Es ist mal wieder soweit, das ich eine größere Weinreise geplant hatte, welche von BKwines aus Frankreich durchgeführt wurde und schließlich eine Gruppe von 24 Personen sich mit dem Zielort Kapstadt im Hotel am nächsten Tag um die Mittagszeit treffen wollte. Da ich aber einen Tag früher anreisen sollte, weil meine Flugverbindungen so ungünstig waren, das ich erst gegen Abend hätte eintreffen können, hatte ich also noch einen weiteren Tag Aklimatisierungszeit mich vom Winter auf den Sommer umzustellen. Diesmal hatte ich Turkish Airlines gewählt, was einerseits die günstigste Variante war, andererseits auch mit der Umsteigezeit in Istanbul noch etwas kürzer als mit anderen Linien zum Zielort Kapstadt. Das Essen in der Business Class bei Turkish Airlines war recht normal, was mir aber besonders aufgefallen war, waren die Kaffeetassen, welche nicht nur ein normales Porzelangefäß waren, sondern noch eine entsprechende metallisch dekorative Umhüllung darstellte, welche den Griff der Tasse integriert hatte und auch somit keine zu heiße Tasse anzufassen war.
Der Nachtflug vergeht mit einem einigermaßen ruhigen Flug sozusagen „wie im Fluge“ und ab dem nächsten Tag geht es mit Ankunft in Istanbul um ca. 12:30 Uhr für einige Stunden über den afrikanischen Kontinent, wo sich manchmal faszinierende Bilder aus große Flughöhe schießen lassen.
Wohl ein Flussbett mit etwas grüner Bepflanzung rechts und links des Wasserlaufes und an einigen Stellen sind dann kreisrunde Bewässerungsanlagen zu erkennen, welche sich vom Wüstenboden grünlich abheben.
Kurz vor der Landung in Kapstadt habe ich mich dann nochmals bei recht schönem Wetter dem Ausblick auf die näherkommende Landschaft gewidmet, wo sich dann solche Fotos machen lassen:
Im Hintergrund ist bereits der Tafelberg bei Kapstadt zu erkennen, welche eine kleine Wolkenfahne hat, was so fast immer zu sehen ist, außer er ist vollkommen in den Wolken versteckt. Wir hatten allerdings Glück, und konnten am zweiten Tag dann auch gleich einen Ausflug auf dem Tafelberg machen, wohin und die Gondelbahn mit einer drehenden Kabine hinaufbrachte.
Der Blick aus dem Hotelfenster, im 24. Stock gelegen, war entsprechend spektakulär.
Der Blick von oben vom Tafelberg ist dann auch entsprechend genauso spektakulär wie der Blick von unten, vorausgesetzt die Sicht ist gut, was bei uns an diesem Tage tatsächlich wunderbar der Fall war.
Vom Tafelberg zurück sollte es dann am Abend zu einem ersten „welcome-dinner“ gehen, wo uns der Gruppenbus in einen Vorort von Kapstadt an den Rand des Tafelbergs führen sollte. Wir fuhren zu einem Hotel, welches für die Gruppe ein spezielles Dinner vorbereitet hatte, und unsere Reiseleitung mit Britt und Per Karlsson hatten in einem nahegelegenen Weinshop am Nachmittag zuvor einige interessante Flaschen Wein eingekauft, welche an diesem Abend geköpft werden sollten. Das Essen ist nicht weiter groß erwähnenswert, auch wenn es ein paar typische südafrikanische Speisen gab.
Zunächst eine gemischte Vorspeisenplatte mit Spießchen und Teigtaschen, sowie karamellisierte Erdnüsse mit einem Grünzeug.
Dann gab es einen Auflauf mit einer Menge unterschiedlicher Inhalte, welche nicht so ganz auszumachen waren. Wohl dabei einige Gemüse mit Rosinen etc. Schmeckte ganz gut und war auch gut abgeschmeckt.
Da wir ja aber auf einer beginnenden Weinreise Waren, sollte an diesem Abend bereits einige Highlight aus der südafrikanischen Weinwelt auf den Tisch kommen.
Starten sollte die Reihe der Weine mit einem Chenin Blanc vom Weingut Raats aus dem Jahr 2017. Chenin Blanc ist eine hier recht kräftig aber mit auch einigem Schmelz ausfallende Traube und hält dem Wetter in Südafrika und auch den heißen Gegenden durchaus stand. Das Weingut Rats wurde gerade vom Platter’s 2018 zum besten Weingut in Südafrikas auserkoren.
Meine Bewertung: Sehr verhaltene Nase, leichte Frucht bei einer sehr schönen Komplexität am Gaumen (16/20)
Der nächste weiße Tropfen sollte ein Cuvée aus SB und Semillon sein, der vom Weingut Celestine, welche am Südrand von Afrika in der Region Aguilas liegt. Der Wein wird von der Weinshop betreiberin in Kapstadt erzeugt, wo die Weine eingekauft wurden. Es werden auf gerade einmal 1,8 ha die Trauben angebaut.
Recht würzige Nase mit feinen Nuancen. Sehr schöne Fruchtnote mit weichen buttrigen Tönen und Schmelz am Gaumen. (16,5/20)
Damit waren die 2 weißen Tropfen erledigt und wir konnten uns auf die roten konzentrieren, wo es einen Cinsaut, einen Pinotage und einen Syrah geben sollte.
Dieser Cinsaut, ja den schreibt man wirklich so hier in Südafrika – siehe Etikett, aus 2015 vom Weingut Stellenrust hatte eine sehr schön frische Nase, eine leichte Fruchtnote mit wenig Säure am Gaumen und nur leichten Gewürznoten (15/20)
Dann folgte ein Pinotage, der eine Kreuzung aus Pinot Noir und Cinsaut ist und auf der Weinakademie in den 20er Jahre in Stellenbosch so entstanden ist.
Das Weingut Beaumont mit einem 2014er zeigt sehr schön, was in so einer Kreuzung aus den 2 Rebsorten stecken kann. Duch den nicht ganz jungen Jahrgang war immer noch eine etwas kräftigere Säure zu spüren, welche aber mit einer feinen und sehr differenzierten Frucht unterlegt war. Leichte Gewürznoten am Gaumen mit fein strukturierten Eleganz und einem mittleren Abgang. (15,5/20)
Finalement ein Syrah aus der Region Swartland, welche etwas weiter nördlich von Kapstadt gelegen ist und eine generell heißere Region ist. Somit sicher passend zum heutigen Abend als Abschluss dieser Syrah von Lammerhoek. (By the Way, dieses Weingut wurde gerade von Fanz Beckenbauer gekauft)
Das wars dann mit dem ersten Abend und diesen 5 Weinen für eine Gruppe von 24 Personen, welche sich somit etwas hatten beschnuppern können.