An diesem zweiten Tag in Bulgarien sollte wir 2 Weingüter im Osten von Plovdiv besuchen. Zunächst das Weingut Miroglio, welches auf ca. 150 ha seinen Wein anbaut und hier seit 2002 von einem italienischen Textilfabrikanten gegründet, seine ersten Trauben in 2005 aus Pinot Noir geerntet hat.
Eingetroffen auf dem Weingut gibt es zunächst einmal einen Begrüßungstrunk, welches in einem Winzersekt in der Machart Blanc de Noir besteht und aus Pinot Noir und 2016 stammt.
Da die Anfahrt aus Plovdiv so ca. fast 2 Std. dauerte waren wir bereits so um die Mittagszeit eingetroffen und sollten zunächst einen Rundgang durch das Weingut erhalten.
Wie hier zu sehen auf einem kleinen Hügel gebaut hatten wir eine wunderbare Aussicht auf die umliegenden Weinberge und Hügel.
Die Verkostung lief dann parallel zum Mittagslunch und wir konnte 3 weitere Weine des Gutes zu den Speisen verkosten. Zum Essen gab es einen sehr üppig gefüllten Vorspeisenteller mit marinierten Paprika und eingedickten Joghurt und Quark, der aber fein und köstlich war.
Dann folgte zum Hauptgang ein Teller voll mit schwarzen Nudeln, Speck, Tomaten und gebratenen Lachsstücken, die recht fein schmeckten, aber auch hier unangemessen zu viel aufgetragen waren.
Nun zu den Weinen die es dazu gab:
Zunächst ein Muscat Otonelle aus 2017 mit einer sehr typisch leichten süßlichen Nase. Für mich eine feine Struktur als fast schon ein Süßwein, aber kaum passen zu der öligen Vorspeise. Der Abgang dann fein spitz mit frischer Note und süffigen Aspekten. (15,5/20)
Dann gab es einen Pinot Noir aus 2015 mit einer sehr typischen Nahebei schon recht dunkler Farbgebung. Wirkte bereits wie ein schon kräftig gealterter Pinot mit weniger Säure aber war insgesamt noch ganz gut trinkbar. (16,5/20)
Zum Abschluss eines der Spitzengewächse aufMoriglio, ein Mavrud der Serie Eleonore, von sogenannten Old Mavrud Clones. Sehr fruchtige Nase mit dichter Kirschnote und schwarzen Johannisbeeren. Sehr vordergründige Frucht, eingemachte Früchte, Römertopf und leichten Tannienen. (16/20)
Das Weingut selber wirkte mit seiner Architektur eher wie ein alteingesessener Betrieb in der Toskana, was ja wohl auch von den Investoren herrührt, alle Inneneinrichtungen mit dunklem Holz, verschnörkelt, Gemälde an den Wänden etc. Die Speisen viel zu üppig und eine wirkliche Klasse bei den Weinen wollte auch nicht aufkommen.
Dann ging es weiter zum Weingut Zegreus.
Dieses Weingut wurde als Familienbetrieb 1990 gegründet und baut heute auf ca. 120 ha seine Weine an. Es werden ausschließlich rote Traube für die Weine erzeugt. Seit 2010 ist der Betrieb Bio zertifiziert und baut Mavrud, Cabernet Sauvignon, Merlot und Syrah an. Das Weingut selber mit seinen Weinkellern wurde im Jahr 2004 fertiggestellt. Zu den Weinen.
Wir starten mit einem Blanc de Noir von Mavrud der sich mit einer mittleren Nase zeigt etwas Säure und ein wenig einen leichten Schmelz andeutet. Am Gaumen allerdings mit einer schönen vollen Struktur. (15,5/20)
Dann kommt ins Glas ein Rosé von der Traube Mavrud, welcher eine leichte Fruchtnote aufweist an der Nase und am Gaumen eine feine Frucht mit leichter Erdbeernote. (15/20)
Weiter geht es mit einem Mavrud aus 2017 mit einer recht frischen Nase, leichten Tannieren und etwas Würze am Gaumen sowie einer reifen Note von Cassis und Kirsche. (15/20)
Dann folgt ein Mavrud 2013 Reserve der eine sehr intensive Nase aufweist und it einer feinen Struktur und guter Frucht dasteht. Weißer Pfeffer in der Nase und noch frischen Noten für den Jahrgang. (16,5/20)
Final können wir einen Mavrud von getrockneten Trauben, ähnlich eines Amazone, verkosten, der mit einer sehr dunklen Note in der Nase sich zeigt. Dichte Note mit sehr reifen Früchten am Gaumen und voller Struktur mit feinen Noten von diversen Früchten. (16,5/20)
Hier noch ein paar Fotos aus den Keller:
Und das Logo der Winery auf der Aussenfassade:
Zurück am Abend im Hotel ging es bei mir zunächst noch in ein Lokal, wobei ich den Rest der Gruppe etwas später in einer Weinbar treffen sollte, wo es noch ein paar wunderbare Flaschen zu verkosten gab:
Die Weinbar präsentiert hier seine im Angebot stehenden Flaschen in einem Regal in der Weinbar, Wobei wir zum Schluß insbesondere einen Wein bestellten, der der Gruppe ganz besonders gut mundete:
Weingut Rossidi aus dem Süden des Landes, wo die Rebe des Rubin wohl auch ganz gut zu gedeihen scheint.
Das war nach Angaben des Wirtes in der Weinbar die letzte Flasche dieser Art aus dem Lager und wir konnten uns entsprechend gut daran halten.
Ein wirklich gelungener Tag mit 2 Weingütern recht unterschiedlicher Ausprägung und einer Weinbar, welche sich als ausgesprochen guter Tipp herausstellte.