Schlagwort-Archive: Restaurant 428

Burgund der vierte Tag – Maison Joseph Drouhin und Restaurant 428 in Savigny-les-Beaune

Wir starten am Vormittag mit einem Besuch bei dem Weingut Joseph Drouhin, welches seine Keller und einen schönen Verkostungs- und Verkaufsraum mitten in der Stadt Beaune zu liegen hat.

Der Eingang zum Verkaufsraum und wo wir als Gruppe am späteren Vormittag dann aus den Kellern wieder auftauchen sollten. Zu den Kellergewölben steigen wir erst eine kleine Strecke an diesem Eingang links vorbei eine Gasse hinauf und es tut sich dann ein Raum auf in dem noch eine sehr alte Holzpresse steht, die nach Auskunft unseres Gruppenleiters an einigen Jahren immer noch Verwendung findet für die Pressung von speziellen Weinen für das Weingut.

Das W<eingut Josph Drouhin ist für Burgunder Verhältnisse relativ groß und besitzt eine Rebfläche von ca. 250 ha mit Reben. In einem weiteren Weingut, welches zu Drouhin gehört das in den USA in Oregon liegt sind es weitere ca. 250 ha. Dann geht es mit der Gruppe weiter in die Tiefen des Kellers, welche nach Angaben unseres Gruppenleiters mehrere Kilometer betragen. Hier liegen also nicht nur große Schätze aus vergangenen Jahren, sondern sicher auch große Werte an Flaschen.

So sieht dann nach erfolgter Verkostung die Reihe der Flaschen aus, die uns während des Kellerbesuches angeboten wurden. Gesamt gab es also 7 Weine, links die weißen Sorten mit einem blanc aus Chablis, einem St. Romain Villages und einem Pouiily Montrachet der für mich in der Reihe der weißen am allerbesten abschnitt. In der Mitte stehend. Eine sehr intensive Nase und einem expressiven Gaumen mit einer wunderbaren Frucht und toller eingebundener Säure. Sehr ausgewogen (18,5/20)

Bei den roten Sorten ein Volnay aus ’22, ein Clos de Mouche aus ’22, Premier Cru, ein Vosne Romanée als Premier Cru sowie ein Clos de Vougeot aus ’20, der bei mir dann schließlich auch am besten abschnitt. Flasche ganz rechts auf dem Foto. Sehr feine Nase mit dichter Note, recht komplex am Gaumen super ausgewogen und rund was die diversen Komponenten der diversen Geschmacksrichtungen hergaben. (19/20) Von diesem Wein gibt es gerade einmal 1 ha. Hier nochmals mit einem Foto der Verkaufsraum von innen, wo die Tour durch den Keller endete.

Zum Lunch fahren wir mit dem Bus dann wieder einmal in die Region um Beaune, wo es nach Savigny-les-Beaune geht in das relatv neu renovierte und wiedereröffnete Restaurant 428. Hier fragt sich der geneigte Leser sich einmal wieder wo diese Namengebung herrührt. Das wurde uns natürlich auf Nachfrage entsprechend erklärt. In der Vergangenheit wurden Weingärten ja nicht mit Maschinen beackert, sondern ausschließlich per Hand bearbeitet. So wurden nicht nur die Trauben per Hand geerntet, sonder auch das Unkraut gejähtet, die Zweige nach der Ernte geschnitten und weitere viele dieser Tätigkeiten in den Rebzeilen von Hand vollbracht. In dieser Zeit vor der Mechanisierung auch der Weinreben Arbeit gab es ein Maß, wieviel Reben ein Arbeiter am Tag so im Schnitt, oder auch wenn er gut war zu schaffen hatte. Das waren dann eben 428 Reben woher sich das Restaurant diesen Namen entlehnt hat.

Wir dürfen als Gruppe mit gesamt 19 Personen einmal wieder an einer großen langen Tafel Platz nehmen und es ist fein für uns gedeckt. Es gab hier von unserer Reiseleitung leider kein Menüblatt, welches bei diversen anderen Gelegenheiten sehr hilfreich war, aber dafür war die Stimmung, bzw. natürlich auch das Menu in seiner Gänze wunderbar fein und ausgiebig angerichtet. Vorspeise wie meist mit einem kleinen Teller voller frischer Dinge.

Eine Art Salat mit diversen Meeresfrüchten, Croutons, eingerahmt von einem leicht marinierten Nori-Streifen, der den Salat insgesamt auf dem Teller zusammenhielt. Vorne noch ein Süßwasserkaviar und ein Kreis aus Olivenöl mit eingebauten Kräutern.

Zum Hauptgang gab es dann Geflügel, welches aber von allen am Tisch gelobt wurde, da nicht trocken und fein abgestimmt mit den Zutaten.

Popkorn vielleicht ein bischen befremdlich, aber so eine „kreative“ Küche darf sich auch mal solch eine Zutat entsprechend erlauben. Dann gibt es zweierlei an Süßspeisen worauf ich schließen konnte, das der Küchenchef vielleicht einmal Patissier in einem großen Lokal war?

Mit Burrata und Nüssen, sowie ein fast obligatorisches Grünzeug oben on top.

Der zweite Teller mit süßem Zeugs bestand hauptsächlich aus einer Meringe mit Füllung, die sich dann nach dem Anstich über den Teller verteilte. Zum Kaffee auch hier noch einige kleine Gebäckteile wie den Madelaines und anderen süßen kleinen Fingerfoods. Oben auf der Anrichte sind kleine Würfel aus einer Zuckermasse/Gelees, die nochmals mit feinem Zucker garniert wurden. Gelagert auf Kaffeebohnen – also optisch passend zum Café.