Nachdem die Gruppentour mit BKwines durch die Regionen der Südafrikanischen Weinregionen abgeschlossen war, hatte ich bereits von München aus noch eine weitere Tagestour gebucht, welche sehr interessant mit einer Weinmacherin, welche auch zu einem renommierten Weingeschäft in Kapstadt gehört, mich an diesem Tag auf 5 Weingut bringen sollte, welche primär in der Region Stellenbosch liegen sollten. Lieze Nerval von Caroline’s Fine Wine Cellar hatte für mich die 5 Weingüter ausgesucht, nachdem ich Ihr per mail mitgeteilt hatte, welche Güter ich bereits in der Woche vorher mit der Gruppe gesehen hatte. So ging es also zu:
Los geht es also an diesem Tag mit einer kleinen Busfahrt im Mini-Van zur ersten Station und dem Weingut Mitres Edge, wo wir von der Winzerin recht herzlich begrüßt werden und gleich in die klassisch ausgestatteten Räumlichkeiten des Hauses geführt werden. Meine Reiseleiterin kennt viele der Weingüter in der Region, da sie selber als Weinmacherin und Beraterin für Weingüter schon gearbeitet hat und somit sich unter Kollegenkreisen eine adäquate Auswahl für diesen Tag getroffen hat. Wir verkosten hier 5 Weine welche ich mit ordentlichen 15 bis 16,5/20 Punkten bewertet habe.
Dazu gibt es eine kleine Käseplatte, welche auf dem Gut selber hergestellt werden und insgesamt eine runde Sache zu den kräftigen Weinen darstellt. Das Weingut baut auf ca. 18 ha seine Weine an und baut sonst auch weitere Früchte an, welche vor dem Weinanbau hier eher dominierten.
Die nächste Adresse ist das Weingut Muratie, welches gesamt einen Fläche von 100 ha besitzt, worauf aber nur auf 40 ha Wein angepflanzt ist. Wir verkosten hier ebenso 5 Weine die ich gesamt noch um einiges besser einschätzte als das Weingut zuvor. Für einen Pinot Notier vergab ich sogar hier auch schon mal 17,5/20 Punkten. Ich vermerke Schokonoten in der Nase und im klassischen Stil, super fein und mit einer sehr ausgewogenen Stilistik und Struktur.
Bei der dritten Adresse an diesem Tag ging es zum Weingut Delheim, welches deutsche Wurzeln hat und wir können hier 6 Weine verkosten bevor es im Weingutseigenen Restaurant auf einer sehr schönen Terrasse ins eigene Lokal des Weingutes geht. 5 klassische trocken ausgebaute Weine und ein Süßwein zum Abschluss bilden hier den Reigen der Verkostungsreihe wo ich im Schnitt eine recht gute Bewertung für 2 der klassischen Südafrikanischen Rebsorten mit Chenin Blanc und Pinotage mit 17,5/20 vergebe. Aber selbst auch der Süßwein mit einem witzigen Namen und Etikett „Spatzendreck“ kann mit seiner Gaumennote mit gut überzeugen und wirkt Werder klebrig noch irgendwie scher. Mit 13 vol.% Alc. wird er aus Chenin Blanc, Muscasdelle und Riesling vergoren und wir konnten den 2016er verkosten.
Da es hier aber jetzt auch schon lunchtime war, ging es direkt nach der Verkostung ins Weingut Restaurant, wo wir ein sehr schönes Mittagessen mit einem Carpaccioteller von Kudu und anschließen einem Fischteller genießen konnten.
Bei bestem Wetter, im Garten unter Sonnenschirmen an einem 6. März ist das schon recht angenehm auf der Südhalbkugel dieser Erde. wo der Sommer sich zum Ende neigte.
Der Nachmittag brachte dann noch 2 weitere Weingüter mit Verkostungen auf Thelema und Meerlust.
Thelema ist ein modern angelegten und auch recht junges Weingut in der Region Stellenbosch, welches gesamt 147 ha besitzt und auf 44 ha davon seinen Wein anbaut. Hier können wir 8 Weine verkosten, welche ich wohl nicht alle im Foto festgehalten habe, denn es gibt noch eine mehr im Angebot. Thelema besteht im Prinzip aus 2 Weingütern, welche in unterschiedlichen Regionen sich befinden. Einmal in der Cool Climate Region Elgin mit dem Namen Sutherland und weiterhin in der wärmeren Region um Stellenbosch mit dem Namen Thelema. Hier können wir also direkt auf einem Weingut die verschiedenen Rebsorten aus unterschiedlichen Anbaugebieten direkt nebeneinander so verkosten, das sich die Eigenart der Regionen, wo die Trauben gebaut werden, sehr schön herausbilden, vom Geschmack, der Nase, aber auch wohl in gewisser Weise seiner Machart.
Auch hier waren wir zu Gast mitten in der Ernte, was auf dem Hof hinter de, Gebäude sehr deutlich zu sehen war, wo die offenen Behälter mit dem bereits geernteten Trauben abgestellt war für die weitere Verarbeitung. Ein Besuch hier ist sicher empfehlenswert was sich in meiner Benotung der Verkostung zwar nicht so ganz niederschlug, aber die Anlage machte einen guten Eindruck.
Schließlich ging es noch zu einem der größeren Anbieter auf dem südafrikanischen Weinmarkt, den man auch bei uns in den Supermärkten schön des Öfteren als Namen gesehen hat. Das Weingut Meerlust baut auf 125 ha Wein an und hat alle klassischen Rebsorten im Angebot. Insbesondere die Bordeaux Reben sind hier im Angebot.
Was mir hier nicht so wirklich zugesagt hat ist das hier scheinbar heruntergekommen Ambiente der Verkostungsräume mit uralten Bildern an den Wänden und einer verstaubte Atmosphäre, welche eigentlich nicht wirklich zu so einem großen Betrieb paßt. Entweder haben sie mit Ihrem Namen schon einen so guten Verkauf, oder es wird an diesem Ort nicht wirklich auf ein gutes Marketing für die Marke geachtet, was ich bei vielen anderen wesentlich kleineren Betrieb als vorzüglich beobachten konnte. Aber nicht nur das Ambiente muß stimmen, sonder noch viel mehr kommt es dann wohl auch auf die Personen an, die einen Besucher in einem Weingut empfangen, bedienen, bewirten und beraten, was sich doch auf vielen der Orte die wir in den letzten 2 Wochen so besuchen konnten aus ausgesprochen vorzüglich darstellte.
Damit schließt sich im Prinzip der Kreis der Verkostungen für diese Reise auf den Weingütern in Südafrika, und im nächsten Beitrag werde ich etwas über meine Restaurantbesuche in Kapstadt berichten, welche zum Teil ebenso interessant wie spannend gewesen sind.