Weingut Markus Molitor in Bernkastel-Kues (nicht im VDP)
An diesem Nachmittag hatten wir einen Termin beim Weingut Markus Molitor, wo uns zu einer sehr ausgiebigen Verkostung die Seniorin des Hauses, sprich also die Mutter von Markus Molitor empfangen sollte, und zu einer ganz besonders ausgiebigen Verkostung mit insgesamt 26 Weinen im Weingut begrüßte.
Das Haus Klosterberg, welches wir hier oben auf dem Foto sehen ist die Basis für das Weingut, welches inzwischen auf ca. 100 ha seine Weine anpflanzt. Davon fallen 90% auf Riesling, und jeweils 5% auf Pinot Noir und Pinot Blanc. Da das Weingut nicht im VDP organisiert ist wird hier mit Sternen und farbigen Kapseln gearbeitet. Aktuell werden nach Preisliste 4 Pinot Blanc angeboten, 6 Pinot Noir und dann folgen die trockenen Rieslinge, weiße Kapsel mit 14 Cuvées und Einzellagen, die Rieslinge mit grünen Kapseln, welche feinherb ausgebaut sind welche mit 10 Positionen auf der Liste stehen, und schließlich die Rieslinge mit goldener Kapsel welche fruchtsüß ausgebaut werden, welche mit derzeit 11 Positionen auf der Liste stehen. Aufgrund der Vielfalt die wir an diesem Nachmittag zur Verkostung bekommen möchte ich nicht auf jeden einzelnen Wein eingehen, sondern lieber nach den Kategorien, welche ich hier gerade grob beschrieben habe ein paar Aspekte hervorheben, die mir aufgefallen sind.
Wir starten in die Verkostung mit 4 Pinot Blanc, wo mir in der Reihe der Weine der Wehlener Klosterberg 2016 als *** als besonderer Tropfen mit 18,5/20 und seiner besonderen Dichte und Komplexität aufgefallen ist.
Dann folgt als Zwischenspiel ein Rosé, Haus Klosterberg, der sch mit einer sehr schönen Farbe und ausgesprochen fein am Gaumen präsentiert. Hier zeigen sich aber nicht nur die Fruchtaromen, sonder eine entsprechende Säure tut sein Übriges zu einem ausgewogenen Gesamtbild eines solchen Rosés.
Dann folgen drei Pinot Noir aus dem Jahr 2018, welche sich aus den Lagen Haus Klosterberg, Mandelgraben und Brauneberger Klostergarten zusammenstellen. Diese PN im * und ** Sterne Bereich zeigen bereits in Ihrer Tiefe undEleganz, wo sich so ein Pinot von der Mosel hin entwickeln kann. (16,5 – 18,5)
Ein kleines Büffet mit diversen Flaschengrößen im Verkostungsraum des Hauses Klosterberg.
Und dann kommt es natürlich auch noch zu den diversen Rieslingen, wo wir mit den trockenen Sorten, also der weißen Kapsel beginnen. Wir dürfen hier 8 verschiedene Lagen verkosten, wobei mir auch hier einmal die 18 er Jahrgänge besonders aufgefallen sind, aber zum Abschluss dieser trocken ausgebauten Rieslinge ein *** Zeltinger Sonnenuhr aus 2011 mit seiner sehr feinen Nase und einem super ausgewogenen Säure-Fruchtspiel aufgefallen ist (18,5/20)
Die grüne Kapsel folgt dann mit 5 verschiedenen Lagen, welche ja feinherb ausgebaut sind, und wir bekommen ein Bild sehr unterschiedlicher Jahrgänge zu verkosten, die von 2020 bis zurück ins Jahr 2003 mit einem Graacher Himmelreich* Auslese seinen Höhepunkt erreicht. Auf der Preisliste wird die Flasche als „rekorked April 2020“ ausgewiesen, was für so einen Wein sicher nicht grundsätzlich zwingen wäre, aber sicher von besonderer Sorgfalt für die Weine im Verkauf spricht.
Hier ein typisches Etikett vom Weingut Molitor wo sich von oben nach unten das Haus Klosterberg zeigt, dann der Weinguts-Name, das Jahr, die Lage und dann die Ausbaustufe, gefolgt von der Traubensorte und der Anbauregion. So simpel dieses Etikett auch ist, sollte man also immer genau lesen, was auf dem Etikett der Flasche steht und im Fall des Weinguts Molitor natürlich auch auf die Kapsel sehen. Weiß – grün – gold.
Somit kommen wir zur letzten Reihe der Weine mit der goldenen Kapsel. Wir verkosten 4 der Lagen aus den Jahren 2016, 2003, 2019 und 2017. Auch hier ist für mich einmal wieder der etwas ältere Riesling aus dem Jahr 2003 mit leichtem Abstand vor den weiteren Lagen hervorstechend. Dieser Zeltinger Schloßberg als Auslese zeigt sich recht honiglastig am Gaumen was aber mit den weiteren Noten recht gut harmoniert und wenig klebrig oder gar zuckrig erscheint. Die gewissen feinen sonstigen Aromen spielen sich ebenso mit feiner Frucht im Abgang und einem langen Nachgeschmack recht fein ab. (17/20)