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Le Stollberg, wiederbesucht

Streng genommen müßte ich dieses Lokal eigentlich auch schon zu meinen Stammlokalen zählen. Im Le Stollberg, in der Altstadt gelegen, in der Stollbergstr. 2 habe ich in den letzten Jahren immer sehr gut gegessen, einen passenden Wein dazu gefunden, und fand einen sehr freundlichen, schnellen und zuvorkommenden Service vor. In dieser Woche am Donnerstag war es also wieder einmal soweit, das ich nur kurz per Telefon meine Reservierung für 12:30 Uhr auf dem Ab gesprochen hatte, und ich hatte dann auch meinen Platz entsprechend zu der Zeit vorgefunden. im Le Stollberg gibt es ein Mittagsmenü mit Vorspeise, Hauptgang und einen Kaffee oder Espresso zum Schluss für 23,50 €, was aber diesmal nicht meine Wahl war. Ich wählte also diesmal von der Vorspeisenkarte eine Ententerrine mit Salat als Vorspeise, und von der extra präsentierten Schiefertafel ein Kalbskopf-Ragout mit Jakobsmuscheln und Bohnen aus. Hier beide Gänge im Foto, welche nicht nur für sich selber sehr ausgezeichnet schmeckten, sonder auch zu einem Weißwein aus Südfrankreich ausgezeichnet paßten.

Die Ententerrine war fein und zart abgeschmeckt, wo der Salat dazu insgesamt seine besondere Abrundung dazu beitrug.

Noch ausgezeichneter war für mich das Kalbskopf-Ragout mit den Jakobsmuscheln und den Bohnen abgeschmeckt. Ein wenig salzig, aber insgesamt gerade noch passend zu den weiteren Zutaten auf dem Teller. Die Stücke vom Kalbskopf in sehr klassischer W<eise gedünstet bildeten die Basis für diesen Teller, wo aber auch die 2 Jakobsmuscheln ihre Abrundung dazu beitrugen. Abgerundet wurde der Teller aber dann so insgesamt sehr fein von den leicht fest gekochten weißen Bohnen die mit Ihrem Biss den Teller abrundeten. Insgesamt kocht für mich die Anette Huber im Le Stollberg eine so feine klassisch, fast immer französische Küche das es eine wahre Freude ist. Nicht zu vergessen der sehr kompetente und schnelle Service, der auch bei starkem Besuch an so einem Donnerstag Mittag ausgezeichnet ist.

Restaurant Le Stollberg, Stollbergstr. 2 in der Nähe vom Isartor am Altstadtring.

Wine and Dine im Le Stollberg mit dem Weingut Stigler aus Ihringen/Kaiserstuhl

Anette Huber aus dem Le Stollberg hatte gemeinsam mit dem VDP Weingut Stigler aus dem Badischen Ihringen zu einem Wine and Dine eingeladen, wo 6 verschiedene Weine des Weingutes vorgestellt werden sollten wozu Frau Huber ein Menü zusammengestellt hatte, welches nicht nur sehr schmackhaft war, sondern bei manchen Gängen auch ganz besonders gut harmonierte. Dazu aber später mehr.
Das Winzerehepaar waren beide aus Ihringen angereist und sprachen zu Beginn eine kleine Einführung über die Machart der Weine, wobei wir natürlich auf den Tischen auch die entsprechende Speisefolge mit den dazu ausgewählten Weinen auf dem Tisch ausgedruckt liegen hatten.

In der Mitte Frau Huber, eingerahmt vom Winzerpaar Stigler.
Zur Begrüßung gb es einen Rosé Sekt aus der Magnum von 2007 aus der Rebsorte Pinot gekeltert. Dieser Winzersekt hat 60 Monate auf der Hefe gelegen, was ihm nicht mehr anzuschmecken ist, was bei so einem Jahrgang auch nicht sein sollte. Am Gaumen recht leicht mit etwas frischer Note von leichtem Erdbeergeschmack und sonst auch ein wenig fruchtiger Note. (15,5/20)

Nach dieser Begrüßung setzten sich die Gäste an Ihre Plätze und es wurde der erste Wein eingeschenkt, welches ein Chardonnay Winklerfeld GG aus Ihrigen 2016 war. Und aus der Küche gab es einen ersten Gruß, bestehend aus einem Kalbfleisch mit Foie Gras und feinen Geschmäckern der passenden leichten Sauce.

Dann folgte aus der Küche ein Tatar und Filet der Bayerischen Lachsforelle mit Gurke, Blumenkohl und Erbsen.
  
Hier zeigte sich zum ersten Mal die feine Note, welche die Küche zu diesem Chardonnay kreiert hatte. Chardonnay wird erst seit 1985 in Ihren angebaut, bzw, ist seit dem Jahr erst nach Weingesetzt auch als Traube in Baden soweit zugelassen, das diese dort offiziell angebaut und vindiziert werden kann.
Eine sehr saftige Nase, mit leichter Birne. Sehr dichte Süße und fast klebrig. Die Frucht steht hier stark im Vordergrund. (16/20)
Nach diesem feinen Auftakt sind für den nächsten Gang gleich 2 Weine auf der vorliegenden Karte verzeichnet, was zwar ungewöhnlich ist, aber sich später zum Gericht als ausgezeichnet elegant ausgewählt darstellen soll. Zum Hirschkalbsrücken vom Jäger Schorsch mit Morcheln und Spitzkohl gibt es folgende Weine:
Grauburgunder Ihringer Fohrenberg M* aus 2015 und
Cave Cabernet Franc & Petit Verdot aus 2015.
Und hier zeigt sich einmal mehr die Klasse der Küche von Frau Huber, denn diese beiden Weine, welche auch nicht gerade so die Alltagsweine sind, welche harmonische Paarung hier gewählt wurde.
Der Grauburgunder wurde wie ein Rotwein für 3 Wochen auf der Maische vergoren, also im Prinzip ein Orange Wein, welcher auch eine feine Rosé Farbe aufweist. Ich notiere: Schöne Nase, sehr dunkle Farbe für einen Grauburgunder, leicht explodierend am Gaumen mit Noten von Brausepulver. Feine Nebennoten von fruchtiger, feinen Nuancen von Konfitüre mit mittlerer Säure. (16/20)
       
Dann folgt der Cave, welcher ein Cuvée aus Cabernet Franc und Petit Verdot ist und mit diesen klassischen Trauben aus Bordeaux auch einen solchen wohl darstellen soll. Sehr feine Nase mit typischen Bordeaux Noten. Recht leicht und süffig, mittlere Säure und feine Frucht mit längerem Abgang. (16,5/20)
Das Gericht dazu aus der Küche war grandios, denn hier zeigte sich, wie schon angedeutet die Finesse, wie man solche 2 sehr unterschiedlichen Weine zu einem Gericht kombinieren kann. Der Spitzkohl mit seiner säuerlichen Note paßte ausgezeichnet zum GB M*, und der Hirschkalbsrücken zeigte dann seine Kraft zu den Noten des feinen Bordeauxähnlichen roten Cuvée, der die gesamten Geschmacksnoten des Fleisches mit der Sauce und den Morcheln auffangen konnte. WOW – richtig gelungen und nicht nur sonst was!

Dann folgte der zweite Hauptgang, welcher aus der Küche aus einem aus der Richtung Kalbfleisch stammte und folgendermaßen ausgeschrieben war: Kalbsfilet und zart geschmortes Kalbsbackerl mit grünem Spargel und Petersilienwurzelcrème. Und auch hier zum wiederholten Male gab es ein wunderbares Duett der Speisen mit dem dazu ausgewählten Wein: Der Spätburgunder vom Freiburger Schlossberg GG aus 2011 harmonierte ebenso sehr gut zu dem Gericht mit den 2 Variationen vom Kalbfleisch.
  
Links das Kalbsfilet in einem dünnen leichten Teigmantel, und rechts das wie immer sehr gelungene Kalbsbackerl in einer ausgezeichneten dunklen Sauce, welches dann auf dieser Petersilienwurzelcrème ausgezeichnet harmonierte.
Dieser Wein war für mich an diesem Abend der absolute Favorit, der mit einer sehr typischen Nase und ausgewogener Eleganz sich zeigte. Dichte Frucht am Gaumen mit feinen leichten Säurespitzen.
Somit war schon mal die Hauptsache der Menüfolge absolviert und wir konnten uns schon ein wenig zurücklehnen und genießen, was da noch so an Dessert kommen sollte.
Die Küche hatte einen Grießknöderl an Quittenkompott um Kumquats mit Mandeleis vorbereitet, wobei es dazu vom Weingut natürlich einen Süßwein gb der sich wie folgt darstellte: Oberrotweil F1 Ruländer Trockenbeerenauslese aus 2013.  Dieser Dessertwein mit einem Wert von 170° Oechsle im Restzucker hat eine feine dichte süßliche Note mit langem Nachgang am Gaumen und recht kräftiger Süße. (15,5/20)
   

Fazit:
Das VDP Weingut Stigler macht in Ihringen einen feinen Reigen an ordentlichen Weinen, welche für meinen Geschmack aber nicht Ihr Potential aus den einzelnen Sorten herausholen.
Die Küche vom Le Stollberg war grandios zu diesen Weinen, was sich insbesondere in der Auswahl der Zutaten zu den Einzelnen Weinen als sehr gelungen darstellte.
Toller Abend mit Spaßfaktor.



 

5 Jahre Le Stollberg (nouveau)

Jetzt sind es schon 5 Jahre her, das Anette Huber das Le Stolberg (nouveau) von Laurent Pigault übernommen und eröffnet hat. Gefeiert wurde am letzten Sonntag im Lokal, und es kamen so ca. 150 Gäste, welche sich wohl alle köstlich unterhalten, aber insbesondere auch wunderbar verköstigt und die Getränke genossen haben.
  
Und da ich dachte nicht allein dort aufzukreuzen nahm ich kurzerhand einfach den Koch Uli Schroth mit, der sich dann mit Küche und der Chefin fachlich austauschen konnte.

In der Küche wurden ständig neue Platten mit Köstlichkeiten aufgefahren und angerichtet. Es gab angewärmte Boudin, Saure Zipfel aus der Mini Suppenterrine und viele andere kleine Köstlichkeiten, welche recht schnell von den Gästen dem ausgezeichneten Service schon bei Start nach der Küche von den Tabletts weggeholt wurden.


Eines der wesentlichen Angebote bei den Weinen waren an diesem Abend die verschiedenen weißen Tropfen vom Weingut Stigler aus der Region Baden, wo uns besonders gut schmeckte der Riesling GG Winkler aus Ihrigen, welcher sicher auch zum warmen Wetter gut mundete.

Das Le Stolberg hat sonst unter der Woche Mo. bis Sa. mittags und abends geöffnet, wobei gerade auch mittags ein Business Lunch angeboten wird, welches für 16,50 € mit Vorspeise, Hauptgang und einem Espresso recht gut angenommen wird, und es immer wieder passiert, das das Lokal zur Mittagszeit gut gefüllt ist. Dann wünschen wir mal eine gute Zukunft für die nächsten 5 und weitere Jahre auf viele Gäste und gutes Gelingen.



 

Mittags im Le Stollberg

Am letzten Sonnabend Mittag bin ich mal wieder im Restaurant Le Stollberg eingekehrt.
Anette Huber koch dort seit gut drei Jahren und kann mit einer großen Vielfalt an regionalen, aber französisch beeinflußten Küche aufwarten.
Ein sehr aufmerksamer Service rundet das angenehme Ambiente ab, und kann auch immer wieder einige gute Empfehlungen in Punkto Weinbegleitung geben, auch wenn ich selber das Weinangebot insgesamt ausbaufähig halte.
An diesem Sonnabend – überraschen zur Mittagszeit – gab es vor meinem 2-Gänge Mahl

ein Amuse bouche (kleine Vorspeise als Gruß aus der Küche):
LeSrtollberg_Beeftartar
Beef Tartar auf einer gerösteten Schwarzbrotscheibe mit einem Joghurtcrème.
Sehr schmackhaft, da das Tartar gut gewürzt war und mit dem knusprigen Brot sowie dem Crème ausgezeichnet harmonierte. Feiner Anfang.

Vorspeise:
Steinpilzravioli
Steinpilzravioli mit Parmesan und Kräutern, Spinatschaum
Eine angepaßt auf eine Vorspeise passende kleine Portion konnten die Ravioli insbesondere mit den Steinpilzen, da diese zur Jahreszeit sehr passend sind, sehr überzeugen und schmeckten sehr intensiv und abgerundet mit dem Ravioliteig zusammen. Der Parmesan darübergehobelt rundete nicht nur den Ravioliteig ab, sonder konnten auch den Steinpilzen mit den Kräutern Stand halten. Einzig der Spinatschaum wollte sich geschmacklich nicht so recht durchsetzen.

Hauptgang:
St_Jaques_Pfifferlinge
Und dann zum Hauptgang die Jakobsmuscheln auf Pfifferlingen mit Tomaten und Kräutern. Zunächst, sehr gut angebratene Jakobsmuscheln, welche innen noch zur Hälfte glasig waren, also nicht trocken. Die Pfifferlinge, ebenso sehr passend zur Saison harmonierten ausgezeichnet zu den Jakobsmuscheln. Die Cocktailtomaten schmuggelten sich so zwischen die Pfifferlinge und runden mit Ihrer leichten Säure den Saußenschaum, der wohl mit Butter aufmontiert wurde köstlich ab.
Insgesamt mal wieder ein ausgezeichnetes Mittagsmenü, welches auch unter der Woche sehr zu empfehlen ist. Wers nicht glaubt, selbst hingehen und kosten.