Nach einer etwas längeren Busfahrt kommen wir am späten Vormittag in Condrieu zu unserem Lunch beim Restaurant Le Beau Rivage an, welches direkt an der Rhone liegt und dort an unserem Fenster die Flussschiffe vorbeidümpeln. Bei schönem Sommerwetter könnte man auch draußen auf der Terrasse sitzen, aber das Wetter so Ende September war bereits zu kühl, um auf der Terrasse Platz zu nehmen.

Hier die große Tafel an der wir als 19 köpfige Gruppe Platz nehmen konnten. Das Restaurant selber gab von seinem Interior nicht besonders viel her, dafür war einmal wieder die Speisenfolge ganz ausgezeichnet und und von der Reiseleitung gut ausgewählt. Hier nun die diversen Gänge mit Amuse bouche, Vorspeise, Hauptgang und einem deftigen Dessert. Es beginnt mit den feinen Kleinigkeiten, die es fast immer zu unseren Mittagsspeisen bzw. auch zu den diversen Abend-Dinners gab.

Sehr feine kleine Bäckereien mit Teigtaschen und Pilzfüllung, Töpfchen mit einem Art Kaviar und sonstigen kleinen Happen zum Start des Menüs. Dann folgt die Vorspeise mit einem Lachs Tartar, welches fein dekoriert auf den Tisch kam.

Der Saußenstreifen wohl angemacht aus einer süßen Südfrucht, die ordentlich zum Lachs paßte und ein schwarzes Teiggitter, welches wohl sicher mit Tintenfisch gefärbt war. Dann folgt ein kleiner Zwischengang mit einem fruchtigen Sorbet, welches frisch und fruchtig daherkommt.

Es folgt der Hauptgang mit einem Lammfleisch, welches super gegart ist und noch fast rosa auf den Teller kommt.

Super kräftige Sauce dazu und eine Nocke von dunklem Gemüse auf einem „Kamm“ von Kartoffeln die nicht ins Gewicht fallen. Aber dann folgt der deftige und sehr süße bzw. fast mächtige Dessert, welcher aus diversen Schokoschichten besteht und kaum jemand am Tisch bezwingen wollte.

Rechts auf dem Teller eine Art Nougat-Eis auf dunklen Streuseln und links eine sehr heftige Schokoladenkuchen Schichtung.
Nach diesem vollmundigen Lunch geht es mit dem Bus weiter zum Verkostungs.- und Verkaufsraum von M. Chapoutier, wo es noch eine Überraschung geben sollte und uns eine großartige Verkostung erwartet. Da ich bereits einmal zu einer Verkostung dort war konnte ich mir grob vorstellen, was uns erwartet, aber wir sollten sehr positiv überrascht werden. So sieht der Eingang zum Verkostungs.- und Verkaufsraum von der Strasse aus.

Dort eingetreten haben wir uns erst einmal umgesehen und orientiert da es ein sehr großes Angebot in den Regalen dieses Weingutes gibt.

Das Weingut wurde 1808 bereits gegründet und wird heute bereits in der 7. Generation geführt. Pro Jahr werden hier 12 Mio. Flaschen erzeugt, was für die Region doch recht ungewöhnlich ist. Die Region Hermitage für das Weingut Chapoutier allein hat eine Größe von 136 ha.

Bei den weißen Sorten wird primär Marsanne und Roussane erzeugt, wobei bei den roten Sorten natürlich die Klassiker wie Syrah und manche andere rote Sorten erzeugt werden. Gleich einmal vorneweg hier die Flaschen in der Reihung wie wir sie verkosten können:

Verkostung von links nach rechts beginnt es mit dem Marsanne aus ’21. Eine für die Region so typische Traube, welche sich dann aber im Glas super entwickelt und am Gaumen wunderbar expressiv sich zeigt. (17,5/20)
Es folgt der Meal aus dem Jahr 2014 mit dem gleich Jahrgang ein de l’Orée wo sich die wirklichen Noten einer solchen Traube wie eines Marsanne zeigen. Der Meal für mich (18,5/20) und der l’Orée erhält von mir (18/20)
Dann folgen die roten Sorten mit dem Sizeranne aus 2020 mit Syrah der aus verschiedenen Lagen des Syrah aus der Region stammt. Es folgt der L’Hermite, welcher sich bereits in der Region von 400.-€ bewegt und sich mit seinen Ledernoten und Lakritz wunderbar fast schon schmeichelnd weich an den Gaumen legt. Superfein! (18,5/20)
Final gibt es dann noch den Le Pavillon aus 2012, der für mich in der Reihe der roten Sorten absolut den Vogel abschießt. Eine sehr feine leichte Note mit kräftigen Spitzen am Gaumen. Eingekochte Früchte, sehr vordergründig mit expressiven Noten am Gaumen und fein ziselierter Säure. Ebenso ca. 400.-€ (19/20)
Und dnan gab es während der Verkostung zu einem Besuch den alle in der Gruppe überraschte, denn keiner hatte damit gerechnet das M. Chapoutier persönlich anwesend war und unsere Verkostung besuchen sollte.

Das großartige an diesem Besuch war allerdings, das er für ca. 15 Minuten über die Machart und den Stil des Weingutes berichten konnte, bzw. so überzeugend über Biodynamik erzählte, das uns fast die Sprache wegblieb. Ein ganz großartiger input auf einem Weingut, welches wirklich aus Überzeugung so produziert – trotz seiner Größe. Ein großartiger Abschluß des Verkostungstages.