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Weinreise ins Penedés und Priorat mit Besuch in Barcelona, der 3. Tag

An diesem dritten Tag im spanischen Weingebiet Penedés sollte wir folgende 3 Weingüter besuchen, und abends ging es dann in dem Ort Falset, wo wir unser Hotel hatten, in ein Lokal Namen Celler d’Aspic.

Beginnen wir also mit dem Weingut Clos del Portal, welches ich ebenso auch schon auf meiner ersten Reise hierher in Pendels besucht hatte. Wir werden einmal wieder herzlichen empfangen und hören zunächst natürlich etwas über die Geschichte des Weinguts und die diversen Anbaulagen. Produziert werden gesamt ca. 65 Tsd. Flaschen, wobei das Weingut inzwischen seit 2017 als organisch produzierendes Weingut zertifiziert ist. Wir können gesamt 4 verschieden Weine verkosten, worunter auch kleine Raritäten sich befinden. Hier ein erster Blick in den Keller.

Das Weingut wurde erst 2001 gegründet, hat aber auch im Bestand einige Weingärten die sehr alte Reben beinhalten.

Wie zu sehen ist, wird also auch hier inzwischen mit ganz unterschiedlichen Behältern der Wein nach der Lese zubereitet. Beton, Edelstahl, Barriques, und große Fudres aus Holz. Das zeigt einmal wieder recht deutlich das nicht nur die einzelnen Parzellen sehr individuell ausgebaut werden, sonder auch hier wird seit einigen Jahren so experimentiert, das für die Winzer das beste Ergebnis aus den einzelnen Trauben und Lagen herausgeholt werden kann.

Für die Verkostung möchte ich 2 der vier Weine besonders herausheben, da diese sehr eindrücklich die Philosophie des Gutes widerspiegeln.

Der Tros Clos mit 100% aus der Traube Carignan zeigt sich mit einer sehr dichten Note und einer wunderbar feinen aber direkten Fruchtnote mit Schoko, Kaffeenoten und würziger Note. Filigran und feine Fruchtaromatik am Gaumen (18/20)

Der zweite Wein den ih hier kurz ansprechen möchte ist der La Solana, ebenfalls aus 2019 und ebenso aus 100% Carignan. Sehr tiefe Nase nach Bitterschokolade, mit einer feinen Eleganz. Am Gaumen eine wunderbare Frucht, welche mit Frische und sehr eleganten Noten von feinen Kirschen und leichten Mandelaromen sich zeigt. (18,5/20)

Dieser Wein wird von Weinreben geerntet die zum Teil bereits 1911 gepflanzt wurden und ergeben am Jahresende meist nur ein Faß mit ca. 600 Litern Wein.

Dann geht es zum nächsten Weingut mit Namen Clos Figueras.

Auch hier können wir mit einer sehr netten Führung so einige Aspekte der Weine im Keller und die sonstigen Aspekte der Weinbereitung an diesem Ort kennenlernen. Auf diesem Weingut hatten wir dann auch die Möglichkeit unser Mittagessen einzunehmen, was recht gut, üppig und immer sehr kommunikativ am Tisch mit unseren 7 Personen ausfallen sollte. Ein besonderer Aspekt der mir hier in der Weinbereitung auffiel war die alte Olivenpresse in der Kette der Weinbereitung, welche in diesem Fall dafür herhalten mußte, das die Moste und Trester final nochmals mit dieser speziellen Presse einen Presswein hergestellt wurde, der dann weiter auch für die Weine des Weinguts verwendet wurden.

Aus der Reihe der verkosteten Weine möchte ich hier einen speziell hervorheben der sich recht typisch für dieses Weingut darstellte.

Dieser Font de la Figuera aus 50% Grenache, 30% Carignan und ca. 20% Syrah ist ein typischer Wein für das Weingut, wobei alle weiteren Verkosteten in ähnlicher Weise sich zeigten und einen guten Durchschnitt für das Priorat darstellten.

Zum dritten Weingut mit dem Namen Clos Mogador ging es dann anschließen, wo wir ebenso einen sehr interessanten Besuch in den Weinbergen machen sollten. Im Weingut eigetroffen sollten wir auch hier einen kleinen Gang durch die Keller machen dürfen, wonach es dann zur Verkostung in den ersten Stock des Hauses mit einer schönen Aussicht auf Weinberge und den Blick nochmals in den Keller geben sollte.

Wie hier zu sehen sind manche Keller direkt in den Fels der Schiefergebirge gehauen, was für eine sehr gleichmäßige Temperatur in den Kellern sorgen kann. Nächster Schritt, wie schon beschrieben, war der Verkostungsraum mit heute insgesamt 5 Weinen aus dem Weingut.

So zeigte sich uns der einzelne Verkostungsplatz der zunächst einmal 4 Weine auch mit einem Flyer auf dem Platz vor dem Glas zeigte und wir von links nach rechts die Weine durchprobieren durften.

Es beginnt mit einem Wein namens Manyette, 100% Carignan aus 2020. Feine fruchtige helle Nase mit einer ausgewogenen Note am Gaumen. Cassis, reife Kirschen kräftige Tannen und ein langer Abgang. (16,5/20)

Der nächste mit Namen Mogador aus 2020 ein Cuvée, wo ich mir leider die Traubensorten nicht notiert habe, aber hier dürften Carignan Syrah und Grenache drin sein.

Die weiteren Weine sind zunächst ein weißer Tropfen, der sich mittelmäßig präsentiert und im Prinzip ähnlich wie ein Orange Wein gemacht ist, also für mehrere Wochen bzw. Monate auf dem Tresterhut blieb, und dann erst abgezogen wird. (16/20)

Dann folgt ein 100% Grenache mit Namen Cum Tu, der mir ebenso sehr zusagte, wie auch der zweite Rote als Cuvée. Sehr feine, leicht fruchtige Nase mit angenehmen Düften. Super Frucht am Gaumen mit fein eingebundenen Tannieren, etwas breit, Brioche, dichte Frucht mit langem Abgang. (17/20)

Und final dürfen wir noch einen Rosé verkosten der aus 100& Grenache gefiltert ist. (ohne Foto) (15,5/20)

Am Abend in Falset ging es dann in ein Lokal am Hauptplatz mit dem Namen Celler de l’Aspic, wo wir aber alle in der Gruppe der Meinung waren, das dieser Besuch nicht zu den Spitzen-E<rlebnissen des Priorats gehörte. Deswegen hier auch keine weitere Besprechung dazu.

Weinreise ins Penedès und Priorat, der zweite Tag

Am zweiten Tag in der Region Priorat, mit Ausgangspunkt in Reus, sollte es mit dem Besuch von 4 Weingütern erst richtig losgehen. Wir besuchen also in der Reihenfolge:

Clos del Portal
Ferrer Bobet
Mas Doix
Terroir al Limit

Abfahrt um 8 Uhr im Hotel und selbst mit einem Mini Bus geht es zunächst einmal für ca. 1 Stunde durch die teils recht hügelige Landschaft des Monsanto und Priorat. Die Weinregion Priorat wird im Prinzip umgeben von der Region Monsant, wo zum großen Teil die unterschiedlichen Böden den Ausschlag geben. Priorat besteht zur Hauptsache aus Schieferböden. Los geht es also bei Clos del Portal wo wir recht pünktlich eintrafen, aber der Gastgeber erst noch mit einer kleinen Verspätung eintreffen mußte. Bei Los del Porte wird auf 40 ha Land derzeit auf 20 ha Wein angebaut. Der relativ neu erbaute Keller und Vinifizierungsgebäude mitten in den Weinbergen hat auch hier einen Wasserspeicher vor dem Gebäude, was wir in den nächsten Tagen immer wieder sehen sollten, denn die Region Priorat ist sehr trocken, und fast alle Weingüter bewässern Ihre Weinreben insbesondere wenn es sich um Neuanpflanzungen in den ersten 5 Jahren handelt.

Nach einem kleinen Rundgang durch die Reben kommt auch der Winzer angefahren und wir erhalten eine recht ausführliche Beschreibung der derzeitigen Situation was die klimatischen und sonstigen Besonderheiten im Weingut anbelangt. Da spielt dann immer wieder das Klima eine große Rolle, denn in den letzten 2 Jahren gab es große Trockenheit und so gut wie keinen Regen. Dann ging es zur Verkostung in den Keller, wo es nicht nur die diversen Edelstahl Behälter und die Barrique Fässer zu sehen gab, sondern auch die immer mehr auftauchenden Betoneier, welche uns auch in den nächsten Tagen noch mehrfach begegnen sollten.
  
Eine Erklärung der Winzer ist es auch, warum man heutzutage vermehrt die Betonform wählt, das währen der Verklärung und Reifung der Weine die Hefen sich in der Zirkulation von oben nach unten aufgrund der Ei-Form besser mit dem Wein vermischen und so eine wohl auch bessere Aromatik und Reifung des Traubensaftes entsteht.

Wir verkosten dann gemeinsam mit dem Winzer einige seiner Weine aus den aktuellen Jahrgängen 2014 und 2015, wobei hier primär die Traubensorten Garignan, Grenache und Syrah zum Einsatz kommen. Es werden aber auch Klassischerweise hier in der Region, wo sonst auch in weiteren Anbaugebieten auf der iberischen Halbinsel eine ganze Reihe autochthoner Reben angepflanzt die ihren Weg in den einen oder anderen Cuvée finden. Einer dieser Weine die wir verkosten ist ein Nedra de Negras:

60% Grenache und eben viele der kleinen Rebsorten.
Im Geschmack mit sehr feinen Gewürznoten nach Rosmarin. Feine komplexe Fruchtnoten was sicher sehr gut zu dunklem Fleisch passen würde. (17/20)
Ein weiterer ist ein Carrignan mit Syrah Cuvée aus 2014. Sehr weich und dichte typische Note nach Syrah, welche im neuen Barrique ausgebaut werden und eine sehr dichte komplexe Note hervorbringen. (17,5/20)



Mit einem recht positiven Eindruck von diesem ersten Weingut am Tage geht es zu einem gigantischen architektonischen Bau des Weingutes Ferrer Bobet. Mitten in die hügelige Landschaft wurde auf einer Endkuppe eines der Hügel ein neuer Weinkeller gebaut, welches aus dem Verkostungsraum einen super Überblick über die Reben der Umgebung gibt.
 
Ferrer und Bote sind 2 Partner wo der eine die Finanzierung und der andere die Weintechnische Seite zu diesem Projekt beigetragen hat. Auf 50 ha werden Weinreben bearbeite, wobei davon sich nur 20 ha im eigenen Besitz befinden. Parallel zum Weingut wurde dann auch noch ein Lokal in Barcelona mit dem Namen Man Vinci eröffnet, worüber ich später in einem Bericht zu Barcelona berichten werde. Ein kleiner Durchgang durch die Keller, welche sehr modern eingerichtet sind, denn es werden auch erst seit 2013 hier die Weine abgefüllt. Wir verkosten dann 2 der aktuellen Tropfen wie folgt:

Ferrer Bobet 2014 bestehend aus 50% Carrignan, 25% Grenache, 20% Syrah und 5% CS. Recht kräftige Nase mit viel Fruchtnoten und feinen sehr weichen Noten der Tannen. Ein sehr langer Abgang bei merkbar sehr reifen Fruchtaromen bilden einen komplexen Strauss an vielfältigen Nuancen. (17,5/20)

Der zweite Wein ist ein Ferrer Bote Ville Eignes 2014. Mit ca. 60% neuem Holz ausgebaut. 70% Carrignan und 30% Grenache. Sehr feine Struktur und super würzige Röstaromen. Brombeeren und dunkle Früchte aber feine weiche Noten bei langem Abgang. (16,5/20)


Dann geht es noch vor dem Mittagessen zum Weingut Mas Doix welches mit einer Anbaufläche von etwas mehr als 20 ha auch zu einer der mittelgroßen Betriebe im Priorat gehört. Bei Mas Doix wurde 1999 die erste Ernte eingefahren und hat sich seither aber einen recht guten Namen unter den Betrieben verschafft, welche auf der Produktion mit hohem Qualitätsanspruch setzen. Es werden primär Grenache und  Carignan sowie Syrah angebaut. Wir können hier einige der Weine verkosten, wobei auch etwas ältere Jahrgänge an unserem Gaumen gelangen.

Es gibt im Prinzip 3 verschieden Weinlinien, welche unter dem Titel, les Crestes, Salangues und Doix laufen.
Les Crestes aus 80% Grenache, und je 10% Carignan und Syrah.
Salangues aus 65%Grenache, 25% Carignan und 10% Syrah.
Doix aus 55% Carignan und 45% Grenache.

Alle Weine haben einen ausgesprochen kräftigen Würzton in der Nase und werden am Gaumen aber je nach Cuvetierung recht weich und harmonisch, wobei das Alter der jeweils verkosteten Wein auch hier eine außerordentliche Rolle spielt.
Vor der Linie Salangues können wir die Jahrgänge 2014, 2011 und 2007 verkosten, wo für mich hier der 2007er mit 17,5/20 Punkten am besten abschneidet.
Von der Linie Doix dürfen wir die Jahrgänge 2013 und 2009 verkosten wobei für mich hier der Jahrgang 2009 mit seinen sehr kräftigen Noten m Gaumen, viel Kräutern und weichen ausgewogenen Noten als fast bester Wein der ganzen Reise abschneidet. (19/20)

Als Erklärung zu diesem Bild wäre zu sagen, das einer der Rebanlagen aus dem Jahre 1902 stammt und somit Eingang in die Benennung einer weiteren Weinlinie gefunden hat.



Und am Nachmittag geht es dann noch zu einem Weingut mit Namen Terroir al Limit, welches vom Deutschen Dominik Huber und einem Südafrikaner Namen Porter, der inzwischen aus dem Projekt ausgestiegen ist, im Jahre 2001 begonnen wurde. Auf 24 ha werden heute ca. 65 Tsd. Flaschen produziert und vermarktet.
Vor drei Jahren hatte ich bereits einmal das Vergnügen eine Verkostung mit Dominik Huber in München in der Tantris Bar (welche inzwischen wieder geschlossen hat) zu erleben, welches mit einer kleinen Speisenfolge einherging und sicher zur allgemeinen Qualitätssteigerung der ausgeschenkten Weine beigetragen hatte.
Hier im Weingut durften wir 7 verschiedene Weine verkosten welche sich alle aus dem Jahrgang 2014 recht würzig und präsent präsentieren. 
Insbesondere sehr überzeugend waren für mich die 2 letzten in dieser Verkostunsgreihe ausgeschenkten Weine.
Rouge Manyes 2014 aus 100% Grenache. Sehr spezielle Note am Gaumen mit sehr unterschiedlichen super präsenten Gewürzen. Leichte Tannine mit einem breiten und eleganten Säurespiel welche opulent wirken. (17,5/20)
Les Tosses, 2014 aus 100% Carrignan, Hier werden Weintrauben aus ca. 102 Jahre alte Reben verarbeitet. Die sehr feine Struktur wirken super ausgewogen und sehr kräftig mit unterschiedlichen Gewürznoten. Hiervon werden c. 2 Tsd. Flaschen produziert. (16,5/20)