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Ausflug an den Bodensee zu 2 Weingütern

Zum Ende des Monats August will ich noch einen kleinen Bericht schreiben, den einer meiner Brüder mit mir an den Bodensee geführt hat. Im Vorfeld hatte ich mir den relativ neuen Weinführer des Gault&Millau zu Baden-Württemberg 2021 besorgt, und dort dann entsprechend den deutschen Weinregionen eine eigene Rubrik Bodensee gefunden. Bei dem einen Weingut Clauß, in Nack, welches westlich des Bodensees liegt hatte ich mich vorher telefonisch angemeldet, und bei dem Weingut der Staatlichen Domäne in Meersburg war ich mir sicher, das dort eine Verkostung möglich war.

Am Vormittag machten wir uns dann aus der Region Rottweil auf den Weg und hatten doch den relativ weiten Weg fast ein wenig unterschätzt. Wir erreichten allerdings das Weingut Clauß doch noch kurz vor dem Mittag, und wurden freundlichen empfangen und durften gesamt 14 Weine verkosten. Das Weingut Clauss hat gesamt ca. 19,5 ha Anbaufläche und ca. die Hälfte der Rebflächen befinden sich direkt beim Gutshof, der in einer der letzten Zipfel von Baden ganz von der Schweiz umschlossen ist.

Zur Verkostung beginnen wir mit einem PN Winzersekt der eine feine Fruchtnote aufweist.Dann folgen 7 Weißweine und 5 rote Traubensorten. Die Vielfalt bei den weißen reicht vom Müller-Thurgau über Weißburgunder, Grauburgunder, Riesling und einem Muskateller, der bei meinen Bewertungen der weißen Sorten fast am besten wegkommt. Dann folgt noch ein Sauvignon-Blanc der ene feine Struktur aufweist und recht würzig rüberkommt.

Intermezzo mit einem Rosé, der aus der Traube Pinot Noir erzeugt wurde und klassischerweise in Baden-Württemberg Weißherbst bzw. auch Blanc de Noir genannt wird.

Dann folgen die roten Sorten mit Spätburgunder undeinem Cuvée aus Dornfelder, CS ud Merlot. Für mich eröffneten sich hier echte Geschmäcker, welche auch bei diesen noch relativ jungen Jahrgängen 2018, bzw. 2016 schon recht gut zur Geltung kamen. Die Böden in dieser Region um die Ortschaft Nack herum ist primär aus sandigen Lehmböden, bzw. auch stark durchsetzt von kishaltiger Endmoräne, die aus der letzten Eiszeit stammt. In den älteren Kalkablagerungen befinden sich eine Menge Versteinerungen, wonach auch eine Reihe der Weine von Clauss mit dem Titel „Belemnit“ benannt wurden. Aus der Reihe der roten konnte mich am besten der Pinot Noir aus Nack, Reserve aus dem Jahr 2018 überzeugen, der eine sehr schöne Nase aufweisen konnte und am Gaumen eine feine Fruchtstruktur zeigte, welche sehr ausgewogen und schmelzig sich auf der Zunge entwickelte. (17,5/20)



Dann ging es weiter zum zweiten Weingut in Meersburg, das Staatsweingut Meersburg, welches nicht nur so heißt, sondern tatsächlich dem badenwürttembergischen Staat gehört. Hier geht es also um eine etwas größere Dimension, denn dieses Staatsweingut baut Ihre Weine auf einer Fläche von 63 ha an und produziert im Jahr ca. 350 000 Flaschen. Wir fanden zu unserer Überraschung einen Parkplatz direkt vor dem Weingut, welches auf dem Hochufer des Bodensees liegt und die Weingärten sich dann entsprechend hinter der Ortschaft befinden. Direkt hinein in den Verkostungsraum der von außen sp aussieht:

Und weil diese Bodenseeregion im Sommer ein richtiger Magnet für Touristen ist, war auch an diesem Tag ein reger Besuch im Hause zugange. Die Verkostungsräume wirken. eher wie die Verkaufshalle eines gut sortierten Supermarktes, wo die Flaschen auf Schrägregalen präsentiert werden, und direkt darunter die abgepackten Kisten mit den abgefüllten Flaschen lagern.

Zu unserer Enttäuschung waren natürlich genau die Weine welche wir nach Verkostungsliste anfragten ausgetrunken und so mußten wir auf 2 weitere weiße Sorten ausweichen, die ordentlich gemacht, aber nicht so wirklich groß überzeugen konnten. Dazu beigetragen hatte aber sicher auch die etwas sterile, bzw. stark verkaufsgeprägte Situation in den Räumlichkeiten, denn die 2 Damen hinter dem Tresen hatten oft mehr mit Ihrer Büroarbeit, dem Telefon und sonstigen Beschäftigungen zu tun, als sich um die Gäste zu kümmern. 2 rote Sorten durften wir auch noch verkosten und sollten dann final von jeder Farbe je ein 6er Kistchen mit ins Auto nehmen. Das wird dann nochmal ganz in Ruhe in den nächsten Monaten und Jahren nachverkostet, was wir dort erstanden hatten. Das sollte man prinzipiell doch eigentlich immer machen, denn in häuslicher Atmosphäre, in ganz anderen Umständen als wie auf den Weingütern schmeckt der Wein doch immer recht anders. Der Tag neigte sich dem Ende zu und wir fuhren wieder gen Norden nach Hause.

Demnächst hier auf meinem blog ein weiterer kleiner Bericht über einen Besuch beim VDP Weingut Karl Haudle in Stetten im Remstal.