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Südafrika Verkostung mit den Weinakademikern und Ueli Schmidt

Endlich – und von vielen sehnlichst erhofft gab es vor ein paar Tagen einmal wieder eine Weinverkostung mit den Weinakademikern unter der Leitung von Waltraud Lanius und als Gast, der auch die Weine beisteuerte, der Sommelier, Winzer und Weinhändler Ueli Schmidt aus Winterthur. Das Thema sollte lauten „Raritäten aus Südafrika“, welches von Ueli Schmidt in 7 Flights zu je 3 Weinen in einer Blindverkostung präsentiert wurde. Vorneweg gab es einen Sparkling Wine aus dem Swartland vom Huis van Chevallerie. Das Wetter spielte wunderbar mit und so konnten wir die Verkostung bei sehr angenehmen Temperaturen, fast schon wie an einem lauen Sommerabend in Südafrika, beim La Cantinetta in Berg am Laim genießen.

Waltraud gab dann eine kleine Einführung zum Thema und Ueli Schmidt startete dann mit dem ersten Flight welcher zunächst einmal drei Chenin Blanc präsentierte.

Diese ersten drei Chenin Blanc waren ein wunderbarer Einstieg ins Thema Südafrika, weil nicht nur die Traube dort eine der Eckpfeiler der Weißweinproduktion darstellt, sondern weil auch noch früh am Abend diese drei gut gekühlten Tropfen in Ihrer unterschiedlichen Art einen feinen Auftaktin die Thematik darstellten. Für mich war aus diesem Flight der dritte in seiner Reihe, welcher von Mosi Wines mit Namen Tinashe Chenin Blanc aus dem Swartland stammte der am meisten überzeugende und stammte aus dem Jahr 2019 (16,5/20)

Der zweite Flight zeigte ebenso überzeugend wie der erste aber hier mit drei unterschiedlichen Traubensorten, welche Qualität heute in Südafrika erzeugt werden kann. Wir hatte einen Semillon, einen Palomino (Die klassische Traube für die Sherryproduktion), und einen Grenache Blanc. In dieser Reihe war für mich der Chenin Blanc der bsolut überzeugende Tropfen, welche zu einem sehr akzeptablen Preis angeboten werden kann. (16/20)

Der dritte Flight in dieser weißen Reihe brachte 3 Weißwein Cuvées ins Glas welche ebenso überzeugen konnten wie die vorhergehenden Weißen. Das waren einmal ein Vintners, einer von Mullieneux und der dritte von The Blacksmith. Hier konnte mich insbesondere der Cuvée von Mullineux von seiner Struktur her und der Gefälligkeit und wunderbaren Ausgeglichenheit insbesondere überzeugen. Dieser Cuvée aus Chenin Blanc und Grenache Blanc aus dem Jahr 2019 stammt aus dem Swartland und erhält von mir (16,5/20)

Dann folgte der vierte Flight mit nochmals einem weißen Trio. Die ersten beiden Tropfen aus hauptsächlich Chenin Blanc und der dritte ein Sauvignon Blanc, welcher recht typisch im Glas daherkam. Der zweite Cinsault als Orange Wine ausgebaut zeigte sich bereits im Glas schon als honiggelber Tropfen. Hier waren in der Reihenfolge der Verkostung vertreten: Sakkie Mouton, The Blacksmith und Trizanne. Der erste, konnte und Ueli erklären war auf einem besonderen Boden angepflanzt worden, denn in einer sehr sandigen Gegend des Swartlandes gedeihen dort die Weinreben auch in Südafrika. Grundsätzlich muß aber hier auch nochmals erwöhnt werden, das in dieser Region der Welt die Reben fast alle künstlich bewässert werden, sonst würden die Erträge wohl viel zu gering ausfallen, wenn überhaupt.

Achtung: Die Reihenfolge der Flaschen sind nach der Beschreibung allerdings von rechts nach links zu lesen.

Dann folgen nach einer kleinen Imbiß-Pause die 3 Flights mit den roten Sorten. Flight 5 besteht von den Traubensorten zunächst einmal aus 2 Weinen der Sorte Cinsault und ein Pinot Noir. Hier fand ich insbesondere den zweiten Cinsualt sehr überzeugend, der zum Teil aus 100 jährigen Reben geerntet ist und vom Weingut Leeu Passant stammt. der erste Cinsault ist vom Weingut Badenhorst und der Pinot Nir von Tesselaarsdal aus der Region Hemel-en-Aarde. Der absolut überragende Wein aus diesem Flight war für mich der Basson Cinsault von Leeu Passant aus der Region Wellington. (17,5/20)

Dann folgte der Flight 6 mit weiteren 3 roten und diesmal alle drei aus einem gleichen Weingut, aus dem gleichen Jahrgang, mit der gleichen Erntezeit und Machart im Keller, aber aus drei verschiedenen Gegenden im Swartland mit drei verschiedenen Böden. Hier war also die Aufgabe der Blindverkostung die Böden – also das Terroir – herauszuschmecken. Auch wenn ich bei den anderen Weinen mit den Rebsorten nicht immer so ganz richtig lag, hatte ich hier ein sicheres Gefühl, und konnte die Geschmacksrichtungen dieser drei Weine von Mullineux gut zuordnen. Das waren dann der Granite Syrah, als zweiter der Iron Syrah, und als dritter einn Schist Syrah, welche eine wunderbare Eleganz ausstrahlten und für mich der Schist Syrah dabei hervorstach (17,5-18/20).

Final und zum Flight 7 sollte es nochmals so richtige Rotwein-„Hämmer“ geben. Die drei Weine wurden bestritte von den Trauben Pinotage, der zweite ein Cuvée aus hauptsächlich CS und CF, sowie der dritte aus CS zu 74%, Merlot 6% und PV zu 20%. Die Weingüter waren: Beeslaar, Keet und Stark-Condé. Hier konnten mich die beiden Weine aus Pinotage und der dritte Cuvée besonders überzeugen, welcher aus dem Jahrgang 2015 stammte.

Final gab es dann einen Süßwein, wobei als zusätzlicher Wein noch einer der Teilnehmer an dieser Verkostung noch eine Flasche eines Weingutes mitgebracht hatte, an dem er selber beteiligt ist und so konnten wir noch eine roten mit Namen „The Echo of G“ aus dem Jahr 2013 verkosten. Ein Cuvée aus CF, Syrah, Merlot und CF welcher mit feiner Nase und gutem Fruchtaroma sich zeigte, aber am Gaumen recht schnell vom Geschmack her abriß.

Dann also noch der Süßwein von Mullineux, welcher auf den Namen Olerasay No.2 hört und aus dem Swartland stammt. Traube Chenin Blanc und im Glas natürlich sehr schönes honiggelb mit einer feinen aber zurückhaltenden süßlichen Nase. Im Geschmack doch relativ trocken, mit einem sehr niedrigen Alkoholgehalt aber entsprechender Restsüße und Säure. Erinnerte an bestimmte grüne Apfelsorten und ging runter wie . . . na Ihr wißt schön. Ist aber trotzdem ein Wein. Hier das Foto der roten Flights:

Auh hier wieder die Beschreibung und Verkostungsreihenfolge von rechts nach links. Da es inzwischen in Freien schön dunkel war ist das Foto nicht so ganz gelungen, aber die Flaschen geben wenigstes einen kleinen Eindruck der Verkostung wider.

Final anzumerken sei, das dies einmal wieder eine ganz großartige und recht spezielle Verkostung mit den Weinakademikern war, welche immer wieder mit enorm vielen neuen Erkenntnissen, Geschmackserlebnissen und guten Infos sowie Gesprächen den Abend füllt.


Ein weiterer Tag in Kapstadt, im MOACC

Das noch nicht so lange eröffnete neue Kunstmuseum in Kapstadt für afrikanische Kunst ist in einem ehemaligen Kornspeicher entstanden, der im Hafen von Kapstadt steht, und komplett umgebaut wurde, was an den folgenden Fotos auch gut zu sehen ist. Zwei Aspekte an diesem neuen Museum haben mich insbesondere interessiert. Zum Einen sind es natürlich die Kunstwerke die darin ausgestellt sind, zum zweiten aber ganz besonders auch die Architektur, da es sich ja hier nicht um ein neues Museumsgebäude handelt, sondern um einen ehemaligen Getreidespeicher, der zu seiner Bauzeit das höchste Gebäude in Kapstadt darstellte. Imposant dabei zu sehen, wie voluminös seinerzeit mit Betonbauten umgegangen wurde, als so in den Anfangsjahren der ersten Gebäude solcher Art mit unwahrscheinlich dicken Wänden gebaut wurde, welche erst heute nach dem Aufschneiden der Wände zu tage tritt.

  

Hier zunächst einmal zwei Außenansichten, wo zwar das Volumen nicht so richtig zu Geltung kommt, aber der heutige Zustand von außen mit den neuen Fensterfassaden des Hotelaufbaus imposant wirkt. Besonders spektakulär wird es aber dann im Inneren des Gebäudes, welches so intelligent ausgekernt wurde, das im Inneren der Silobehälter ein großes Volumen aus dem Beton herausgeschnitten wurde, um zunächst eine große Eingangshalle zu schaffen, ansonsten aber auch Platz für Aufzüge in einzelnen Silobehältern oder auch sonstige Räumlichkeiten, außer den tatsächlichen Ausstellungsräumen.

  


Hier ein Blick von Unten in eine der aufgeschnittenen Röhren der Silos.


Ein befremdlicher Blick aus einer der obersten Etagen auf ebenso mehrere aufgeschnittene Röhren.

Mir wurde bei Eintritt in das Museum zwar empfohlen den Aufzug in die oberste Etage zu nehmen, und dann von oben nach unten die Kunstetagen anzusehen, was ich aber lieber in der umgekehrten Reihenfolge erledigte, da ich mir auch das Gebäude von Unten nach Oben ergehen wollte. So kam ich auch in den Genuss nicht nur die imposante quasi neu verschaffte Architektur des aufgeschnittenen Silos zu erkunden, sondern die diversen Etagen mit der Kunst konnte ich mir so erschließen. Was dabei mir insbesondere auch hier auffiel, war das Logo, Leitsystem und die diversen grafischen Elemente, welche dem Publikum den Weg weisen sollte. Hier zwei Beispiele, welche sich aus dem Grundriss des Silos mit seinen runden Speichern ableitet:

Der Grundriss aus 42 gleichen runden Silobehältern bildet quasi ein Raster für den weiteren Transport aller grafischen Element wie Treppen, Hinweispfeile oder auch Etagennummern, wie hier auf den Bildern zu sehen. Wobei dieses Element auch in reduzierter Form verwendet wird. Nur 35 Elemente.

Der gesamte Bereich der Silos wird durch eine abgeschlossene Dachkonstruktion abgeschlossen, wo dann über dem Museum ein Restaurant draufgesetzt wurde, und auf einem anderen Teil ein größerer Bereich aufgesetzt wurde für einen Teil des Hotels. Der Restaurantbereich und auch das Hotel sind recht kontrastreich durch quasi verwölbte Metallkonstruktionen mit einer Doppelverglasung gestaltet, die sich nicht nur von außen als wie ein sich wölbendes Auge aussehen, sonder auch von Innen sehr dem räumlichen Empfinden einen Eindruck gibt der dem Raum eine große Weite und Offenheit gibt.

Nach einem kurzen Restaurantbesuch mit einer feinen Fischplatte ging es dann wieder runter auf die Erdgeschossebene mit einem der Aufzüge, mit einem kleinen Gang durch den Museumsshop, was heutzutage wohl auch ohne einen solchen nicht mehr geht, denn so wird das Museum auch damit mit finanziert. Hier fielen mir dann nochmals die erhalten gebliebenen Einbauten aus der Zeit der Silos zu sehen, wo die Getriedesilos entleert wurden.



 

Weinreise nach Südafrika – der zweite Tag

Am zweiten Tag sollte es also richtig losgehen mit den Besuchen auf den Weingütern, wobei es zunächst in eine cool climate Zone rund um Elgin gelegen, gehen sollte.

Die Region um Elgin ist ein Obstanbaugebiet, und Weine werden dort erst seit ein paar Jahrzehnten angebaut, was aber nicht heißt das die Weine dort weniger gut sind. Im Gegenteil, denn manche Trauben lieben solche Regionen der sogenannten cool climate Zonen. In Europa bezeichnet man beispielsweise alle Weinbauregionen nördlich der Alpen als cool climate Zonen, wobei selbst auch die Region Burgund noch ein wenig dazu zählt.
Die angekündigten Weingüter waren:

Spioenkop und

Gabrielskloef

Ich werden in den einzelnen Tagesberichten jetzt nicht auf jeden einzelnen Wein eingehen, wenn ich auch trotzdem von fast allen Flaschen die wir verkostet haben ein Foto machen konnte, und diese dann hier zeigen kann, so das bei Interesse auch unter den links der Weingüter entsprechend nachgesehen werden kann, was dort sonst so angeboten wird. Meisten war es so, das wir mit der Gruppe dann auf dem zweiten Weingut des Tages einen Lunch angeboten bekamen der in fast allen Fällen sehr gut ausgefallen ist. Wenn es etwas Besonderes gab, werde ich das in den einzelnen Tagesberichten gesondert erwähnen oder auch entsprechend mit Fotos belegen.

Nun zum ersten Weingut Spieonkop, welches vom heutigen Besitzer, einem Sommelier und aus dem Elsaß und Belgien stammend,  2005 gekauft wurde, 48 ha Land gesamt, wobei davon heute 12 ha mit Weinreben bepflanzte sind. Das Tal bei Elgin, wo Spieonkop liegt ist auf einer Höhe von 200 m über NN, Es werden auf diesem Weingut folgende Rebsorten angebaut: Pinotage, Pinot Noir, Sauvignon Blanc, Riesling und Chardonnay. Wir konnten an diesem Tage folgende Weine verkosten:

SB aus 2015, Riesling aus 2016, Chenin Blanc aus 2016, Pinot Noir aus 2014 und einen Pinotage „1900“ aus 2016. Ich habe die Weine durchweg als recht gut und eigenständig bewertet. Insbesondere der Chenin Blanc war für mich herausragend mit seiner Komplexität und Eigenständigkeit. (Sollte ich später in Kapstadt auch nochmals zu einem Essen in einem Restaurant trinken können).

        

Da das Weingut immer noch im Aufbau und Umbau ist, konnten wir noch nicht im neuen Verkostungsraum verkosten, dafür gab es aber im Freien eine Art Hütte, wo es entsprechend auch Platz für die große Gruppe gab.
  
Sehr eigenständige Anbauweise der Rebstöcke, welche in einer „V“ Anordnung auf einer leichten Hanghöhe so bei Spioenkop zu sehen war.

Wir wurden vom Winzer Koen Rose selbst empfangen und er hatte viel zu seinen recht eigenwilligen Weinen zu erzählen. Der geschichtliche Hintergrund auf dem seine Weine wachsen spiegeln sich dann in seinen Etiketten wider, welche in den letzten Jahrhunderten Schlachtfelder waren und so eine Geschichte weitergeschrieben wird. Insgesamt waren für mich die Weine nicht nur eigenwillig, sondern auch recht typisch und eigenen sich wohl ausgezeichnet als entsprechende Speisenbegleiter.


Dann zum nächsten Weingut in der Region Elgin, wo es wie angesprochen auch einen Mittagstisch für die Gruppe geben sollte. Gabrielskloef hat vor einigen Jahren des Sohn des Weingutes Bouchard Finlayson als Weinmacher engagiert, so das auf Gabrielskloef nicht nur die Qualität sich verbessert hat, sonder der neue Kellermeister Peter-Alan Finlayson hat eine eigene Weinserie unter dem Namen „Crystallum“ aufgelegt, die wir ebenso zum lunch genießen sollten.

  

Gabrielskloef produziert im Jahr ca. 230 Tsd. Flaschen, was für einen Südafrikanischen Betrieb so eine mittlere Größe darstellt. Wir verkosten zum Mittag also 5 Weine, 4 weiße und einen roten.

          

Hier sind nicht alle der 11 von uns verkosteten Weine abgebildet, was in manchen Fällen so während dem Mittagessen auch etwas schwierig war. Hervorgestochen haben für mich auf diesem Weingut 2 Flaschen. Der Pinot Noir „Peter Max“ aus der Crystallum Serie (Bild links unten) und recht daneben abgebildet ein Süßwein aus Semillon Trauben, der den Namen „Broken Stem“ auf dem Etikett trägt, was auch die Machart dieses Weines widerspiegelt. Die Trauben am Rebstock werden am Stilansatz einige Zeit vor der Ernte so geknickt, bzw. gebrochen, das sich die Traube nicht weiter mit Saft versorgen kann. Somit steigt durch weitere Sonneneinstrahlung der Zuckergehalt in der Traube und bei einer entsprechend späten Lese können hier solche Süßweine geerntet und gekeltert werden. Eine spannende Sache, denn in der cool Climate Region treten keine Nebel im Herbst auf und somit kann hier auch keine Botrytis entstehen.



 

Weinreise nach Südafrika – Anreise und erster Tag

Es ist mal wieder soweit, das ich eine größere Weinreise geplant hatte, welche von BKwines aus Frankreich durchgeführt wurde und schließlich eine Gruppe von 24 Personen sich mit dem Zielort Kapstadt im Hotel am nächsten Tag um die Mittagszeit treffen wollte. Da ich aber einen Tag früher anreisen sollte, weil meine Flugverbindungen so ungünstig waren, das ich erst gegen Abend hätte eintreffen können, hatte ich also noch einen weiteren Tag Aklimatisierungszeit mich vom Winter auf den Sommer umzustellen. Diesmal hatte ich Turkish Airlines gewählt, was einerseits die günstigste Variante war, andererseits auch mit der Umsteigezeit in Istanbul noch etwas kürzer als mit anderen Linien zum Zielort Kapstadt. Das Essen in der Business Class bei Turkish Airlines war recht normal, was mir aber besonders aufgefallen war, waren die Kaffeetassen, welche nicht nur ein normales Porzelangefäß waren, sondern noch eine entsprechende metallisch dekorative Umhüllung darstellte, welche den Griff der Tasse integriert  hatte und auch somit keine zu heiße Tasse anzufassen war.

Der Nachtflug vergeht mit einem einigermaßen ruhigen Flug sozusagen „wie im Fluge“ und ab dem nächsten Tag geht es mit Ankunft in Istanbul um ca. 12:30 Uhr für einige Stunden über den afrikanischen Kontinent, wo sich manchmal faszinierende Bilder aus große Flughöhe schießen lassen.

Wohl ein Flussbett mit etwas grüner Bepflanzung rechts und links des Wasserlaufes und an einigen Stellen sind dann kreisrunde Bewässerungsanlagen zu erkennen, welche sich vom Wüstenboden grünlich abheben.
Kurz vor der Landung in Kapstadt habe ich mich dann nochmals bei recht schönem Wetter dem Ausblick auf die näherkommende Landschaft gewidmet, wo sich dann solche Fotos machen lassen:

Im Hintergrund ist bereits der Tafelberg bei Kapstadt zu erkennen, welche eine kleine Wolkenfahne hat, was so fast immer zu sehen ist, außer er ist vollkommen in den Wolken versteckt. Wir hatten allerdings Glück, und konnten am zweiten Tag dann auch gleich einen Ausflug auf dem Tafelberg machen, wohin und die Gondelbahn mit einer drehenden Kabine hinaufbrachte.

Der Blick aus dem Hotelfenster, im 24. Stock gelegen, war entsprechend spektakulär.

Der Blick von oben vom Tafelberg ist dann auch entsprechend genauso spektakulär wie der Blick von unten, vorausgesetzt die Sicht ist gut, was bei uns an diesem Tage tatsächlich wunderbar der Fall war.

Vom Tafelberg zurück sollte es dann am Abend zu einem ersten „welcome-dinner“ gehen, wo uns der Gruppenbus in einen Vorort von Kapstadt an den Rand des Tafelbergs führen sollte. Wir fuhren zu einem Hotel, welches für die Gruppe ein spezielles Dinner vorbereitet hatte, und unsere Reiseleitung mit Britt und Per Karlsson hatten in einem nahegelegenen Weinshop am Nachmittag zuvor einige interessante Flaschen Wein eingekauft, welche an diesem Abend geköpft werden sollten. Das Essen ist nicht weiter groß erwähnenswert, auch wenn es ein paar typische südafrikanische Speisen gab.

Zunächst eine gemischte Vorspeisenplatte mit Spießchen und Teigtaschen, sowie karamellisierte Erdnüsse mit einem Grünzeug.

Dann gab es einen Auflauf mit einer Menge unterschiedlicher Inhalte, welche nicht so ganz auszumachen waren. Wohl dabei einige Gemüse mit Rosinen etc. Schmeckte ganz gut und war auch gut abgeschmeckt.
Da wir ja aber auf einer beginnenden Weinreise Waren, sollte an diesem Abend bereits einige Highlight aus der südafrikanischen Weinwelt auf den Tisch kommen.

Starten sollte die Reihe der Weine mit einem Chenin Blanc vom Weingut Raats aus dem Jahr 2017. Chenin Blanc ist eine hier recht kräftig aber mit auch einigem Schmelz ausfallende Traube und hält dem Wetter in Südafrika und auch den heißen Gegenden durchaus stand. Das Weingut Rats wurde gerade vom Platter’s 2018 zum besten Weingut in Südafrikas auserkoren.
Meine Bewertung: Sehr verhaltene Nase, leichte Frucht bei einer sehr schönen Komplexität am Gaumen (16/20)

 

 

 

 


Der nächste weiße Tropfen sollte ein Cuvée aus SB und Semillon sein, der vom Weingut Celestine, welche am Südrand von Afrika in der Region Aguilas liegt. Der Wein wird von der Weinshop betreiberin in Kapstadt erzeugt, wo die Weine eingekauft wurden. Es werden auf gerade einmal 1,8 ha die Trauben angebaut.
Recht würzige Nase mit feinen Nuancen. Sehr schöne Fruchtnote mit weichen buttrigen Tönen und Schmelz am Gaumen. (16,5/20)
Damit waren die 2 weißen Tropfen erledigt und wir konnten uns auf die roten konzentrieren, wo es einen Cinsaut, einen Pinotage und einen Syrah geben sollte.

 

  Dieser Cinsaut, ja den schreibt man wirklich so hier in   Südafrika – siehe Etikett, aus 2015 vom Weingut Stellenrust  hatte eine sehr schön frische Nase, eine leichte Fruchtnote mit  wenig Säure am Gaumen und nur leichten Gewürznoten (15/20)
Dann folgte ein Pinotage, der eine Kreuzung aus Pinot Noir und Cinsaut ist und auf der Weinakademie in den 20er Jahre in Stellenbosch so entstanden ist.

 

 


Das Weingut Beaumont mit einem 2014er zeigt sehr schön, was in so einer Kreuzung aus den 2 Rebsorten stecken kann. Duch den nicht ganz jungen Jahrgang war immer noch eine etwas kräftigere Säure zu spüren, welche aber mit einer feinen und sehr differenzierten Frucht unterlegt war. Leichte Gewürznoten am Gaumen mit fein strukturierten Eleganz und einem mittleren Abgang. (15,5/20)
Finalement ein Syrah aus der Region Swartland, welche etwas weiter nördlich von Kapstadt gelegen ist und eine generell heißere Region ist. Somit sicher passend zum heutigen Abend als Abschluss dieser Syrah von Lammerhoek. (By the Way, dieses Weingut wurde gerade von Fanz Beckenbauer gekauft)

 

 

Syrah aus 2015 zeigt eine sehr feine und runde Nase mit kräftigem Nachhall. Etwas Tannine bei weichem langem Abgang, Nachhaltiger Geschmack, dicht und sehr typisch für die Rebe Syrah. (16,5/20)

 

 

 

 

Das wars dann mit dem ersten Abend und diesen 5 Weinen für eine Gruppe von 24 Personen, welche sich somit etwas hatten beschnuppern können.