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Burgund der sechste Tag mit Dom. Fayolle und lunch im Auberge de Crussol

Nach einer etwas längeren Busfahrt von Tain l’Hermitage erreichen wir die Domaine Fayolle auf einem fast schon abenteuerlichen Weg rechtzeitig zur ersten Verkostung an diesem Vormittag. Das Weingut liegt in der Region St. Peray und wurde 1959 von den Großeltern gegründet. Das Weingut ist seit 2022 als organisch produzierender Betrieb zertifiziert und besitzt gesamt ca. 12,5 ha Weinanbauflächen. Die Rebzeilen werden zum Teil mit Pferden beackert und zum Teil mit Traktoren bearbeitet, was für den Winzer wohl ein ordentlicher Unterschied ist. Gesamt können wir hier an dem Vormittag 8 Weine verkosten die für mich gesamt so zwischen 16 – 18 Punkte von 20 liegen. Wir starten mit 3 weißen. Erst ein Croze Hermitage aus 2024, dann folgt ein St. Peray aus 2023 (Foto) und noch ein Croze Hermitage aus 2023.

Jetzt hab ich mal mit der Verkostung angefangen, obwohl wir natürlich zuerst durch den Keller gegangen sind, der sich direkt an den Verkostungsraum anschließt und zum Teil in den Berg gebaut ist.

Hier die Theke im Verkostungsraum, der in 2 Teile unterteilt, recht hell und mit feinen Details ausgestattet ist. Bei den roten Sorten beginnt es mit einem Marsanne, gefolgt von zwei Syrah sowie dem Clos de Cornirets und einem Hermitage aus ’22 Les Diognières. Hier die roten.

Der Les Diognières aus 2022 wurde von mir wie folgt bewertet: Sehr dichte Frucht am Gaumen, super fein zisellierte Geschmacksnoten, ausgewogen und mit einer feinen Frucht mit Kirsch und sonstigen roten Früchten (18/20). Jetzt aber noch der Blick in den Keller wo es auch für uns als Gruppe ein paar kleine Neuigkeiten gab. In diesem Keller wird auf allen Ebenen so fein experimentiert, das es sich eben auch in den Gärbehältern und speziell geformten Betongefäßen äußert.

Wir haben hier in dieses „Betonei“ zwar nicht reinsehen können, aber ich nehme stark an, das sich die Wände innen ebenso wie außen in dieser „Saphirform“ abbildet. Weiterhin waren uns bisher die Glasballons, welche mit Rotwein gefüllt waren, noch unbekannt und hatten diese bisher auf keinem Weingut im Keller gesehen. Diese sollten uns später aber in Bordeaux nochmals begegnen.

Dann geht es zum Lunch in die Auberge de Crussol welche oberhalb von St. Peray liegt und wir ein deftiges Mittagessen mit feinen Köstlichkeiten erhalten.

Im ersten Stock liegt der Gastraum, wo wir uns über die Holztreppe hinaufbegeben und einen Blick in die offene Küche erhaschen können.

Im Hintergrund unter dem offenen Kamin dreht sich ein Spanferkel, welches wir gleich noch zu sehen bekommen werden. Wir setzen uns also an große rustikale Holztische wo wir zunächst einmal wieder einen Wein kredenzt bekommen. Domaine de Tunnel – aus der Region ist mir deswegen vertraut, weil ich vor ca. 10 Jahren auf dem Weingut zu einer Verkostung war und mir Holger auf der Durchfahrt mehrfach einige Flaschen mitgebracht hatte.

Dieser Roussanne vom Weingut Domaine du Tunnel ist großartig und auch richtig passend zu den folgenden Vorspeisen mit Sardellen, gegrilltem Gemüse und einer Terrine. So serviert:

Aber das Beste war natürlich mit seinem Showeffekt das Spanferkel direkt vom Grill.

Da spielte es wirklich keine so große Rolle, das das Fleisch auf dem offenen Feuer und dem Grill wohl insgesamt ein wenig sehr trocken geraten war. Die Kruste der Haut allerdings ausgezeichnet und so wurden dann die diversen Stücke des Spanferkels bereits tranchiert auf einem großen Holzbrett für uns serviert.

Damit aber nicht genug mit den feinen französischen Klassikern, denn zum Dessert gab es weitere 2 Klassiker auf den Tisch mit den Namen:

  • • Ile de flotante und
  • • Baba Rum

Selber hatte ich diese Desserts bisher in Frankreich auch noch nicht verkostet, aber sie waren köstlich und gingen fast komplett weg.