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Burgund, der dritte Tag – abends im Le Benaton in Beaune

Fährt man einmal mit dem Veranstalter BK-Wines auf eine Weinreise so ist das grundsätzlich ein großes Ereignis. Das kann aber noch dadurch gesteigert werden, indem man sich abends einen Restaurantbesuch reserviert, denn die meisten Abende sind ohne Programm und somit zur freien Verfügung der Gruppenteilnehmer. Das war mir natürlich durch meine vergangenen Reisen bereits bekannt, und so hatte ich beispielsweise in Beaune am 3. Abend einen Tisch für 3 Personen im Le Benaton reserviert, welches ich aus vergangenen Reisen bereits kannte. Der Küchenstil hatte inzwischen allerdings komplett gewechselt. Jetzt gab es sehr stark von asiatischer Küche beeinflusste Gerichte. Wir bestellten ein 5 Gänge Menü mit einer Begleitung eines typisch burgundischen Weißweins. Es beginnt auch hier, wie in vielen weiteren Gourmet Lokalen mit einer breiten Auswahl an Amuse Bouche Kleinigkeiten die fein abgeschmeckt und sehr typisch schmecken.

Die weiße Kugel auf dem Löffel zerspringt im Mund regelrecht wie ein Lufballon. Das Eis in der Tüte entpuppt sich als chremige Frischkäse, würzige Fülle, und auf dem kleinen Keks thront eine Nocke von Foie Gras oder Leberpastete. Dann folgen 2 Vorspeisen die sich wie folgt darstellen.

Ein etwas undefinierbares rotes Sößchen mit 4 Früchten darin und einem Art Sahneklecks der mit einer Blüte dekoriert ist.

Dann folgt eine Schale mit einer frischen Note wo in der Mitte eine Quinoamasse grün angemacht ist und mit diversen frischen Komponenten von Gurke, Schaum und kleinen Pilzen begleitet wird. Dann folgt ein Zwischengang mit einem poschierten Ei in einer Dashi Sauce die noch von einem Stück etwas undefinierbarem Fleisch begleitet wird, welches dann aber mit Salicorne fein dekoriert wurde.

Es folgt der Hauptgang mit Fisch, der sehr gut auf der Hautseite angebraten wurde und auf dem Teller fein auf klein gewürfeltem Gemüse angerichtet wurde. Das spektakuläre an diesem Hauptgang ist aber eher der metallene durchlöcherte Teller, oder wie man das Gebilde auch immer nennen will.

Interessanterweise war der metallene Teller sogar angewärmt, so das hier der Fisch sicher gut zur Geltung kam.

Sehr dekorativ das Dessert, aber ansonsten nicht weiter interessant mit seinen eingelegten Früchten. Zum Abschluß gab es dann zum Kaffee noch diverse Pralinen die wohl im Haus selber hergestellt worden waren.

Nicht zu vergessen der Wein den wir zu diesem Gericht bestellt hatte: Ein St. Aubin vom Weingut Au Pied du Mont Chauve aus 2016 der nicht nur zum Fisch sondern auch zu manchen anderen Gängen ganz gut passte.

Kultur, Küche und Wein im Burgund

Nachdem ich vor mehr als 3 Wochen von der Moselreise zurückkam, habe ich mich mit einer kleinen Gruppe von 12 Personen auf eine Genussreise ins Burgund aufgemacht.

Die 4 Reisetage beginnen in Lyon am Flughafen, namens St. Exupery, und verlief mit dieser Gruppe so harmonisch und angenehm, das der letzte Tag am Flughafen zurück in Lyon fast zu schnell vorübergleitete, auch wenn das Programm entspannt und doch gut gefüllt war mit folgenden Besuchen:

  • Die Kulturstätten:
  • Klosterabtei Tournus
  • Stadtrundgang Dijon
  • Clos de Vougeot
  • Hotel Dieux in Beaune
  • Die Küchenstationen:
  • La Ciboulette in Beaune
  • Mittagessen im Weingut Trapet in Gevrey-Chambertin
  • Maison du Colombier in Beaune
  • Restaurant la Toute Petite Auberge in Vosne Rpmanée
  • Sternerestaurant Le Cédre in Beaune
  • Le Poisson d’Or in Macon – ohne Fotos
  • Die Weingüter:
  • Ch. Chamirey
  • Ch. Trapet
  • Ch. d’Arhuy
  • Ch. Pommard
  • Dom. Anne Gros
  • Ch. Corton

Der erste Tag im Burgund

Dann beginne ich hier mit dem ersten Tag im Burgund, wo es zunächst auf ein mehr als. 1000Jahre altes Kloster geht in Tournus. Dieses Kloster nennt sich St. Philibert und hat eine bewegte Geschichte hinter sich, aber auch diverse Innovationen gebracht, welches uns unserer Reiseleiter Peter Gallhofer erzählen konnte.

Direkt am Platz vor der Abtei steht ein Rathaus mit klassischer Uhr und wir konnte uns bei relativ großer Hitze uns ein wenig im Schatten des Klosters die Berichte des Reiseführers anhören.

Nach diesem Kulturteil ging die Fahrt mit dem großzügigen Bus zum ersten Weingut mit Namen Ch. Chamirey, welches in der Region Mercurey an der Côte Chalonnaise liegt.

Der Bus platziert sich direkt vor dem Weingut auf einem Platz und wir gehen zunächst einmal im Gebäude wie oben gezeigt in den ersten Stock wo sich eine wundrbare Terrasse auftut und den Blick auf diverse Weinlagen freigibt.

Hier kann man sehr deutlich sehen, wie die Weinberge im Burgund strukturiert sind.Unten zwischen den Straén im Flachland hat sich über die Jahrhunderte der Kalk, Lehm und Kisel von den Hängen heruntergeschwemmt, wo hier dann die Weinlagen als Village bezeichnet werden. Die nächsten Lagen, welche sich Richtung der Hänge leicht erheben nennt man Premier Cru Lagen, und die besten Lagen darüber, aber nicht ganz an den Waldrand reichend, nennt man Grand-Cru Lagen.

In diesem Weingut, welches noch weitere Güter zu seinem Besitz zählt, konnten wir 5 Weine verkosten, die ich hier auf dem Foto zeigen kann.

Die Preise dieser Weine liegen so zwischen 27.- und 90.- €, was aber noch relativ günstig ist für das Burgund. Da werden wir in den nächsten Tagen noch ganz andere Tropfen zu verkosten bekommen.

In dem Verkostungsraum, wo die Gruppe Platz genommen hatte, hingen auch einige Tafeln mit Jahreszahlen beschriftet und diversen weiteren Kürzeln, die ich hier kurz erläutern will. Ich habe einmal exemplarisch meinen Jahrgang zugrundegelegt.

Die zweitoberste Jahreszahl aus 1953, welches auch mein Geburtsjahr ist, zeigt einmal die Ziffer 30 hintere der Jahreszahl, was den Erntetag im Monat Oktober wohl anzeigen soll. Die Anführungszeichen danach sollen wohl zeigen, das ebenso wie im Jahr 1952 a 7 Tagen geerntet wurde. Und das Kürzen hinter diesen Ziffern – natürlich auf französisch – soll heißen „Très bon Vin“ (TBV)

Das war es dann zunächst einmal mit dieser Verkostung und wir fuhren mit dem Bus nach Beaune in unser Hotel, wo wir die Zimmer bezogen und uns für 19:30 Uhr zum Spaziergang in ein Lokal mitten in Beaune aufmachten. Wir mußten durch fast die gesamte Innenstadt wandern, was aber nur noch mehr den Hunger anregte. Wir belegten mit unseren 13 Personen fast einen gesamten Nebenraum wo es entsprechend eng zuging, aber trotzdem recht gemütloch war.

Hier ein kleiner Beleg, was ich mir bestellt hatte. Ein Töpfchen mit Schnecken in Senf Petersilien-sauce. Und ein Kaninchen-Schlegel der wunderbar fein wohl auf Miedrigtemperatur gegart war.