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Toskana Weinreise, der zweite Tag am 9.10.2015

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An diesem Tag beginnen wir die Verkostungen in der Gegend Maremma, wo wir zunächst das Weingut Ornellaia ansteuern. Mit einer imposanten Einfahrt und großem Gelände, welches eher an einen Golfclub erinnert. Das Gut ist 1981 gegründet worden und hat 1988 seinen ersten Wein vinifiziert. Es werden derzeit 100 ha angebaut, wo eine große Anzahl an Mitarbeitern beschäftigt ist. 90 in den Weinbergen, 30 im Keller, und 30 in der Administration. Zunächst werden uns im relativ neu gebauten Kellergebäude einige Kunstwerke gezeigt, welches von Künstlern in Zusammenhang mit jedem Jahrgang ganz individuell gestaltet und präsentiert wird. Wein und Kunst ist ein oft vorzufindendes Paar, welches wohl aufgrund der guten Einnahmen im Weinverkauf es zuläßt, die Künstler entsprechend freie Hand zu lassen. Bei Ornellaia werden allerdings die Künstler auch jeweils gebeten ein Etikett zum entsprechenden Jahr zu gestalten, wo dann einige Großflaschen und Charity Versteigerungen zu mehr Publicity führen. Nachdem einige Kunstwerke gesehen, wurden uns die Kellertechnik und einige Barriquekeller gezeigt, und dann ging es in Richtung der ersten Gebäude am Eingang des Weingutes zu einem schön verglasten Verkostungsraum, der viel Luft und Platz bot für eine entsprechende Verkostung.

Zu den Weinen:

Le Volte 2013
50% Merlot, 30% Sangiovese.
Helles Violett, sehr tiefe Note, dunkle Nase nach leichtem hellen Geschmack, leichte Säure. (15).

Variation in Rosso, 2013 (nur 4Tsd. Fl.)
Dieser Wein wurde speziell für Weingutsbesucher hergestellt, und ist nicht im Handel erhältlich.
75% CF, ca. 25% Merlot, CS und PV.
Sehr dunkle, schöne frische Note, elegant, recht komplex. (16+).

Le Serre Nuovo 2013 (Zweitwein) wird seit 1997 hergestellt.
50% Merlot, 30% CS + je 10% CF und PV.
Sehr fleischig tiefe Note mit dunklen Tönen, leichte Schärfe. (16).

Ornellaia 2012
50% Merlot, 30% CS und je 10% CF und PV.
Sehr dunkle Ränder, komplexe Nase, feine Frucht, Kirsch, Johannisbeeren – rot. Wunderbare Süße und Frucht mit leichter Säurestruktur und gut eingebundenem Holz. (18).
Ornellaia_im_Weinberg

 

Nach dieser ersten Verkostung am Freitag ging es in das Restaurant zu St. Guido, welches unweit von Ornellaia gelegen zum Weingut gehört wo auch der Sassicaia hergestellt wird. In diesem Lokal mit schönem Garten ist auch eine Vinothek integriert, wo einiges an Weinen der St. Guido, aber auch anderen Weingütern erwerben können.

Wir tranken zum Essen einen
– San Guido 2014 Vermentino
– Bibbona, Campo die Sasso, Insoglio del cinghiale 2013
– Sassicaia 2010

Weiter zum nächsten Weingut im Bolgheri.

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Le Macchiole startet im Jahr 1983 und hat heute gesamt 22 ha wo ca. 7000 Reben pro ha gepflanzt sind. Es werden ca. 150 Tsd. Flaschen abgefüllt und das Weingut ist seit 2002 als organisch zertifiziert.
Dieses Weingut arbeitet nicht nur mit Edelstahl und mit Holzfässern, sondern es werden auch wieder neu hergestellte Betoncuves zur Vergärung der Weine verwendet. Das ist jetzt nicht ganz neu, aber die Vergärung, insbesondere von roten Trauben kann in diesen Vergärungsbehältern eine wohl gleichmäßige und atmende, wie auch temperaturgesteuerte Vergärung vorgenommen werden. Wir hatte eine kleine Kellerbesichtigung, und nach ein paar Erklärungen, ging es gleich zur Verkostung diverser Tropfen von diesem Weingut. Die Verkostung wurde von einer Dame des Hauses begleitet, welche einer der Hostessen war, die Ihr Programm verstand, aber wenig auf die Gruppe eingehen konnte. Da ich auch auf diesem Weingut bisher noch nicht war doch um so interessanter.
Zu den Weinen:

Bolgheri Rosso DOC 2013
50% Merlot, 30% CS, 20% Syrah
8 – 10 Mon. im Barrique
Kräftig fruchtige Nase, sehr voller Mund, intensiv, dunkel mit relativ langem Abgang bei süßer Fruchtnote. (16).

Paleo Rosso 2007 (96 PP)
100% CF
Feine helle Farbe an den Rändern. Wirkt recht jung am Gaumen, lange Frucht, leicht grüne Note. Hat Potential mit so einer Wirkung am Gaumen bei dem Jahrgang. (17+). Wird erst seit 2001 so abgefüllt.

Scrio 2009
100% Syrah
14-20 Mon. Barrique
Weniger Nase, wirkt recht rund und ausgewogen, einzelne Kanten. Wird in 300-500 Liter Fässern vergoren.

Scrio 2011 (95 PP)
Sehr guter Gaumen, wird nur für 7-8 Tsd. Flaschen abgefüllt. (18+).

Messorio 2011 (94PP)
100% Merlot
Leicht scharfe Nase, wirk sehr jung. Recht gerade Linie vom Geruch. Typisch, sehr feine Struktur, rund und langer-sehr langer Abgang. (18).

Argentiera_Tenuta_Schild
Als letzte Station an diesem bisher sehr interessanten und vielversprechendem Tag gab es einen ersten Niederschlag, aber nicht in Form von Regen, der uns erst am nächsten Tag ereilen sollte. Die Tenuta Argentiera empfängt zu Verkostungen nur in Ihrem Verkaufs.- und Verkostungsraum. Die Gläser waren aufgebaut, wir wurden hereingebeten und bemerkten einen etwas muffigen Geruch. René bat darum die Verkostung im Freien abzuhalten, wo bereits Tische und Stühle standen, was aber kategorisch abgelehnt wurde. Die zwei Damen ließen sich auch nicht erweichen. Und dann gings los. Im Schweinegalopp wurden uns die Weine eingeschenkt, so schnell konnten wir garnicht schaun, waren alle Gläser eingeschenkt, und fast alle Erklärungen, bzw. die mündlichen Ausführungen zum flüssigen Gut bereits heruntergespult. Wir bremsten die Mundschenke noch ein wenig aus, aber das war ein Rekord an Geschwindigkeit bei einer Verkostung mit 7 Personen und  5 Weinen. Argentiera hat gesamt ca. 22ha Weinberge.
Zu den verkosteten Weinen:

Weiß 2014
70% Vermentino, 20% SB und 10% Viognier. (14,5).

Rosé 2013
CS und Syrah (14)??.

Poggio Ai Ginepri 2013
Cuveé aus CS, Syrah und Merlot (15).

Villa Donorartico 2012
Cuveé´aus CS, CF, Merlot und PV. (15).

Argentiera 2011
Cuveé aus CS, Merlot und CF. (15).
Eine einzelne Bewertung will ich hier nicht abgeben, da die Umstände während der „Schnelldurchgangsverkostung“ wirklich nicht ein einigermaßen qualifiziertes Urteil im Einzelnen zulassen. Die Benotung in Klammern sind also mit Vorsicht zu genießen.