Auch wenn es mit diesem 15. Tag der Weinreise ein letzter Verkostungstag sein sollte war ich besonders gespannt auf die drei Verkostungen die wir an diesem Tag haben sollten. Nach kurzer Fahrt von Queenstown starten wir also am Vormittag mit einer Besichtigung und Verkostung bei Felton Road. Das Weingut wurde 1992 gegründet und baut heute auf 34 ha zu 70% Pinot Noir an, was natürlich für die Region Central Otago typisch ist.
Wir hatten einmal wieder relativ schönes Wetter, aber hier auf der Südhalbkugel der Erde war der Einzug des Herbstes schon deutlich zu spüren. Das Ergebnis war am nächsten Tag der Schnee auf den Hügeln und Bergen um Queenstown herum. Das Weingut hat sich auf biodynamischen Anbau bereits seit 2002 konzentriert und ist seit dem Jahr zertifiziert. Seit 2010 auch demeter zertifiziert. Nigel Greening, der Besitzer des Weingutes empfängt uns mit einer sehr ausführlichen Erklärung und Rede zum derzeitigen Stand des Weinmachens auf seinem Weingut.
Ein Teil des Hauses mit einer schönen Terrasse, wo dahinter sich auch die Verkostungsräume befinden, die wir dann später heimsuchen dürfen. Direkt im Umfeld des Hauses stehen auch ein Teil der Trauben, welche an diesem Tag noch nicht geerntet waren, und Nigel uns erklärte das die verschiedenen „Plots“ je nach Reifegrad sehr unterschiedlich reifen und geerntet werden.
Auch hier wieder einmal die Pinot Noir, welche den Hauptanteil der verarbeiteten Trauben ausmacht. Nach ausführlichsten Erklärungen im Weinberg geht es noch ein paar Schritte in die Kulissen hinter dem Haus, denn dort stehen große Betontanks, aber auch diverse Barriques.
Hier also dann schließlich die Reihe der verkosteten Weine, welche für meinen Geschmack alle so zwischen 17,5 bis 18,5/20 Punkten lagen. Nicht wundern, aber auch hier wird zuerst der rote, und zum Schluss der weiße Chardonnay verkostet. Also auch von links nach rechts auf dem Foto. Wir starten also mit einem PN aus dem Anbaugebiet Bannockburn aus 2022.
Sehr feine Nase mit leichter Frucht. Super ausgewogene Struktur mit feiner Säure und leichten Tanninen. Elegant und fein. Tolle Ausprägung der leichten Frucht die einen langen Abgang nach sich zieht. (17,5/20)
Dann folgt ein PN MacMuir aus 2022 mit würziger Nase, edel eleganter Frucht am Gaumen mit feinen Karamellnoten. Sehr fein und ausgewogen. (17,5/20)
Der dritte im Bunde kommt aus der Lage Cornish Point und ebenso aus dem Jahr 2022. Sehr dichte Nase mit feiner und super ausgewogener Note am Gaumen. Sehr sehr fein und zurückhaltend von der Säure und den Tanninstrukturen. (18,5/20)
Der vierte PN in der Reihe ist aus Block 3, ebenso aus dem Jahr 2022. Leicht rauchige Note in der Nase und helleren frischen Noten am Gaumen. Leicht astringierend mit feinen Kräutern. (18/20)
Final dann der Chardonnay aus der Lage Bannockburn. Eine typische Nase mit sehr feinen Fruchtnoten am Gaumen, elegante Note mit tollen Zitrus und Mandarinen-Noten, Zesten von Orange und sehr feine eingezuckerte Früchte. (17,5/20)
Hier noch ein Blick vom Haus und der Terrasse in eine weitere Richtung auch auf die Weinberge um das Haus herum.
Ein wirklich großartiger Auftakt an diesem letzten Tag der Verkostungen in Neuseeland. Und dann geht es anschließen zum nächsten Event. welches ein kleines Lunch mit einigen Weinen von Misha’s Winery beinhalten sollte.
Hier ein kleiner Eindruck von der Mittagsplatte, die aber durchaus sehr schmackhaft und frisch auf den Tisch kam.
Dazu gab es dann aber auch hier ein paar Weine zu verkosten, welche aus der Region stammten. Wir hatten einen Sauvignon Blanc, aber auch einen Riesling und später dann einen roten im Glas.
Wie hier auf dem Foto zu sehen ist, sollte es aber auch einmal wieder Pinot Gris und einen Gewürztraminer geben, der in Neuseeland vor ca. 40-50 Jahren noch sehr verbreitet war. Ordentlich gemachte Weine, aber nicht zu vergleichen mit diversen anderen Weingütern die wir bereits besucht hatten.
Die dritte Verkostung an diesem Tage sollte uns allerdings einmal wieder sehr interessante Tropfen ins Glas bescheren. Das Weingut nennt sich Quartz Reef Winery, welche auf ca. 30 ha seit 1998 anbaut und seit 2008 Bio zertifiziert ist. Das Weingut hat kein besonders Haus, sondern verarbeitet seine Trauben quasi in einem kleinen Industriegebiet, wo wir auf einer Wiese neben dem Gebäude an einem großen Tisch Platz nehmen konnten und der Wind an diesem Nachmittag uns fast die Gläser vom Tisch weggeblasen hat.
Wir können hier 2 Sparkling Wines verkosten und 3 weitere Weine. Der erste ein Cuvée aus 70% PN und 30 % CS, sowie der zweite Sparkling ein Blanc de Blanc. Gefolgt von einem Chardonnay und 2 weiteren Pinot Noir. So war der Tisch für die Gruppe aufgebaut.
Die Schaumweine beide recht gut und leicht, sowie der Chardonnay, der mir in der Reihe ganz besonders gemundet hatte. Volle Note und sehr dicht, fruchtige Würze und reife Früchte mit einem langen Nachhall am Gaumen (17,5-18/20)
Die beiden Pinots nicht viel schlechter, bzw. ebenso ausgewogen und reif mit intensiver Nase und recht feinen ausgewogenen Noten. (17-17,5/20)
Das war dann die letzte Verkostung bei einem Weingut auf Neuseeland, aber am Abend ging es dann noch zu einem gemeinschaftlichen Abendessen in Queenstown, wo die Lokalität Botswana Butchery sich nannte. Hier ein kleiner Einblick auf den Tisch im ersten Stock wo wir ein recht feines Abend Menü erhalten sollten.