits die alkoholische Vergärung abgeschlossen hatte und noch recht sauer wirkte, aber bereits eine gewisse Fruchtnote aufwies.
Dann im Büro später gab es drei Rotweine aus 2016, 2012 und 2007
Der 2007er war der vom Winzer selber als erster überhaupt abgefüllter Rotwein ausgerufen.
Das Weingut arbeitet heute auf ca. 20 ha 

Nun zu einem kleinen Fazit dieser Ribera del Duero Weinreise:
Mit René, dem Reiseleiter von airtour Austria war ich ja vor 3 Jahren zu einer Erkundungstour in der Region Ribera del Duero wo wir noch wesentlich mehr Weingüter besucht hatten, wobei es damals darum ging erst einmal die Lokalitäten und die Region und Weingüter kennenzulernen. Einige der Adressen hatten wir in diesem Jahr dann eben auf intensivere Art im Programm, aber auch weitere Güter die auch spannend waren. Organisation also insgesamt sehr gut gelungen. Auch wenn der Veranstalter seine Gäste nicht immer wirklich aussuchen kann, wer sich da so für diese Weinreisen anmeldet, hatten wir in dieser kleinen Gruppe mal wieder das Glück mit lauter wirklich gut bewanderten und Weinkennern diese 4 Tage zu verbringen, was insgesamt auch in der Gruppe am Abend bei der Fortführung der Verwüstungen mit dem Essen zu merken war.
Verglichen mit anderen Regionen wie dem Rioja in Spanien steht diese Region in Sachen Wein kaum schlechter da. Vielleicht gibt es hier nicht so viele Spitzen-Restaurants wie in anderen Gegenden Spanien, denn die Weinregion Ribera del Duero ls solche existiert erst richtig seit den 70er bis 80er Jahren auf einer breiten Basis. Rioja ist da schon wesentlich älter und länger am Markt. Von Madrid ist die Region sehr gut heutzutage über die Autobahn zu erreichen. Und Entdeckungen lassen sich allemal auch hier noch in den nächsten Jahren machen, denn wir haben es gesehen und geschmeckt, das allein der Unterschied der drei Jahre von 2015 zu 2018 auch merkbar war.
Auf ein Neues in einer anderen Weinregion.



 

Weinreise Ribera del Duero, der dritte Tag

Am dritten Tag in der Region Ribera del Duero führte uns der Weg zu folgenden 4 Weingütern:
1. Pago de los Capellanes
2. Vina Pedrosa
3. Tinto Pesquera
4. Bodegas Penafalcon

Das Weingut Pago de los Capellanes ist mal wieder ein imposanter Bau als Weingut und die Kelleranlagen sowie alle weiteren Räumlichkeiten die wir besichtigen konnten paßten für meinen Geschmack auch gut zur präsentierten Weinlinie dieses Familienweingutes. Das Weingut wurde in den 80er Jahren des letzten Jahrhundert gegründet und fing auf einer Rebfläche von gerade einmal 6 ha an seine Weine zu kultivieren. Heute sind es 120 ha, wobei auch seit dem Jahr 2014 in Galizien ein Weingut für die weißen Trauben dazu  gekommen ist.

Hier schon mal ein Blick in den Barrique-Keller, der imposant illuminiert werden kann, wenn Besucher empfangen werden.

Dort ist dann auch etwas dekoratives aufgebaut wie ein alter Weinstock, woran fast schon die Flaschen heranwachsen.
Auf den Rundgängen durch die Weingüter hören wir dann meist die grundsätzlichen Eigenheiten des Weingutes was dort in der Weinbereitung anders gemacht wird als bei den anderen Weingütern in der Region, denn über die grundsätzliche Machart, wie Wein erzeugt wird sind wir in dieser kleinen Gruppe von 7 Personen schon bereits recht bewandert. Ein großer Vorteil allerdings ist es zum Beispiel genau in der Erntezeit auf die Weingüter zu fahren, denn da kann man dann mit eigenen Augen verfolgen, wie auf den verschiedenen Gütern mit dem Traubenmaterial, mit dem gepreßten Saft, oder auch mit sonstigen Macharten der Weinbereitung umgegangen wird. Nachteile hat das allerdings auch, denn zur Erntezeit sind manche Kellermeister oder Winzer nicht bereit das Publikum so einfach in die verschiedenen Räumlichkeiten blicken zu lassen, denn da gibt es dann doch manche Handgriffe oder Eigenheiten, die man nicht preisgeben will. Hier unterscheiden sich auch so manche Einstellungen zwischen großen und kleineren Betrieben, wie damit umgegangen wird.

Bei Pago de los Capellanes können wir 2 weiße und 3 rote Tropfen verkosten. Die weißen sind guter Standard, wobei die roten Flaschen sich durchaus in der Oberliga der Weingüter im Ribera del Duero bewegen.

Der El Nogal aus 2015 konnte fast alle in der Gruppe am meisten überzeugen und erhielt bei mir 17,5/20 Punkten.


Dann ging es am späten Vormittag zum Weingut Vina Pedrosa.
Die Weine sind von Robert Parker jun. Fast alle in den Rängen von 90 – 95 Punkte bewertet. Auch dieses Weingut wurde erst 1980 bis 1982 gegründet und arbeitet heute auf 155 ha Weinbergen. Die Weingärten gehörten allerdings bereits seit ca. 100 Jahren zu den Vorbesitzern, so das hier eine gewisse Tradition übernommen wurde. Interessanterweise ist die Region dort so karg, das in den meisten Weingärten von Pedrosa nur 2 bis 2,2 Tsd. Weinstöcke je Hektar angepflanzt sind. Das sind in manchen anderen Regionen der Welt bis zu 6 – 8 Tsd. Stöcke je ha. Das liegt meist am kargen Boden, der eine höhere Pflanzliche nicht zuläßt.

Auf diesem Weingut können wir 4 rote Weine verkosten, wobei der älteste als Gran Reserve aus dem Jahr 2009 stammt, was auf den Weingütern nicht wirklich selbstverständlich ist, das wir so einen älteren Jahrgang verkosten können.
 

Meine Bewertungen liegen hier zwischen 15 und 18,5 Punkten, wobei der Gran Reserve mit seinen 18,5 Punkten am besten abschneidet. Der Gran Reserve besteht aus 90% Tempranillo und 10% Cabernet Sauvignon.


Dann geht es am Nachmittag auf das Weingut Tinto Pesquera

Auch hier noch ein Familienbetrieb, der allerdings in den Jahren zu einem großen Betrieb mit gesamt 4 Weingütern angewachsen ist. Auf Pesquera werden ca. 900 Tsd. Flaschen erzeugt, wobei auf allen 4 Weingütern zusammen heute ca. 2 Mio. Flaschen produziert werden. Pesquera begann im Jahr 1972 und erzeugt seinen ersten Wein im Jahr 1975. Es werden gesamt ca. 40% Reserva und 60% Crianza erzeugt.
 
Wir können hier gesamt 4 rote Weine verkosten, wobei in der Reihe der bestellten Top-Verkostung wunderbare ältere Jahrgänge uns präsentiert wurden. Zum guten Schluß konnten wir dann noch einen Crianza aus 2015 verkosten, der uns aus vor 3 Jahren gut in Erinnerung war.
Die roten waren also

Pesquera Reserve aus 2008 – 18/20
Alena Gran Reserve aus 2006 – 18,5/20
El Viniculo Gran Reserve aus 2004 – 16,5/20
Pesquera Crianza aus 2015 – 16,5/20 (ohne Foto)


 Zum Finale an diesem Tage sollte es in ein Industriegebiet zum Weingut Penafalcon gehen, wo wir alle noch nicht bisher zugegen waren. Dort war dann wohl auch mehr ein großes Lager des Weingutes mit abgefüllten Flaschen und neuen Barriquefäassern. Angekündigt war auch ein Art Weinmuseum, was sich aber als kleiner Fake herausstellte, denn in der Industriehalle waren gerade einmal einige alte Werkzeuge und Geräte an die Wand gehängt, sehr schlecht beleuchtet, nicht erklärt und glich in keiner Weise einem Museum, so wie wir das wohl verstehen unter dem Begriff Museum. Einmal durch die Halle geschleust, kamen wir dann in einer der Ecken der Halle an, wo bereits eine kleine Verkostung mit 4 anderen Gästen lief, und wir ohne große Umstände an den Tisch komplimentiert wurden. Dann wurden uns ein Wein nach dem anderen aus einer Dekantierkaraffe eingeschenkt, wobei immer betont wurde, das die Weine alle 5 Jahre im Barrique verweilen. Es gab also 3 Weine aus 2006, 2007 und 2009, wobei dann bei Nachfrage die Preise alle bei 50 € liegen sollten. Meine Bewertungen rangierten so zwischen 15,5 bis 16 Punkten.

  


Am Abend in Aranda del Duero zurück geht es dann mit der ganzen Gruppe von 7 Personen um 20:30 Uhr in das Lokal El Lager de Isilla, welches von einem Weingut gleichen Namens betrieben wird.

Das Essen ist hier richtig typisch und rustikal für die Region typisch. Was aber bei solchen Weinreisen immer ein großer Vorteil ist, das man abends dann mit der ganze Gruppe nochmals auf einem anderen Niveau die Weinverkostungen fortführen kann. Mit dem anderen Niveau meine ich allerdings keinen Abstieg, sondern eher noch einen Aufstieg in Sachen Vielfalt, auch manchmal Qualität und Ergänzungen zu den Weingütern die wir in den Tagen so verkosten konnten. An diesem Abend sollte es so z. Bsp. Eine Flasche Vega Sicilia zum Essen geben, welche dann im Restaurant kaum teurer ist hier in Spanien als auf dem Weingut, oder im guten Fachhandel zu erstehen. Hier z. Bsp. Ein Vega Sicilia, Tinte Valbuena No. 5 aus 2006.

 



 

Weinreise Ribera del Duero, der zweite Tag

Am zweiten Tag in der Region Ribera del Duero sollte es zu folgenden 4 Weingütern gehen:
1. Aalto
2. Pagos de Carraovejas
3. Cepa 21
4. Bodegas Portia
Mit diesen 4 Weingütern verband sich also eine hohe Erwartung der Gruppe an die Verkostungen und die Besuche auf den 4 Weingütern, welche sich durchaus erfüllen sollten. Zu erwähnen sei auch nochmals, das in der Region Ribera del Duero nur rote Traubensorten nach dem Weingesetzt erlaubt sind. Trotzdem konnten wir auf fast allen Gütern auch weiße Sorten verkosten, welche die Weingüter dann in den anderen spanischen Regionen anbauen.
Los geht es mit dem Weingut Aalto.
  
Das Weingut wurde in den späten 90er Jahren von einem ehemaligen Weinmacher des Weingutes Vega Sicilia mit einem Partner gegründet und baut heute auf 138 ha Wein an, welcher primär um das Weingut herum angebaut wird. Ein sehr imposanter Bau mit funktionaler Architekt, welche man heute auf fast allen Weingütern findet, wo nach der Methode der Schwerkraft gearbeitet wird. Das heißt hier nochmals kurz zur Erinnerung:
Die Trauben werden in der obersten Etage angeliefert, meist entrappt, ausgelesen und sortiert, und fallen per Schwerkraft in die Gärbehälter einen Stock tiefer. Für alle weiteren Arbeiten während der Maischevergärung, also das sonst klassische Umpumpen werden die Trauben mit Saft in separate Behälter gefüllt, und diese per mechanischer Hubvorrichtung wieder in die Gärbehälter von oben eingefüllt.
 
Wir konnte hier 2 Weine verkosten aus den Jahren 2016 und zwar:

Den klassischen Aalto, der für 18 Monate in französischer Eiche reift.
Im Foto auf der linken Seite.
Sehr kräftige dichte Gewürznoten. Wunderbare Dichte mit sehr feinen Fruchtnoten und dunklen Noten von Beeren und Cassis. (17,5/20)
Der zweite Wein nennt sich Aalto PS
Dieser Cuvée ist ein Mix aus allen Lagen des Weingutes und der örtlichen Lagen.
Wesentlich kräftiger in der Nase als der Aalto. Noch leicht verschlossen, sehr feine Fruchtnoten mit kräftig runder Note und Struktur. Sicher ein sehr schöner Begleiter zu Rind. (18,5/20)


Dann geht es am späten Vormittag zum Weingut Pagos de Carraovejas.

Auch dieses Weingut wurde erst 1971 gegründet und konnte 1987 mit 9 ha angebauten Weingärten beginnen. Heute werden auf 160 ha ca. 800 Tsd. Flaschen produziert, wobei primär die Rebsorten Tempranillo, Merlot und Cabernet Sauvignon verarbeitet werden. Hier bekommen wir in einem schönen Verkostungsraum eine gesamte Bandbreite der Möglichkeiten in den Riedel-Gläsern zur Verkostung vorgesetzt. Und zwar gibt es erst 4 rote Weine und dann anschließend die 4 weißen des Weingutes, welche eben dann nicht aus der Region Ribera del Duero stammen.

In der Gruppendiskussion stellte sich dann tatsächlich heraus. Das die weißen Wein des Weingutes besser abschnitten als die roten aus der Region.
 
Die roten hatte ich vor Ort mit 15 – 16 Punkten bewertet, und die weißen lagen bei mir zwischen 16 und 18,5 Punkten.


Dann zur späten Mittagszeit ging es zu einem Weingut namens CEPA 21. Cepa ist im spanischen im Prinzip die Bezeichnung für die Weinrebe, und die 21 im Namen des Weingutes soll das Jahrhundert 21 symbolisieren, in welchem wir derzeit sind und das in moderner Architektur gestaltete Weingut symbolisieren soll.

Es werden hier auf 50 ha eigenen Rebflächen die Weine angebaut, und das Weingut kauft noch von anderen Winzern die Trauben von weiteren 50 ha. Gegründet erst im Jahre 2007 ist dies das zweite Projekt von dem Spanier Emilio Moro, der bereits ein Weingut hat.
Interessanterweise werden hier die Weine so vergoren, das die malolaktische Vergärung bereits im Eichenfaß vollzogen wird. Wir bekamen hier auch einen klitze kleinen Mittagsimbiß, der uns gut schmeckte, aber nach dieser dritten Verkostung nicht wirklich zufriedenstellte. Die Weine konnten mich ebenso nicht wirklich überzeugen. Meist recht unstrukturiert und so gemacht, das Frucht, Alkohol und Säure sehr separat nebeneinander standen.
 
  


Dann ging es zur letzten Adresse an diesem Tag, welches ein für mich bisher nicht bekanntes Weingut war, denn wir hatten dieses auf der Erkundungstour vor 3 Jahren nicht besucht. Das Weingut heißt Portia und ist eines der Projekte von dem Architekten Sir Norman Foster, welches das bisher einzige Weingut aus dem Hause Foster ist. Erbaut in den Jahren 2003 bis 2010 werden auf dem Weingut heute auf ca. 160 ha Weine angebaut, welche zum Teil mit 40 Jahre alten Rebstöcken bepflanzt sind. Das Weingut gehört zu Weingruppe Faustino, welches eines der ganz großen Anbieter in Spanien ist. Nach Aussagen der Führerin unserer Gruppe hat das neue Gebäude des Weingutes 28 Mio. € gekostet.

Wir waren hierher also nicht mit zu großen Erwartungen hingefahren, doch aber sehr gespannt über die Architektur, welche im Gesamteindruck doch spannend, zum Teil imposant, aber auch in diversen Details ernüchternd erschien.
 
Eines der wirklich imposanten Aspekte des Weingutes war die sogenannte Weinbibliothek, welche in einem separaten Keller untergebracht wr, der beim Betreten auch wie eine überdimensional aufgeschlagene Büchewand vor einem stand.


Ebenso imposant und eicht überdiemnsioniert für uns als Gäste wirkte der Barriquekeller, der auch entsprechend fulminant illuminiert war.

Die Weine entsprachen einem guten Mittelmaß konnten uns aber auch hier in der gesamten Gruppe nicht wirklich überzeugen. Wir waren schlicht schon Besseres gewohnt.



 

Weinreise Ribera del Duero, der erste Tag

Es sollte mal wieder auf eine 4-tägige Weinreise auf die Iberische Halbinsel in das Gebiet Ribera del Duero gehen. Die Gruppe aus 7 Personen fand sich auf der Busreise vom Flughafen Madrid in die Region schnell zusammen und wir hatten auf diesem Weg in den Standort in der Region Ribera del Duero eine erste Verkostung auf dem Weingut Finca Villacreces.

Die Lage ist deswegen auch speziell, da es genau zwischen dem Fluß Duero und dem international sehr bekannten Weingut Vega Sicilia gelegen ist.
Das Weingut Finca Villacreces wurde erst 2008 gegründet und baut heute auf 64 ha seine Weine an. Insgesamt besitzt das Gut eine Fläche von heute 110 ha. Es werden gesamt ca. 500 Tsd. Flaschen pro Jahr produziert. 

Nach einem kleinen informativen Rundgang durch den Keller und diverse Räumlichkeiten konnten wir im Weinshop 3 der wesentlichen Weine des Weingutes verkosten.


Insbesondere der Negro aus 2011 konnte wirklich überzeugen. Ist allerdings mit seinen 135 € ab Hof auch der mit Abstand am teuerste Tropfen. Die beiden anderen Weine lagen bei ca. 15 – 25.-€
Diese Weinreise wurde veranstaltet von airtour Austria, mit denen ich in den letzten Jahren bereits recht viele solcher Weinreisen unternommen habe. Und auch in diesem Jahr hier in die Region Ribera del Duero war es ausgezeichnet organisiert.
Am Abend nach dem einchecken im Hotel ging es dann mit der ganz kleinen Gruppe in eine Tapas Bar in Aranda del Duero, wo wir uns köstlich an den kleinen Speisen und den in Spanien immer noch recht günstigen Weinpreisen in der Gastronomie laben konnten.



 

Weinreise Ribera del Duero, der dritte Tag

Nach zwei sehr intensiven Tagen im Ribera del Duero wollten wir heute am dritten Tag noch bei drei Adressen vorbeisehen auf dem Weg zurück zum Flughafen in Madrid.
Veganzones_flaschen
Der erste Termin war vereinbart beim Weingut Veganzones. Das Weingut ist ein 2007 gegründeter Familienbetrieb der seine Weine auf einer Höhe von ca. 900 Metern anbaut. Auf 45 ha, mit eigenen Weinbergen von 10 ha werden primär Tempranillo und ein wenig Merlot angebaut. Verdejo auch ein wenig, aber außerhalb des Ribera del Duero, da Weißweinreben nach dem spanischen Weingesetzt hier nicht zugelassen sind. Das Ergebnis jeden Jahres sind dann ca. 200 Tsd. Flaschen welche abgefüllt und zu verkaufen sind. Die Preise sind bisher einigermaßen moderat. Wir verkosten einen weißen und 2 rote Sorten. Der erste rote mit dem Namen „912 altitud“ was eben auf die Anbauhöhe hinweist. Der zweite rote dann als Crianza mit 5% Merlot. Ich bewerte diese Wein mit einer gehobenen Mittelklasse.

Briego_Logo Briego_Fäasser
Dann geht es in der gleichen Ortschaft zum Weingut Briego. Wir hatten von dort zwar keine Rückmeldung auf unseren Besuch, wurden aber doch empfangen und dann auch entsprechend freundlich empfangen und konnten 2 Weine verkosten. Es wird 100% Temranillo angebaut auf einer Fläche von 75 ha. Die Weine beurteilte ich im gehobenen Mittelfeld, was sich sicher noch bei weiteren Besuchen oder Verkostungen zu bestätigen wäre.

P_de_Carraovejas_logo
Zu guter Letzt steuerten wir eine Adresse an, welche wir bereits in der Vorbeifahrt von der Straße aus gesehen hatten, aber uns wunderten, was der kleine Bau, welche noch nicht fertiggestellt war, mit dem gesamten Weingut zu tun hat. Wir sollten uns wundern. Wir steuerten also an der Baustelle vorbei die Straße in ein offenes Tal hinein und konnten nach wenigen Minuten einen sehr imposanten Bau am linken Hang, ganz in rot gestrichen, entdecken, der eine überaus moderne Architektur präsentierte. Ich spreche vom Weingut Pago de Carraovejas. Zum Weingut gehört auch ein Restaurant in Segovia. Wir konnten mit dem Exportmanager ein Gespräch führen, welches sich insgesamt recht erfolgreich und interessant gestaltete, denn das Weingut bietet Weintouren für Fachleute und Sommeliers an, welche ins Programm passen würden.
Da wir hier keine Weine verkostet haben, einige Foto zur Impression.

P_de_Carraovejas_Rebenbaum
P_de_Carraovejas_Ausblick
P_de_Carraovejas_Weingut


Wer also in 2016 einige der beschriebenen Weingüter besuchen will der sollte sich den Veranstalter und dessen Beschreibungen im Netz ansehen. www.aoc-genuss.at


 

Weinreise Ribera del Duero, der zweite Tag

Erkundungstour ins Ribera del Duero im November 2015

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Finca Valdueres
Das Weingut wurde 1984 gegründet von einem Ingenieur aus Madrid. 2000 wurde dann das Weingut so radikal umgebaut, das es das heutige Gesicht erhalten hat. Es wurde ein Teil des Berghangs abgebaut, mit 3 U-Bahn Röhren versehen, und der Berg anschließen wieder daraufgesetzt, und mit Weinreben bepflanzt, so das man heute von außen nichts mehr von den Röhren sieht. Um so imposanter die 3 Kellerröhren innerhalb des Berges.
Valduero_1blick
Heute werden 200 ha Wein im Ribera del Duero bewirtschaftet, und 20 ha mit Albia (weiß) nördlicher außerhalb des Ribera. Die beiden Töchter des Ingenieurs bewirtschaften heute das Weingut. Nach einer kurzen Besichtigung ging es in das oberhalb gelegene Haus, wo im Hauptraum eine wunderbare Panoramasicht über das Tal zu entdecken war. Die Weine konnten wirklich überzeugen und lagen in meiner Bewertung in der oberen Mittlklasse (16 – 17)

Casajus_Logo
Dann ging es in der gleichen Ortschaft am Vormittag zum Weingut Casajus. Ein kleineres Familienweingut, wo wir zum ersten Mal auf nur spanisch sprechende Menschen trafen, es aber trotzdem eine ganz gute Verständigung gab. Das Weingut bewirtschaftet 20 ha, baut nur Tempranillo an und die Spitzenweine werden im Barrique ausgebaut. Wir verkosteten die angebotenen Weine im Keller, welcher ebenerdig neben dem Wirtschaftsgebäude steht, und angesichts des Platzmangels vollgestellt war mit Fässern, Gitterboxen unettiketierter Weinflaschen und neuer Barrique Fässer. Um so überzeugender konnten die Weine uns gut munden und sie lagen fast alle im oberen Mittelbereich der Klassifikationen.

Cillar_de_Silos_Logo
Weiter ging es zum Weingut Cillar de Silos.
Cillar_de_Silos_Kellerkamine
Bei Cillar de Silos werden 5 verschiedene Weine produziert. Abgefüllt in jedem Jahr in 300 Tsd. Flaschen, und auf 68 ha Weinbergen angebaut. Von 20 ha Weinbergen werden noch die Trauben zugekauft. Begonnen hat es im Jahr 1970 wo noch Trauben ausschließlich zugekauft wurden, und 1994 konnte dann in Eigenproduktion weitergearbeitet werden. Da dieses Weingut bereits recht früh in dieser Gegend vom Ribera del Duero begonnen hat, können einige interessante Weinkeller im Untergrund der Ortschaft zum Weingut gezählt werden. Die natürliche Belüftung passiert über gemauerte Kaminschlote, welche mit kleinen Lüftungslöchern versehen sind und somit die zum Teil mehr als 20 Meter tiefen Keller natürlich belüftet werden können.

Pedrosa_Weine
Ein letzter Besuch an diesem Vormittag bei Vina Pedrosa.
Wir waren pünktlich zum ausgemachten Termin im Weingut, aber unser Kontakt ließ auf sich warten. Es wurde nach der Person intensiv gesucht, und dann hieß es die vorhergehenden Besucher hatten sich um eine Stunde verspätet, so das wir da standen wie nicht abgeholt. Dann bemühte sich eine weitere Person aus dem Sekretariat um uns und fand den Kellermeister, der etwas in Absprache mit der anderen Person uns begann ein paar Weine einzuschenken, und gewisse Erklärungen dazu zu geben. Es gab also 3 verschiedenen Weine zu verkosten, welche sich vom Crianza  bis zum Gran Reserva steigerten. ordentliche Qualität der Weine, und das kam die Kontaktperson, aber furios. Ein Redeschwall, mit vielen Entschuldigungen, nicht zu bremsen, und in einer Tonlage als sei man im Klassenzimmer unter 40 Schülern einer Grundschule verlorengegangen. Hier mußte konstatiert werden, das man zwar mit Terminproblemen kämpft, aber der Service dazu konnte nicht überzeugen.

Dagegen wurde es am Nachmittag um so interessanter.
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Der erste Termin konnten wir bei Pago de los Capellanes wahrnehmen, welcher sich bereits von der Architektur des Weingutes als sehr interessant anließ.
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Eine großzügige Anlage begrüßte uns, wo wir keinen Menschen zunächst sehen konnten. Dann öffnete sich aus einem etwas älteren Gebäude eine Tür und einige Personen gingen wohl in Ihren verdienten Feierabend. Eine Person darunter die wir dann als Kontaktperson ausmachten und er uns nach einer kurzen Weine aus dem Inneren des „Palastes“ wieder entgegenkam und die großen Glastüren öffnete. Der erste Teil des Weingutes wurde im Jahr 1996 gebaut, und in 2010 konnte sich das Weingut den weiteren „Palast“ als Anbau zu dem bestehenden Gebäude hinstellen. Heute werden auf 120 ha 800 – 900 Tsd. Flaschen hergestellt.
Pago_de_los_Capellanos_keller
Es gibt einen Filmvorführraum, und sonst ist das gesamte Interior sehr großzügig gehalten und auch beeindruckend. Wir verkosteten 2 Weine, welche sehr gut überzeugen konnten. Ein Highlight an diesem Tage.

aster_Keller
Zum Abschluß des Tages ging es zum Weingut áster.
aster_Flasche
Das Weingut ist eine Gemeinschaftsgründung von drei Weingütern aus dem Rioja die sich im Ribera del Duero ein Art Gästehaus mit Weingärten rund ums das Haus errichtet haben. Im traditionellen Stil erbaut bietet áster in einer wunderschönen Lage einige Gästezimmer zum entspannen und ausruhen. Auf 87 ha werden die Weine angebaut und im Gebiet hier nur aus der Traube Tempranillo vinifiziert.


 

Weinreise Ribera del Duero, der erste Tag

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Erkundungstour ins Ribera del Duero im November 2015

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René und ich beginnen am ersten Tag mit dem recht großen Weingut Emilio Moro, welches ausschließlich Tempranillo anbaut, was für die allermeisten Weingüter hier in der Region Ribera del Duero zutrifft. Weiße Trauben sind im Ribera del Duero nach dem Weingesetzt nicht zugelassen, und rote dürfen max. 5% andere Sorten zugesetzt werden wie Merlot, Cabernet Sauvignon. Somit werde ich bei der weiteren Beschreibung der Weine nur selten auf die Traube eingehen, da diese meist 100% Tempranillo ist.
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Bei Emilio Moro verkosten wir 4 Weine, wobei der Spitzenwein mit seinen 98 € Marktpreis am ehesten überzeugen konnte. Die anderen lagen so im Mittelfeld der gesamten Verkostungen dieser vier Tage.

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Dann ging es weiter zum Weingut Aalto.
Der Name ist abgeleitet vom großen Architekten Alvaro Aalto, was sich auch in der Architektur des Weingutes regelrecht widerspiegelt.
Gegründet 1999 von Mariano Garcia, welche vorher bei Vega Sicilia als technische Direktorin gearbeitet hatte. Der erste Weinjahrgang wurde aus dem Jahr 2005 auf den Markt gebracht und es werden derzeit nur 2 verschiedene Weine hergestellt. Das sind ein Aalt und ein Aalto Pièce. Der Aalto wird von 40 – 60 jährigen Reben geerntet und der Aalto Pièce von 80 – 90 jährigen Reben. Derzeitige Produktion 250 Tsd. Flaschen Aalto und 10 Tsd. Aalto Pièce. Das Weingut hat 42 ha eigene Weinberge und verarbeitet von weiteren ca. 68 ha die Trauben für Ihre 2 Weine. Das Weingut liegt weit hinten in einem offenen Tal, wo derzeit eine richtig große Baustelle vorzufinden war, denn es wird kräftig am Weingut gebaut und erweitert. 70% der Weine gehen in den Export.
Aalto_Flaschen
Wir verkosteten 4 Weine, je 2 mal 2013 und 2012.
Insgesamt lagen die Weine im oberen Qualitätssegment, wobei mich der 2013er Pièce mit 17-18 Punkten am besten gefallen konnte.

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Und weiter ging es zu Villacreces.
Bei einer Bodegasgröße von 110 ha werden hier auf 64 ha Wein angebaut. Insgesamt werden 16 verschiedene Parzellen bewirtschaftet, welche auch separat vinifiziert werden und dann nach der Faßlagerung cuvetiert.
Finca_Villacreces
Hier wird beispielsweise der Pruno mit 90% Tempranillo und 10% CS hergestellt.
Wir verkosteten insgesamt drei Weine, wobei der Spitzenwein Nebro aus 2009 gerade einmal zu gefüllten 2304 Flaschen reichte.

Tabula_Fasskeller
Ein ganz anderer Betrieb ist das Weingut Tabula.
Ein sehr nüchtern wirkender Zweckbau im Tal, inmitten von Weinreben, Das Weingut hat erst 2002 mit der Arbeit begonnen und bewirtschaftet heute 30 ha eigene Weinberge und kauf von 25 ha Anlagen die Trauben zu. Es werden gesamt 5 verschienen Weine hergestellt, wovon wir drei verkosten konnten. Es werden gesamt 500 Tsd. Flaschen erzeugt, was bei der Größe des Zweckbaus erstaunlich war, wo denn die Fäßer und Barriques alle Platz finden sollten. Generell werden hier aber mehr Weine für den baldigen Verbrauch erzeugt. Der Spitzenwein Tabula 2012, welchen wir verkosteten wurde von mir mit 17+ bewertet.

Arzuaga_fass
Dann steuerten wir einen etwas protzigen Betrieb an, Bodegas und Spa Arzuaga, der sich auf unseren angekündigten Besuch nicht so richtig einstellen konnte. Angeschlossen an das Weingut ist hier auch ein mittelgroßes Hotel, ein großes Restauran und ein SPA, wo Kuren mit Wein verabreicht werden können. Hier ist man eher auf große Besuchergruppen eigerichtet, was auch während der kurzen Besichtigung zum Ausdruck kam. Wir konnten drei Weine verkosten, welche ordentlich daherkamen und mittlere Qualität zeigten. Die pseudotraditionelle Architektur wurde 1990-94 erstellt, wobei das SPA Hotel erst 2009 dazugekommen ist. Es werden heute auf 150 ha Wein angebaut.

Tinto_Pesquera_Flasche
Zum Abschluß des Tages ging es zu Pesquera.
Der Gründer von Pesquera, Alejandro Fernández, begründete sein erstes Weingut hier im Ribera del Duero im Jahre 1972. Später kamen dann noch die weiteren Weingüter Condado de Haza, auch im Ribera del Duero, und das Weingut El Vinculo in der La Mancha dazu. Auf Pesqwuera werden heute ca. 900 Tsd. Flaschen erzeugt. In der Gruppe Pesquera 2 Mio. Wir konnten uns auf einer kleinen Tour das Weingut ansehen und zum Abschluß auch 2 der jüngeren Weine verkosten. Ein Tinto Pesquera 2012 war auch dabei, wofür Pesquera seinerzeit einmal berühmt geworden ist, da es sich um einen 100% Tempranillo handelt, was bis dahin kaum einer der Winzer so auf den Markt gebracht hatte. Ein sehr schöner Tagesabschluß, was sich aber gleich am nächsten Tag kräftig steigern sollte.