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Weinreise Südamerika, der letzte Tag mit Fahrt nach Santiago und ein Barbesuch

Manchmal ist es schon verrückt, denn nach diesen 2 Wochen in den Weingütern und Weinbergen Südamerikas hatte eine kleine Gruppe Teilnehmer immer noch nicht genug, und wir gingen in Santiago de Chile am Abend noch in eine Weinbar, um noch ein paar gute Tropfen zu genießen.Die Bar heißt Bocanariz und wir mußten über unseren chilenischen Reiseleiter tatsächlich einen Tisch für eine ganz bestimmte Zeit reservieren, sonst hätten wir dort keinen Platz bekommen. Dafür war die Location aber um so interessanter, den wir durften im „Winemakers room“ Platz nehmen, die uns von der Wand aus betrachteten.

Zunächst bestellten wir einmal einen prickelnden Winzersekt, der ein Blanc de Noir war und auf den Namen Caballo Loco hörte. Ein feiner Tropfen für einen solchen chilenischen Sekt.

Dann folgten so diverse Getränke – glasweise, wo auch ein Naturwein dabei war, der recht süffig und dunkel in der Farbe durchaus überzeugen konnte. Also hat auch hier in den südlichen Hemisphären der Trend zu mehr Naturwein tatsächlich seinen Einzug gehalten.

Hier ein kleiner Blick auf die Wassergläser, die etwas speziell waren, mit Logo des Hauses versehen, aber im Prinzip eine abgeschnittene Flasche Wein die entsprechend zugeschliffen war.

Wie hier auf dem Logo zu lesen existiert die Bar seit 2011 und scheint in den letzten 12 Jahren wohl recht erfolgreich gewesen zu sein, denn der Andrang vor der Tür war enorm, was aber auch daran lag, das die Bar in einem absolut hipen In-Virtel in Santiago lag. Ein Blick ein wenig außerhalb unseres Raumes zeigt wilde Wandbemalungen, und was hier nicht darstellbar ist, es prallte uns eine kräftig laute Musikbeschallung entgegen.

Gegen Ende des Abend bestellte einer unserer kleinen Gruppe noch einen „Late harvest“ Wein aus Chile mit Namen Artemisia, der aus der Traube Moscatel de Alexandria stammte. Ein sehr feiner Tropfen, wenn auch noch recht jung, aber die feinen Geschmacksnoten, selbst nach so einigen anderen Weinen konnte gut überzeugen.

Das wars dann mit der Weinreise durch Südamerika und den 2 Ländern wie Argentinien und Chile.Am nächsten Morgen ging es für mich recht früh heraus und mit dem Taxi zum Flughafen, wo ich erst einen Flug mit der Chilenischen Gesellschaft Lantam nach Sao Paulo hatte, und dann mit Iberia über Madrid nach München zurück. Hier ein kleiner Eindruck vom Überflug der Anden.

Damit beschließe ich die Berichte von der Weinreise nach Südamerika mit den Ländern Argentinien und Chile.


Weinreise Südamerika, der zwölfte Tag am Abend – Restaurant Fuegos de Apalta bei Viña Montes

Das dieser Besuch am vorletzten Abend in Chile noch zustande kam war insbesondere für mich ein tolles Ereignis, denn ich hatte das Weingut Montes bereits einmal im Jahr 2006 mit einer Verkostung besucht. Seither hat sich dann auch hier eine Menge getan und das Weingut hat sich im hinteren Bereich des Hauptgebäudes ein Restaurant hingebaut, welches mit einem imposanten Grill in der Mitte aufwarten kann.

Ich will aber mit diesem kleinen Abendbericht von Vorne beginnen, denn Viña Montes ist eines der Spitzen-Weingüter in Chile und weltweit recht anerkannt. In einer ca. 1/2 stündigen Fahrt geht es von Santa Cruz mit einer kleines Gruppe von 8 Personen zum bestellten Essen, wo wir noch vor Sonnenuntergang eintreffen, und unseren Tisch mitten in den Weinbergen so vorfinden:

Einen Schritt zurück zeigte sich uns aber zunächst einmal das Schild des Restaurants den Eingang:

Der Abend ist sehr angenehm lauwarm für die Sommerzeit, und wir starten mit einem Sekt von Viña Maquis, den die Gruppe auf einem der Besuche der letzten Tage geschenkt bekommen hatte. Mit solchen mitgebrachten Flaschen gehen ja die Restaurants in der „Neuen Welt“ ganz anders um als bei uns in der Regel. Da in einem Weinland wie Chile sowieso in allen Restaurant viel Wein getrunken wird wird gerade einmal noch ein wenig Korkgeld verlangt, oder es geht auch einfach so durch.

Es werden die diversen Speisen bestellt und natürlich auch so nach dem frischen Schluck des Winzer-Sekts ein paar Flaschen des Weingutes, wo wir gerade uns befinden – Montes. Wir beginnen mit zwei etwas gereifteren Tropfen, was heißt einen Montes Alpha aus 2009 und 2011.

Beides wie auf dem Etikett zu lesen ist sind jeweils ein Carménère, die sich bereits mit Ihrem Alter noch wunderbar fein zu den Speisen die wir bestellt haben gesellen wollen. Dazu gab es bei mir zunächst einmal die Empanadas, welches auch hier mal wieder vom Grill kommen, was auch von der Optik auf dem Teller nicht zu verkennen war.

Sehr schön geformt, mit einer feinen tomatigen Salsa dazu und einer fleischigen Füllung, welche ausgezeichnet zu den Weinen paßte. Dann folgte nach dieser Vorspeise ein Steak von der Lammschulter, welches allerdings nicht so ganz top gegrillt war, und ich ein wenig länger daran herumschnippeln mußte.

Dazu hatten aber andere aus der Gruppe eine Magnum eine Purple Angel bestellt, der aus dem Jahr 2019 stammte und für unsere kleine Gruppe gerade so einmal den Abend abrunden konnte.

Purple Angel ist der Spitzenwein von Viña Montes, welcher auch ein Carménère ist, der aber mit 8% Petit Verdot noch eine kleine frische Note dazu erhält.Hier in Chile können die Nächste allerdings auch recht kühl werden, so das wir uns gegen den späteren Abend dann doch wieder gen Hotel in Santa Cruz aufmachten und so den letzten Abend der Weinreise in Chile mit einem wunderbaren Restaurantbesuch beenden konnten.

Es folgt noch ein kleiner Bericht aus Santiago de Chile, wo es doch nochmals einen weiteren Abend in einem Weinlokal mit einer kleinen Gruppe geben sollte.


Weinreise Südamerika, der zwölfte Tag bei Clos Apalta und Viñedos RE, sowie Viu Manent

An diesem vorletzten Tag mit drei Besuchen bei Weingütern gab es einmal wieder überraschende Momente und wunderbare feine Tropfen, die uns aus den Gläsern entsprechend aufgetischt wurden. Beginnen soll es am Morgen mit dem recht bekannten Weingut Clos Apalta, welches mit einem späktakulären Bau seines Weingutes, halb in den Berg gebaut, international auf sich aufmerksam machte. Aber viel wesentlicher sind natürlich die Weine dieses Weingutes.

Das gesamte Weingutsgebäude ist recht schwer als gesamtes zu erfassen, denn es liegt zum großen Teil unter der Erde, was im zweiten Foto des Treppenhauses auch deutlich wird, wo es 5 Etagen in den Keller geht.

Die Gruppe steigt also von der obersten Etage, welche die Terrasse des Gebäudes bildet sodann Stufe für Stufe die weiteren Etagen hinunter, wo sich die iversen Fässer für die Weine nach der Pressung, und darunter dann die Barrique-Keller befinden.

Nach dieser Besichtigung geht es dann wieder Richtung Bus, der am Eingangstor des Weingutes gewartet hatte, denn die schottrige Straße hinauf auf den Hügel wäre nichts für eine Busfahrt gewesen. Dort können wir dann 3 der Weine von Clos Apalta verkosten, auch mal wieder auf einer Terrasse, die aber insgesamt für unsere Gruppe ein wenig klein ausfiel und so die Erklärungen der Weinguts-Leute ein wenig untergingen. Wir verkosten zunächst einen Clos Apalta aus dem Jahr 2019 der mit dem Namen „Le Petit Clos“ daherkommt.

Der zweite Wein, Clos Apalta aus 2019 ist im Wesentlichen ein Cuvée aus Carménère mit etwas CS und Merlot.

Und ebenso der Cos Apalta aus 2012 der ein wenig weniger Carménère beinhaltet für mich aber eindeutig die Spitze der drei verkosteten Weine darstellte.

Dann geht es nur ein paar Minuten mit dem Bus weiter zu einem ganz kleinen, familiengeführten Weingut, welches sich Re nennt und auch hier im Apalta Tal im Wesentlichen seine Weinreben hat. 1973 gegründet werde auf dem Weingut gerade einmal 6 – 7 Tsd. Flaschen pro Jahr produziert.

Wir werden wieder einmal recht herzlich begrüßt und uns erwartet im wesentlichen Gebäude, wo sonst offensichtlich auch die Weine gemacht werden, ein großer gedeckter Tisch, wo wir Platz behmen können.

Es war bereits am späten Vormittag und wir sollten auch hier einmal wieder drei Weine aus der Hand des Vaters und des Sohnes eingeschenkt bekommen. Ein weißer Semillon aus 2021 der wohl für 17 Monate im frz. Eichenfaß gelagert hatte. /16,5/20)

Dann folgte ein roter aus der Traube Carménère, der sich sehr ausgewogen am Gaumen zeigte. Feine und nicht zu kräftige Struktur mit einer ausgewogenen Frucht. (17/20)

Und schließlich gab es noch einen Cuvée aus CS und Malbec der mit einer sehr schönen fricshen Note aufwarten konnte. Feine leichte Säure am Gaumen und einer leichten Schärfe. (17/20)

Nach diesem Besuch bei einem so bodenständigen Winzer mit einem relativ zu den anderen chilenischen Weingütern kleinen Ertrag geht es zu einem Lunch auf ein weiteres Weingut in der Region, wo wir dann aber auch dort zum Mittagessen drei verschiedene Weine serviert bekamen. Das Weingut Viu Manent ist wohl ein größerer Betrieb, denn allein die Anlage mit den Häusern, dem Restaurant und dem Gebäude gegenüber der Straße mit einem Wein-Shop

läßt darauf schließen. Das ist hier in Chile aber im Prinzip der Standard, das pro Weingut so ca. 300 – 800 ha bearbeitet werden. Wir lassen uns im Garten unter Weinreben nieder wo ein großer Tisch für uns bereits gedeckt ist.

Bei den Weinen die wir hier zum Essen serviert bekommen handelt es sich um 2 weiße Sorten und einen roten. Der erste Wein ein Viognier aus 2021 passend zu dem ersten Vorspeisen-Gericht welches aus frittierten Fleischbällchen besteht die würzig schmecken.

Der zweite weiße ist dann ein Chardonnay, ebenso aus 2021. Dieser Wein wird uns im Prinzip zum Hauptgang eingeschenkt, wo es einen Fisch gegrillt gibt, der wiederrum auch ausgezeichnet zum Chardonnay paßte.

Zum Abschluß an diesem Nachmittag gibt es dann noch einen Carménère aus dem Jahr 2019.


Weinreise Südamerika, der elfte Tag bei Nerkihue Viñedos und Hacienda Araucano

An diesem Tag geht es in Chile in die Weingegend Lolol, welche auch in der Region von Colchagua liegt. Zunächst besuchen wir ein ganz kleines und recht junges Weingut mit dem Namen Nerkihue, welche im Jahr 2002 die ersten Reben gepflanzt hatte und diese zum Teil bis auf eine Höhe von 700 Meter anbaut. Wir wurden wieder einmal sehr freundlich empfangen und es gab zu Beginn des Besuches eine kleine Kellerführung, diese sogar noch mit Schlagzeug Musik, welche der Winzer selber präsentierte.

Da der Keller recht klein ist, werden so manche Tanks auch hinter dem Haus ein wenig im Schatten des Hauses aufgestellt.

Aber das haben wir hier nicht zum ersten Mal gesehen, denn insbesondere in Südamerika, aber sonst auch in der sogenannten Neuen Welt werden oft die Tanks im Freien schlicht auf dem Gelände aufgebaut, da das Ausbaggern eines Kellers wesentlich teurer wäre.

Ein kleiner Eindruck aus dem Keller, wo Barriques und Edelstahl neben Kartons gefüllt mit Flaschen, welche zum Versand fertiggemacht werden. Dann geht es nur ein paar Meter weiter im Innenhof des Weingutes zu zwei Tischen, wo Gläser und diverse Weine auf uns warten.

Ein typisches Zeichen für ein kleines Weingut sind die handbeschrifteten Flaschen, welche auch durchaus erst kurz vor dem Besuch aus den Fässer gefüllt wurden. Alle fertig etikettierten Flaschen müssen schließlich in den Verkauf kommen. Auch mal wieder typisch für die „Neue Welt“ das wir bei den 6 verkosteten Weinen 5 reinsortige und einen Cuvée präsentiert bekommen. Alle 6 verkostete Weine stammen aus dem Jahr 2019 und sind wie fogt in der Reihenfolge:

  • Carménère
  • Malbec
  • Cabernet Sauvignon
  • Syrah
  • Petit Verdot – dieser Tropfen mit 17,5/20 Punkten als höchstes neben den Cuvées
  • Cuvée aus CS, Merlot, PV und Syrah
  • als finale Tzgabe gibt es dann noch einen älteren Jahrgang aus 2009 mit einer Cuvée aus 70% CS, 20% Carménère und 10% PV. 18 Monte im Barrique und von der meinigen Seite ein sehr dichter Wein mit tollen reifen Erdbeernoten und einer wunderbaren Cassis-Note. (18/20)

Anschließen ging es dann zu einem Weingut mit Namen Hacienda Araucano, welches der Familie Lurton aus Frankreich gehört und auch hier wird versucht mit bio-dynamischen Methoden den Weinbau ganz besonders umweltfreundlich und Produktnah zu gestalten.

Hier ein kleines Beispiel, welches ich bei anderen Weingütern bisher auch nur selten ud in anderer Form gesehen habe. Die Reihen der Weinreben werden benannt, ebenso die Anzahl der gepflanzten Reben , welche Rebsorte und sonstige Angaben.

Diese Beosiel zeigt somit eigentlich, das es arnicht so schwierig ist mit gewissen Informationen sich dem Junden als Endverbraucher, oder auch dem Fachbesucher auf diese Art und Weise zu nähern und eine gute Diskussionsbasis zu schaffen. Im Laufe des ausgedehnten Spaziergangs durch die Weinreben kamen wir auch zu einer Hätte, wo die diversen Utesilien für den Bio-dynamischen Anbau lagerten.

Und dann geht es irgenwann dann auch hier unter Bäumen zu dem Verkostungstisch, wo wir einmal wieder eine wunderbare Reihe an Weinen verkosten dürfen. Es sollten hier 3 verschiedene sein mit einem Sauvignon Blanc aus 2022, einem Carménère aus 2020 und einem Blend von Carménère, Syrah und CF mit CS plus Malbec namen Clo

So zeigte sich der Verkostungstisch mit den vielen Gläsern und einem strahlenden Planeten.

Hier das Bild des weißen Tropfens der sich erst einmal in das linke Glas auf dem Tisch gesellen sollte, welches dort aufgebaut war.

In der Nase mit edlen Noten und einer komplexen Note von reifen Bergpfirsichen. Am Gaumen sehr reife Noten und einem langen fruchtigen Abgang mit einer sehr feinen Säure. Bei der Ernte werden die Maische für ca. 4 Tage mit der Maische im Kontakt mit den Stengeln behalten, was für so eine Traube recht ungewhnlich ist, aber offensichtlich ein sehr gutes Ergebnis brngt. (18,5-19)

Dann folgen die weiteren Tropfen hier im Bild.

Auch der Carménère sollte mich in allen Belangen sehr reich beschenken, denn mit seiner kräftigen Note nach Gewürzen, Schokolade Pfefferminze und süßlichen Noten nach Erdbeeren zeigte er eine feine Würze am Gaumen die mit den fruchtigen Aromen sehr gut harmonierten. (17,5-18/20)

Der Blend mit Namens Clo fällt dann allerdings in meiner Bewertung ein wenig hinten runter, ist aber trotzdem ein feiner Tropfen.

Nach dieser kleinen Verkostung geht es ein paar hundert Meter weiter und den Hügel hinauf zu dem wohlverdienten Lunch welches auf der Terrasse des Hausherren mit Blick über die Weingärten wirklich ein Platz zum Verweilen war. Großartig angelegt am Hang, mit einem Pool und diversen Zimmern, die wir nur deswegen zu Gesicht bekamen, weil der Hausherr nicht anwesend und die Gruppe mit ca. 21 Personen relativ groß wohl für die Bewirtung auch einmal die diversen sanitären Räume benutzen mußte.

Das Menü zum Mittag bestd zunächst einmal ais diversen kleinen Happen, wovon ich hier ein Ceviche vom Thunfisch auf einem Löffel zeigen möchte, welches ausgesprochen gelungen war.

Dann folgten wie so oft hier in Südamerika die obligatorischen Empanadas, welche immer wieder überraschende und richtig gelungene Füllungen aufweisen können. Da sind dann der Phantasie auch kaum Grenzen gesetzt.

Dann folgt auch hier mal wieder ein Hauptgang mit etwas fleischigem, welches sehr gelungen war und grandios schmeckte.

Gefolgt von einem Dessert, der wie ein Mille feuille daherkam, was sich als süße geschichtete Sache herausstellte, die mit einer aufgeschnittenen Erdbeere so einfach aber trotzdem imposant genug war um richtig Eindruck zu machen.

Zu dem Essen gab es natürlich auch wieder diverse Weine, die ich bei diesem Lunch mir nocht weiter im Foto, noch bei meinen Notizen festgehalten hatte.


Weinreise Südamerika, der zehnte Tag bei Viña Montgras und Viña Maquis

An diesem Tag auf den 2 Weingütern in Chile sollte uns eine ganz besondere Gelegenheit begegnen, die einem auch auf den europäischen Weinreisen nicht wirklich so bisher begegnet ist. Wir sollten bei unserem ersten Besuch an diesem Tage, beim Weingut Viña Montgras unseren eigenen Cuvée zusammenstellen, also mixen, oder auch cuvetieren genannt. Aber später mehr dazu. Auch hier gab es erst eine kleine Einführung in das Weingut, welches seit so ca. 1992 besteht und heute auf einer Fläche von 2000 ha Wein anbaut.

Die Kellerräume beherbergen dann auch so ca. 2000 Barrique-Fässer, was für ein Weingut schon recht viel ist, aber es werden natürlich auch eine große Menge an Wein in Edelstahlfässern ausgebaut und gereift.

Eine schiere Anzahl an guten Barrique-Fässern macht aber noch keinen guten Wein, ist aber zumindest ein Zeichen dafür, das hier versucht wird mit den klassischen Mitteln der modernen Weinbereitung einen guten Tropfen zu erzeugen.

Nach dieser Einführung geht es dann in den Innenhof des zu Anfang gezeigten Gebäudes, wo einige Tische aufgebaut sind mit diversen Utensilien für eine weitere Vorgehensweise, nach kurzer Anleitung, zum Weincuvetieren.

Wie hier zu sehen war Platz für 4 Personen an so einem Tisch, und jeder hatte ein Schürze auf seinem Platz, Block und Stift für Notizen, 3 etwas gefüllte Weingläser, ein leeres Glas ganz links, und eine Meßeinheit hinter den gefüllten Weingläsern, welche nun in Aktion traten.

Uns wurde entsprechend erklärt, das wie folgt in den Gläsern von inks nach rechts die Weinsorten, Merlot, Carménère und Cabernet Sauvignon sich in den Gläsern befand. Und dann ging es los mit dem „mixen“ der drei unterschiedlichen Rotweinsorten. Eine kleine Menge des einen Weins in den Meßbecher und dann etwas mehr von einem weiteren und so weiter. Das Gemisch dann in das leere Glas und verkosten. Was dann natürlich mit einer anderen Mischung wiederholt werden konnte. Schließlich einigte ich mich auf eine Mischung aus 70% Carménère und 30 % Merlot. Wenn das dann die finale Mischung war ging man zum Tisch mit den großen Flaschen, wo die drei verschiedenen Weine zur Verfügung standen, und man konnte sich damit eine komplette Flasche mit 0,7 liter Inhalt füllen.

Dann die Flasche verkorkt (ohne Bild) und schließlich wurde der Flaschenhals mit der Kapsel verschlossen wie hier zu sehen ist:

Dann fehlte noch das Etikett auf der Flasche, denn man will ja auch noch nach Wochen, Monaten oder Jahren wissen, was in der Flasche ist. Es gab mehrere Designs zur Auswahl und ich nahm mir eines, wo ich noch meine Cuvetierung groß darauf notieren konnte.

Also 70% Carménère und 30% Merlot.

Mi Vino heißt auf spanisch schlicht „Mein Wein“.

Das war also unser fast gesamter Vormittag mit kurzem Weingutsbesuch und dem mixen von 3 Weinsorten, wo außer unseren Teilnehmern aus Portugal (mit eigenem Weingut im Alentejo) kaum einer der Teilnehmer je einen Wein bisher cuvetiert hatte.

Die Fahrt ging dann weiter mit dem Bus zum nächsten Weingut namens Viña Maquis, wo wir dann auch wieder einmal einen Lunch im Freien unter uralten Avocado Bäumen genießen konnten.

Das Weingut existiert hier bereits seit 1770, wobei es im Jahr 1916 von den heutigen Besitzern gekauft wurde und liegt von seiner geografischen Lage zwischen 2 Flüssen, die das Mikroklima nach deren Beschreibung sehr stark beeinflusst. Wir machen währen der Erklärungen einen kleinen Spaziergang durch die Anlage wo vom einen Fluss ein gewisser Teil des Wassers abgezweigt wurde, um auch innerhalb der Weingärten noch ein kleines Biotop mit viel Pflanzen und entsprechenden Kleintieren zu schaffen. Insgesamt werden auf 2 verschiedenen Weingärten so an die 220 ha bewirtschaftet, wobei wir dann auch auf der Fahrt zur Verkostung wieder einmal Plantagen von Mandarinen sehen können. Dann folgt zunächst einmal eine Verkostung von 4 Weinen des Gutes unter den Schirmen von uralten Avocado Bäumen die einen entsprechenden Sonnenschutz bieten.

Es sind wie hier zu sehen Tische mit den entsprechenden Gläsern von der österreichischen Firma Zalto aufgebaut und wir verkosten einen Rosé, zwei Cuvées und einen Cabernet Franc von Viña Maquis.

Der Rosé setzt sich aus 75% Malbec und 25% Cabernet Franc zusammen. Sehr feine Fruchtnote in der Nase und am Gaumen recht animierende Frucht welche mit einer lang anhaltenden feinen Säure sich paart. Insgesamt feine expressive Noten. (16,5-17/20) So hoch habe ich fast noch nie einen Rosé bewertet!

Dann folgt der Maquis Lien – auf dem Foto die Flaschen von inks nach rechts -Eine Cuvée aus dem Jahr 2018 mit 49% CF, 40% CS und 11% Carménère. Schwierige Nase mit sehr leichter Note von sehr reifen Trauben mit langem Nachgang und etwas übermäßig leicht aufdringlichem Anklang. (16/20)

Der nächste Tropfen ein Maquis Viola aus 2015 ist ein Cuvée aus 88% Carménère und 12 % CF. mit einer sehr feinen Fruchtnote. Ausgesprochen frisch und floral mit eleganter Note am Gaumen. (17,5 – 18/20)

Der vierte im Bunde ist ein 100% Cabernet Franc aus 2014 welcher eine sehr kräftige Würznote ausweist. Ich rieche und schmecke Pfeffernoten, Minze und dichte Noten von scharfen Gräsern. Am Gaumen sehr komplex mit vielen feinen Fruchtnoten und leichter Schärfe mit Spitzen die sich sehr expressiv präsentieren. Tabak ist auch dabei. (18,5 – 19/20)

Super auch hier das wir wieder einmal einige ältere Jahrgänge zur Verkostung erhalten wie aus den Jahren 2014 und 2015 sowie 2018.

Hier ein Beispiel einer Carménère Traube, die so gegen Ende Januar in Chile schon recht weit gereift war.

Dann ging es zum Lunch, welches auch einmal wieder im Freien unter großen Bäumen stattfand und wir uns gemütlich niederlassen konnten für einen weiteren Nachmittag und ausgedehnten Speisenfolge. 2 Beispiele aus den Gängen hier im Bild, wo es zum Hauptgang einen gegrillten Fisch auf einem Gemüserisotto gab, der ausgesprochen fein schmeckte.

Zum Dessert auch wieder etwas vom Grill, was ich so bisher noch nicht auf dem Teller hatte, denn es gab eine Scheibe Ananas, die mit einem Crème versehen immer noch recht frisch daherkam.

Das Zeigt einmal wieder, das hier in den Ländern Südamerikas die Grillkunst sehr weit fortgeschritten ist, denn so eine Ananasscheibe muß entsprechend frisch sein um sich dann so frisch zu präsentieren.

Auch zu diesem Essen sollte es nochmals einen weiteren anderen Wein geben, welches ein Cabernet Sauvignon war mit Namen FUTA.

Hier auch noch ein kleiner Eindruck aus der Umgebung unseres Mittagsplatzes, wo die ausgewachsenen Artischocken sich im heißen Sonnenlicht trocken zeigten.

Dann ging die Fahrt weiter zu unserem nächsten Quartierstandort nach Santa Cruz, welches in der Region Colchagua liegt und dort im Hotel eine schöne aus Keramik gefertigte Karte in der Toreifahrt hing.


Weinreise Südamerika, der neunte Tag mit Besuch bei Casa Marin

Wir starten mit der Gruppe vom Hotel einmal wieder recht entspannt so gegen 9:30 Uhr mit dem Bus und fahren in die Region San Antonio, die südlich der Region Casablanca liegt. Dort hat eine Winzerin im Jahr 2000 ein Weingut gegründet, welches von vielen Kollegen als fast unmöglich machbar angesehen wurde. Zu Beginn wurden 25 ha bewirtschaftet, was sich heute bereits auf 40 ha erweitert hat. Die Region San Antonio ist sehr regenarm, was z. Bsp. die Zahlen aus 2019 sehr deutlich machen. In dem Jahr fielen gerade einmal 88mm Regen im gesamten Jahr, was im Prinzip schon fast eine Wüste repräsentiert. Das Weingut liegt sehr nah an der chilenischen Atlantikküste was im Prinzip in den Frühjahrs und Herbstmonaten auch durch Nebel und Wolken etwas Feuchtigkeit mit sich bringt. Auch bei diesem Besuch starten wir mit einer Tour durch die Weingärten und den Keller, wo im Prinzip die ähnlichen Gerätschaften zu sehen sind wie in den bereits besuchten Weingütern.

Nach der kleinen Haustour kommen wir im ehemaligen Verkostungsraum zusammen, wo es die diversen Weine in den Flaschen auf Regalen und einem runden Aufbau in der Mitte gibt.

Her kann auch noch heute für kleinere Gruppen verkostet werden. Wir gehen aber mit der Gruppe gerade einmal über den Hof an einen großen Tisch, der von einer Art Laube umgeben ist, wo wir dann zunächst einmal die diversen Weine von Casa Marin kennenlernen sollten.

Unsere Weinguts-Führerin hatte ein interessantes T-shirt an, wo die diversen Lagen des Weingutes als eingerahmte Flächen dargestellt waren. Im Prinzip eine witzige Idee für einen solchen Anlass und Zweck, aber leider natürlich ohne jegliche Aussage, denn die einzelnen Felder wo die diversen Trauben angepflanzt werden, wie hier zu sehen, Syrah, Grenache, Riesling, Gewürztraminer und Pinot Noir etc. sagen nichts zu Boden, Klima etc aus. Diese grafische Gestaltung sollte uns aber nochmals begegnen. Dann geht es also zunächst einmal zu der Verkostung der Weine die uns angeboten werden.

Es beginnt mit einem Riesling aus 2022 der auf Granitböden steht und mit einer sehr schönen Farbe sich einer Ganztraubenpressung im Glas zeigt. Gereifte Mirabelle in der Nase, kommt recht fruchtig daher, lang anhaltend und mit einer feinen Säure am Gaumen. (17,5/20)

Dann folgt ein Sauvignon Blanc aus 2022 der sehr grün sich in der Nase zeigt und ausgesprochen vordergründig bleibt mit Frucht und Säure. (15/20)

Gefolgt von einem Sauvignon Gris aus 2022 der mit seiner feinen Leichtigkeit schon wesentlich mehr überzeugen kann als der SB. Hier gemeinsam die drei Weißen Sorten auf einem Bild. Nach diesen drei weißen Tropfen folgen 3 rote aus dem Trauben Pinot Noir aus 2019 und 2021, sowie ein Syrah aus dem Jahr 2012. Die beiden Pinots fein und recht typisch mit 15-16 Punkten bewertet, sowie der Syrah als recht eigenständiger Wein mit reifen Früchten mit sehr reifen Noten von Pflaumen und überreifen Kirschen (17,5/20)

Nach dieser Verkostung von 6 recht unterschiedlichen Weinen geht es im Weingut in einem schönen kleinen Anbau zu einem Mittags-Lunch der uns feine Küche präsentieren sollte. Uns erwartet ein 3-Gänge Menü mit Vorspeise, Hauptgang und Dessert, wozu jeweils die passenden Weine des Weingutes Casa Marin gereicht werden. Beginnen wird es mit einem Riesling aus dem Jahr 2022, genannt Catagena, der sich zu dem Thunfisch Ceviche, welches zwischen zwei Keksscheiben lagert und wunderbar paßte.

Zum Hauptgang, der hauptsächlich aus frittiertem Fisch besteht kommt ein Pinot Noir ins Glas, den wir bereits als ersten Pinot während der Verkostung probieren durften. Passend, nicht aufdringlich und fein zu den Beilagen.

Dann folgte ein Wein im Glas den ich hier in Chile wirklich nicht erwartet hatte, denn einen Gewürztraminer steckt man als Europäer ja eher ins Elsaß oder auch nach Südtirol. Aber hier paßte dieser Tropfen ganz ausgezeichnet zu den süßen Noten des Desserts.

Eine schöne kleine Dekoration war noch auf den Gläsern zum Mittag zu entdecken, die ich ja vorhin schon einmal erwähnt hatte, wo ich das R-shirt von hinten gezeigt habe.

Auf dem Fuß der Weingläser waren wieder die diversen Weinlagen des Weingutes, wie sie wohl angefangen hatten, eigraviert. Und eine weitere gravierte Kleinigkeit war auf den Weingläsern zu entdecken, nämlich das 20 jährige Bestehen, aus 2020.

Weinreise Südamerika, der achte Tag in Valparaiso und das Weingut Kingston Family Vineyards

Am Vormittag gong es also zunächst einmal mit unserem Tour-Bus in die sehr nahe geegene Stadt Valparaiso, wo es eine ausführliche Stadtführung mit allerlei Highlights gab. Der Busfahrer ließ uns an einem recht zentralen Ort nahe am Hafen aussteigen und wir schlenderten mit der einheimischen Stadtführerin in die Hafengegend.

Da wir uns ja jetzt hier an der Westküste von Südamerika befinden, also am Pazifik ist dieses Schild im Hafenbereich nicht so ganz ungewöhnlich, denn auch diese Küste kann einen Tsunami erleben, denn Chile ist ein erdbebengefärdetes Gebiet. Wir waren schon auf einen längeren Spaziergang durch die Stadt vorbereitet worden, aber dann ging es auch noch mit einem etwas älteren Schrägaufzug in die Oberstadt, wo uns eine ganze Reihe witziger, politischer und sonstiger Wandbemalungen begrüßen sollte.

Unser Stadtführer erzählte, das es von diesen Schrägaufzügen früher mehr als 15 Stück gab, von denen heute nur noch ca. 6-7 funktionieren. Wir kommen an historischer Bebauung vorbei, sehen aber auch hier einmal wieder exotische Bäume, wie den sogenannten Pfefferbaum, woran die roten Pfefferkörner, welche ja keine sind, wachsen.

Und dann wurden wir durch die Gassen, wo weder ein Auto noch sonstige Fahrzeuge durchkommen, viele bunte Graffitis gemalt sind, welche allerdings nicht illegal dort an den Wänden prangern, sondern hier in Valparaios werden die Hausbesitzer von den Künstlern gefragt – um Erlaubnis – und erhalten nach getaner Arbeit auch noch eine Bezahlung dafür. Hier eines der Beispiele:

Nach diesem ausgedehnten Stadtrundgang ging es wieder mit dem Bus zur ersten Weinverkostungs-Station hier in Chile, welches das Weingut Kingston Family Vineyard in der Region Casablanca.

Wir wurden mit einem Glas Rosé des Weingutes begrüßt, und so konnte dann auch hier einmal wieder erst der Rundgang durchs Weingut mit Keller, Faßraum, Edelstahltank und Holzfässer in allen Ecken beginnen.

Das Weingut baut auf insgesamt 350 ha Ihre Weine an, wovon eingrößerer Teil der Trauben an andere Betriebe verkauft wird. Mehr zu den Weinen nachher bei der paraööel zum Lunch die Verkostung.

Auf dieser Weingutsbesichtigung hatten wir einmal wieder die Gelegenheit eine Faßprobe eines 2021er Pinot Noir aus einem der Barriques zu verkosten. Ich habe notiert, Sehr feine frische Note mit toller Länge. Die Frucht recht fein und einer sehr schönen Länge am Gaumen der sich mit der Frucht und Säure im Spiel wunderbar ergänzt. (17/20)

Dann ging es langsam in das Restaurant des Weingutes, welches baulich gerade einmal einen Stock über dem Keller lag und mit seiner sehr hellen Architektur und offener Fassade mit Blick auf die Weinfelder einen imposanten Eindruck machte.

Wendet man dann seinen Blick Richtung Innenraum zeigt sich eine elegante Architektur mit viel Verwendung von Holz und interessanten Details.

Wir durften hier also ein 4-Gänge Menüs genießen, wozu es dann auch entsprechend 4 Weine zu verkosten gab. Hier zunächst einmal die 2 Gänge welche ich im Foto zeigen möchte. Eine der Vorspeisen ein Stück Lach auf einem feinen Erbsenpürrée mit scharf angerösteten Mohrrübenstreifen.

Und dann folgt zum Hauptgang ein Lammcarrée mit einem bunten Gemüse-Allerlei, welches ausgezeichnet zusammengestellt war.

Dazu jetzt aber auch die Weine, welche wir zu den 4 Gängen verkosten durften.

Von links nach rechts sind hier zu sehen: Sauvignon Blanc,, Chardonnay, ein Syrah und ein Pinot Noir.Alle diese 4 Weine liegen bei meinen Bewertungen so zwischen 15 und 16,5 Punkten, was so richtig in die Range eines durchschnittlichen Weingutes paßt.

Zu dieser Thematik aber nochmal ein grundsätzliches Wort, denn Weine verkosten ist die eine Sache, dazu aber ein Lunch mit wunderbarer Küche genießen ist wieder ein anderes Ding. Beides gemeinsam kann sich gegenseitig super ergänzen, aber in den meisten Fällen sind die Weine nicht wirklich auf die Speisen abgestimmt, oder auch umgekehrt nicht, so das immer eine der beiden Dinge etwas von seiner Qualität einbüßen muß. SCHADE eigentlich, denn ich selber verkoste Weine gerne separat und auch ganz ohne Brot etc. wobei daneben sich so ein Lunch auch wunderbar anlassen kann, wenn man nicht so sehr auf die Weine achten muß.

Hier noch ein Ausblick auf weitere Weinberge ums Haus herum wo ich sagen kann, das dieser Eindruck sich immer wieder ähnlich von der Optik hier in Chile wiederholen wird.

Am Spätnachmittag geht es dann wieder zurück ins Hotel nach Viña del Mar und ich machte mich recht bald auf einen kleine Spaziergang durch die Strassen, um eine Weinbar, oder auch ein Lokal für einen Abend.Imbiss zu entdecken.

Ich wurde fündig in einem Weinlokal wo es eine große Liste offener Weine und ein schöne Speisekarte gab. Meine Wahl fiel auf ein Ceviche von Pulpo, welches fast schon wie ein Gemälde aussah.

Dazu gab es ein Glas eines Verdejo, der durchaus sehr ordentliche Ergebnisse hier in Chile ergibt.

Ein interessant aufgemachtes Etikett, welches schon fast wie eine Exel-Liste daherkommt. Dieser Wein mit Pulpo war ein sehr schöner und runder Abschluß des Tages.


Weinreise Südamerika, der siebte Tag mit dem Bus über die Anden

An diesem Tag sollte es also über die Anden gehen, wo uns der frühe Start in Mendoza sicher einen einigermaßen schnellen Grenzübergang bescherte, aber trotzdem sollte dieser Tag eine insgesamt so ca. 8 Stunden Reise mit Kaffeepause, Lunch vor der Grenze, einen einstündigen Grenzübergang nach Chile und dann die Weiterfahrt nach Viña del Mar an der Westküste der chilenischen Küste bringen.Auf deser langen Busreise in das Land westlich von Argentinien, welches hinter den Bergen der Anden liegt, genannt Chile, wurden wir bei bestem Wetter mit manch schönem Ausblick, aber auch mit manch historischen auf der Strecke konfrontiert. Da war zunächst einmal die alte Eisenbahnstrecke von Mendoza nach Chile, welche in den 80er Jahre stillgelegt wurde, und heute schon sehr verfallen aussieht.

Diese Gallerieüberbaungen waren sicher hauptsächlich zum Schutz der Bahnlinie vor Steinschlag notwendig, welche wie zu sehen schon ziemlich verfallen ist. Weiterhin konnten wir auf der Strecke den nicht so besonders weit entfernten Acancagua, mit 6959 Höhenmeter, mit seiner Schneekuppe sehen.

Kurz vor der Grenze zu Chile sollten wir dann eines der dort lokal ansässigen Lokale für ein Mittagessen besuchen, was zwar in diesem Fall einfache Küche war, aber grundsätzlich schmeckte und es gab auch diverse Getränke zur Verfügung, was die Sache so ein wenig abrundete.

Dann folgte kurz danach der Grenzübergang nach Chile, was mit ein paar kleineren Grenzformalitäten und Gepäck-Kontrolle relativ zügig über die Bühne ging.Danach folgte allerdings die spannendste Busabfahrt von der Paßhöhe, welche so bei ca. 3200m ü. N.N. lag gehen. Das folgende Bild zeigt nur ansatzweise die mehr als 26 Kurven, welche von der Paßhöhe in das nächste Tal führen sollte, welches so ca. 1200m tiefer lag.

Wir hatten an diesem Tage wirklich Glück mit dem Wetter, denn es war Sonnig, und es ging nur ein recht leichter Wind, der die Reiseleitung dazu veranlasste in einer der oberen Kurven anzuhalten um diese Fotos zu machen. Die Strasse ohne jegliche Leitplanke und im Winter kann ich mir nicht vorstellen, wie da der gesamte LKW Verkehr umherfährt, den wir im Sommer jetzt gesehen hatten. Wir sind gut unten angekommen.


Weinreise Südamerika, der sechste Tag bei Bodega y Cavas de Weinert

An diesem letzten ganzen Tag in Argentinien sollten wir ein größeres Weingut fast in der Stadt Mendoza gelegen, die Stadt heißt aber Luján de Cujo besuchen. Das Weingut wurde im Prinzip erst im Jahre 1977 gegründet, wobei der Name auf einen deutschstämmigen zurückzuführen ist, der nach Brasilien asuwanderte, aber der Name bis heute für das Gut Bestand hatte. Wir wurden vom Weinmacher des Weingutes, einem Schweizer Namens Hubert Weber begrüßt, und es gab zunächst ein sehr ausführliche Erklärung und Führung durch das Weingut welches im Jahr so ca. 900 Tsd. Flaschen produziert. Eine Besonderheit dieses Weingutes, es hat keine eigenen Weingärten, und kauft somit alle Trauben die verarbeitet werden bei Vertragswinzern ein. Im Laufe der Erklärung wurden dann auch einige Details bekannt, wo zum Beispiel nur Trauben bei Winzern gekauft werden, die ihr Weingärten mit Flutbewässerung versorgen und keine bei solchen die die Tröpfchen-Bewässerung einsetzen. Das Weingut ist Bio-Zertifiziert seit 2020 und einer der größten Abnehmer ist das Land Norwegen.

Das Hauptportal des großen Kellers über der Erde, wobei noch weitere Bilder folgen, wo die unterirdischen Keller zu sehen sind und die dort eingelagerten großen Holzfässer bzw. auch die großen Beton Cuves, welche gerade zum Teil kräftig restauriert wurden. Wo wir auch einen kleinen Einblick erhaschen durften war das Labor des Weingutes, wo Herr Weber uns so manche Spezialitäten erklärte.

Links die noch älteren Beton Behälter, und rechts die bereits restaurierten mit frischem Anstrich.

Auch kommen wir an einem schönen älteren Holzfaß vorbei welches mit 22 hl ausgezeichnet ist und die Tafel auf einen Cabernet Sauvignon aus 2018 hinweist.

In einer anderen Ecke des Keller taten sich plötzlich große Räume auf, wo in den letzten Monaten die Fässer zum Teil erneuert wurden. Aber bei solch großen Fässer ist das nicht ganz so einfach, denn die passen nicht so einfach durch die Türen des Kellers. Herr Weber erzählte dann wie es dazu kam, das schließlich nach Ausschreibung nur noch eine italienische Firma in der Lage war die Fässer zu liefern und diese in Italien baute, dann wieder zerlegte, per Schiff nach Argentinien schaffte, und dann, Daube für Daube und die Stahlringe vor Ort im Keller wieder zusammensetzte.

Hier noch eine Detailaufnahme, wer sich für die italienischen Küfer interessiert.

Nach so einer langen Tour und Erklärungen, die aber nie langweilig wurde, gab es einen Rosé in einer der Kellerräume, welcher fein war, ich aber kein Foto wohl gemacht habe. Dafür ein weiterer visueller Eindruck vom Weingut auf ein Glas graviert.

Dann wurde es langsam Zeit für einen Mittagsimbiß, was ja sicher leicht untertrieben ist, denn hier auf dem Weingut gab es einen richtig großen Grill, so fast mitten in der Wiese, wo bereits wohl seit dem frühen Vormittag das Fleisch dranhing und wir fast schon staunend um den Grill standen. Einige große kompakte Fleischstücke waren zu sehen, aber auch auf den Gittern einige Spare-Ribbs, welche hinterher beim Verspeisen absolut super schmeckten. Hier steht die Fleischqualität absolut im Vordergrund.

Als Vorspeise gab es dann auch mal wieder die so typischen Empanadas, welche mit Fleischfarce und manchen feinen Gewürzen gefüllt war.

Die Tische für unser Mittags-Menü waren wieder einmal im Freien aufgebaut, wo wir im Schatten der Bäume dann ein recht ausführliches Essen mit der Verkostung der diversen Weine genießen konnten.

Wir verkosten also dann im Laufe des Mittags so 8 verschiedene Weine, wo zu Ende eine Doppelmagnum aus dem Keller geholt wird, welche zu einem Jubiläum der Reiseveranstalter geöffnet wird. Für diesen Bericht will ich einmal nicht alle Einzelflaschen zeigen, und lieber ein wenig die einzelnen Beschreibungen zu den Weinen. Der erste Wein, ein Chardonnay, ist leider nicht auf dem Gruppenfoto, was aber der gesamten Verkostung keinen Abbruch tat.

Nach dem Chardonnay folgt ein erster roter mit Namen Carrascal aus der Traube Malbec, wie auch ganz links auf dem Foto zu sehen. Dieser Wein aus 2020 zeigt eine fruchtige Nase wobei dann am Gaumen eine noch elegantere Frucht folgt die wunderbar ausgewogen, wenn auch einförmig sich präsentiert. (15,5/20)

Dann folgt ein Cuvée aus 70% Cabernet Sauvignon und 30% Merlot aus dem Jahr 2021. Feine Nase, mit leicht scharfen Noten am Gaumen. (16/20)

Der Cabernet Franc aus 2019 zeigt sich mit einer sehr feinen dichten Nase, Waldboden und dunkle Noten. Die sehr feine Frucht am Gaumen wird mit der Körperwärme immer besser, was der exponierten Fruchtnote eine gewisse Schwere beschert. (16,5/20)

Dann folgt ein Merlot aus 2011 der für 8 Jahre im Barrique lag. Ja richtig gelesen 8 Jahre! Sicher für einen „Neue Welt“ Wein recht ungewöhnlich, aber auch diese Art von Weinerzeugung sollte uns auf dieser 2-wöchigen Reise immer wieder einmal begegnen so das die Winzer die schon länger auf dem Markt agieren, auch mal den guten Tropfen für etwas länger in den Holzfässern lagern können. (18,5/10) Hier noch ein paar Geschmacksnoten diesen Weines. Sehr feine und dichte Nase bei so einer langen Barrique Lagerung. Der Wein reift für ca. 5-6 Tage auf der Maische. Die gesamte Geschmacksnoten sind recht ausgewogen zwischen Säure und Frucht. Sehr feine Noten von dunkler Kirsche und Kaffee.

Jetzt folgt ein Cuvée aus 2012 mit den Trauben: 40% Malbec, 40% Cabernet Sauvignon uns 20% Merlot. Ebenso für 8 Jahre im Barrique gereift und die Geschmacksnoten sind sehr ausgewogen und fein am Gaumen. (17/20)

Jetzt folgt eine kleine Story, denn als der Weinmacher, Herr Weber (li.) erfahren hatte, das die Reiseveranstalter, Britt Karlsson und Per Karlsson in diesem Jahr im 10ten Jahr in Argentinien waren, gab es aus dem Keller und aus der Hand von Herrn Weber eine Doppelmagnum (3 liter) aus dem Jahrgang 2006 eines Malbec, welcher für 14 Jahre im Barrique gereift war, und die Trauben von einem Weinberg stammten, die 90 Jahre alt waren. Leider ist der Weinberg heute gerodet. Ich notierte mir: frische Frucht am Gaumen, recht fein und ausgewogen mit leichten Alterungsnoten im Geschmack. (16,5/20) Hier das Etikett im Detail:

Final gab es dann noch einen Merlot aus dem Jahr 1999. Feine Nase mit sehr ausgewogenem vollen Fruchtgeschmack, wobei sich die Säure nicht verstecken muß. ohne Bewertung.

Abschließend sei noch gesagt, das so ein Besuch mit der Verkostung von einigen Flaschen, aber auch einigen Jahrgängen sich zu den Höhepunkten einer solchen Weinreise gehört. Wo bekommt man schön auf einer Weinverkostung im Jahr 2023 Weine aus dem Jahr 2011, 2006, 0der auch die Doppelmagnum aus 2006 und final den Malbec aus 1999? Grandios und selten, wie beschrieben. Auf ein NEUES!

Weinreise Südamerika, der fünfte Tag mit Finca la Igriega und Viña da la Luz

Auch an diesem Tag sollten wir zwei Weingüter in der Region um Mendoza besuchen. Finca la Igriega liegt im Paraje Altamira, welche so ca. auf einer Höhe von 1100 Metern liegt, und Viña de la Luz dann im Uco Tal. So starten wir beim ersten Weingut mit einem kleinen Rundgang durch die Reben, die zum großen Teil im Jahr 2006 neu gepflanzt wurden.

Die eigenen Abfüllungen werden erst seit ca. 10 Jahren gemacht, und heute werden immer noch 80-90 % der Ernte der Trauben an andere Winzer verkauft, die dann daraus Ihren Wein machen. Dieses Weingut ist mit seinen ca. 25 ha recht klein und hat dann auch nur eine recht kleine Eigenproduktion, wenn der Großteil der Trauben verkauft wird. Für die Verkostung war unter einem Laubdach ein größerer Tisch aufgebaut, wo wir dann die 5 verschiedene Wein verkosten durften.

Los geht es bei der Verkostung mit einem Rosé aus Malbec Trauben, wovon hier allein ca. 15 Tsd. Flaschen produziert werden. In der Nase eine sehr schön frischer Duft mit Fruchtnoten, helle Nuance von Rosenblättern und recht typisch für einen Malbec, der aber recht frisch daherkommt. (16/20)

Dann folgen 4 weitere rote Sorten aus den Trauben Malbec, Cabernet Franc, ein Cuvée azs 5 verschiedenen Trauben mit einem 70% Anteil von Malbec und ein Superior aus Malbec.

Vom Cabernet Franc werden gerade einmal 900 Flaschen produziert der aus 2021 stammt. Der Cuvée lag für 9 Monate im Barrique und am besten bewertet habe ich bei dieser Verkostung den Superior der 16 Monate im Barrique lag und mit seiner feinen und vollen Fruchtnote sich wunderbar kräftig aber auch etwas elegant am Gaumen zeigte (16,5/20)

Hier also die 4 weiteren Sorten nach dem Rosé welche sich alle recht ordentlich zeigten.

Dann folgt zur Mittagszeit die Weiterfahrt ins Uco Tal zum großen Weingut von Finca de la Luz. Wir bekommen eine kleine Weinguts-Führung, welche allerdings deutlich aufzeigt, das hier der Wein in großen Mengen verarbeitet wird. Die Firma hat nämlich noch weitere Weingüter in Italien, Spanien, und produziert hier in Argentinien so ca. 2 Mio. Flaschen im Jahr. Nach diesem Rundgang sind die Grillstation und auch die diversen kleinen Häppchen zum Lunch vorbereitet und wir lassen uns im Schatten der Bäume auf den diversen Sitzgelegenheiten nieder.

Parallel dazu gibt es dann im Laufe des Mittags die 4 verschiedenen Weine zu verkosten welche auch auf einem großen Tisch nebenan präsentiert werden.

Was aber wirklich einmal wieder sehr gut gelungen war sind die kleinen Speisen vom Grill, der sich im Sommer in Argentinien so fast überall findet.

Die Weine im visuellen Eindruck:

Nach dem Chardonnay und den ersten beiden Malbec folgt der Cuvée von Malbec mit dem Untertitel Blend de Terroire welcher für 12 Monate im Barrique gereift ist. Diesen Cuvée hatte ich vor Ort noch am Besten bewertet.

So ging einmal wieder ein recht ausgedehntes Mittags-Lunch vorbei, welches ein saftiges Fleischspießchen, diverse feine kleine Happen und noch ein kräftiges Süppchen zu bieten hatte. Die Weine entsprachen im Gesamteindruck so etwas der Größe der Anlage und passten trotzdem noch ganz gut zum Catering.