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Moselreise zu 5 VDP Weingütern

Weingut Dönnhoff in Oberhausen an der Nahe

Auf dem Rückweg von der Mosel nach München wollten wir noch einen kleinen Abstecher an die Nahe machen und haben dort dann bei der Jahrgangs-Präsentation der 2021er Weine im Weingut Dönnhoff Halt gemacht und sollten diesen Zwischenstopp, bei schönstem Wetter sicher nicht bereuhen. Wir verließen also Zeltingen und unseren Hotel-Standort nach einem gemütlichen Frühstück so gegen 10 Uhr Vormittags, und waren ca. eine gute Stunde später dann in Oberhausen an der Nahe beim Weingut Dönnhoff eingetroffen. Gut organisiert wurde uns ein sehr weingutsnaher Parkplatz zugewiesen und wir starteten in der noch nicht übermäßig besuchten Halle des Weingutes mit den trockenen Weinen der diversen Lagen.

Aber wie der Zufall es manchesmal so will, stand eine geraume Zeit später gleich neben uns Helmut Dönnhoff ins Gespräch mit anderen Gästen vertieft und wir warteten nur darauf, das wir uns mit in das Gespräch einklinken konnten. Das passierte dann relativ leicht, denn Thomas hatte auf dem handy ein Foto eines Freundes von Flaschen aus der Lage Hermannhöhle GG mit 10 Jahrgängen dabei, die er als Einstieg ins Gespräch zeigen konnte. Das ermöglichte dann im Laufe der nächsten ca. 15 Minuten ein kleines aber interessantes Gespräch mit dem Senior des Hauses zu führen, was sicher immer interessant und manchesmal auch informativ sein kann.

Nach diesem Gespräch tauchten wir noch tiefer in die Verkostung ein und probierten diverse Burgunder sowie weitere trockene Rieslinge, die an dem ersten Tisch in der Halle zur Verkostung standen.

Am zweiten Tisch waren dann die diversen fruchtigen Rieslinge aufgebaut, welche ebenso von uns wenigstens zum Teil in den Gläsern landete und auch mehrheitlich großen Anklang fanden.

Im Garten waren diverse Tische aufgebaut und wir holten uns an einem Catering-Zelt einen kleinen Mittagsimbiß, der so nach diversen Weinen schon mal auch für die Reise gut tat. Was hier aber wohl zu so einer Jahrgangspräsentation gehört, ist die Einladung auch an andere befreundete VDP Weingüter. Da waren dann das Weingut Meyer-Näkel von der Ahr, das Weingut Künstler aus dem Rheingau und das Weingut Heger aus Baden. Auch hier verkosteten wir noch ein paar einzelne Weine was die gesamte Jahrgangspräsentation recht gut abrundete und das gute Wetter sein Übriges dazu beitrug.

Insgesamt auch hier eine sehr gelungene, lohnenswerte Verkostung mit nicht nur sehr feinen Weinen, sondern auch mit einem edlen Abschluß für unsere Mosel-Tour zu diversen VDP Weingütern und dem Besuch beim Weingut Molitor.

Dieses Schild als markante Erinnerung am alten Weinguts-Gebäude soll uns daran erinnern, vielleicht wieder einmal hier einen Halt einzulegen, es lohnt sich sicher.

Moselreise zu 5 VDP Weingütern

Weingut Markus Molitor in Bernkastel-Kues (nicht im VDP)

An diesem Nachmittag hatten wir einen Termin beim Weingut Markus Molitor, wo uns zu einer sehr ausgiebigen Verkostung die Seniorin des Hauses, sprich also die Mutter von Markus Molitor empfangen sollte, und zu einer ganz besonders ausgiebigen Verkostung mit insgesamt 26 Weinen im Weingut begrüßte.

Das Haus Klosterberg, welches wir hier oben auf dem Foto sehen ist die Basis für das Weingut, welches inzwischen auf ca. 100 ha seine Weine anpflanzt. Davon fallen 90% auf Riesling, und jeweils 5% auf Pinot Noir und Pinot Blanc. Da das Weingut nicht im VDP organisiert ist wird hier mit Sternen und farbigen Kapseln gearbeitet. Aktuell werden nach Preisliste 4 Pinot Blanc angeboten, 6 Pinot Noir und dann folgen die trockenen Rieslinge, weiße Kapsel mit 14 Cuvées und Einzellagen, die Rieslinge mit grünen Kapseln, welche feinherb ausgebaut sind welche mit 10 Positionen auf der Liste stehen, und schließlich die Rieslinge mit goldener Kapsel welche fruchtsüß ausgebaut werden, welche mit derzeit 11 Positionen auf der Liste stehen. Aufgrund der Vielfalt die wir an diesem Nachmittag zur Verkostung bekommen möchte ich nicht auf jeden einzelnen Wein eingehen, sondern lieber nach den Kategorien, welche ich hier gerade grob beschrieben habe ein paar Aspekte hervorheben, die mir aufgefallen sind.

Wir starten in die Verkostung mit 4 Pinot Blanc, wo mir in der Reihe der Weine der Wehlener Klosterberg 2016 als *** als besonderer Tropfen mit 18,5/20 und seiner besonderen Dichte und Komplexität aufgefallen ist.

Dann folgt als Zwischenspiel ein Rosé, Haus Klosterberg, der sch mit einer sehr schönen Farbe und ausgesprochen fein am Gaumen präsentiert. Hier zeigen sich aber nicht nur die Fruchtaromen, sonder eine entsprechende Säure tut sein Übriges zu einem ausgewogenen Gesamtbild eines solchen Rosés.

Dann folgen drei Pinot Noir aus dem Jahr 2018, welche sich aus den Lagen Haus Klosterberg, Mandelgraben und Brauneberger Klostergarten zusammenstellen. Diese PN im * und ** Sterne Bereich zeigen bereits in Ihrer Tiefe undEleganz, wo sich so ein Pinot von der Mosel hin entwickeln kann. (16,5 – 18,5)

Ein kleines Büffet mit diversen Flaschengrößen im Verkostungsraum des Hauses Klosterberg.

Und dann kommt es natürlich auch noch zu den diversen Rieslingen, wo wir mit den trockenen Sorten, also der weißen Kapsel beginnen. Wir dürfen hier 8 verschiedene Lagen verkosten, wobei mir auch hier einmal die 18 er Jahrgänge besonders aufgefallen sind, aber zum Abschluss dieser trocken ausgebauten Rieslinge ein *** Zeltinger Sonnenuhr aus 2011 mit seiner sehr feinen Nase und einem super ausgewogenen Säure-Fruchtspiel aufgefallen ist (18,5/20)

Die grüne Kapsel folgt dann mit 5 verschiedenen Lagen, welche ja feinherb ausgebaut sind, und wir bekommen ein Bild sehr unterschiedlicher Jahrgänge zu verkosten, die von 2020 bis zurück ins Jahr 2003 mit einem Graacher Himmelreich* Auslese seinen Höhepunkt erreicht. Auf der Preisliste wird die Flasche als „rekorked April 2020“ ausgewiesen, was für so einen Wein sicher nicht grundsätzlich zwingen wäre, aber sicher von besonderer Sorgfalt für die Weine im Verkauf spricht.

Hier ein typisches Etikett vom Weingut Molitor wo sich von oben nach unten das Haus Klosterberg zeigt, dann der Weinguts-Name, das Jahr, die Lage und dann die Ausbaustufe, gefolgt von der Traubensorte und der Anbauregion. So simpel dieses Etikett auch ist, sollte man also immer genau lesen, was auf dem Etikett der Flasche steht und im Fall des Weinguts Molitor natürlich auch auf die Kapsel sehen. Weiß – grün – gold.

Somit kommen wir zur letzten Reihe der Weine mit der goldenen Kapsel. Wir verkosten 4 der Lagen aus den Jahren 2016, 2003, 2019 und 2017. Auch hier ist für mich einmal wieder der etwas ältere Riesling aus dem Jahr 2003 mit leichtem Abstand vor den weiteren Lagen hervorstechend. Dieser Zeltinger Schloßberg als Auslese zeigt sich recht honiglastig am Gaumen was aber mit den weiteren Noten recht gut harmoniert und wenig klebrig oder gar zuckrig erscheint. Die gewissen feinen sonstigen Aromen spielen sich ebenso mit feiner Frucht im Abgang und einem langen Nachgeschmack recht fein ab. (17/20)

Moselreise zu 5 VDP Weingütern

Weingut Clemens Busch in Pünderich an der Mosel

Am dritten Tag der Reise wollten wir 2 Weingüter besuchen die nicht weit weg von Zeltingen lagen, und einmal Moselabwärts in Pünderich lag, das Weingut Clemens Busch und am Nachmittag dann das Weingut Molitor, gleich in der Nachbarschaft von Zeltingen. Das Weingut Clemens Busch baut zu 99% Riesling an und zu 1% Pinot Noir. Der Betrieb wird seit 1984 als kontrolliert biologischer Betrieb geführt und hat seit 2006 die Anerkennung als biologisch-dynamischer Betrieb. Die Weine werden alle mit ihren natürlichen Hefen vergoren und somit kommen keine künstlichen Reinzuchthefen zum Einsatz. Wir werden sehr freundlich und offen von Frau Busch empfangen und es gab viel zu erzählen über Moselhochwasser, da das großelterliche und elterlich Haus direkt am Ufer der Mosel steht, wo wir dann auch die 12 Weine aus dem Weingut verkosten dürfen.

Durch die sicher prwkäre Lage des Hauses sind inzwischen die Weinbereitung, aber auch das Weinlager von der Mosel wg in andere Lokalitäten verlagert worden, sonst wäre die Gefahr des Verlusates bei Hochwasser einfach zu groß. In dem Raum im Erdgeschoss wo wir die Weine verkosten dürfen stand z. Bsp das Wasser einmal in den vergangenen Jahren so hoch, das es bis hier im Erdgeschos an die Raumdecke reichte.

Dann aber jetzt ein paar Worte zu den verkosteten Weinen, welche für mich auf der gesamten Tour ein gewissen Highlight waren. Ich habe gesamt 3×18 und 3x 17,5 Punkte vergeben.

Wir starten dann mit einem „Naturwein“, der aus 2020 stammt und einige Monate auf der Maische lag, somit eine klassische Art der Weinbereitung solcher Provinienz darstellt.

Dann folgen 2 Rieslinge Nonnengarten aus 2020 und 2017, wo wunderbar die gealterten Nuance des 2017er herauskommen, den ich dann auch entsprechend etwas höher bewertet habe. Dann folgen 2 Rieslinge vom grauen Schiefer und vom blauen Schiefer, beide aus 2018, wo diesmal dann so die feinen Geschmacksnuancen der unterschiedlichen Böden herausgeschmeckt werden können. Dann noch ein Riesling vom Rothenpfad aus 2020 der sich sehr elegant zeigt und recht schmeichlerisch daherkommt.

Dann folgen 4 Rieslinge aus der Lage Marienburg, Fahrlay aus 2020 und 2011, sowie 2 Marienburg Falkenlay aus 2018 und 2017, was sich als recht spannend darstellt, denn hier ist ja dann die Tiefe der Jahrgänge mit der Reifezeit so deutlich zu spüren das wir in der kleinen Gruppe auch recht erstaunt sind wie sich solche Weine über die Zeit von ca. 10 Jahren entwickeln können. Die beiden Fahrlay schneiden bei mir mit 16 und 17,5 Punkten ab, wobei die beiden Falkenlay aus 2018 und 2017 mit Ihrer Komplexität sich in den 18er Punkten befinden. Diese Lage ist unter den VDP Kennern eine GG Lage.

Zum Abschluß gibt es dann noch einen Kabinett aus der Lage Marienburg von 2021 und eine Auslese aus der Lage Falkenlay von 2014. Großartige sehr feine und ziselierte Frucht mit Säure am Gaumen, welche sich insbesondere so am Gaumen präsentiert, als hätte man noch garnicht runtergeschluckt, obwohl schon lange geschehen. In diesen beiden Weinen zeigt sich einmal wieder wie filigran und fein sich solche Kabinett Weine entwickeln können, und was in der Traube der Rieslinge so alles drinsteckt, wenn man nur weis wie man diese entsprechend im Weinberg, aber auch ein wenig im Keller behandelt.

Großartige Verkostung mit viel ergänzender Erzählung von Frau Busch, was die Verkostung ganz besonders illuster und aufschlußreich machte.

Ein Blick in den Seitenraum, wo ein paar Kisten lagern für den direkten Verkauf, was auch hier so die Problematik der Hochwasser sich widerspiegelt.

Und hier noch ein Blick vom Haus über die Mosel auf die Lage Marienburg, welche mehrfach in der Verkostung vorkam. Für mich ein Highlight im Rahmen dieser 5 Weinguts Besuche.