Weinreise Südamerika, der neunte Tag mit Besuch bei Casa Marin

Wir starten mit der Gruppe vom Hotel einmal wieder recht entspannt so gegen 9:30 Uhr mit dem Bus und fahren in die Region San Antonio, die südlich der Region Casablanca liegt. Dort hat eine Winzerin im Jahr 2000 ein Weingut gegründet, welches von vielen Kollegen als fast unmöglich machbar angesehen wurde. Zu Beginn wurden 25 ha bewirtschaftet, was sich heute bereits auf 40 ha erweitert hat. Die Region San Antonio ist sehr regenarm, was z. Bsp. die Zahlen aus 2019 sehr deutlich machen. In dem Jahr fielen gerade einmal 88mm Regen im gesamten Jahr, was im Prinzip schon fast eine Wüste repräsentiert. Das Weingut liegt sehr nah an der chilenischen Atlantikküste was im Prinzip in den Frühjahrs und Herbstmonaten auch durch Nebel und Wolken etwas Feuchtigkeit mit sich bringt. Auch bei diesem Besuch starten wir mit einer Tour durch die Weingärten und den Keller, wo im Prinzip die ähnlichen Gerätschaften zu sehen sind wie in den bereits besuchten Weingütern.

Nach der kleinen Haustour kommen wir im ehemaligen Verkostungsraum zusammen, wo es die diversen Weine in den Flaschen auf Regalen und einem runden Aufbau in der Mitte gibt.

Her kann auch noch heute für kleinere Gruppen verkostet werden. Wir gehen aber mit der Gruppe gerade einmal über den Hof an einen großen Tisch, der von einer Art Laube umgeben ist, wo wir dann zunächst einmal die diversen Weine von Casa Marin kennenlernen sollten.

Unsere Weinguts-Führerin hatte ein interessantes T-shirt an, wo die diversen Lagen des Weingutes als eingerahmte Flächen dargestellt waren. Im Prinzip eine witzige Idee für einen solchen Anlass und Zweck, aber leider natürlich ohne jegliche Aussage, denn die einzelnen Felder wo die diversen Trauben angepflanzt werden, wie hier zu sehen, Syrah, Grenache, Riesling, Gewürztraminer und Pinot Noir etc. sagen nichts zu Boden, Klima etc aus. Diese grafische Gestaltung sollte uns aber nochmals begegnen. Dann geht es also zunächst einmal zu der Verkostung der Weine die uns angeboten werden.

Es beginnt mit einem Riesling aus 2022 der auf Granitböden steht und mit einer sehr schönen Farbe sich einer Ganztraubenpressung im Glas zeigt. Gereifte Mirabelle in der Nase, kommt recht fruchtig daher, lang anhaltend und mit einer feinen Säure am Gaumen. (17,5/20)

Dann folgt ein Sauvignon Blanc aus 2022 der sehr grün sich in der Nase zeigt und ausgesprochen vordergründig bleibt mit Frucht und Säure. (15/20)

Gefolgt von einem Sauvignon Gris aus 2022 der mit seiner feinen Leichtigkeit schon wesentlich mehr überzeugen kann als der SB. Hier gemeinsam die drei Weißen Sorten auf einem Bild. Nach diesen drei weißen Tropfen folgen 3 rote aus dem Trauben Pinot Noir aus 2019 und 2021, sowie ein Syrah aus dem Jahr 2012. Die beiden Pinots fein und recht typisch mit 15-16 Punkten bewertet, sowie der Syrah als recht eigenständiger Wein mit reifen Früchten mit sehr reifen Noten von Pflaumen und überreifen Kirschen (17,5/20)

Nach dieser Verkostung von 6 recht unterschiedlichen Weinen geht es im Weingut in einem schönen kleinen Anbau zu einem Mittags-Lunch der uns feine Küche präsentieren sollte. Uns erwartet ein 3-Gänge Menü mit Vorspeise, Hauptgang und Dessert, wozu jeweils die passenden Weine des Weingutes Casa Marin gereicht werden. Beginnen wird es mit einem Riesling aus dem Jahr 2022, genannt Catagena, der sich zu dem Thunfisch Ceviche, welches zwischen zwei Keksscheiben lagert und wunderbar paßte.

Zum Hauptgang, der hauptsächlich aus frittiertem Fisch besteht kommt ein Pinot Noir ins Glas, den wir bereits als ersten Pinot während der Verkostung probieren durften. Passend, nicht aufdringlich und fein zu den Beilagen.

Dann folgte ein Wein im Glas den ich hier in Chile wirklich nicht erwartet hatte, denn einen Gewürztraminer steckt man als Europäer ja eher ins Elsaß oder auch nach Südtirol. Aber hier paßte dieser Tropfen ganz ausgezeichnet zu den süßen Noten des Desserts.

Eine schöne kleine Dekoration war noch auf den Gläsern zum Mittag zu entdecken, die ich ja vorhin schon einmal erwähnt hatte, wo ich das R-shirt von hinten gezeigt habe.

Auf dem Fuß der Weingläser waren wieder die diversen Weinlagen des Weingutes, wie sie wohl angefangen hatten, eigraviert. Und eine weitere gravierte Kleinigkeit war auf den Weingläsern zu entdecken, nämlich das 20 jährige Bestehen, aus 2020.

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