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Das neue Kochbuch von Anton Schmaus

Klar – für seinen Nachnamen kann meist niemand etwas, außer man heiratet und nimmt dann den Namen des Partners an, doch in diesem Fall den Namen „Schmaus“ zu tragen, und dann Koch zu lernen und inzwischen ein 1* Restaurant in Regensburg zu führen ist schon gewisse Fügung. Erst seit ein paar Wochen auf dem Markt hatte ich mir schon im Sommer den Band bei meiner Buchhandlung vorbestellt, denn in der 9 € Ticket Zeit war ich sogar mit Partnerin bei Anton Schmaus an einem wunderschönen Sommerabend im storstad Essen gewesen. So sieht der Band von außen aus und trägt also noch im Untertitel, weltoffen, kraftvoll, bodenständig. Was ich auf der ganzen Linie bestätigen kann.

Das Buch ist kein reines Kochbuch mit Rezepten, sondern Schmaus erzählt so seine wichtigsten Stationen in diversen Kapiteln von Viechtach im Kloster Metten, mit den Stationen in der Schweiz und in Schweden bis heute in Regensburg und dann auch das Kapitel, wo er für die Fußball-Nationalmannschaft kocht. Wer sich den Bericht zu unserem Besuch im Storstad ansehen will: storstad in Regensburg.

Und ein Teilrezept aus dem Buch hab ich dann auch schon ausprobiert, was bei allen Testern recht gut ankam und wohl auch jedem schmeckte, das war das Knäckebrot, welches es im storstad vorneweg mit einer Crème gab.

Knäckebrot mit Spinat, oder auch mit Rote Beeten Saft gemischt, was die wunderbare Farbigkeit auf den Tisch bringt. Auch hier hab ich natürlich mal wieder ein Teil des Hering-Porzellans verwendet, was auch bei Schmaus im Buch des Öfteren zu sehen ist, und sich für diverse Gerichte ausgezeichnet eignet um die kleinen Dinge auf den Tellern zu präsentieren. Hier eine Doppelseite aus dem Buch, wo einer der Hering Teller sehr gekonnt und attraktiv zum Gericht eingesetzt wird.

So und jetzt werde ich nicht mehr erzählen zu diesem Buch, denn das ist es mit seinen gerade einmal 30 € mit jeder Seite wert.

Besuch im Størstad bei Anton Schmaus in Regensburg

An einem wunderbar warmen wenn nicht sogar fast heißen Tag ging es im Juli 2022 mit einem der 9 € Tickets von München nach Regensburg, wo wir für den Abend eine Tisch für 2 Personen im storstad bei Anton Schmaus reserviert hatten. Ich selber hatte schon länger darauf spekuliert das Freunde von mir mal sich überreden lassen diesen Ausflug nach Regensburg zu machen, wo sich jetzt dieses 9 € Ticket wie ein Himmelsgeschenk anbot diesen Ausflug mit abendlichen Sterne Menü zu genießen.

Genug der Vorrede, denn wir wollten ja auch noch ein paar kleine Ecken der Stadt kennenlernen, so das wir uns bereits zur Mittagszeit von München aus auf den Weg machten. Dort auf dem Hauptbahnhof eingetroffen schlenderten wir in Richtung Donau, was uns fast direkt an einer der berühmten Würstchenbratereien in Regensburg an der Brücke führte. Also hier ein verspätetes Mttags-Imbiß Würstchen genossen mit einem kleinen Bier, was wirklich gut mundete.

Nach dieser Kräftigung schlenderten wir durch die Stadt, besuchten das eingerüstete Münster und machten so manche Bekanntschaft mit Kaffee und Kuchen, was sich so den Nachmittag hinzog. Dann ging es aber zum wesentlichen Punkt des Abends, denn auf das Storstad war ich schon sehr gespannt.

Das Lokal liegt mitten in der Stadt und man kann es nur mit dem Aufzug in eine vierte Etage eines Hauses erreichen, wo sich dann nach einem kleinen Flur eine größere Terrasse auftut, welche an so einem Sommertag regelrecht zum dahinflätzen einlud. Wir bekamen einen Platz ganz am Rand der Terrasse zugewiesen und hatten einen Blick auf Dom und Teile der Altstadt.

Ein recht junger Service brachte die ersten bestellten Getränke und eine Karte, welche auf einem pad sich mit Wischen und Schieben, sowie auch mit hinterlegten Weinflaschen erst einmal erkunden lassen wollte. Aber nach gewisser Zeit konnte man sich auch hier zurechtfinden. Ein Blick von der Terrasse auf die Tische im inneren Bereich, welche auf einem Dach des Nachbarhauses installiert sind.

Irgendwie kam ein gewisser Eindruck auf, das die Einrichtung und auch sonstiges Dekor recht skandinavisch wirkte und wir uns langsam auf der Terrasse bei bestem Sommerwetter wohl fühlten. Wir hatten beide ein Menü gewählt welches dann mit einem Brotkorb aus Knäckebrot in drei Farben und einem Aufstrich mit feinem Geschmack begann.

Die Küche startete dann mit einem ersten Gruß aus der Küche, wo ich mir die einzelnen Zutaten nicht notiert hatte, in Erinnerung aber der feine Geschmack geblieben ist.

Dann geht es aber auch los mit der Speisenfolge des Menüs, wo wir als erste Vorspeise ein Ceviche serviert bekommen, welches auf sehr feine Weise sich mit der Säure und dem sehr fein geschnittenen Fisch, welches wohl ein Wolfsbarsch war, sehr unvermittelt verbinden konnten.

Dann folgte allerdings ein richtiger Vorspeisengang mit Wolfsbarsch, der sich sehr harmonisch in die Speisenfolge einreihte. Hier zeigt sich für mich auch so ein gelungener Aspekt einesy Menüs, wenn sich die Speisenfolge von dem ersten Amuse Geule bis hin zum Dessert so steigert, das der Spannungsbogen für den Gast immer interessanter bzw. immer mehr nachvollziehbar und geschmacklich ausgewogener darstellt. Darauf folgt ein Gang mit Fisch.

Manchesmal fragt man sich allerdings bei vielen solcher Menüs, was hat sich der Koch denn bei solchen Zutaten gedacht? Auch die schnell erzählten Erklärungen des Service helfen da oft nicht um Aufklärung. Warum nicht eine kleine Zettelfolge, wo zu jedem Gang eine kleine Litanei aufgeführt ist, was denn so alles in diesem Gang so drinsteckt. Es geht nicht um die Machart, sondern schlicht um die Zutaten, denn die sind oft auch nicht rausschmeckbar. Nach diesem wunderbaren Fisch folgt eine kalte Erbsensuppe mit feiner Konsistenz und elegantem Geschmack.

Zum nächsten Gang gab es von mir auch mal wieder zu wenig Notizen, so das ich schlicht sagen kann, es hat ausgezeichnet gemundet.

Auch hier zeigt sich für mich einmal wieder so eine elegante Folge der Speisen, das es ein Genuss ist sich auf diese Art und Weise verwöhnen zu lassen.

Der Hauptgang setzt sich aus einem Stück Iberico-Schwein mit diversen Zutaten zusammen, die ausgezeichnet passen.

Hier war für mich allerdings die Sauce so stark eingekocht, das sie das feine Fleisch fast zudeckte.

Dann folgen 2 Desserts, die zunächst einmal einen Vor-Dessert auftischen lassen und zum Schluss folgt ein flambierter Lolly, der am Tisch noch mit einem Bunsenbrenner flambiert wird.

Was soll ich sagen:

Meine Erwartungen waren zwar hoch, aber an diesem Abend konnten diese voll und ganz erfüllt, wenn nicht sogar vielleicht leicht übertroffen werden. Anton Schmaus kocht auch für die Deutsche Fußball National-Mannschaft und hat in Regensburg einen Michelin Stern den ich aber nach der Erfahrung des Menüs an diesem Abend eher in die Richtung 2 Sterne bewerten würde. Eine Top-Empfehlung!

„taste München“ als erste Gourmetveranstaltung in München

An diesem ersten Augustwochenende fand zum ersten Mal eines der „taste“ Veranstaltungen im englischen Garten statt. Angekündigt seit einigen Wochen mit Plakaten, welche in der Stadt an den bekannten Stellen ausgehängt waren, konnten mich diese auf hellblauem Grund mit Pinselschrift und einem Foto von einem Gericht nicht überzeugen.

Da ich von den Veranstaltungen bereits auf internationaler Ebene gehört hatte, wollte ich natürlich auch sehen, was die Veranstalter hier in München so feines auf die beine gestellt hatten. Die Karte für die Veranstaltung hatte ich mir im Vorverkauf besorgt, und war dann auch recht pünktlich gegen 17:45 Uhr am Veranstaltungsort in München im englischen Garten vor Ort, wobei dort dann bereits ca. 120 Personen in der Schlange standen. War aber kein Problem, da der Einlass recht zügig vor sich ging. Ein Veranstaltungsgelände auf einem Sportplatz im englischen Garten, wo aber zunächst nicht klar war, wie der Ablauf sein sollte. Ich steuerte auf einen Weinstand zu, wobei mir dann aber gesagt wurde, das ich mir erst eine aufgeladene Karte besorgen müßte, mit der dann an den Ständen die gekauften Gerichte und Getränke bezahlt werden können. Systemgastronomie läßt grüßen. Ich also zur:

wo es gegen Bares eine Chipkarte gab, und damit wohl dann auch an allen Ständen die Gerichte bezahlt werden können. Jetzt also endlich zu einem der Getränkestände, in diesem Fall einer von Rewe, wo ich mir ein erstes Glas Wein einschenken ließ. Aber mit dem Glas Wein war es nicht getan, denn dafür wurde auch noch ein Pfand von 2.-€ kassiert, und man bekam einen blauen Chip, der dann bei Rückgabe wieder einzulösen war.

Nun ja, so richtig komfortabel und mit Genuss verbunden kann man das nicht nennen, denn mit einem Glas Wein in der Hand, einen kleinen Teller mit einem der Gerichte der anbietenden Köche gab es dann leider nicht wirklich genügend Abstellmöglichkeiten bzw. Plätze, wo man dann in Ruhe seine gekauften Kleinigkeiten verspeisen konnte.

Insgesamt war das Gelände selbst nach 1-2 Stunden noch nicht wirklich voll ausgelastet und es war angenehm so zwischen den Ständen zu schlendern, sich die Köche in Ihren Zelten anzusehen, die unterschiedlichsten Angebote von Senf über Marmeladen, Whisky oder auch Schweizer Spezialitäten anzusehen oder auch zu verkosten.

Die wesentlichen Cateringzelte waren in der Mitte des Platzes aufgebaut, wo von 12 Münchener Köchen bis zu Kollegen aus Regensburg (storstad) und Rottach-Egern, sowie Reit im Winkel sich die Gäste Ihre kleinen Teller mit Köstlichkeiten von der Karte abbuchen lassen, und verspeisen konnten.

Richtig ärgerlich waren allerdings die 2 Stationen der Geschirrrückgabe, denn davon gab es auf dem gesamten Gelände nur 2, und dort standen ständig Schlangen vor der Rückgabe der Teller, Gläser und dem Rückbuchen der Beträge auf die „blaue Gourmetkarte“. Der blaue Chip mußte dann auch noch entsprechend abgegeben werden, und der Unmut mancher Gäste die ebenso in dieser Schlange mit mir anstanden war nicht wirklich kleiner.

Aber jetzt zu den kulinarischen Genüssen dieser Veranstaltung:
Das erste Glas Wein genehmigte ich mir an einem Stand von Rewe, welches ein Chardonnay von der Ersten und neuen Kellerei in Kaltern sein sollte, der gut zum warmen Klima an diesem Abend passen sollte, und ich steuerte dann sogleich einen der Gourmet Zelte an, wo ich bei Michael Hüsken vom Sophia’s aus dem Charles Hotel einen ersten Teller mir genehmigte.



Lamm vom Gutshof Polting, orientalische Gewürze, Karotten-Humus, Salzzitrone. Wobei hier auf dem Teller eher 2 Stückchen Blumenkohl waren, aber das Lamm recht schmackhaft und noch gut warm serviert wurde.

Anschließen ging es bei mir weiter zu, Zelt vom Restaurant storstad aus Regensburg, wo Anton Schmaus kocht und ich mir einen Teller mit Fjordforelle, Chirashi, Grüne Mango,  Soya, Wasabi und Gochuyang bestellte. Die Teller waren immer sehr schnell zubereitet, denn man konnte auch beim Blick in die offenen Küchen sehen, das jedes Cateringzelt eine gute Mannschaft am Werkeln hatte.

Sehr schön gewürzt und auf einem kräftigen Klecks Risotto, welches so nicht auf der Karte stand, aber insgesamt gut paßte. Feine Gewürze obenauf mit den diversen getrockneten Zutaten und kleinem Grünzeug, was sich geschmacklich gut zu dem Fisch mischte.
Jetzt hatte ich also bereits den zweiten Inhalt eines Tellers verspeist und jedesmal mußte man sich dann bei der Geschirrrückgabe anstellen, um den blauen Chip mit Teller und 2.- € Pfandgeld wieder gutgeschrieben zu bekommen. Na ja, wenigstens kam man mit anderen Gästen ins Gespräch, die zum Teil einen richtigen Berg an Geschirr zur Abgabe schleppten.
Das erste Glas Wein war geleert und ich machte einen Abstecher in Zelt der Schweizer, wo es einige autochthone Reben zu verkosten gab, und ich dann wieder den Weinstand ansteuerte, um ein zweites Glas zu ergattern. Der war allerdings ein kleiner Fehlgriff mit einem Sauvignon Blanc, welcher aus den italienischen Gegenden kam.

Insgesamt ist zu der Weinauswahl auf diesem Genussfestival zu bemerken, das die Veranstalter es nicht geschafft hatten, die große Auswahl an Weinhändlern, bzw. das große Angebot in München irgendwie wiederzugeben. Außer dem Rewe Stand gab es noch eine sogenannte „Wein Genuss Welt“, welche nur chaotisch organisiert war und ich dort erst garnicht versuchte einen guten Schluck zu bekommen. Weiterhin gäbe es 2-3 kleinere Weingüter  mit eigenen kleinen Zelten, wo es aber nur Verkostungsschlückchen gab. Also insgesamt ein kleines Weindesaster, denn an den Cateringzelten der großen Köche und Küchen, durften die Anbieter keine Weine ausschenken. Da besteht dringender Verbesserungsbedarf in der Abwicklung für den Genießer, denn Speisen und Wein gehören bei so einem Festival zusammen.

Meine nächste Station sollte die Dichterstub’n aus Rottach-Egern sein, welche ich bisher noch nicht kannte und ich dort einen Teller mit Kabeljau, geräuchertem Wildkräuterfond und Kartoffelschaum.

Eine sehr feine Kombination der Kartoffelstärke mit dem fein gedünsteten Kabeljau, welcher fast schon in der Sauce schwimmen konnte.

Und dann ging es noch zum Zelt des einzigen 2 Sterne Kochs, auf diesem Festival,  D. Urbansky vom Restaurant Dallmayr, wo ich mir einen Teller Onglet vom Nebraskarind und Mais mit Weizengras und Mole bestellte.

Sehr schön angerichtet und schmackhaft gut serviert, wobei der Mais mir etwas „künstlich“ vorkam. Was das wohl war? Dazwischen noch 2 kleine Scheiben eines Wurzelgemüses.

Ein Blick über das Gelände mit einem Teil der Zelte machte einen schönen Eindruck, wobei mir bereits bei der Plakatgestaltung aufgefallen war, das mich die hellblaue Farbe, hier bei den Fahnen zu sehen, doch verwunderte. Sollte hier vielleicht eines der Elemente der 1972 von Otl Aicher und anderen gestalteten Olympischen Spiele hervorgeholt werden? Auch im Programmheft dominierte diese hellblaue Farbe wieder.
Dann machte ich noch ein paar Runden quer durchs Gelände mit diversen kleinen Halts an manchen Ständen mit Verkostungen und kleinen Schlückchen aus dem Bereich der stärkeren Getränke.
Mal sehen was es, wenn es wiederholt wird, das nächste Jahr bringt.