Ein weiterer Tag in Kapstadt, im MOACC

Das noch nicht so lange eröffnete neue Kunstmuseum in Kapstadt für afrikanische Kunst ist in einem ehemaligen Kornspeicher entstanden, der im Hafen von Kapstadt steht, und komplett umgebaut wurde, was an den folgenden Fotos auch gut zu sehen ist. Zwei Aspekte an diesem neuen Museum haben mich insbesondere interessiert. Zum Einen sind es natürlich die Kunstwerke die darin ausgestellt sind, zum zweiten aber ganz besonders auch die Architektur, da es sich ja hier nicht um ein neues Museumsgebäude handelt, sondern um einen ehemaligen Getreidespeicher, der zu seiner Bauzeit das höchste Gebäude in Kapstadt darstellte. Imposant dabei zu sehen, wie voluminös seinerzeit mit Betonbauten umgegangen wurde, als so in den Anfangsjahren der ersten Gebäude solcher Art mit unwahrscheinlich dicken Wänden gebaut wurde, welche erst heute nach dem Aufschneiden der Wände zu tage tritt.

  

Hier zunächst einmal zwei Außenansichten, wo zwar das Volumen nicht so richtig zu Geltung kommt, aber der heutige Zustand von außen mit den neuen Fensterfassaden des Hotelaufbaus imposant wirkt. Besonders spektakulär wird es aber dann im Inneren des Gebäudes, welches so intelligent ausgekernt wurde, das im Inneren der Silobehälter ein großes Volumen aus dem Beton herausgeschnitten wurde, um zunächst eine große Eingangshalle zu schaffen, ansonsten aber auch Platz für Aufzüge in einzelnen Silobehältern oder auch sonstige Räumlichkeiten, außer den tatsächlichen Ausstellungsräumen.

  


Hier ein Blick von Unten in eine der aufgeschnittenen Röhren der Silos.


Ein befremdlicher Blick aus einer der obersten Etagen auf ebenso mehrere aufgeschnittene Röhren.

Mir wurde bei Eintritt in das Museum zwar empfohlen den Aufzug in die oberste Etage zu nehmen, und dann von oben nach unten die Kunstetagen anzusehen, was ich aber lieber in der umgekehrten Reihenfolge erledigte, da ich mir auch das Gebäude von Unten nach Oben ergehen wollte. So kam ich auch in den Genuss nicht nur die imposante quasi neu verschaffte Architektur des aufgeschnittenen Silos zu erkunden, sondern die diversen Etagen mit der Kunst konnte ich mir so erschließen. Was dabei mir insbesondere auch hier auffiel, war das Logo, Leitsystem und die diversen grafischen Elemente, welche dem Publikum den Weg weisen sollte. Hier zwei Beispiele, welche sich aus dem Grundriss des Silos mit seinen runden Speichern ableitet:

Der Grundriss aus 42 gleichen runden Silobehältern bildet quasi ein Raster für den weiteren Transport aller grafischen Element wie Treppen, Hinweispfeile oder auch Etagennummern, wie hier auf den Bildern zu sehen. Wobei dieses Element auch in reduzierter Form verwendet wird. Nur 35 Elemente.

Der gesamte Bereich der Silos wird durch eine abgeschlossene Dachkonstruktion abgeschlossen, wo dann über dem Museum ein Restaurant draufgesetzt wurde, und auf einem anderen Teil ein größerer Bereich aufgesetzt wurde für einen Teil des Hotels. Der Restaurantbereich und auch das Hotel sind recht kontrastreich durch quasi verwölbte Metallkonstruktionen mit einer Doppelverglasung gestaltet, die sich nicht nur von außen als wie ein sich wölbendes Auge aussehen, sonder auch von Innen sehr dem räumlichen Empfinden einen Eindruck gibt der dem Raum eine große Weite und Offenheit gibt.

Nach einem kurzen Restaurantbesuch mit einer feinen Fischplatte ging es dann wieder runter auf die Erdgeschossebene mit einem der Aufzüge, mit einem kleinen Gang durch den Museumsshop, was heutzutage wohl auch ohne einen solchen nicht mehr geht, denn so wird das Museum auch damit mit finanziert. Hier fielen mir dann nochmals die erhalten gebliebenen Einbauten aus der Zeit der Silos zu sehen, wo die Getriedesilos entleert wurden.



 

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