Im Mai des Jahres hatte einer meiner Brüder einmal wieder einen runden Geburtstag, den er mit seiner Frau und weiteren 4 Gäste dann im Elsaß feiern wollte. Da bot sich dann ein langes Wochenende an, denn einige der Gäste sind auch heute noch berufstätig, und somit dann vielleicht nicht so ganz flexibel verfügbar unter der Woche. Wir starteten unsere Wochenendtour am späten Vormittag, der uns für ein Brunch zunächst auf einen Bio-Bauernhof bei schönstem Wetter bringen sollte, wo wir ein sehr ausgiebiges Frühstück mit viel Kaffee und Brötchen genießen sollten. Weiter ging dann die Fahrt Richtung Elsaß wo wir ein paar Stationen einlegten, und schließlich am späteren Nachmittag in Kaysersberg eintrafen, wo unsere erste Station, auch mit dem Lokal sein sollte. Da in diesem Jahr das Wetter an diversen Tagen sehr unsicher war, machten wir uns also zur reservierten Zeit mit dem Auto auf den Weg zum Restaurant Alchémille.
Hier hat sich der Chefkoch auch gleich auf dem Firmenschild des Restaurants mit seinem Namen verewigt, was aber sicher nicht falsch ist, denn diesen Namen darf man sich ruhig einprägen. Wir sind pünktlich und werden an unseren Tisch geführt wo wir uns gemütlich einrichten und zunächst natürlich auch einmal die Karte studieren. Die Frage des Service nach einem Aperitif wird allgemein mit Wohlwollen begrüßt, und so wird uns ein Crémant aus dem Elsaß von Pierre Frick serviert, der zwar sehr fruchtig herüberkommt, aber trotzdem Anklänge von einem Orange Wein hat.
Hier das Etikett, welches viel erzählt, aber doch alle wesentlichen Infos bereithält, die man über so einen Tropfen gerne wissen möchte. Dann gibt es ein paar Amuse bouche, welche ich nicht im Foto festgehalten habe, aber den ersten Gang mit Spargel, Ente und Minze.
Die Minzsabayone über dem Spargel rundete den gesamten Geschmack ausgezeichnet ab, und somit war ein ausgezeichneter Start in dieses Menü getan.
Dann folgte ein Gang mit mariniertem Fisch aus dem Rhein der begleitet wurde von Stevia und einer sehr feinen Sauce Vinaigrette, welche mit seiner Säure den gesamten Teller fein abrundete.
Weiter geht es mit einem Teller von Schnecken, einem Wels und einem Knochenmark vom Rind.
Hier ist zwar auf dem Foto des bereitgestellten Tellers nicht viel von den beschriebenen Zutaten zu erkennen, aber geschmacklich war das ebenso gut wie die bereits servierten Platten. Dann sollte es nochmals einen etwas kräftigeren Wein zu der Menüfolge geben, wo dann die Wahl auf einen Grauburgunder von Marc Kreydenweiss fiel. Ausgesprochen fein und passend zum Abend.
Es folgt ein Gang mit Kalbfleisch, Bärlauchvinaigrette und Spinat.
Bei solchen Gängen, wo dann auch mal wieder die Sauce, bzw. die Vinaigrette eine der Hauptrollen spielt, weil diese der Haupt-Geschmacksträger sind, zeigt sich ganz enorm die handwerkliche Fertigkeit einer solchen Sterne-Küche. Dito auch im nächsten Gang, wo sich ein kleiner feiner Salat mit einer Vinaigrette von altem Fenchel versucht zu verstehen.
Sehr schön auch hier zu sehen, wie so eine Küche mit den Komponenten der Dekoration sehr subtil spielen kann, wo sich das Dekor des Glastellers wie automatisch in das Gericht mit einfügt. Dann folgen 2 Fleischgänge, wo wir uns als Runde am Tisch für einen weiteren Wein in der Richtung rot entscheiden.
Also auch hier ein guter Tropfen aus dem Elsaß, welcher dann auch sicher hier zu den weiteren Gängen im Anschluss passen sollte.
Da fehlen mir wohl leider 2 Fotos der folgenden Gerichte.
Zum Dessert sollte es dann etwas frisches vom Rhabarber geben mit einem Gratinée, welches sich in seiner typischen Farbe des Rhabarber auf dem Teller zeigt.
Der zweite Teil dieses Abschlusses folgte mit einem Ziegenkäse der mit Estragon kombiniert war und wohl unter dem Salamander gratiniert wurde.
Sehr fein und opulent auf dem Teller, wo sicher mehrere Personen sich hätten noch beteiligen können.
Ein sehr schöner Geburtstags-Abend in einem Sterne-Lokal im Elsaß, wo ein Besuch immer wieder sehr lohnenswert ist. (17,5/20).