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Reise nach Estland mit Besuch in Tartu und Tallinn

In diesem Sommer sollte mich meine Reisetätigkeit für knapp zwei Wochen nach Estland führen, wo ich mich zunächst für einige Tage in der europäischen Kulturhauptstadt Tartu (Dorpat) aufhielt und anschließend dann noch für ca. 6 Tage in der estnischen Hauptstadt Tallinn verweilte. Für eine der Events in Tartu wurde ich im letzten Jahr aufgefordert für eine Briefmarken-Ausstellung drei Stempel und ein Logo zu entwerfen, was ich dann auch entsprechend umsetzen konnte, und aus diesem Anlass ich dann im Juli entsprechen die zweitgrößte Stadt Estlands bereiste, wo es eine ganze Reihe interessante Dinge zu sehen gab, aber auch diverse kulinarische Erlebnisse zu bestehen waren. Beginnen kann ich mit einem kleinen Eindruck der Markthalle, die nicht weit vom Hotel lag und ich so dort am zweiten Tag einmal durchschlenderte und richtig erstaunt war, welche Vielfalt es dort vom Angebot her gab.

Hier der Blick auf den Haupteingang der Markthalle, welche im Erdgeschoss alle Gemüse.-und sonstige Händler beherbergte, sowie eine halbe Etage tiefer die Fischstände zu finden waren. Hier ein kleiner Eindruck von innen.

Insgesamt machte diese Markthalle einen sehr sauberen und aufgeräumten Eindruck.

In den Tagen vor der Ausstellung, aber auch einmal abends an dem Wochenende suchte ich in der Innenstadt eine Weinbar auf, welche den Namen „Vein ja Vine“ trug.

Die Aussenansicht dieser Weinbar, wo die Stühle auf dem Trottoir der Fußgängerzone noch nicht aufgebaut waren. Die Auswahl von offenen Weinen war gut was sich aber bei der Flaschenauswahl sehr interessant fortsetzte. Grundsätzlich muß erwähnt werden, das hier im hohen Norden der Ostsee nicht nur so manche Fruchtweine produziert werden, sonder es gibt Weinbars, die international kaum eine Konkurrenz scheuen müssen. Dazu später ein paar Anmerkungen auch aus Tallinn. Meine Beobachtung war, das sich wohl einige Weinhändler so etabliert haben, das die Weinbars dadurch mit Ihrem Angebot entsprechend profitieren können. Als weiteren Beispiel aus dieser Weinbar hier auch ein kleiner Eindruck eines Snack Teller, den ich bei einem Besuch mit bestellt hatte.

Jetzt aber ein paar Eindrücke zu der europäischen Kulturhauptstadt in Tartu.

Auf dem Rathausplatz (später noch ein entsprechendes Foto) steht seit letztem Jahr eine kleine Skulptur, die von der Kulturhauptstadt Tartu 2024 künden soll. Ebenso wohl auch die Wimpel, welche über die Straße gespannt sind. Weiterhin wurde aber auch eine der großen Strassen am Flus komplett gesperrt, wo dann diverse Kioske, Spielmöglichkeiten für Kinder, kleine Bühnen zum Musizieren aufgebaut waren, welche in den Tage im Sommer 2024 auch rege genutzt wurden. Als die drei Tage Ausstellung im Nationalmuseum rum waren hatte ich noch einen vollen Tag für Erkundungen in den Straßen und sonstigen Locations in der Stadt, welche meist von Künstlern bespielt waren, aber auch weitere Ausstellungen zu sehen waren. Hier ein Beispiel einer Fassade die mit Fake-Fenstern bestückt war.

Im Prinzip sonst eine tote Fassade, welche aber mit den Mitteln visueller Impressionen von aufgesetzten Fenstern, wo sich dahinter ganz unterschiedliche Scenen abspielen, aufgelockert wurde.

Da ich 2 Tage vor dem Beginn der Ausstellung im Nationalmuseum in Tartu angereist war hatte ich dann noch die Möglichkeit am Tag bevor die Ausstellung begann beim Aufbau der diversen Rahmen zu helfen. Hier ein Eindruck von dem wirklich monumentalen Museum, welches auf einem ehemaligen russischen Militärflughafen gebaut wurde.

Die Fassade von der einen Seite, und hier der Haupteingang zum Museum.

Direkt hinter diesem Haupteingang liegt ein weitläufiges Foyer, wo dann auch die Briefmarken-Ausstellung seinen Platz fand und diverse weitere Aktivitäten während der drei Tage der Ausstellung.

So sieht das dann aus, wenn fast noch keine Besucher in der Ausstellung sind und sich einzelne Personen zwischen den Rahmen verlieren.

An einem Abend dieser ersten Tage war ich noch in einem Lokal mich zu stärken und konnte auf dem Rückweg über den Marktplatz das relativ hell erleuchtete Rathaus so sehen:

Der zweite Tag in Estland – Tartu und Lee Restaurant in Tallinn

Am zweiten Tag in Estland hatte ich mir einen Ausflug in die Stadt Tartu vorgenommen, wo ich mir bereits von München aus online das Zugticket besorgt hatte. In Tartu wollte ich einen Briefmarken-Kollegen besuchen, der im nächsten Jahr im Kulturmuseum in Tartu eine dreitägige Ausstellung plant, welche auch im Rahmen der europäischen Kulturhauptstädte stattfinden soll. Der Kollege hatte mich bereits in Essen darauf angesprochen für die Ausstellung ein Logo und drei Stempel zu entwerfen, welche sich bereits in der Umsetzung befinden. In Tartu eingetroffen kutschierten wir mit seinem Wagen direkt zu dem angesprochenen Kultirmuseum, welches recht groß ist, und ich mir so einen Eindruck von der Location machen konnte.

So der Blick vom Parkplatz direkt auf den Haupteingang und hier noch ein Detailfoto aus dem Inneren, wo sich eine interessante Installation der Lampen im Cateringbereich befindet.

Tartu – zu deutsch hieß die Stadt früher Dorpat – ist die zweitgrößte Stadt in Estland und seit vielen Jahren hat sie eine große Universitäts-Geschichte. Hier das alte Hauptgebäude.

Da viele dieser Städte auf Gründungen zu den Zeiten der Wickinger zurückzuführen sind, welche später dann von den Kreuzrittern ausgebaut wurden, hat das Stadtwappen von Tartu ein entsprechendes massives Tor mit Schlüssel und Schwert im Stadtwappen. Hier ein Beispiel aus der Stadt, welches mir dann nach dem Mittag beim Schlendern durch die Strassen aufgefallen war.

Ich vermute mal, das die Zahl 1030 unterhalb des Tores das schriftlich festgehaltene Gründungsdatum der Stadt ist. Und am späteren Nachmittag machte ich mich dann per Zug wieder zurück auf den Weg nach Tallinn, welches mit dem Zug so ca. 2 Std. dauert. Hier ein kleiner Eindruck aus dem Bahnhof in Tartu, der recht schön renoviert wurde.

In Tallinn zurück machte ich mich auf den Weg zu einem Lokal mit Namen LEE, welches auch mal wieder in der Altstadt lag, sich so ein wenig an den Domberg anschmiegte und einen sehr schönen Garten hatte. Weil ich hier nicht reserviert hatte, und es immer noch wunderbares Wetter war, konnte ich nur einen Platz im Inneren erhalten, der aber ebenso illustrativ war, weil fast aller Service an mir vorbeilief.

Hier ein Blick ins Innere von meinem Platz aus, wo im Laufe des Abends immer mehr Gäste sich einfanden. Das Essen war recht typisch nordisch, was aber mein besonderes Interesse geweckt hatte, war eine Position auf der Weinkarte, wo ein estnischer Wein angeboten wurde. Mir war vorher überhaupt nicht klar, das seit einigen Jahren in Estland auch Wein angebaut wird, der aber sicher auch durch den Klimawandel erst begünstigt hier reifen kann. Als ich auf der Karte las – Traubensorte Solaris – war mir schon klar, also den muß ich jetzt verkosten. Das Weingut heißt TORI und liegt im Süden von Estland, in der Nähe der Siedlung Silja, und nicht besonders weit weit vonder Stadt Pärnu. Hier die 0,735 l Flasche.

Mit einem niedrigen Alkoholgehalt von gerade einmal 11,5 vol.% war dieser Tropfen eine wahre Erleuchtung, denn das hatte ich aus diesem Land wirklich nicht erwartet. Sehr feine Würze am Gaumen, mit feiner Frucht und wunderbarer Säure, die sich insgesamt fein in das Gesamtgerüst einband. Dann schlenderte ich wieder ins Hotel und ließ den anregenden Tag ausklingen.