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Zweiter Tag in Bordeaux und Besuch auf Lascombes und Ch. Pichon Baron

Um 9 Uhr starten wir im Hotel aus der Mitte von Bordeaux in Richtung Norden wo wir die Region Margaux ansteuern wo das Weingut Lascombes liegt. Wir werden von geflaggten Fahnenstangen mit den Bannern der USA und Deutschland begrüßt. Nichts für Ungut, aber das war schon leicht dick aufgetragen für die Gruppe die entsprechenden Nationalflaggen aufzuziehen, aber trotzdem haben sich die Teilnehmer darüber auch gefreut. Wir sollten dann auch später unseren Lunch auf dem Weingut einnehmen dürfen.

Wir können auch hier auf dem Weingut erst einmal einen ausführlichen Rundgang durch das Gelände und die Keller absolvieren. Das ursprüngliche alte Schlossgebäude liegt auch auf unserem Weg und sieht sehr klassisch aus mit seinen Erkern und Türmchen am Gebäude.

Nach diesem outdoor Rundgang geht es auch hier einmal wieder in einen recht neu errichteten Weinkeller der aber nicht nur sehr funktional, sondern auch mit einer Reihe sehr interessanten Leuchten usgestattet ist.

Ein Blick in eine der Reihen mit Edelstahlfässern auf beiden Seiten, die nach der Ernte die Maische beherbergt.

Hier sehr gut einzusehen befinden wir uns auf der oberen Ebene des Weinkeller wo durch die Anlieferung der Weintrauben die Maischebottiche in der darunterliegenden Etage gefüllt werden können. Auf dieser Ebene stehen dann aber während der Ernte die Sortierbänder oder auch die Entrappungsmaschinen, wenn das erforderlich ist. Nochmals ein kleiner Blick zurück auf den Keller, wo wir an diesem sehr schönen Spätsommerabend einen super Wolkenhimmel beobachten können.

Das große und neue Kellergebäude von außen gesehen. Dann geht es in aller Ruhe zu einem der Verkostungsgebäude, wo wir zunächst die Weine genießen können.

Wie hier zu sehen ist können wir vor dem Lunch vier Weine des Chateau verkosten. Die Jahrgänge reichen von 2020 über 2016, 2010 bis hin zu einem Chateau Wein aus 2000. Auf diesem Weingut war es für mich der erste Besuch und ich hatte bisher auch noch keinen Wein von Lascombes verkostet. Dafür war ich relativ positiv von den Weinen beeindruckt und hatte für diese Reihe der Weine Noten von 17,5 bis 18 von 20 vergeben. Also insgesamt ein wunderbar positives Ergebnis. hier die Reihe der Weine nochmals als Etikett auf den Flaschen.

Dann geht es mit aller Gemütlichkeit zum Lunch der ebenso auch im Hause von Lascombes genossen werden darf. Wir bekommen einmal wieder ein Menü mit 3 Gängen serviert mit Vorspeise, Hauptgang und Dessert. Dabei dürfen auch hier die diversen Amuse bouche nicht fehlen.

Die Vorspeise aus einem super dünn geschnittenen Rindercarpaccio ist dekoriert mit diversen kleinen Pilzen, Kräutern und sonstigen fein geschnittenen Gemüsen.

Dann geht es weiter mit dem Hauptgang der sich aus einem geschichteten Gemüse/Fleisch Burger sowie einem weiteren fein gedünsteten Stück Fleich sowie einer gefüllten Zuccini Blüte besteht. Dann folgt aber auch hier vor dem Dessert ein Käseteller der sich nicht verstecken muß.

Eine sehr schöne Käseauswahl, welche auch wieder einmal fein zum Wein paßt.

Das Dessert macht dann mit seiner feinen Früchtenoten und seiner Frische einen sehr schönen Abschluss mit Vanillesauce. Ein toller Besuch.

Dann folgt am Nachmittag der Besuch auf dem Weingut Pichon Baron, welches ich in den letzten 20 Jahren bereits mehrfach besucht hatte, wo aber auch hier sich diverse Veränderungen gezeigt haben. Ein neuer Verkostungsraum und auch die Boutique im Erdgeschoss zeigt sich inzwischen sehr modern. Auch hier geht es nach einer kurzen Begrüßung einmal quer durch die Keller und sonstigen Räume die von den Besuchergruppen so durchlaufen werden. Es beginnt natürlich in den Außenanlagen, wo das imposante Schloß sich vor uns aufbaut.

Unter dem Vorgarten, der hier mit einem sehr flachen Gewässer zu sehen ist liegt der Faßkeller und wird sicher auch durch dieses kleine angelegte Gewässer auf natürliche Art und Weise gekühlt. Rechts daneben auch noch weitere Räumlichkeiten, wo wir in den letzten Jahren meist die Verkostungen hatten.

Wie auf dem Foto zu sehen spielte das Wetter außerordentlich gut mit und wir stiegen dann in die Keller hinab, wo unter Anderem ein Teil der Schatzkammer hinter den Gittern zu bestaunen war.

Nicht das der Betrachter vermutet das hier nur Großflaschen liegen, nein denn in anderen Ecken waren auch normale Flaschen gelagert, die aber erfahrungsgemäß sicher ein wenig schneller altern als die Großflaschen mit ihren Inhalten. Wie vorhin bereits angesprochen unter dem kleinen See liegt der Faßkeller, der aber beim diesjährigen Besuch auch noch weitere Gärgefäße und neue Tonamphoren beinhaltete, die ich in den vergangenen Jahren hier noch nicht gesehen hatte.

Nach diesem kurzweiligen und sicher auch imposantem Rundgang geht es in den ersten Stock des neue angebauten Verkostungsraumes, wo wir drei der Chateau Weine aus den Jahren 2020, 2015 und 2010 verkosten können. Da ich an dem Tage vielleicht ein wenig verspult war hatte ich irgendwie keine Fotos der Verkostung gemacht, was mich hinterher allerdings leicht geärgert hatte, denn diese Weine sind so großartig, das ein weiterer kleiner Ärger war diese nicht in den letzten Jahren bereits auf Vorrat gekauft zu haben. Aber manchesmal geht eben nicht alles! Hier also der Teil eines Raumes wo wir verkosten durften.

Zu den Weinen habe ich mir allerdings doch so diverse Notizen gemacht. Alle drei Weine haben so ziemlich genau die gleichen Mischverhältnisse von Cabernet Sauvignon und Merlot. Diese liegen dann bei so ca. 77% CS und 23% Merlot. Meine Bewertungen reichen absteigend mit den Jahren von 17 bis 18 Punkte von 20. Insbesondere der Jahrgang 2010 weist noch eine feine frische Note auf die sich imposant am Gaumen widerspiegelt. Sehr langer Nachhall mit feiner Ziselierung der Fruchtnoten. Kräftig aber nicht voluminös. Tolle Weine. Hier ein Beispiel der Flaschen, die seit vielen Jahren die gleichen Etiketten tragen.

Dann geht es mit der Gruppe wieder zurück ins Hotel nach Bordeaux und ich besuche mit 2 weiteren Teilnehmern der Gruppe eine Weinbar die fast um die Ecke des Hotels liegt und wir dort so am frühen Abend einkehren. Die Weinbar heißt L’ampélo und wir bekommen sogleich einen Tisch auf einer der Seiten des Lokals zugewiesen, wo sich die Regale mit Weinflaschen aneinanderreihen.

Ein Blick von unserem Tisch in den Raum hinein, wo sich eine größere Bar ausbreitet und auch schon am frühen Abend ein gewisser Betrieb herrscht. Es wird eine Flasche Wein bestellt und diverse kleinere Gerichte die dann auch entsprechend geteilt werden können. Das zeigt sich bereitsa seit einiger Zeit, das in solchen Locations wie einer Weinbar die Gerichte aus der Küche nicht wirklich viel Arbeit machen sollen, sonder man will sich wohl auch mehr auf die Weine die angeboten werden konzentrieren. Hier die Beispiele wie Oktopussalat und einige Dosen mit Rilette sowie einer Gänseleber, also foie gras die uns serviert werden.

Damit beschlossen wir den Abend ausklingen zu lassen, denn auch wenn es erst der zweite Tag war in Bordeaux hatten wir doch so ganz leichte Ermüdungserscheinungen was die Kondition anging. Auf ein Neues am dritten Tag in Bordeaux.


Geschmorte Lammkeule mit Kartoffeln und Schmorgemüse

Lammfleisch ist für mich immer wieder ein tolles Erlebnis, und wenn man dieses dann selber zubereiten und anschließen genießen kann, ist es umsomehr ein wunderbares Ereignis. Ich habe mir in Abwandlung eines Rezeptes von Ali Güngörmüs aus dem Buch Mediterran dieses Rezept so abgewandelt, das es immer wieder Spaß macht, solche Produkte zu verarbeiten. Das Original-Rezept findet Ihr auf Seite 150, wobei ich z. Bsp. die Salbeibutter weggelassen habe, und die Gemüse, welche im Topf mitschmoren ebenso auf dem Teller landen. Da ich ja mit großer Begeisterung die Porzellanteller von Stefanie Hering verwende, welche ich mir in den letzten Jahren bei Ihr erstanden habe, landet auch dieses Gericht auf einem großen Teller aus der Serie Pulse. Zur Zubereitung des Gerichtes muß vielleicht noch gesagt werden, das man den Braten immer wieder beobachten sollte, denn während einer Schmorzeit von 3 Std. im Backofen kann das im Topf auch mal zu trocken werden. Sollte das der Fall sein, dann am ehesten etwas vom Rotwein dazugießen und vielleicht auch mal den Braten im Schmortopf umdrehen. Zu so einem Braten serviere ich natürlich einen guten Eßlöffel der selbstgerechten Strickbeeren, welche vom Begriff her vielleicht erklärungsbedürftig ist, aber dazu vielleicht in einem der späteren Beiträge etwas mehr. So habe ich das Gericht bei mir angerichtet:

Und zu so einem Gericht paßt dann natürlich ein entsprechend artiger und gehaltvoller Rotwein, den ich bei mir aus dem Keller holte, welcher in diesem Fall aus dem Bordeaux stammt und vom Weingut Bichon Baron aus dem Paulliac und dem Jahr 2013 stammt.

Der Weinpräsentiert sich im Glas mit einer sehr dunklen rubinroten Farbe, welche an den Rändern noch recht violett und jung sich zeigen. In der Nase recht vordergründig direkt mit Tabaknoten, fleischlicher Note, Pilze und Waldnoten. Am Gaumen recht frisch noch und leicht pfeffrig mit Paprika und einer leichten Süße. Im ersten Moment wirkt er noch ein wenig verschlossen, was sich aber mit mehr Luft im Glas mehr und mehr verflüchtigt. Da ich schon mehrfach auf dem Weingut war, kann ich mich auch recht gut an ältere Jahrgänge erinnern, die mir immer als diese kräftigen und vollmundigen Weine in Erinnerung geblieben sind.